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Geschrieben

Hallo Ihr Filmvorführer, ein gutes neues Jahr Euch!

Bin ein Neumitglied hier und freue mich über eine Einschätzung von Euch, wenn es Euch interessiert und Ihr helfen möchtet.

Mitte der 90er Jahre, da war ich so 14, 15 Jahre alt, habe ich mir in den Schulferien auf einem Flohmarkt an der Ostsee einen AGFA Movector F8 gekauft. Ich fand ihn einfach sehr schön vom Design her und hatte mich schon auf zu Hause gefreut, die Super 8 Filme drauf abzuspielen, zumal der dort vorhandene Revue-Projektor defekt war. Bei dem war der Riemen defekt, und der Versuch ihn auszutauschen hatte dem billigen Projektor, der nur aus Plastik und scharfkantigem Blechstanzteilen bestand den Rest gegeben.

Als ich den Rückdeckel des AGFA im Zimmer meiner Unterkunft öffnete, war ich postiv überrascht: Ein solides Gehäsue aus Druckguss in einem ansprechenden Schrumpflack-Kleid beherbergt also nur hochwertige Materialien (Stahl, Messing, Pertinax) und eine aufgeräumte Anordnung der Komponenten. Die Vorfreude steigerte sich. Am Ferienende zu Hause angekommen, wich sie der Erkentnis, dass es wohl auch andere 8mm Formate gegeben haben muss....

Um den Projektor aber nicht zu verwerfen, bin ich dann auf eine Film-Börse im Saalbau gegangen. Internet gab es noch nicht, und so konnte ich dennoch ein paar wenige Normal 8 Filme besorgen.

 

Nun, also 25 Jahre später, haben wir ein Kind, das im März drei Jahre alt wird. Es ist interessiert an allem und ich hatte neulich "mein erstes Technikbuch", das tatsächlich auch mein erstes war, herausgekramt. Hier sind Gegenstände des Alltags (allerdings von 1971) schön gemalt (im Schnitt) und erklärt. Als wir zu der Doppelseite mit der Filmkamera und dem Projektor kamen, kam natürlich die Frage auf, was das ist. Natürlich habe ich es ihr erklärt. Und dann kam natürlich auch, was kommen musste.

So bin ich dann auf den Dachboden und habe den AGFA mal heruntergeholt, entstaubt und geschaut, ob er noch geht. Und er ging, auch die seltene 6V 50W Kolbenreflektorlampe. Das Kind war begeistert, ich auch. So haben wir dann Abbot & Castello, Yogi Bear und Familie Feuerstein angeschaut. Mehr war allerdings nicht da, und so dachte ich, ich besorge noch ein paar Filme über Ebay... doch weit gefehlt, nichts brauchbares gefunden, zumindest nichts kleinkindgerechtes. Also wird es wohl Zeit dem Kind auch zu zeigen, wie das mit der Kamera so ist.... aber das Thema ist für einen anderen Thread.

 

Der AGFA läuft, aber es stören mich zwei Dinge.

  • Der Greifer arbeitet lautstark, manchmal quietscht das Fimmaterial im Schacht. Es ist aber nicht durchgängig und von Film zu Film verschieden. Es gibt auch leise Filme. Ist her eine Justage möglich / erfoderlich?
  • Das schöne, klare Design bringt mit sich, das der Film um das Lampengehäuse herumgeführt werden muss. Dazu muss er Schleifen machen und das Lampengehäuse hat dazu so polierte Führungsschienen, an denen der Film aber reibt. Ist das nicht eine portentielle Quelle von Streifenbildung?

 

Leider gibt es ja keinen N8 Projektor mit Malteserkreuz, ich finde diese Greifermethode eigentlich ziemlich ätzend. Das sieht von Beginn an nach Verschleiß aus, und das an der kritischsten Stelle. Gut, beim Agfa habe ich das Nockenrad leicht gefettet. Aber trotzdem, das ist keine glückliche Konstruktion. Sind Projektoren anderer Marken denn so viel besser?

  • Der hochgelobte Bolex M8?
  • Bauer T10?
  • Bauer Pantalux 8?
  • Kodaskop 8?
  • oder doch der AGFA Movector 8 aus den 30er Jahren?

 

Die "neueren" Projektoren ohne ausladende Spulenarme mag ich von ihrem Design her nicht so sehr. Manche der älteren arbeiten jedoch lautstark, da das Kühlgebläse sehr laut ist, was bei dem AGFA allerdings nicht der Fall ist.

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.

Grüße aus Niedersachsen,

Nico

 

Geschrieben

Ok, nach ein wenig Suche bin ich auf "Die großen Linien der 8-mm-Film-Projektor-Konstruktionen" vom Filmmechaniker gestoßen.

Aus dem Gelesenen ergibt sich, dass ich den Kodascope und AGFA Movector 8 nun nicht weiter interesant finde, weil da maximal nur 60 Meter Spulen drauf passen.

Außerdem merke ich, dass das Thema so komplex ist, dass hier auf die oben gestellte Frage nach einem besseren Projektor nicht eingegangen werden kann.

Ich könnte auch im Oldtimer-Forum fragen, welches das beste Motoröl ist. Es folgen über 400 Seiten erbitterte und hitzige Diskussion. Das brauchen wir hier nicht.

 

Bleibt hier die Frage nach der Möglichkeit, ob man dem AGFA F8 das Quietschen und den zuweilen lauten Greifer abgewöhnen kann. Die Perforation bleibt zwar heile, es hört sich aber so an als würde sie zerhackt werden. Aber halt nur gelegentlich.  Ansonsten ist er wirklich gut gemacht.

Geschrieben (bearbeitet)

Ersteinmal willkommen und Hallo.

Gehe ich recht in der Annahme, dass Du nach einem guten funktionablen Gerät suchst, dass qualitativ etwas hermacht für NORMAL 8mm Film?

Solche Diskussionen gab und gibt es bereits sehr viele und kommen immer wieder mal.

Als erstes sei auf die Forensuche verwiesen, da findest sicherlich Beiträge genau  dazu.

Als zweites:

Wir sprechen hier - und so beginnen diese Threads immer - von alten bis sehr alten Gebrauchtgeräten, die - egal ob sie noch funktionieren oder nicht - Wartung, Service und ggf. Reparaturen brauchen, teilweise auch aufwändigerer Art. Wie stehts da bei Dir? Wie weit kennst Du Dich elektronisch und mechanisch mit der Technik aus? Wieviel traust Du Dir zu? Der Umgang mit Messgerät und Lötkolben ist das mindeste, ebenso entsprechende Kenntnisse im Umgang und zur Sicherheit mit elektrischen Spannungen, etc.

Sonst bist Du schnell am Ende. Auch wenn die Kiste jetzt noch geht: Es kommt der Tag. Ganz sicher!! Und Werkstätten gibts kaum mehr, ebenso wenig original Ersatzteile.

 

Als drittes: Wenn unter zweitens alles supi ist:

Der Siemens 800 ist ein recht gutes Gerät für Normal8. Von Eumig gibts einige, die auch nicht schlecht sind.

Beim Siemens sei auf das Problem mit Lampe hingewiesen: Diese muss als teuerer Altbestand entweder erworben werden, oder das Beschaffungsproblem durch Umbau auf Halogenspiegellampe beseitigt werden.

Design hin oder her: Es ist ein guter Projektor, langlebig robust und wartungsarm.

Bolex ist auch sehr gut.

Bauer T10 bin ich kein Fan, ebenso wenig vom Pantalux: Letzterer hat einen ungeregelten Bürstenmotor, der hochtourig läuft, einen Heidenkrach macht und vor Benutzung eine Totalüberholung braucht. Die hohe Drehzahl ist dem geschudet, dass auf der Motorachse auch das Lüfterrad zur Kühlung der Lampe sitzt. Über das Gleichlaufthema sprechen wir hier lieber erst gar nicht.

Kodaskop 8 sieht auch gut aus, bin mir nur beim Motor nicht mehr sicher, ob das ein ruhig laufender Kurzschlussläufer ist oder auch so ein schrecklicher Bürstenmotor. Ich hatte vor vielen Jahren mal einen offen, aber daran genau erinnere ich mich nicht mehr. hab auch selber keinen hier. Wie gesabt... Siemens 800...

Der Movector hat wohl auch einen entsprechenden Bürstenmotor.

 

So. Und zu guter Letzt, weil ichs gerade sehe. Normalerweise spare ich das Asbestthema immer großflächig aus, um überzogene Reaktionen hier zu vermeiden. Denn vieles wird heißer gekocht, als es gegessen wird. Aber da Du von Deinem kleinen Kind - ich vermute Söhnchen - sprichst, will ich es ausnahmsweise doch wieder mal aufwärmen, nur für Dich als Anregung: Die allermeisten alten Projektoren bis in die 50er Jahre, teilweise auch noch spätere, enthalten Asbest in leichter flüchtiger Form: Als Asbestpappe in Lampen- und Vorwiderstandsluftkanälen, als Gewebeummantelung von elektrischen Leitungen, als Isolierschichten z.B. unter verbauten Lüsterklemmen, etc. Das mindeste, worüber man vor der Benutzung einer solchen Mühle nachdenken sollte, ist das Entfernen dieses Zeugs und entsprechende Reinigung im Freien. Unter Beachtung geeigneter Schutzmaßnahmen. Auch dazu finden sich "Tipps" hier im Forum.

 

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben

Die alten, schwarzen Movector 8 sind robuster als das Nachkriegszeug. Sie haben zentrale Ölschmierung und enthalten keine Kunststoffteile. Mit der großen Zahntrommel verträgt sich allerdings geschrumpfter Film schlecht. Da sind Modelle mit kleinen Filmwicklern, 12 oder 10 oder 8 Zähne, schonender.

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Nico,

Herzlich Willkommen hier!

Ich habe 1995 auch meinen ersten Filmprojektor mit 13 Jahren über eine Kleinanzeige "Schüler sucht defekten Filmprojektor"  geschenkt bekommen. Es war ein Eumig Mark M N8-Projektor. Einen Agfa Movector 8 habe ich auch. Sehr schönes Teil, weil sich die Zahntrommel neben dem Objektiv befindet. Ebenfalls geschenkt bekommen sowie den DEFA-Spielzeugprojektor "Der kleine Muck" aus weinrotem Bakelit.

Die Asbest-Diskussion ist sicher nicht verkehrt, jedoch werden wir heute täglich mit viel mehr Giftstoffen konfrontiert, In vielen Kunststoffen sind giftige Weichmacher (Bisphenol A) drin, z. B. in der PET-Flasche von Mineralwasser oder in Tabletten das giftige Titanoxid.

Bei alten N8-Projektoren aus Ganzmetall sollten vorrangig Schutzleiter und deren Kontakte auf Beschädigungen, Korrosion, festen Sitz und Elastizität hin überprüft werden, insbesondere der Widerstand zwischen Gehäuse, elektrisch leitenden Bauteilen und Schutzleiterkontakt, welcher 0,3 Ohm nicht übersteigen sollte, ist zu prüfen, 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Dent-Jo:

Aber da Du von Deinem kleinen Kind - ich vermute Söhnchen - sprichst,


Wohl eher Töchterchen, weil er von "ihr" schrieb statt "ihm" 😉 Bemerkenswert, dass sich ein fast 3 Jahre altes Mädchen für Filmkameras- und Filmprojektoren interessiert 🙂

Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb Nico Kiefer:

Leider gibt es ja keinen N8 Projektor mit Malteserkreuz, ich finde diese Greifermethode eigentlich ziemlich ätzend. Das sieht von Beginn an nach Verschleiß aus, und das an der kritischsten Stelle. Gut, beim Agfa habe ich das Nockenrad leicht gefettet. Aber trotzdem, das ist keine glückliche Konstruktion.


Es gab angeblich mal einen selbstgebauten Super8-Projektor mit Malteserkreuz. Leider nie gesehen oder weitere Infos bekommen. Greifersysteme in Schmalfilmprojektoren haben 3 entscheidene Vorteile: Sie sind leicht, platzsparend und kostengünstiger.

Geschrieben

In PETP-Flaschen gibt es ganz sicher keine Weichmacher.

 

Der beste Normal-8-Projektor ist noch zu finden. Gegenwärtig habe ich 465 Modelle auf meiner Liste. Du kannst deinen Länderchauvinismus ausleben: Gefällt mir ein ungarischer oder ein spanischer Projektor? Dänemark, Sowjetunion oder Japan? Du kannst Ansprüche stellen: Es muß ein Röhrenverstärker enthalten sein oder es müssen 360-Meter-Spulen drauf können oder ich will viel Licht oder ich will einen leichten Apparat. Oder ich will etwas ganz Seltenes. Entsprechend werden Sie geholfen.

Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb Martin Rowek:



Die Asbest-Diskussion ist sicher nicht verkehrt, jedoch werden wir heute täglich mit viel mehr Giftstoffen konfrontiert, In vielen Kunststoffen sind giftige Weichmacher (Bisphenol A) drin, z. B. in der PET-Flasche von Mineralwasser oder in Tabletten das giftige Titanoxid.

 

In Petflaschen nicht, aber in vielen anderen Kunststoffverpackungen und Produkten.

Es gibt sogar irgendwelche Untersuchungen, die zum Ergebnis hatten, dass gerade wohl in Deutschalnd erheblich mehr BPA aufgenommen wird, als irgendwelche EU Grenzwerte vorsehen.

Das ist aber wie gesagt auch o.T., wie häufig vom Martin.

Und hat keinen Einfluss auf das Asbestthema.

Geschrieben

Lieber Dent-Jo, 

es gibt zwar keine Studie, die nachweisen kann, wieviele Schüler/-innen etc. durch Astbest im Siemens 2000 zu Schaden/zu Tode gekommen sind, jedoch wurde das Thema in diesem Forum ausführlich und oft genug behandelt. Ein Verweis auf einen entsprechenden Link bzw. Suche-Funktion hätte doch auch gereicht 🙂

Neben Bisphenol A gibt es noch den giftigen Weichmacher PAK, der in vielen Produkten z.B. Kopfhörer aus China enthalten ist. Erkennbar an einem unangenehmen Geruch. 
Worauf ich hinaus will ist, dass wir viele Giftstoffe im Alltag aufnehmen.

Zum Thema Offtopic: Das ist ganz normal, dass Menschen in Dialogen vom Thema abkommt und es ist gut zu schauen, wer diese Themenwechsel herbeiführt. Ganz rechts gibt es die sogenannte Scroll-Leiste 😉 

Geschrieben

Um halbwegs diesen Exkurs mit der Filmerei zu verbinden:

 

Ich habe kürzlich ein bisschen Filmtechnik umgeräumt, und dabei geriet mir eine alte Videoausrüstung von Saba in die Hände. Das aufwendige, multiadrige Verbindungskabel zwischen Kamera und Rekorder machte beim Griff an den Stecker schmatzende Geräusche.

 

Interessiert schaute ich mir das genauer an, und begann das Kabel an seinem Steckerende geradezu zu "melken". Ich strich also vom Kabelstrang Richtung Stecker, an dem dann eine klebrig-zähe, blaugrüne Masse austrat, die wie Duschgel aussah. Das wird wohl Weichmacher sein, der sich nun in großen Mengen im Innern des Kabels aus den Kunststoffen löst. Das Kabel dürfte ca. 1980-1985 hergestellt worden sein, und Saba war natürlich nicht der originale Hersteller.

 

Eine ganz schöne Sauerei. Gott sei dank war das Kabel in einer Plastiktüte verpackt. Ich habe es so weit wie möglich gesäubert, aber das nächste mal kann ich sicher wieder Duschgel ernten.

 

Es ist natürlich denkbar, daß eine solche Sauerei auch einmal in einer Schmalfilmausrüstung aufritt, oder schon aufgetreten ist.

 

Ist einmal aller Weichmacher ausgetreten, wird das Kabel möglicherweise zerbröseln wie Blätterteig, was ich auch schon bei einem sehr viel jüngeren Ladegerät eines Nokia Handy's beobachten konnte. Dafür konnte ich einst die Kunststoffsohlen alter Hausschuhe zusammendrücken wie Kuchenteig, bis nur noch Krümmel übrigblieben.

 

Es sind schon einige echt schlechte Kunststoffe am Markt.

Geschrieben

Was ist denn hier los?

Nach meinen ersten drei Postings durfte (konnte) ich nichts mehr beitragen, da das Forum mir restriktiv die Möglichkeit entzogen hat. Also, wenn man mit seinen ersten Beiträgen in kürzester Zeit eine solch lebhafte Diskussion vom Zaun gebrochen hat und nichts mehr dazu beitragen darf, dann ist das etwas sehr ungünstig. So etwas habe ich noch keinem anderen Forum erlebt.

 

Zunächst aber ein großer Dank an alle, für das Willkommenheißen und Antworten.

 

@ Dent-Jo: "Als erstes sei auf die Forensuche verwiesen, da findest sicherlich Beiträge genau dazu." 

- wie in meinem zweiten Posting beschrieben, habe ich genau dieses getan, dadurch die Abhandlung von Simon gefunden und aufgrund der dadurch gewonnenen Erkenntnis die weitere Diskussion nach "dem besten N8 Projektor" abbrechen wollen. Deshalb möchte ich nach dem Eingehen unten auf die obigen Wortmeldungen wieder auf den AGFA Projektor zurückkommen.

- Danke für die Hinweise zu den Bauer Projektoren.

- Den Kodakscope und AGFA Movector (Vorkrieg) habe ich meinem zweiten Post aufgrund der gewonnen Erkenntnis, das auf den beiden bloß 60 Meter Spulen draufgehen, ausgeschlossen

- Asbest ist bei dem AGFA F8 wahrscheinlich kein Thema

 

@ Fimmechaniker:

- Die immer noch relativ große Zahntrommel beim AGFA F8 hat mir bis jetzt keine Probleme bereitet. Eher frage ich mich nach der Ursache für das gelegentliche Filmquietschen im Schacht und dem Greifergeräusch, das mal extremer, mal unauffälliger ist. Aber ich werde mir das mal genauer anschauen.

- natürlich lege ich großzügige Schleifen

 

@ Martin: ein wichtiges Thema das Du ansprichst, ist die Sache mit dem Schutzleiter. Der ist nämlich gar nicht da. Der Stecker hat noch die ganz alte Bauform, war also ursprünglich ganz rund. Man hat dann, als die neuen Steckdosen aufkamen, die Rundung rechts und links abgeschnitten, damit er dort hinein passt. Natürlich wäre es ein einfaches, ein neues Kabel zu montieren und einen Schutzleiter zu erstellen. Nur dann nimmt man dem Projektor die Originalität. Ich komme aus dem Oldtimer-Sektor.

 

Es geht mir nicht darum, unbedingt einen anderen Projektor zu bekommen. Diese Frage "Sind Projektoren anderer Marken denn so viel besser?" war so gemeint, dass mich Erfahrungen interessiert hätten, die einen Vergleich mit dem AGFA F8 gezogen hätten.

Obwohl dieser Projektor eigentlich durchgänig im deutschen EBAY oder den Kleinanzeigen zu finden ist, scheint er aber bei Euch relativ unbekannt zu sein. Ich vermute, Ihr habt vielleicht sogar Vorbehalte oder gar Vorurteile ihm gegenüber. Dewegen möchte ich den Spieß umdrehen und ihn Euch besser vorstellen.

Ich verstehe ja, das Bolex und weitere Marken als high-end Geräte betrachtet werden, sie auch einen erheblichen technischen Aufwand zeigen und dass der AGFA F8 dagegen eher wie Spielzeug aussieht. Nachdem, was ich in der Abhandlung von Simon gelesen und gelernt habe, möchte ich ein paar Punkte dazu hervorheben:

 

- den Projektor bekommt man übrigens oft für unter 50 Euro

- er ist angenehm handlich

- Gebläse und Antrieb laufen sehr leise und sanft.

- die Handhabung ist intuitiv möglich

- das Gehäuse ist komplett aus Druckguß.

- Um den Riemen zu wechseln, wird die Frontplatte mir dem AGFA Schriftzug einfach herausgenommen. Man braucht nichts weiter zu zerlegen. Allerdings scheint der verwendete Riemen äußerst haltbar zu sein. Beide Geräte (eines ist Ersatzteilspender) die ich habe, haben noch einen taufrischen Originalriemen.

- die Luftführung und der Lüfter sind aus Alublech, kein Asbest

- die Wellen sind in einem Buntmetall (Messing oder Bronze) gelagert.

- entgegen dem, was ich hier schon einmal gelesen habe, ist die Schnecke aus Messing, das Zahnrad aus Pertinax.

- die Nockenscheibe für den Greifer ist aus Pertinax

- der Lampensockel lässt sich justieren

- das Innere ist sehr aufgräumt, alles sieht sehr ordentlich verarbeitet aus

- Asbest kann ich auch sonst keines finden. Es mag sein, dass Papiere im Bereich des Trafos oder des Motors Asbest enthalten, oder die Leitungen, aber da fasert nichts aus. Deshalb bin ich da mal entspannt.

- das mit dem Pretinax betone ich deshalb, weil ich es für einen höherwertigeren und haltbaren Kunststoff halte.

 

Nachteile (für manche)

- er hat nur eine Geschwindigkeit

- er hat nur eine 8V 50W Lampe

- das Bild ist relativ klein

- die runden Achsen sind ein wenig zu klein für die Metallspulen von Posso oder Stocko, die wackeln darauf. Ich finde diese aber schöner, deshalb verwende ich sie trotzdem. Im Betrieb macht sich das nicht sonderlich bemerkbar.

- Büstenmotor, aber mit rot markierten Schmierstellen.

- sonstige Lager leider ohne Schmierstellen

- der Film wird bei der Führung um das Lampengehäuse herum mittels Schienen geführt, an denen er entlangstreift. Hier hatte ich ja die Frage, ob Ihr das kritisch seht, weil es möglicherweise Streifen auf dem Filmmaterial verursachen könnte. Oder ist das übertrieben?

 

Wenn Ihr ihn mal von innen sehen wollt, schaut Euch diese Gallerie an. Einfach auf das Bild klicken und dann durchblättern, das ist ein Haufen von Bildern. Hier werden das F8 und das E8 Modell gegenübergestellt. Wenn Ihr über das Bild geht, erscheint automatisch eine Lupe

https://www.catawiki.com/no/l/75474471-agfa-movector-f8-1958-e8-1960

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Nico,

in der Tat sehr merkwürdig, dass Du nach 3 Beiträgen nichts mehr schreiben konntest 🤔 Der Admin & die Moderatoren wissen sicher mehr.

Ich habe übrigens einen Vorgänger Deines Agfa Movector F8, den Movector 8, der Dir sicherlich auch gefallen würde. Ich habe ihn erstmals 1996 während eines Urlaubs in einem Kaufhaus als Ausstellungsstück gesehen. Über 20 Jahre später bekam ich dann einen geschenkt. Ich nahm ihn unbekümmert in Betrieb und plötzlich fing er an zu qualmen. Seit dem steht er auch bei mir nur im Regal. Nach seinem Vorbild begann ich 1996 einen Super8-Projektor aus Lego zu bauen. Es gibt leider keine Fotos. Ich hatte neben Normal8-Filmen auch Super8-Filme bekommen. Mein Eumig Mark M Normal8-Projektor war zu der Zeit bei einem Filmvorführer, der mir helfen wollte, ihn zu reparieren.

Laut den Bildern eines F8 scheint er einen Schutzleiter zu haben, zumindest für den Trafo. Für das Gehäuse scheint er zu fehlen.

Bearbeitet von Martin Rowek (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Der Movector sieht gut aus, packt aber nur 60 Meter. Der F8 nimmt auch 120er Spulen an.

Schutzleiter hin oder her, das Stromkabel hat nur zwei Leiter, da müsste also ein neues Kabel dran... ich messe mal den Isolationswiderstand des Gehäuses.

Geschrieben (bearbeitet)

Haben jetzt an manchen Abenden, heute auch wieder, Filme angeschaut. Sie hat echt Spaß daran.

Dabei hatte ich Gelegenheit, genauer hinzuhören und zu -schauen. Den Lüfter hört man praktisch gar nicht, was sehr angenehm ist. Das Quietschen und Rattern hängt tatsächlich vom Filmmaterial ab. Es gibt in dem Zusammenhang streckenweise auch Probleme mit dem Bildstand, aber immer an den gleichen Stellen, was also mit dem Film zusammenhängt. Entweder war die Perforation auch damals schon nicht so akurat, oder es hängt mit Alterungsprozessen zusammen. Die betroffenen Filme sind kaum gelaufen. Da es aber eher wenige Stellen innerhalb von 120 Metern Gesamtfilm sind, mittendrin, denke ich eher an nicht akurate Perforation.

Dann habe ich mir das mit den Führungsschienen angeschaut: Die sind so beschaffen, dass nicht der Film flächig daran reibt, sondern immer nur der Rand. 

Insgesamt bin ich doch sehr zufrieden mit dem Projektor und habe nicht mehr so viel Angst, dass er das Filmmaterial schädigt.

Bei Ebay habe ich nun neue N8 Disney Zeichentrickfilme gefunden, sogar noch in OVP und eingeschweißt. Die bekommt sie zum dritten Geburtstag im März, bin gespannt wie die Qualität des noch unberührten Filmmaterials ist. Bislang haben wir Amateurfilme aus Frankreich angeschaut, die 1963 und 1973 in Farbe gedreht wurden und sehenswerte Umgebungen, Burgen und Städte zeigen. Meistens auf vollen 120m Metallspulen von Posso, der eigentliche Kaufgrund. Da ich aber Frankreich sehr mag und die gezeigten Gegenden teilweise kenne, war es ein Extrabonbon, was so erhalten bleibt.

Habt Ihr einen Tip zum Thema Klebepresse? Ich finde die von Siemens schaut gut aus, ist die brauchbar? Und welcher Kleber?

https://www.ebay.de/itm/204147062958

 

 

Bearbeitet von Nico Kiefer (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Nico Kiefer:

Da es aber eher wenige Stellen innerhalb von 120 Metern Gesamtfilm sind, mittendrin, denke ich eher an nicht akurate Perforation

Das kann man ganz gut überprüfen, wenn man so eine besagte Stelle mal auf ein Stück frischen Film legt (Vorspann ist super wegen Kontrast, aber unbelichteter Rohfilmngeht ggf. auch). Dann sieht man an der Deckung der Perfolöcher schnell, ob der Film geschrumpft ist oder auch nur einfach mal etwas zu breit geschnitten. 
 

Sehr hilfreich gegen Laufgeräusche ist Nasenfett. Kein Witz. Einmal über die Nase streichen und dann über den Filmkanal wischen kann Wunder wirken. Teile für seitlichen Andruck des Filmes zusätzlich auf Einschleifspuren untersuchen. Die können auch mal quietschen. 

Geschrieben

Wenn Du die wahrscheinlicheren Ursachen ausgeschlossen hast, könntest Du einmal testweise den Film auf eine andere Spule umspulen. Denn wenn eine Spule verzogen/verbogen/beschädigt ist, lässt sich z.T. der Film vom Projektor nur unter lautem Quietschen abwickeln.


Dass es am Film selbst liegt (Beschädigungen, Schrumpfung oder fehlerhaften Klebestellen), ist allerdings wahrscheinlicher. 

Geschrieben

Danke. Die Spule kann ich ausschließen, das Quietschen kommt eindeutig aus dem Filmkanal. Das Spulenquietschen kenne ich aber noch von den Kunststoffspulen auf dem Super8 Projektor (vor 25 Jahren hatte ich mal son Kram).  Die Theorie von Friedemann "auch nur einfach mal etwas zu breit geschnitten" könnte ich mir auch gut vorstellen. Aber so ist es nur ein Schönheitsfehler, nichts dramatisches.

Das ist wirklich ein toller Projektor, so ohne schnickschnack. Klar, die technische Rafinesse der Oberklassen sucht man vergebens. Aber er is solide und läuft gut.

Den Tip von Friedemann mit dem weißen Vorspann probiere ich mal aus.

Geschrieben
Am 21.1.2024 um 23:01 schrieb Nico Kiefer:
  • Der hochgelobte Bolex M8?
  • Bauer T10?
  • Bauer Pantalux 8?
  • Kodaskop 8?
  • oder doch der AGFA Movector 8 aus den 30er Jahren?

 

Der Paillard-Bolex M 8 hat ein ziemlich großes Helldunkelverhältnis, das heißt er nutzt das Lampenlicht besser aus als andere Projektoren. Ein Riemenwechsel erfordert Teildemontage. Er hat keinen Rückwärtsgang. Die Filmführung im Kanal ist dafür sensationell.

 

Der Bauer T 10 hat ebenfalls gute Lichtausnutzung. Er läuft nur mit 16 B./s. Die Lampe ist ein Problemfeld. Zum Vertonen mit Magnetbandgerät in Verbindung mit dem Tonkopplerzubehör erste Sahne.

 

Der Bauer Pantalux 8 ist veraltet. Lichtausnutzung schlecht

 

Die Kodascope Eight haben schlechte Lichtausbeute, sie verheizen die Hälfte des Lichts an der Blende. Die Verbindung zwischen Motor und Mechanismus mit teils verdrehten Drahtpeesen ist unmöglich. Den Showtime habe ich besprochen.

 

Ein interessantes Gerät ist der Meopta-Optilux mit zentraler Ölschmierung einer sehr soliden Mechanik. Filmkanal etwas filigran

 

Wenn nicht mehr als 18 B./s gefordert sind, steht der Eumig P. 8 seinen Mann. Viel Licht, relativ leichter Riemenwechsel, wenige Ölschmierstellen, sehr stabil. Filmführung einwandfrei. Die NOVO-Modelle nehmen Halogenlampe 12 V 100 W auf. Verzeichnendes Zoom-Objektiv durch Festbrennweite ersetzen

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