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Geschrieben

Hallo Kollegen, 

 

gehe ich richtig in der Annahme, dass beim unten abgebildeten Bauer Umroller die Bremse der Abwickelfriktion geregelt ist? Das heißt, je voller die Spule, desto stärker wird gebremst?

 

Kann mir jemand etwas über die Funktion der Bremse sagen? Ich habe sie nie zerlegt. 

 

Danke und viele Grüße

Pascal 

20240329_214314.jpg

  • Thumsbup 1
Geschrieben

Hallo Pascal, grausige Kugelbremse ist das. Das Feingewinde drückt über eine Druckscheibe Kugellagerkugeln auf die rotierende Scheibe der Aufnahme, je weiter der Arm unten ist, desto fester. Problem an der Konstruktion: die Kugeln laufen sich leicht ab an den Flächen, bis die Reibung zu groß wird und sie sich dann verdrehen, dabei steigt die Bremswirkung extrem an und der Bremsarm kommt nach oben geschleudert. Ist also eine wirklich kopfverletzungsgefährliche Konstruktion und braucht unbedingt eine Wegbegrenzung.

Ölen oder fetten der Kugeln kann  helfen, am Schluß habe ich sie einfach trocken und rasselnd laufen lassen. Und einen alten Öldämpfer als Wegbegrenzer angebaut. Der wurde immer wieder arg gestreßt an der Verschraubung, wenn die Bremse mal wieder zuhackte.

Kinoton baute das teil dann auf Filzscheibebremse um, das funktioniert dann einwandfrei und ohne Gefahren.

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

Wartung ist der Schlüssel. Dann funktioniert dieser Umroller hervorragen. Der Kopf gehört bei keinem Umroller zwischen die Spulen!

Aus Arbeitsschutzsicht war kein Filmroller, kein Filmteller oder Projektor zulässig.

Jens, Kinoton hat den Umroller unverändert verkauft, lediglich die Lackierung wurde auf gletschergrau metallic umgestellt.

Der Bauer Umroller ist das Beste, was man haben kann. Konstanter Filmzug, sichere Filmführung. Auswechselbare Achsen für 1/2" bei 70 mm und >1500 m 35mm Spulen, 9,2 mm Achsen für Filmspulen bis 1200 m sowie Glattwickelscheiben, 5/16" Achsen für USA Film und teilbare Spulen, Vierkantachse für 16 mm usw.

Kein Umroller hatte, sieht man von Amerikanischen mal ab, eine derartig einfache Wechselbarkeit, Vielseitigkeit und Filmschonung.

IMG_20240330_105130.jpg

Bearbeitet von stefan2 (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
  • Thumsbup 1
Geschrieben

Hallo Kolllegen,

 Firma FISKUS (Stuttgarter Raum) hat für BAUER die Umroller gebaut und vor ungefähr 10 Jahre

hatte ich Kontakt mit zuständigen und die hatten noch Ersatzteilen. 

Vielleicht ist noch was am Lager oder schon längst verschrottet.

Geschrieben

Stefan, so herum wie bei Dir ist der ja auch richtig montiert, hat man nur selten gemacht.

Wartung, nun gut, habe ich anfangs oft gemacht, unsere waren gebraucht mit denen von mir beschriebenen Macken.

Kinoton hat den am Schluß mit Filzbremse geändert verkauft, so habe ich das in Ansbach gesehen, da war alles Neuware.

Genutzt wurde der für 5000m Spulen, ob der dafür jemals gedacht war, weiß ich nicht.

Der von Kinoton dann schon, der wurde mit dem Parallelspulenturm geliefert und verbaut.

Grüße

Jens

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Jensg:

Stefan, so herum wie bei Dir ist der ja auch richtig montiert, hat man nur selten gemacht.

Wartung, nun gut, habe ich anfangs oft gemacht, unsere waren gebraucht mit denen von mir beschriebenen Macken.

Kinoton hat den am Schluß mit Filzbremse geändert verkauft, so habe ich das in Ansbach gesehen, da war alles Neuware.

Genutzt wurde der für 5000m Spulen, ob der dafür jemals gedacht war, weiß ich nicht.

Der von Kinoton dann schon, der wurde mit dem Parallelspulenturm geliefert und verbaut.

Grüße

Jens

Meiner ist ein Kinoton, und der hat die Kugeln. 

Ein Freund brachte mal bei einem technischen Gerät auf, "daß der Hersteller leider ein Fett verwendet hat, welches nach 30 Jahren zu Klebstoff wird". Jedes Fett verliert im Laufe der Jahre die leichterflüchtigen Bestandteile, und wiurd zum harzigen Kelbstoff. Reinigung und Neuschmierung ist unausweichlich. Auch bei diesem Umroller.

Was ich nie mochte war der Repulsionsmotor. Der hatte seine Berechtigung im Straßenbahnwagen der 1890er.

Ich behaupte, das könnte mit 4/5000 m Spulen gehen, da ich ja auch UM 700 Spulen umrollen kann, auf die etwa 1500 m 70 mm Film passen. 

Von Kinoton habe ja ansonsten deren Tischumroller mit Groschopp Winkelgetriebe Universalmotor und den mit 2 Schrauben befestigten Spulenkupplungen, die es auch in den gängigen Größen gab.  Der hat auf der Abwickelseite eine Filzbremse, aber dafür keine Filmzugregelung.

 

Ich würde nie auf die Idee kommen, den andersherum zu montieren. Wer erlebt hat, was passiert, wenn sich eine Achse verabschiedet oder eine schnell laufende Filmspule von der Achse löst, weiß warum man das unter keinen Umständen machen durfte.

Ich erinnere mich noch gut an die bis zum Kern in der Wand steckenden Stäbe einer 4000 m Stahldrahtspule in einem KIno. Das war nicht der einzige Schadensfall dieser Art.

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Hallo Kollegen, 

 

habe nun mal alles zerlegt und geputzt. 

Kann mir jemand sagen, wieviel Fett hier nur rein gehört? Eben voll, sodass die Lugeln bedeckt sind oder nur die Kugeln und Scheiben gut einfetten? 

 

Grüße Pascal 

 

 

20241128_220021.jpg

Geschrieben

Danke Dir. Also so viel Fett rein, dass die Kugeln zu einem Drittel im Fett liegen? In der Mitte, wo das Lager der Achse sitzt, ist eine Vertiefung von ca. 1 cm. Fülle ich die auch mit auf? 

 

Bitte entschuldigt meine Fragerei. Ich bin Elektrotechniker, kein Maschinenbauer.

Geschrieben

Tja, Pascal, gute Frage, die Kugeln fetten oder rasseln lassen. Nach beiden Versuchen habe ich sie trocken eingesetzt, das hat besser funktioniert als sie zu fetten. Bei dem täglichen Gebrauch. Wie schon oben beschrieben. Armwegbegrenzung nicht vergessen, das Ding ist im Grunde lebensgefährlich, sobald die Kugeln eine angeschliffene Seite haben.

Jens

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Ernemann:

so viel Fett rein, dass die Kugeln zu einem Drittel im Fett liegen?

 

Vertiefung von ca. 1 cm. Fülle ich die auch mit auf?

 

Wenn es acht Kugeln sind, füllst du jeden übernächsten Zwischenraum. Das geht nicht auf wie bei neun Kugeln, aber du kommst der Sache näher als mit Füllhöhen. Besser zu wenig Fett als zuviel.

 

Mit Vertiefung meinst du wahrscheinlich einen so genannten Einstich. Der ist als Schmierstoffreservoir gedacht, jedoch für Gleitlager. Hier wurde offenbar ein Wälzlager vorgesehen, also kein Fett dahin.

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