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Geschrieben

Moin!

Ich habe jetzt zu meiner AGFA Movexoom zusätzlich eine Nizo 481. Da es im Netz sehr viele widersprüchliche Angaben gibt, möchte ich vor der Belichtung des ersten Filmes lieber auf Nummer sicher gehen und frage Euch:

 

Die Nizos dieser Baureihe können laut Anleitung nicht nur 40 und 160 ASA erkennen sondern über den stufenlosen Fühler auch alle Zwischenwerte, also eigentlich auch die 100 ASA des Ektachrome 100D. 
Dieser scheint aber, wenn ich dem „Notch ruler“ trauen kann, auf 160 ASA gekerbt zu sein.

 

Wenn ich nun die Kassette in die Nizo schiebe, wird der Orangefilter so oder so ausgeschwenkt, unabhängig davon, ob der Schalter an der Seite auf „Sonne“ oder „Glühbirne“ steht. Wenn der Ektachrome die richtige Kerbung für 100 ASA hätte, könnte ich nun also mit richtig belichteten Bildern rechnen. 
Da er aber auf 160 ASA gekerbt ist, wären meine Aufnahmen zu 2/3 Blenden unterbelichtet. Und aus diesem Grund muss ich zur Kompensation der Unterbelichtung den Schalter auf „Sonne“ stellen, weil bei dieser Stellung die Belichtungsmesser Elektronik die Blende um 2/3 EV öffnet, um den Lichtverlust durch den 85er Orangefilter auszugleichen. Dieser bleibt ja durch den Fühler im Kassettenschacht trotzdem ausgeschwenkt. 
 

Ist das so richtig?

 

Bonusfrage: Wie verhält es sich mit dem Tri-X? Wie ist der gekerbt und auf welcher Schalterstellung sollte ich den benutzen?

 

Gruß,

Sebastian

 

Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Sebastian Bock:

Und aus diesem Grund muss ich zur Kompensation der Unterbelichtung den Schalter auf „Sonne“ stellen, weil bei dieser Stellung die Belichtungsmesser Elektronik die Blende um 2/3 EV öffnet

Das ist bei der Nizo genau richtig. Entgegen dem, was Kodak auf der Schachtel propagiert!


 

 

Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Sebastian Bock:

Bonusfrage: Wie verhält es sich mit dem Tri-X? Wie ist der gekerbt und auf welcher Schalterstellung sollte ich den benutzen?


Hi!

 

Der Tri-X 7266 ist korrekt als Tageslichtfilm mit 160 ASA gekerbt. Der interne Wratten 85 Filter, der nur dafür da ist, Kunstlicht-Farbfilme bei Tageslicht zu nutzen, sollte von jeder Kamera automatisch ausgeschwenkt werden. Wenn nicht, dann wirkt er einfach wie ein Orange-Filter für S/W-Filme und schluckt Licht.

 

https://www.kodak.com/content/products-brochures/Film/TRI-X-7266-Technical-Data-EN.pdf


https://www.pixolum.com/blog/fotografie/farbfilter#2_Orangefilter

Geschrieben

Moin!

@Jürgen Lossau Den Test hatte ich (natürlich:) gelesen, und die wesentliche Aussage daraus ist ja, dass der Ektachrome offenbar recht gutmütig auf Fehlbelichtung reagiert, was toll ist. 
Dennoch würde ich gerne die Kameraelektronik mit dem korrekten Wert einstellen. Fehlbelichtungen ergeben sich beim Dreh so oder so, durch die Art der Lichtmessung und deshalb wäre es gut, wenn die Basis stimmt. 
 

Ihr schreibt in dem Artikel: Nur drei der verwendeten Modelle können die ISO/ASA 100 des Materials korrekt lesen (Leicina Special, Nizo 2056, Beaulieu 4008 ZM4).

 

Das wundert mich, denn die Kassette ist ja auf 160 gekerbt. Oder habe ich eine Fehlerhafte Kassette? 
Wenn die Kassette richtig gekerbt wäre, könnten die großen Nizos die 100 ASA schließlich ja auch korrekt lesen.

 

@Friedemann Wachsmuth Danke für die Bestätigung. 
 

Dann müsste bei den 481 / 561er Nizos bei der Verwendung von Tri-X also der Schalter auf „Glühbirne“ stehen (= Filter ausgeschwenkt, keine 2/3-Korrektur) wenn ich die vollen 160/200 ASA nutzen möchte. Oder ich entscheide mich bewusst für den Orangefilter und schalte um auf die „Sonne“ (=Filter eingeschwenkt + Blende 2/3 EV geöffnet), was man ja eh nur draußen bei Sonne machen würde.

 

Ich glaube, jetzt habe ich’s…

 

Schönen Sonntag noch,

Sebastian



 

 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

@Sebastian Bock

Du hast recht, die Kerbungen für 100D und 160T sind identisch, und das mit Absicht!

Ich gehe davon aus, daß man bei der Festlegung der Kerbungen nicht nur das Prinzip des üblichen Wratten-Filters im Blick hatte, sondern auch die am Anfang höchst einfachen Messsysteme in den Kameras.

Ein 160T-Film hat nämlich bei Tageslicht und mit eingeschwenktem Filter 100ASA resultierende Empfindlichkeit.

Die Nizo Silberlinge (nicht die kleinen!) messen nicht durch den Filter und korrigieren daher den eingeschwenkten Filter elektronisch, aber leider ausschließlich über den Sonne/Lämpchen-Umschalter. Die Elektronik dieser Kameras „weiß“ nichts über die tatsächliche Filterposition.

Du machst also alles richtig, wenn Du in einem Nizo Silberling einen E100D auf Sonne belichtest, das gleiche gilt für den TriX mit 160D-Kerbung.

 

Andere Kameras machen die Umschaltung bei z.B. einem 160T über die tatsächliche Filterposition, was (bei entsprechender Auswertung der Kunstlichtkerbe) das besprochene Problem u.U. eliminiert.

Ganz andere messen durch den Filter, das kann die Verwendung von Tageslichtfilmen je nach Ausführung ganz unmöglich machen.

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Und natürlich wertet nicht jede Super 8-Kamera die Kunstlichtkerbe aus.

Auch wenn diese Kerbe genau für die mögliche Verwendung von Tageslicht-Filmen geschaffen wurde, so waren diese in der Einführungszeit kaum bis gar nicht vorhanden und später immer noch ungebräuchlich (im Wesentlichen S/W), also nix für den Massenmarkt. Da hat man dann aus Kostengründen auf die Auswertung verzichtet.

Geschrieben

Alles richtig so. Danke, Helge, für die präzisen, knappen Beschreibungen!

@Sebastian Bock Beim Tri-X ist der größte Faktor eh Deine Erstentwicklung. Für den gibt es ja keine standadisierte Entwicklung (und selbst für D94A keine Standardzeit), damit ist die erreichte Empfindlichkeit eh nie wirklich vorgegeben.
 

Geschrieben

Hier noch mal ein Foto der 3 Filme, die hier eine Rolle spielen:

 

image.thumb.jpeg.5f2ebff5642563e2f010b4e915e0ab48.jpeg
 

Links der E100D ohne Kunstlichtkerbe, in der Mitte der E160T, gleiche Empfindlichkeitskerbe (12,7mm ab Kassettenmitte) für 160T/100D.

Rechts der Tri-X, auch ohne Kunstlicht-Kerbe (also Tageslicht) mit der 10,16mm-Kerbe für 160D.

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