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Geschrieben

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, Marketing ein mitunter zwielichtiges Pflaster. Die Branchenanalyse von @robpl [1 Seite zurückblättern, bitte!] war daher sehr sachkundig, das philosophische Einsprengsel von @plutokennedy eine sinnreiche Mahnung.

 

Wie ordnen Sie sich ein? :)

 

Tja - dieses sehr komplexe, untergründige, von emotionen und befindlichkeiten gesteuerte kollektive "strömungsverhalten" des publikums, das den einen film zum erfolg (sprich: die menschen wollen den film sehen) und den anderen zum mißerfolg (sprich: es interessiert sich niemand für den film) - eine antwort auf diese frage hast Du uns (leider) nicht geliefert.

 

"Nobody knows anything!"

- William Goldman -

(Drehbuchautor)

 

Gilt das auch für "300"-Enthusiasten und andere Gewaltpornographien?

Verraten Sie es mir?

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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben
In der heutigen Gesellschaft leben vier Typen von Sozialcharakteren nebeneinander. Diese Sozialcharaktere, die dem Einzelnen von der Familie übergestülpt werden, heißen: Der autoritäre Charakter der Kapitalisten, der sadomasochistische Charakter der Kleinbürger (...)

 

Stimmt nicht! Mir ist nichts übergestülpt worden. Ich war schon immer ganz freiwillig und aus Neigung kleinbürgerlicher Sadomasochist (oder sadomasochistischer Kleinbürger). Ich protestiere daher gegen diese Diffamierung.

So, ich geh jetzt `ne neue neunschwänzige Katze kaufen. Die alte ist gestern beim synchronen SM-Spielen und Betrachten des Films "300" kaputtgegangen. War aber trotzden geil.

Geschrieben
Nein, das klappt nicht und hat es noch nie. Noch nie hat Filmmarketing einen Film, den die Zuschauer nicht sehen wollten, zum Erfolg führen können. Kein Publikum ist so wenig steuerbar wie Kinopublikum. Das einzige, was Filmmarketing machen kann ist, einen Film, den Zuschauer sehen wollen, noch erfolgreicher zu machen.

 

 

Ein Dialektiker würde argumentieren, dass gerade darum, weil "das Kinopublikum so wenig steuerbar ist", die Industrie die Steuerung mit allen Mitteln versuchen muss. Würde das Boot alleine schaukeln, würde der Autopilot ja reichen.

Grundsätzlich muss das Publikum heute gar nicht mehr ins Kino: jedenfalls nicht unbedingt. Wegen der vielen Alternativen, Filme anderweitig zu sehen und dem diversifizierten Unterhaltungsangebot steht auch hier also das Ereignis im Vordergrund. Eventkultur.

Darum geht es ja unter anderem, aus etwas Normalem immer das ganz Besondere machen.

Wenn ich richtig liege, beträgt das Print-und Advertisingbudget 30 bis 40 Prozent der Produktionskosten (zusätzlich). Natürlich ist Marketing noch kein Garant, aber wenn Produkte quasi für sich selber sprächen, wäre z.B. teleshopping auch aus dem Karton mit Graf Dracula als Verkäufer möglich.

Geschrieben

Zum Doppelgesicht des Marketing:

Marketing wurde im kommerziellen Bereich entwickelt, und so stellt sich die Frage, ob es auf den nicht-kommerziellen Bereich übertragbar ist. [...] Beispiele sind die Kirchen, die sich vor ein paar Jahren von einer Unternehmensberatungsfirma eine Marketingstrategie haben machen lassen, Vereine und Verbände, Teile des öffentlichen Dienstes, und eben auch Bibliotheken. [...].

 

Gegen das kommerzielle Marketing wird eine Kritik vorgetragen, die ihre Argumente aus der Kritik an der Konsumgesellschaft schöpft: Marketing führe zu einer unsinnigen, umweltfeindlichen, die wahren Bedürfnisse der Konsumenten verzerrenden Steigerung des Konsums. [...] Ihr kann man entgegenhalten, daß die Konsumenten auch Arbeitnehmer sind und Arbeitsplätze brauchen, ferner daß die letztlich auf Rousseaus Kulturkritik zurückgehende Haltung keiner empirischen Prüfung standhalte. Jean-Jaques Rousseau hat 1750 in seinem Diskurs über die Wissenschaften und die Künste Discours sur les sciences et les arts dargelegt, daß die Kultur den Menschen seinem naturverbundenen, glücklichen Urzustand entfremdet habe und ihm Unschuld, Freiheit und Tugend geraubt habe.

 

Einen anderen kritischen Ansatz tragen die Verbraucherverbände vor. Sie argumentieren, daß die ausgefeilten Marketingstrategien der Unternehmen die Verbraucher in die hilflose Rolle des manipulierten Geschöpfs drängen und wollen ihre Verbraucheraufklärung dagegensetzen. Andererseits haben die Verbraucherorganisationen bei ihren Warentests den Aspekt vernachlässigt, daß bei ausgereiften Produkten die getesteten Kriterien - Sicherheit, Funktionalität, Handhabbarkeit - für viele Verbraucher in den Hintergrund treten und andere Kriterien an Bedeutung gewinnen, vor allem gestalterische und andere Zusatznutzen. Hierbei lassen die Verbraucherorganisationen die Verbraucher sozusagen im Stich und beharren auf ihrem Votum, darauf käme es in Wirklichkeit nicht an, statt daß sie das tatsächliche Verbraucherverhalten detailliert untersuchen und auf diesem Hintergrund Wege zu einem Ausgleich zwischen den Interessen der beiden Marktteilnehmergruppen aufzuzeigen. Die Verbraucherverbände beschränken sich weitgehend darauf, an das rationale Verhalten der Verbraucher zu appellieren und diese Verhaltensdimension mit Informationen zu versorgen. Eine wichtige Erkenntnis des Marketing besteht aber gerade darin, daß die rationale Verhaltensdimension nur einen sehr begrenzten Einfluß auf Verbraucherentscheidungen hat.

 

(Aus: http://www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/hand...34/d3.html )

Geschrieben

Studiofilme funktionieren kaum über Marketing, sondern Lust und Mut, sich einzulassen.

Andere Länder, Kulturen, Weltanschauungen, Bildsprachen...Sich selber?

Hier besteht schon ein deutlicher Graben zur Tautologie des Star- und Genrekinos, welches zugleich immer die eigene Referenz ist und die Auseinandersetzung viel weniger klar wird.

Aus der "Sache" eine Art Selbstzweck zu machen, ist (wertfrei gesagt) dekadent, wie wenn man Liebe nicht mehr wegen der Liebe macht und der Vorgang zum Thema wird (Rousseau?).

Diese Information um die Eigentlichkeit herum (wie Bonusmaterial, Zusatznutzen [wofür?]) ist mir in ihrer Selbstbezüglichkeit suspekt: Dass Harry Potter wichtiger sei als die Erkenntnis über (meine) Realität, ist doch unwürdig und pervers.

Geschrieben

Die Leute können nur das sehen wollen wo von sie wissen.

 

Entweder durch massive Werbebomben oder durch Mund zu Mund Propaganda - das erste funktioniert nur bei Majors und das zweite dauert (wer hat heute noch die Zeit & den Raum was lange laufen zu lassen wenn es ein Geheimtip ist und wieviele (vormals unbekannte) Filme wurden nach Monaten wieder rausgeholt und dann nochmals erfolgreich gezeigt) - es sein denn man heizt durch geschickte Informationsleaks den Bedarf an ("Snakes on the plane").

 

Dauerbrenner haben auch eine lange Zeit gebraucht bis sie das wurden was sie waren (RHPS).

 

Die Simpsons haben bestimmt durch die Dauerwerbeberieselung auf Prosieben die Zielgruppe optimal angesprochen (genauso wie PdK3 und HP5 - kann es sein das P7 DER Kinowerbe Sender wird?).

 

Bei Büchern ist das übrigends noch schlimmer - da kommen in Deutschalnd jährlich ca. 80000 raus - das ist nicht zu vergleichen mit der Anzahl der Filme die rauskommen.

 

 

 

.

Geschrieben
Die Leute können nur das sehen wollen wo von sie wissen.

 

Entweder durch massive Werbebomben oder durch Mund zu Mund Propaganda - das erste funktioniert nur bei Majors und das zweite dauert (wer hat heute noch die Zeit & den Raum was lange laufen zu lassen wenn es ein Geheimtip ist und wieviele (vormals unbekannte) Filme wurden nach Monaten wieder rausgeholt und dann nochmals erfolgreich gezeigt) - es sein denn man heizt durch geschickte Informationsleaks den Bedarf an ("Snakes on the plane").

 

Dauerbrenner haben auch eine lange Zeit gebraucht bis sie das wurden was sie waren (RHPS).[Was ist RHPS? Bitte etwas verständlicher formulieren, auch in den Anglizismen und Akronymen]

 

Studio[War Studio gemeint? Studios sind ja Großproduktionsfirmen, Anm. von @cinerama][studiokino-Filme evt.?]filme funktionieren kaum über Marketing, sondern Lust und Mut, sich einzulassen.

Andere Länder, Kulturen, Weltanschauungen, Bildsprachen...Sich selber?

Hier besteht schon ein deutlicher Graben zur Tautologie des Star- und Genrekinos, welches zugleich immer die eigene Referenz ist und die Auseinandersetzung viel weniger klar wird.

Aus der "Sache" eine Art Selbstzweck zu machen, ist (wertfrei gesagt) dekadent, wie wenn man Liebe nicht mehr wegen der Liebe macht und der Vorgang zum Thema wird (Rousseau?).

Diese Information um die Eigentlichkeit herum (wie Bonusmaterial, Zusatznutzen [wofür?]) ist mir in ihrer Selbstbezüglichkeit suspekt: Dass Harry Potter wichtiger sei als die Erkenntnis über (meine) Realität, ist doch unwürdig und pervers.

Beim Thema Tarantino läßt sich anscheinend weder die Tautologie der Genrediffusionen verorten (Motto: vom Märchen-. zum Sandalen-, über den Bibel- zum Fantasy-, Science-Fiction-Film und zur Potter-Matrix-Apocalypse), noch Selbstfindungs- und gesellschaftliche/kulturelle Emanzipationsstrategien festmachen. Formalästhetisch lockert T. das Narrationsschema auf und spielt Katz und Maus mit der Erwartungshaltung der Zuschauer, inhaltlich wiederum erhebt er die Genres des B-Films der 1970er Jahre zum heutigen Mainstream.

 

Zum Marketing bei Tarantino und seinem Feldzug "Trash gegen Hochkultur" hier eine Rezension (die leider ihre Kritikfähigkeit ausgerechnet bei KILL BILL wieder verliert):

 

Leider ist aus heutiger Sicht kaum noch rekonstruierbar, wie Tarantino ohne Kult eigentlich funktionierte - also im Zeitraum von 1992, als er mit seinem Erstling "Reservoir Dogs" (USA 1992) beim Sundance Film Festival erstmals auf sich aufmerksam machte, bis zum Triumph von "Pulp Fiction" in Cannes 1994, als dieser die Goldene Palme erhielt. Im Rückblick wurde soviel verklärt und schön geschrieben, dass man zwischen Fakten und Legenden kaum noch unterscheiden kann. Der weltweite Siegeszug von "Pulp Fiction" ist eine dieser gern verbreiteten Legenden. Bei der Publikumsresonanz war dieser Film alles andere als ein Selbstläufer. Der Trailer überzeugte kaum, zu befremdlich schien die Kombination aus schwarzem Humor und Killer-Geschichte. Dass einer der Hauptdarsteller John Travolta hieß, ließ zudem vermuten, dass es sich nach "Kuck mal, wer da spricht 3" (USA 1993) um einen weiteren Flop des einstigen Superstars handelte. Im thüringischen Erfurt war der Zuspruch so gering, dass der Film nach nur einer Woche wieder aus dem Kino verschwand. Erst, als der Film wirklich in aller Munde war, nahm man ihn wieder ins Programm. Dem medialen Trommelwirbel, der durch ein aggressives Marketing der Produktionsfirma Miramax beschleunigt wurde, konnte sich kaum einer entziehen. Fast alles, was mit Tarantino irgendwie in Verbindung stand, wurde zum Kult erklärt.

 

(Quelle: http://www.cinefoyer.de/taran.html)

Geschrieben

Die Genres diffundieren immer stärker. Das ist Behauptung A. Dadurch wird die von @pluto kennedy bemerkte Tautologie (Behauptung B) immer absurder.

(Ich hoffe dennoch stark, daß Sie sich als Stadtkinooberhaupt doch so ein kleines Wörterbüchlein leisten können? Immerzu Geld zählen ist nicht wirklich alles im Leben...)

Geschrieben

Eines der spannendsten und finster-lustigsten Bücher über das Hollywood der 1990er Jahre bis heute ist dieses:

 

Biskind, Peter:

Down and dirty pictures

Miramax, Sundance, and the rise of independent film.

- New York [u.a.] : Simon & Schuster, 2004

 

Darin wird beschrieben, wie die Brüder Weinstein (Miramax-Inhaber) aus kleinen Unbekannten Regisseure mit großem Marktwert zaubern und auch mal den einen oder anderen "über die Planke gehen" lassen. Tarantino kommt natürlich auch drin vor.

Geschrieben
Eines der spannendsten und finster-lustigsten Bücher über das Hollywood der 1990er Jahre bis heute ist dieses:

 

Biskind, Peter:

Down and dirty pictures

Miramax, Sundance, and the rise of independent film.

- New York [u.a.] : Simon & Schuster, 2004

 

Darin wird beschrieben, wie die Brüder Weinstein (Miramax-Inhaber) aus kleinen Unbekannten Regisseure mit großem Marktwert zaubern und auch mal den einen oder anderen "über die Planke gehen" lassen. Tarantino kommt natürlich auch drin vor.

 

in der tat - interessanter lesestoff ... gibt's übrigens auch in deutsch bei "Zweitausendeins" ...

 

Peter Biskind

"Sex, Lies & Pulp Fiction"

 

Wer bisher glaubte, dass hollywood eine versammlung von klosterschülerinnen sei, wird hier eines besseren belehrt.

 

aber eigentlich auch nichts wirklich neues, früher hießen die "bösewichter" Lew Wasserman, Don Simpson, Robert Evans ... allen ist einig, dass sie etwas bewegt haben und (stellenweise) gute filme dabei rauskamen ... that's (show)business ...

Geschrieben

Ich frage mich, ob Ihre "Wertung" (Motto: alles Verbrecher zwar, aber "tolle Filme") immer konform mit denen des Autors Biskind gehen?

Aber gegen unberufene Vereinnahmung kann sich kaum jemand zur Wehr setzen. Die Welt war also immer so, und Ihnen reicht das "Showbusiness" zur Erbauung. :lol:

Nicht meine Welt!

Geschrieben
Ich frage mich, ob Ihre "Wertung" (Motto: alles Verbrecher zwar, aber "tolle Filme") immer konform mit denen des Autors Biskind gehen?

 

dummes zeug ... wo habe ich von "verbrechern" gesprochen? Mit solchem vokabular gehe ich behutsam - im gegensatz zu Dir - um!

 

ich meinte eher ... "wo viel licht, da auch viel schatten" ... wenn Du dieses sprichwort besser verstehst.

 

Und hast Du das buch überhaupt gelesen? Wohl kaum, denn dann wäre Dir auch aufgefallen, dass Biskind sehr wohl differenziert bewertet und beschreibt und sowohl aus seiner Bewunderung für die geschäftsleute Weinstein als auch aus seiner ablehnung der menschen weinstein keinen hehl macht. "zwiespältig" ist letztendlich Biskinds wertung ... kein reines schwarz und kein reines weiß ...

Geschrieben

In der Regel verteidigt Biskind die Regisseure gegenüber Studio-Potentaten oder Produzenten, hebt auch die Teamarbeit und das Handdwerk hervor. Anderseits kritisiert er auch die Allüren der Regisseure. Im Gegensatz zu Ihnen findet er sich nicht ab mit den "Zuständen", sondern benennt Roß und Reiter, ohne dabei aber de Fettnäpfchen des Klatsches umschiffen zu können.

 

Zu Ihrem Vorwurf mangelnder Einsichtnachme: Wir bekommen alle Neuerscheinungen in der Bibliothek der Kinemathek, ich habe von daher einen Einblick in fast alle Neuerscheinungen, so weit es die Zeit zulässt.

 

Schönen Abend noch und weiterhin lässiges und fröhliches Geplänkel!

Geschrieben

@cinerama

 

Studiofilme meinte ich Arthouse, das heisst bei uns so, wohl weil es in diesen kleinen Kammern spielt, oder halt für den Prozess in der Werkstatt, im Atelier.

Ich wollte hier aber übrigens nicht gegen Tarantino argumentieren, hab das sonst so hier angehängt. Tarantino mag auch viel Kulthype und Marketing sein, aber Substanz und Originalität ist da ja schon (bei aller Selbstverliebtheit...), ob man's jetzt mag oder nicht. Dass man aus ihm dann so ein Geschrei gemacht hat, sagt eher wieder was über das Publikum aus. Ob er oder die Produktion da überhaupt viel dafür kann?

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Nochmal ein Erlebnisbericht zu DEATH PROOF:

 

Sah das QT-Werk gestern (CineStar Frankfurt Mainzer Landstraße Kino 6) in einwandfreier 35-mm-Projektion.

 

 

Tarantinos oft zitierter Anspruch war ja, den Look eines typischen 1970er-jahre-Exploitationfilms zu replizieren. Das ist völlig gescheitert, dazu fehlt ihm hier ein erfahrener Kameramann und vielleicht auch die Geduld, sich handwerklich mit den Kultobjekten der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Das war übrigens schon in KILL BILL zu beobachten, die "Martial-Arts-Hommagesequenz" verfehlte auch den typischen Hongkong-Look der 1970er um Meilen und begnügte sich mit Reißzooms und "ausgefressenen" Farben.

 

Tarantinos bisherige Filme waren aber visuell sehr durchdacht und effektvoll inszeniert - DEATH PROOF hingegen ist stilistisch ein Messer ohne Griff, dem die Klinge fehlt. Exploitation-Kino kommt auf den Punkt, muß knallhart und schnörkellos sein. DEATH PROOF empfand ich als unendlich langweilig, gefühlte 154 Minuten Laufzeit. Das Beste war der Vorspann im coolen Trash-Gelb und 70er-Font, das zweitbeste die "Labor-Testladies" im Nachspann.

 

Dazwischen lag leider nur nichtendenwollendes, dummes Gequatsche in farbstichigen Bildern und mit schlechtgefakten Klebestellen und Überblendzeichen. Zahllose Einstellungen von Frauenfüßen. Noch mehr Gerede, noch mehr gähnlangweilige Bilder. Noch mehr Frauenfüße.

 

Darstellerinnen, die sich schier kaputtlachen und auf die Schenkel schlagen und deren Dialoge von einem 12jährigen Schwerverklemmten geschrieben sein müssen. Das Publikum sitzt stumm und gähnt. Einige verlassen das Kino. Kaufen Süßwaren und unterhalten sich, schreiben SMS und diskutieren gedämpft den weiteren Verlauf des Abends. Ich trage es ihnen nicht nach.

Kurt Russell taucht auf, man erinnert sich nostalgisch an weitaus bessere Genrefilme und freut sich, ihn seine Show abziehen zu sehen. Zwei Minuten Action - dann wieder stundenlanges Gerede. Noch mehr Füße. Endlich DIE GROSSE SHOWDOWN-AUTOJAGD und ein schlechtinszenierter Abgang des Bösen Mannes.

 

Zwischendurch immer wieder eine neue Nummer aus QT's Plattensammlung. Warum im Nachspann keine Füße?

 

Die Beschädigungen des Filmbildes fielen nicht weiter auf, da sie durchaus im Rahmen dessen blieben, was die Verleiher heute manchmal in die Kinos schicken (Negativstaub, gelbgrüne Schrammen, Farbschleier und Entwicklungsschlieren).

 

Wer rettet nun die Welt mit einem Triple-Feature aus FRANKENSTEINS TODESRENNEN (aka Todesrennen in Helix-City), SUPERVIXEN'S und FASTER, PUSSYCAT! KILL! KILL! ???

 

 

 

 

8)

Geschrieben
Nochmal ein Erlebnisbericht zu DEATH PROOF:

Wer rettet nun die Welt mit einem Triple-Feature aus FRANKENSTEINS TODESRENNEN (aka Todesrennen in Helix-City), SUPERVIXEN'S und FASTER, PUSSYCAT! KILL! KILL! ???

Sie.

Geschrieben

In der heutigen postindustriellen Gesellschaft ist Liebe eine Randerscheinung. Es herrscht die Tauschliebe der Marketing-Charaktere vor. Die Tauschliebe ist im Grunde bindungslos und kalt. Wirkliche Liebe können nur produktive Charaktere entwickeln, die in der Liebe Fürsorge, Verantwortung, Achtung und Anerkennung des Anderen entfalten.

Na denn ma: toi toi toi, cinerama.

Und Blumen nicht vergessen!

Geschrieben
Großproduktionen", zumindest aus USA, sind doch heute mehr oder weniger alle produzierten Streifen; die, welche in aller Munde sind, gerade eben durch das pushen in den Medien.

Soso.

Ist Der rote Elvis nicht die Woche gestartet? Schon gehört? (ist ein Film).

 

Es besteht doch gar kein Bedarf mehr, die meisten Leute sind zu satt von dem elenden Programm, dazu noch erschwerend mit in jeder Hinsicht verstümmelten Filmen, das im Free-TV läuft.

Oder vom Werbeblockfreien pay-tv in 1080p.

 

Das alles ist in den Menschen ein rein psychischer Vorgang, eben weil das "Erlebnis" Kino systematisch, hier wieder in erster Linie vom TV, zerstört wurde.

Präzise Ursachenanalyse. Das TV ist schuld, das in Deutschland die Teenies nicht die 3D Animationsfilme in den Kinos stürmen.

 

Heute kommt im Frühjahr,Sommer und sonstwann einer von Pixar, dann Disney , Dreamworks, alles ein Brei.

Denen Sie grosszügigerweise ihr Talent zur Verfügung stellen, damit die schlechtbezahlten Arbeiter dort nicht arbeitslos werden. Aber die Kritik müssen sich John Lasseter usw. von ihnen schon anhören, sonst lernen die ja nie was!

 

Zum Thema Großproduktion zurück; es ist fürchterlich, wie heute ein Film manchmal zu Tode überproduziert wird.

Oft wäre weniger mehr

Hossa - vielleicht sollten sie anhand solch tiefer Einblicke in Dramaturgie und Realisation vielleicht ja mal gnädigst Hollywood vor dem Abgang retten.

 

"Spiderman" war ziemlich gut, der zweite Teil bereits fürchterlich.

Allein etliche der Tricks waren doch kein Cent wert;

Stimmt, die hat der Computer ja automatisch schlecht gemacht! Da ist doch die Bedienung einer Registrierkasse ein ganz anderes Kaliber Talent!

 

Oder einer meiner Geheimtips, "SkyCaptain", ein wahnsinnig toller, surrealer Film.

Am Rande: Komplett auf HDCAM gedreht. F900.

 

Leider ist er meines Wissens nach gefloppt(?).

Nein.

War für eine Indieproduktion insbesondere in den USA der Kassenschlager des Jahres. Die Jungs haben GUT verdient.

 

Zumindest mich hat sowas schon im Vorfeld abgehalten, mir jemals HDR im Kino anzusehen.

Also HDR ist definitiv ein Film, den man besser auf der Mattscheibe ansieht - vor allem diese Massenschlachtszenen und Supertotalen kommen da nicht so verwirrend rüber.

 

 

Weiter, Werbung gab´s schon immer, wenn sie auch heute, wie es treffend erwähnt wurde, oftmals etwas unehrlicher und hoffnungslos übertrieben ist.

Werbung ist unehrlicher und übertrieben? Weswegen spielen sie nochmal Werbung?

 

Letztendlich ist aber doch der Konsument selbst dran schuld, wenn er darauf hereinfällt.

Aaah! Das sehen wir als nichtkonsumenten natürlich ein.

 

Mein Fakt und Fazit: Es gibt heute in diesem Bereich der Unterhaltung keine eindeutigen Qualitätsmaßstäbe mehr.

Leider.

Ja, das war im Circus Maximus kulturell etwas besser.

 

Ich selbst werde ja fast im gesamten Bekanntenkreis oft als "Verrückter" abgestempelt, nur weil ich mich vehement weigere einen Film der mich ernsthaft interessiert, über den 42" mit ihnen zu schauen.

Ausser, es ist HdR - den sollte man ja nicht im Kino ansehen, sagten sie, oder?

 

Wer investiert noch und ist mit Elan bei der Arbeit, wenn´s dem größten Teil des Publikums gleichgültig ist?

-Alle- Produzenten. Ich bspw.

-Alle- Schauspieler auf Rückstellung

-Alle- Verleiher.

Sie nicht.

 

wenn´s

http://de.wikipedia.org/wiki/Deppenapostroph

 

Ok. Das war jetzt mal alles nicht so nett.

Wie man in den Wald reinruft, so schallt es heraus.

 

Ich halte es fest:

Sie wissen es besser und sollten produzieren - ist das in etwa ihre Kernaussage, wenn ich das richtig verstehe?

Geschrieben
Nochmal ein Erlebnisbericht zu DEATH PROOF:

 

Sah das QT-Werk gestern (CineStar Frankfurt Mainzer Landstraße Kino 6) in einwandfreier 35-mm-Projektion.

...

 

...das wag ich sehr zu bestreiten. Da gibt es schon lange keine einwandfreien Vorführungen mehr. Deshalb sinken dort auch weiterhin die Besucherzahlen.

Ist die Bildwand in der 6 immer noch defekt? Vor einiger Zeit war die noch billig mit Tesafilm geflickt.

Wer sich an Tarantinos Produktionen stört, sollte sie auch nicht ansehen. Meine Meinung.

Apropos: In dem Laden wird bei fast jeder Vorstellung telefoniert oder SMSt, gelabert und Dreck gemacht. Man kann froh sein, wenn man keinen Cola-Becher oder Popcornkrümel im Haar hat, wenn man den Saal verlässt. Das liegt aber nicht an den Filmen, sondern an den Gästen. Normalos gehen da schon lange nicht mehr hin, aus gutem Grund. Man trifft dort gerne nicht integrationswillige Mitglieder der Griesheimer Multikultis und andere sozialschwache Schichten... :roll:

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