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Geschrieben

- Die Kombination aus Kadrage und Brennweite wird lange diskutiert,

 

daß bedauerlicherweise oft genug für 4:3 defensiv kadriert wird.,

 

Was ist bitte Kadrage oder kadrieren?

 

Ok, vermutlich eine Anfängerfrage vom Spüljungen

Geschrieben
48 oder 60p ist uralt

Was ist "p"? Ist das Bilder pro Sekunde?

 

... ich hab heut' mein Coming Out, wie es scheint.

 

Was ich bei der Diskussion um Auflösungen nie verstanden hab ist: 2k/4k ist die Anzahl der Bildpunkte, aber keine Auflösung. Reden da Kassenfrauen über Brötchenteige?

Geschrieben

Kadrage meint im Wesentlichen den gewählten Bildausschnitt einer Einstellung, aus technischen und gestalterischen Gesichtspunkten heraus.

 

Wenn du Dir überlegst, eine reale Szene für verschiedene Verwertungsformate/Darstellungsgeräte zu drehen, musst Du dir darüber klarwerden, was mit den verschiedenen Bildelelementen in den verschiedenen Bildformaten passiert. Klassisches Problem ist, für Kino in 1:1.85 oder 1:2.35 zu drehen, aber zu wissen, dass das Material auch auf 4:3 oder 16:9 Fernsehgeräten laufen wird. Dafür gibts halbwegs etablierte Verfahrensweisen für Kameraleute.

 

Ein anderer hier auch angesprochener Punkt dabei ist die Einstellungsgröße. Bei einer reinen Fernsehauswertung (heutzutage muss man ja ggfs. sogar Handy-Displays berücksichtigen) wird man eher wenig Totalen filmen, sondern eher nahe Einstelllungen. Auch beim Filmen mit DV oder sonstigem Videoequipment mit der Absicht, es im Kino zu zeigen (->Sommermärchen) sollte man sowas berücksichtigen, es sei denn, die Videodarstellung ist ein Effekt in einem 35mm Film.

 

 

- Carsten

Geschrieben

'p' meint Bilder pro Sekunde, aber hier speziell 'Progressiv', also Vollbilder pro Sekunde. Im Gegensatz dazu ist unser heutiges PAL-Fernsehen 50i, interlaced, also 50 Halbbilder pro Sekunde.

 

Der Kinostandard ist 24 Vollbilder pro Sekunde auf einem 35mm Filmstreifen. 'p' als Charakterisierung wird allerdings nur bei digitalen Projektionssystemen verwendet, eben weil es da eben auch die Möglichkeit der Interlaced Darstellung gibt.

 

2k/4k ist eine vereinfachte Beschreibung der Auflösung bei Material, dass einen digitalen Prozess durchlaufen hat.

 

Teilweise hat diese Bezeichnung historische Gründe - vor 20-30 Jahren wurden schon Computerdaten auf Dia/Filmrekorder über Kathodenstrahlbelichter ausgegeben, wenn man so will, von speziellen Monitoren abfotografiert. Da solche Monitore das Bild zeilenweise aufbauen, hat man zur Charakterisierung der Auflösung oder Qualität eben die Anzahl der Zeilen gewählt, die das System auflösen konnte.

Allerdings waren das damals im Unterschied zu heute wirklich vertikale Zeilen, während das heute verbreitete 2k/4k die Anzahl der horizontalen Pixel meint. Man könnte heute analog zu Digitalkameras ja auch mit Megapixeln o.ä. arbeiten. Das hat sich aber nicht so eingebürgert, u.a. auch weil eine Pixelsumme über die Fläche bei den unterschiedlichen Formaten im Cinebereich nicht soviel aussagen würde.

 

- Carsten

Geschrieben
Klassisches Problem ist, für Kino in 1:1.85 oder 1:2.35 zu drehen, aber zu wissen, dass das Material auch auf 4:3 oder 16:9 Fernsehgeräten laufen wird. Dafür gibts halbwegs etablierte Verfahrensweisen für Kameraleute.

Also den des kleinsten gemeinsamen Nenners.

 

Auf das Problem stiess ich kürzlich bei einer Open Air Veranstaltung. Da wurde eine Bildwand mit den Verhältnis 1:2 verwendet. Imho völliger Unsinn sowas überhaupt zu bauen bzw. zu verkaufen, ist da doch keine Kaschierung möglich.

 

Aber wir sind von Thema Bildschärfe abgekommen.

Geschrieben
Also den des kleinsten gemeinsamen Nenners.

 

Nicht unbedingt. Da heute alles, was fürs Kino gedreht wird, auch irgendwann auf DVD oder im Fernsehen läuft, würde der kleinste gemeinsame Nenner bedeuten, dass die klassischen Kino-Formate keinerlei Berücksichtigung beim Dreh fänden, man also prinzipiell nur auf 4:3 bezogen dreht. So einfach und schlecht läuft das nicht. Ich kann ja z.B. auch den Bereich links und rechts des 4:3 Formates nicht einfach ignorieren - sonst sieht das Kinopublikum da ja womöglich Crew oder sonstigen Kram. Gestaltet werden muss dort auch. Aber dort darf in aller Regel nichts handlungs- oder bildwichtiges passieren. Ansonsten gibts noch die Möglichkeit zu Letterbox oder Pan&Scan (->Google ;-)

 

Man muss sowas im Übrigen auch nicht einheitlich für den ganzen Film machen, sondern kann es eben szenenspezifisch anpassen.

 

- Carsten

Geschrieben

Kurzer Exkurs:

 

Jenseits der Träume vom totalen, indexalisierbaren "Kino" (wir hatten einen Thread über "33k" und die Unendlichkeit von Produktbewerbungen):

 

die Realität der derzeitigen DLP-"Umsteller" zeigt weltweit nur festgezurrte Substandards (auflösungsspezifisch und kontrastbezogen ein unflexibles Projektionsformat!) unterhalb der Güte einer professionellen 35mm-Kopienherstellung, sofern man 35mm bitte auch im Rahmen seiner Prozeßvorschriften verarbeitet.

 

Zur Erinnerung ein spannender Thread vom Dezember: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...66&start=0

 

Es macht demnach Sinn, wieder auf 35mm zurückzugehen oder diese weltweit infrastrukturell einfach handhabbare KINO-Vertriebsgrundlage zu stärken, auch durch bessere Kopien, sowie künftig vorzugsweise (falls ein Digital Intermediate erforderlich ist) in 4k oder sogar 6k auszubelichten.

 

Damit erübrigt sich auch die üble Digital-Cinema-Praxis der "Letterboxwiedergabe" von nativen Scope-Filmen (oder gar herunterskalierter Panel-Ansteuerungen mit noch weitergehenden Auflösungsverlusten, irgendwie passend zur jeweiligen Hauskaschierung, wenn tatsächlich 1.85 : 1 und 2.39 : 1 traditionell dort auf gleicher Bildhöhe projiziert werden).

Geschrieben
Das heisst, der 4:3 Ausschnitt kann in jeder Szene woanders im Bild liegen? Oder kann er auch im Gesamtbild während einer Szene wandern?

 

Ja. Fürs Fernsehen hat der Cinefilm ja reichlich Auflösungsreserve. Wenn ein CS Format zu gut ausgenutzt wurde, kann man den 4:3 Ausschnitt notfalls dynamisch nachführen und sogar vergrößern.

 

Ist natürlich personalaufwendig bei der Abtastung, wird wohl nicht allzuoft gemacht, stattdessen wird letterbox bevorzugt. Das ist zwar ärgerlich für die Leutchen mit Miniglotzen, aber so Typen sind ja eh nicht die Werbezielgruppe ;-)

 

 

Ciao - Carsten

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