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Geschrieben

Hallo,

 

ich habe gehört, daß es anamorphotisches Bildmaterial nur auf 2,35:1-Filmen im Kino gibt und nicht auf 1,85:1-Filmen. Stimmt dies und wenn ja, wie kommen dann anamorphotische 1:1,85-Filme auf DVDs vor?

 

Markus

Geschrieben

Markus,

 

bei der DVD kann man so etwas elektronisch umrechnen. Anamorph heißt bei DVD, wenn ich richtig informiert bin, Kompressionsverhältnis 1:1.25 (12:9 zu 16:9 ist 1.25). Kino hat bei 1:2.39 den Faktor 1:2.

 

Es gab vor etwa 10 Jahren den Vorschlag, daß 1:1.17 breite CS Bildfeld mit einem Kompressionsfaktor von 1.5 zu verzerren. Bildwandverhältnis wäre dann 1:1.85. Vorteile: Größere Helligkeit, bessere Schärfe, besserer Bildstand, da kleinere Vergrößerung des Bildes. Eben eine wesentlich bessere Präsentationsqualität, als bei Kaschierungsbreitwand, die bekanntlich nur einen Teil der Filmfläche nutzt.

Keine Extrakosten bei der Filmherstellung.

 

Gescheitert an der Kinotheaterwirtschaft, weil es unzumutbar war, einen neuen Projektionsanamorphoten mit Faktor 1.5 zu kaufen, einem der preiswertesten Teile des Projektions- Gesamtsystems.

 

Grüße:

 

Stefan

Geschrieben

@Stefan:

ich denke es liegt auch daran, dass BW sehr viel einfacher zu

handhaben ist: ich bekomme z.B. bei uns im Kino (Projektionsabstand

leider nur 12m) das CS-Bild nie 100% scharf, auch an einzelnen Stellen..

Kann natuerlich auch sein dass einfach nur unser Anamorphot Mist

ist, falls das auch mit CS so scharf wie mit BW geht dann widersprecht

mir bitte :)

Gruesse

Marc

Geschrieben

Hi Marc. es gibt noch eine ganz gemeine finte beim scharfen cs-bild. das ist der hauptspiegel deiner maschine. fehler in der form tauchen weder in den andren formaten noch im grundobjektiv des cs-bildes auf. auch der anamorphot kann einwandfrei sein. sobald jedoch anamorphot und grundobjektiv zusammenarbeiten , ist's unscharf. damit hab ich schon stunden zugebracht, anamorphote neu justiert usw.. auf den spiegel bin ich erst gekommen, als wir neue lampenhäuser auf die maschinen gestezt haben und ich für die ersatzmaschine die alten objektive nehmen wollte. und siehe da, plötzlich war das bild scharf. falls du eine mölgichkeit hast, den anamorphoten zu prüfen bzw. das komplette objektivsystem, tu das. andernfalls kann ich di auch im september leihweise eine geprüfte kombination schicken, sofern ich die brennweiten habe.

gruß jens

Geschrieben

Hallo,

wie kann der Hauptspiegel an einer Unschärfe schuld sein? Hast Du da eine Erklärung dafür oder ist eine Erfahrungssache? Ich habe nämlich auch ein Problem in einem 90-Platz-Kino mit CS. Das Bild ist entweder mittig scharf oder in der rechten unteren Ecke. Ich habe schon Grundobjektiv, Anamorphot und die Filmbahn getauscht. Keine Veränderung! Jetzt werde ich mir mal den Hauptspiegel (Es ist ein vertikales Xenon)vornehmen. Ich habe es auch schon ohne Hilfsspiegel und ohne Kabinenfenster probiert, die Unschärfe bleibt. Bei der Maschine handelt es sich um eine FP5, deren Bildstrichregler dank des Tips von Jens jetzt endlich ohne Öl ist.

Gruß Heinz

Geschrieben

Hallo,

Schärfe bei CS-Filmen ist so eine eine Sache... das wissen wir alle.

 

Wie passen die meisten FVF die Schärfe der Wechselobjektivhalterungen oder der Revolver mit vorschwenkbarem Anamorphoten an?

 

Sie stellen zuerst das Gundobjektiv scharf- und dann den Anamaorphoten ein (Entferungseinstellung).

 

Ein anderer Weg führt oft zu erheblich besseren Ergebnissen.

Projektionsentfernung messen und sich stur an die Entfernungsskala am Anamorphoten halten und dann das Grundobjektiv einstellen.

 

@Marc bei 12m Entfernung habt ihr sicher eine vollkommen kranke Brennweite.

 

Wenn wir Open Air Kino machen, setzen wir Brennweiten von ca. 80mm ein- und das CS-Bild ist trotz widriger Bedingungen angenehm scharf.

c. u.

T. J.

Geschrieben

Moin'!

 

Kuck Dir auch mal das Bild ohne BWR-Projektionsfenster an. Möglicherweise hat man auch da mal gespart und eine Scheibe mit Fehlern erwischt. Manchmal muß man auch erst die Spuren der Gäste wegputzen. Dann überprüfe mal, ob die Kufen wirklich plan sind und die Rollen oberhalb der Kufen nicht eingelaufen, sie müssen beweglich und gefedert sein. Falls Du Samtbänder benutzt, sind die neu? Wenn die Filmführung nicht stimmt, kannst Du Dir einen Wolf suchen, an was es liegt. Das Problem ist dann ganz einfach das, daß Du die Unschärfen womöglich auch bei den anderen Formaten hast, sie aber durch den damit geringeren Vergrößerungsfaktor nicht auffallen. Wie sieht es mit der optischen Achse aus? Hast Du Schrägprojektion?

Falls sich übrigens mal ein Objektiv als verstellt oder defekt herausstellen sollte: Schneider überarbeitet seine relativ preisgünstig. Danach hast Du ein penibel gereinigtes und (mit Liebe?) eingestelltes Objektiv, vermutlich besser als manches aus der Serie...

 

Schaumi

Geschrieben

Die anamorphotische Entzerrung im verhältniss 1:1,5 gibt es schon. Allerdings nur bei DLP-Projektion.

Da der DLP-Chip ein verhältniss von 4: 3 hat braucht man diese Entzerrung um Filme im flat-Format 1:1,85 darzustellen.

Cinemascope wird ganz normal 1:2 entzerrt.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

apropos cinemascope bei dlp-projektoren. das von schneider gelieferte objektiv macht keine 1:2 sondern nur 1:1,9. also gibts auch da unterschiede, die aber nur im vergleich auffallen dürften. es bemerkt ja auch kaum einer, das cs mit brennweiten im bereich von 42 bis 55mm meist bis 1:2,6 abbilden und nicht 1:2,35.

jens

Geschrieben

@jensg:

  • [*:12yv03wi] a. CS = 1:2,39 [*:12yv03wi] b. Das DLP-Cinema DMD hat eine (quadratische!) Auflösung von 1280x1024 = 1:1,25[*:12yv03wi] c. 1:1,25 zu 1:2,39 = 1,912 (Bei 2,35 im übrigen 1,88...)

M.a.W. - das hat alles seine Richtigkeit :)

 

Lui

Geschrieben

Original von Lui:

[*] a. CS = 1:2,39

 

Ääähm, da muss ich jetzt mal protestieren und ne Lanze für jensg brechen: Das Cinemascope-Format hat(te) ein Seitenverhältnis von 1:2,35. Die Maske hat (soweit sie noch original und in keinster Weise verfeilt ist :look: ), ein Seitenverhältnis von 1:1,175. Wenn man jetzt 1,175 mit zwei multipliziert (genau das macht ja ein Anamorphot), kommt 2,35 raus. Da aber das Filmbild bei CS am absoluten Maximum angelangt ist, hat man häufig den Bildstrich mit auf der Leinwand und, weil o.g. Strich bei CS sehr dünn ausfällt, auch häufig schon das nächste Bild. Ebenso ist (wer weiß das nicht) die CS-Maske etwas breiter als alle anderen. Daher kommt häufig der DTS-Timecode mit auf die Leinwand. Aus diesem Grunde ist Ernemann (andere Firmen auch???) Dazu übergegangen, CS-Masken mit 1:1,195 zu fertigen, die dann etwas flacher (und auch schmaler???) sind. Daher ist CS bei neuen Maschinen nun 1:2.39.

 

Alles Klar?

 

So long,

The Movi

 

PS: Leider hab ich die exakten Maskengrößen nicht im Kopf und das passende Lehrbuch nicht zur Hand. Sonst könnte ich meine Ausführungen noch mit etwas mehr Leben füllen....

Geschrieben

Das Cinemascope Magnettonformat hatte 1:2,55 .

Cinemascope Lichtton 1:2,35.

Heutige SMPTE Norm ist, wie Lui richtig schreibt, Wiedergabe mit 1:2,39 für US Filme. Begründung sind bei 2,35 eventuell sichtbare einkopierte Negativ-Klebestellen, die bei 2,39 im Maskenbereich liegen.

Ich will die Diskussion nicht weiter führen, denn letztendlich müßte dann jedes Objektiv exakt stimmen, der Kasch perfekt sitzen, der Vorsatzanamorphot exakt 1:2 bei jeder Entfernungseinstellung haben etc. Ist aber nur selten der Fall, und Objektive nach geometrischer Abstufung der Brennweiten-Reihung nutzt heute kaum noch jemand.

 

Grüße: Stefan

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ist das Original CS Format nicht 1:2,70? Und unser heutiges CS Format hieß meinem Kenntnistand nach Panavision und wurde später erst umbenannt als man sich auch drei Formate einigte.

Oder bin ich da ganz falsch?

 

Kai

Geschrieben

Das originale CinemaScope wurde 1953 von 20th Century Fox mit dem Film "The Robe - Das Gewand" vorgestellt. Dabei konnte Fox nur den Markennamen, nicht aber das technische Prinzip des Verfahrens schützen, denn dieses war seit Jahrzehnten bekannt. In den 20er Jahren gab es bereits Versuche mit ähnlichen Verfahren. Daher haben nach der Einführung von CinemaScope viele Studios weitestgehend identische Verfahren unter eigenen Namen, z.B. WarnerScope, eingesetzt.

Die Firma Panavision, ein Hersteller von Kameras und Objektiven, hat bereits Ende der 50er Jahre deutlich verbesserte Objektive auf den Markt gebracht. Durch diese Verbesserungen und die Firmenpolitik, die Kameras und Objektive nicht zu verkaufen, sondern zu vermieten, wurde Panavision schnell sehr erfolgreich und hatte schon Mitte der 60er Jahre die anderen Verfahren praktisch verdrängt.

Panavision stellt auch Objektive für andere Bildformate her. Daher findet sich im Abspann zumindest der meisten amerikanischen Produktionen der Hinweis "Filmed with Panavision Cameras and Lenses". Ich glaube, dass der Begriff Panavision ursprünglich mit dem Format 1:2,35 gleichgesetzt wurde. Durch die Vielzahl anderer Formate, an denen auch Panavision gearbeitet hat, ist der Gebrauch des Begriffs unklar geworden. Man nennt es daher besser "Panavision 1:2,35".

Um Verwechselungen des Markennamens CinemaScope und anderer ähnlicher Berfahren zu vermeiden, benutzt man für alle diese Formate am besten einfach den Sammelbegriff "Scope".

Panavision hat auch im Bereich 70mm gearbeitet und das Todd-AO Verfahren verbessert: "Panavision 70".

Es gab auch mal ein Format, bei dem 70mm mit dem Höhen-/Seitenverhältnis 1:2,2 mit einem Anamorphoten mit dem Entzerrungsfaktor 1:1,25 kombiniert wurde: "Ultra Panavision 70" mit dem resultierenden Bildformat 1:2,75 (!). Nur wenige Filme wurden in diesem Format produziert, das bekannteste Beispiel ist "Ben Hur".

Mike

Geschrieben

Mike,

 

Ben-Hur ist in MGM Camera 65 aufgenommen (Mitchell - Kameras!), und nicht in Panavision. Obwohl das Bildformat gleicht, ist es ein feiner Unterschied.

In Deutschland ist meist die grobkörnige, sphärische Ben-Hur Fassung in 1:2,19 bekannt - die Uraufführungsversion im Format 2,75 (anamorph 1,25) kennen nur wenige.

Typischere Vertreter der Ultra Panavision sind die "Cinerama" Filme der späteren Zeit. wie Mad, mad, mad, mad World, Hallelujah Trails, The greatest story ever told, Grand Prix, etc.

 

St.

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