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Geschrieben

Martin, die Zeit der Federwerkmotoren war 1965 in Japan längst vorbei, alles Elektro. Bitte lass uns hier mal beim eigentlichen Thema bleiben und öffne ein eigenes Thema, wenn du über Doppel 8 und/oder Federwerk debattieren willst.

  • Thumsbup 2
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Martin Rowek:

Es muss doch wenigstes eine Single8-Kamera mit Federwerk gegeben haben, zumindest auf dem Papier.

 

Die Entwicklung der Amateurfilmgeräte spricht dagegen. Die Leute hinter Super-8 und Single-8 konnten ab 1962, 40 Jahre nach Pathé, endlich weltweit durchsetzen, was Eastman mit Doppelacht verkorkst hatte: ununterbrochene Aufnahme über den ganzen Filmvorrat, kein Umlegen von Spulen, kein Schleifenspannen, keine vergessenen Andrückplatten (ich erinnere an die Bauer 88). Es hat auch geklappt, wenn man den ungeheuren Erfolg der 8-S-Systeme betrachtet. Gleiches passierte mit der Compact Cassette von Philips und dem althergebrachten Spulentonbandgerät.

 

Die Leute hinter Super-8 und Single-8 sind meines Erachtens dieselben. Japans Wirtschaft war nach dem Zweiten Weltkrieg fest im Griff der USA. Amerikanische Unternehmen hatten sich schon in den zwanziger und dreißiger Jahren in Nippon in Firmen eingekauft, zum Beispiel die Bell & Howell Co. als Mitgründerin von ELMO. Bei Konischiroku (ich schreib’s ein Mal deutsch) war Eastman-Kodak seit 1935-36 am Kitzeln. Erst wurde Koni zur Aktiengesellschaft gelockt, dann mit Ektachrome alias Sakura Natural Color Film versorgt (1941), schließlich durch Einrichtung einer Tochter in Philadelphia, Pennsylvania, vom US-Markt abhängig gemacht, immer vorsichtig mit der Möglichkeit des Rückzugs. Die Westler wußten ganz genau um die Unbekümmertheit der Asiaten und so kam es, daß 1966-67 Verluste wegen schlechten Farbfilmmateriales entstanden. Ich glaube jedoch, daß da noch anderes verborgen ist, ich kann mir vorstellen, daß Rochester mit einem Murks vertuschte, was tatsächlich vor sich ging. Sakura Color, wie auf dem Kleber auf der Innenseite von Single-8-Kameradeckeln steht, wurde ersetzt durch Sakurachrome auf Triacetat als Super-8. Zu vertuschen gab es wahrscheinlich, daß die Beschichtung von Polyesterfolie für Single-8-Material nicht haftete. Eastman-Kodak hatte Erfahrung mit Polyesterfilm, aber etwas ging wohl schief in Yodobashi. Bei Agfa-Gevaert hatte man Mitte der sechziger auch zu tun mit dem Problem. Die beste Lösung ist das Behandeln der Unterlage durch Korona(r)entladung geworden.

 

Vielleicht war auch alles ganz anders.

Geschrieben (bearbeitet)

Man könnte auch noch andere Raritäten aufnehmen:

* Super8-Tonfilmkameras, die Single8-Filme belichteten (weil Fuji länger vorbespurte Filme anbot als Kodak - gab es mal als Artikel in der „Schmalfilm“)

* Single8-Kameras, die zu „Kassettenbefüllern“ umgebaut wurden (in einer Maschine, die DS8-Film als Ausgangsmaterial nutzte)

* Single8-Kassetten, bei denen der defekte Elektromotor durch eine Handkurbel ersetzt wurden

* Fujica ZC1000, die so umgebaut wurden, dass sie externe Spulen/Magazine nutzen konnten (siehe https://forum.filmshooting.com/viewtopic.php?p=191857&sid=209debc69b3435075525b3ce55bbc518#p191857 )

* …

 

Bearbeitet von Benutzername
Quelle (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Film-Mechaniker:

 

Die Entwicklung der Amateurfilmgeräte spricht dagegen. Die Leute hinter Super-8 und Single-8 konnten ab 1962, 40 Jahre nach Pathé, endlich weltweit durchsetzen, was Eastman mit Doppelacht verkorkst hatte: ununterbrochene Aufnahme über den ganzen Filmvorrat, kein Umlegen von Spulen, kein Schleifenspannen, keine vergessenen Andrückplatten (ich erinnere an die Bauer 88). Es hat auch geklappt, wenn man den ungeheuren Erfolg der 8-S-Systeme betrachtet. Gleiches passierte mit der Compact Cassette von Philips und dem althergebrachten Spulentonbandgerät.

 

Die Leute hinter Super-8 und Single-8 sind meines Erachtens dieselben. Japans Wirtschaft war nach dem Zweiten Weltkrieg fest im Griff der USA. Amerikanische Unternehmen hatten sich schon in den zwanziger und dreißiger Jahren in Nippon in Firmen eingekauft, zum Beispiel die Bell & Howell Co. als Mitgründerin von Elmo.

Hast du dafür Belege? Meines Wissens nach wurde Elmo 1921 als einzelfirma von Hidenobu Sakaki gegründet. Und erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Firma zu einer GmbH.

Geschrieben
Am 1.5.2024 um 00:00 schrieb Benutzername:

Und noch eine interessante Frage fürs Buch: Was passierte mit den „Sankyo Single8 Kameras  mit Zoom“ aus dem angehängten Artikel? Wurden sie später als „Fujica irgendwas“ (Z1/Z2?) verkauft? Oder gab es nur ein paar Prototypen, die nie in Serie gingen?

PDF 13.pdf 835.19 kB · 11 Downloads

Wie ich inzwischen weiß, hat es diesen Prototyp tatsächlich gegeben. Er wird in einer japanischen Filmzeitschrift erwähnt, aber nicht abgebildet. Ich habe Kontakt zur heutigen Nachfolgefirma und hoffe, da noch etwas zu erfahren.

Geschrieben

Was gegen ein „gab es gar nicht, noch nicht einmal als Prototyp“ spricht, sind die ganzen Berichte von Fotomessen aus der Einführungszeit von Single8, die Fuji, Konica und Agfa als Filmlieferanten aufzählen.

Was für ein „gab es dann aber doch nicht im Handel“ spricht, sind die Pappschachteln für die von Konica entwickelten Konica-Filme, die nur Doppel8 und Super8 aufzählen.

Wir können also gespannt sein, was Jürgen herausfindet. 

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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Benutzername:

Man könnte auch noch andere Raritäten aufnehmen:

* Super8-Tonfilmkameras, die Single8-Filme belichteten (weil Fuji länger vorbespurte Filme anbot als Kodak - gab es mal als Artikel in der „Schmalfilm“)

* Single8-Kameras, die zu „Kassettenbefüllern“ umgebaut wurden (in einer Maschine, die DS8-Film als Ausgangsmaterial nutzte)

* Single8-Kassetten, bei denen der defekte Elektromotor durch eine Handkurbel ersetzt wurden

* Fujica ZC1000, die so umgebaut wurden, dass sie externe Spulen/Magazine nutzen konnten (siehe https://forum.filmshooting.com/viewtopic.php?p=191857&sid=209debc69b3435075525b3ce55bbc518#p191857 )

* …

 


Danke für die Anregungen, werde ich weiter verfolgen.

Geschrieben

Ich denke, es hat schon einige, sehr gute Anregungen gegeben.

Was ich noch spannend fände, wäre ein Stimmungsbild des Schmalfilms mit Single-8 in seiner Heimat, in Japan.

Über der Amateurfilm „Single-8“ von 2023 wurde ja schon mal berichtet und er ist auf der Inhaltsangabe.

Aber wie läßt sich die (eventuell) heute noch aktive Single-8 Kultur in Japan einordnen, z.B. auch im Vergleich zu der mit Super 8 hierzulande?

- Alter der Anwender

- Projektion oder Scan

- kommerzielle Nutzung (z.B. in der Werbung)

 Ich denke, da wird es wenig Datenmaterial geben, aber ein Abriss/Schlaglicht über/auf die Szene dort (und woanders) wäre mehr als interessant.

  • Like 1
  • Thumsbup 1
Geschrieben

Erkan Umut hat eine Seite über ELMO gemacht. https://eishaki.wordpress.com/2012/05/03/elmo-16mm/

 

Der Sakaki-Projektor von 1927 ist Bell & Howell, auf einen Blick. Die nächsten Modelle erkennt jeder als Bell & Howell.

http://www.film-tech.com/warehouse/manuals/ELMOCORP.pdf

 

 

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Man sieht, daß ein Elektromotor fehlt/angesetzt werden kann.

 

Ich habe die Beteiligung von B. & H. an der 1933er GmbH beim Schreiben des Artikels über den Cine ELMO 8 abgeleitet. Kein Beleg

  • Surprised 1
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Film-Mechaniker:

Der Sakaki-Projektor von 1927 ist Bell & Howell, auf einen Blick. Die nächsten Modelle erkennt jeder als Bell & Howell.


Und warum sind das nicht einfach Nachbauten? Nach der Logik könnte ich ja auch schließen, Leitz sei beteiligt gewesen an der russischen Zorki. Oder hab ich da jetzt was missverstanden? 🤔 

  • Thumsbup 1
  • Face with tears of joy 1
Geschrieben

Konntest du die Frage nicht selber beantworten? Ein Nachbau wird oft vor Gericht verteidigt, dazu werden Patente aufgenommen. Wenn du Lizenzbau meinst, läuft ohne Patentschutz schon gar nichts.

 

Die Zorki-Kleinbildkamera gehört, wenn ich es richtig verstehe, zum Reparationsmaterial von Deutschland an die Sowjetunion. Wenn nicht, dann ist sie ein Nachbau. Die LEICA ist oft kopiert worden.

 

Hidenobu Sakaki kopierte wohl nicht einen amerikanischen 16-mm-Projektor, sondern baute etwas nach. An dieser Darstellung zweifle ich aber. Auf jeden Fall erlitt Sakaki Schiffbruch mit dem Gerät, Japan war noch nicht bereit dafür. https://www.jsme.or.jp/kikaiisan/heritage_060_en.html

Geschrieben

Wie ging das nun los mit den japanischen Filmgeräten ?

 

Nur so als Anregung, die japanische Automobilindustrie startete nach dem 2. Weltkrieg mit zahlreichen Lizenzbauten, z.B. dem Renault 4 CV, der von Hino lizenziert, und später zum Hino Contessa weiterentwickelt wurde. Auch ein Austin Modell, sowie einige weitere Engländer leisteten so ausländische Starthilfe.

 

Zumindest laut Literatur waren dies alles Ergebnisse von Lizenzvereinbarungen.

 

Wie bei Filmgeräten handelt es sich auch hierbei um komplexe technische Erzeugnisse mit einem hohen Anteil Mechanik. Vielleicht sind daher Vergleiche sinnvoll.

 

Allerdings betreffen diese japanischen Automobile Vorgänge nach dem zweite Weltkrieg, ob dieses Geschäftsmodell so auch schon in den 20er Jahren galt ist damit nicht gesagt.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 20 Stunden schrieb mono:

Single-8 ist definitiv ein besserer Weg als Super-8, aber ich wuenschte, man haette das ganze mit einer Aussenkassette angedacht, damit verschiedene Laengen von Film und somit Groessen einer Kassette moeglich gewesen waeren.

Fuer halbwegs professuinelle Anwendungen oder Tierfilmer sind halt die 2-Minuten + (bei 24/sec) schon recht wenig.


Deinem Wunsch wurde tatsächlich entsprochen: Single 8 by Sony – super8.tv

Leider ohne SSRS (Schwingspiegelreflexsystem) und Federwerk 😉

Bearbeitet von Martin Rowek (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Bestellt. 😉


Hat sich bei Euch auch die Webseite mitten im Bestellvorgang auf Englisch umgestellt?

 

Die ZS400 ist übrigens nicht die einzige Schmalfilmkamera mit Lichttonaufnahme. Da gab es auch noch ein paar 16mm-Kameras….

 

Wird man auch etwas über die damalige deutsche Fanzeitschrift zu Single8 lesen können, deren Chefredakteur rein zufällig auch Jürgen Lossau hieß?

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Und tschüüüüsssss!:

Wird man auch etwas über die damalige deutsche Fanzeitschrift zu Single8 lesen können, deren Chefredakteur rein zufällig auch Jürgen Lossau hieß?

 

Hahaha, das stimmt so nur teilweise:). Die Single-8-Notizen wurden von Gottfried Hüpper gegründet. Während meiner letzten Schuljahre und im Zivildienst war ich tatsächlich nebenher deren Chefredakteur. Danach hat es dann wieder Gottfried Hüpper alleine gemacht, weil ich eine Ausbildung begann, aber ich habe ihn manchmal noch ein wenig unterstützt. Und natürlich habe ich für dieses neue Buchprojekt alle alten Ausgaben herausgesucht. Noch interessanter ist aber das Magazin mysingle8 aus Japan, das von hinten nach vorne gelesen wurde und bis in die 1990er Jahre erschien - quasi die Fujifilm-Hauszeitschrift.

Geschrieben

Vielen Dank für die bisherigen Vorbestellungen. 40 sind es inzwischen. Da ist noch Luft nach oben:). Ich freue mich, wenn ihr mögliche Interessenten unter euren Filmfreunden informiert und ein wenig dafür trommelt… Single-8 scheint doch ein etwas in Vergessenheit geratenes Thema zu sein…

Geschrieben

Ich drücke Dir die Daumen, Jürgen!

Wenn 299 Bestellungen vorliegen und ich 50 € übrig habe, werde ich Dein Single8-Buch auch bestellen. Aktuell kann ich aus finanziellen Gründen leider keine anderen Projekte finanzieren. Das kann morgen oder übermorgen schon wieder ganz anders aussehen.

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