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PX625 Quecksilber-Batterie Ersatz für die Nizo - Antworten und neue Fragen


Sebastian Bock

Empfohlene Beiträge

Das Thema "Ersatz für PX625" gab es ja schon öfter, und es gab auch schon viele gute Informationen zum Selbstbau von Adaptern, z.B. von F. de Gruijter in seinem ausführlichen PDF. Bei Thingiverse gibt es auch bereits mehrere Ansätze für den 3D-Druck der 625 Gehäuse mit Platz für eine SR44 Silberoxidbatterie nebst Schottky Diode zur Spannungsverringerung.

 

Was mir fehlte, war ein Adapter, der 2x SR44 Batterien aufnimmt, wie sie z.B. bei einigen Nizo-Modellen nötig sind. Also habe ich selbst so einen Adapter entworfen und ausgedruckt. Das Ergebnis seht ihr etwas weiter unten. Es funktioniert auch alles soweit, aber es sind ein paar Fragen aufgetaucht:

 

Bei der Verwendung von 2 Adaptern, mit jeweils einer SR44 Batterie und je einer BAT43 Schottky Diode, liefern beide zusammen eine Spannung von 2.80V, bzw. 2.77V unter Last mit einem 1000K Ohm Widerstand gemessen.

Franz de Gruijter hat geschrieben, dass man beim Ersatz von 2x PX625 Batterien anstatt zweier BAT43 Schottky Dioden (die je ca. 0.2V Spannungsabfall bewirken) auch eine 1N4148 Diode verwenden kann (die ca. -0.5V bewirkt). Das habe ich für meinen Adapter auch so umgesetzt und komme auch 2.8V, bzw. 2.77V.

 

Ein Vergleich mit 2 625er Hörgeräte-Batterien kommt auf nahezu identische Ergebnisse.

 

Also, eigentlich sind beide Varianten ein fast perfekter Ersatz für die Quecksilber-Batterien - aber jetzt kommt das ABER:

 

Der Belichtungsmesser-Spannungstester der Nizo zeigt bei der Messung bei allen Batterie-Varianten auf einen Wert genau zwischen 8 und 5.6. Laut Bedienungsanleitung der Nizo soll der Zeiger aber genau auf der 8 stehen. Wenn er darunter liegt, solle man die BeLi-Batterie ersetzen, weil es sonst zu Fehlbelichtungen komme.


Daher habe ich nun meinen DIY Adapter anstatt mit einer 1N4148 Diode (bzw. 2x BAT43) lediglich mit einer einzigen BAT43 Schottky Diode ausgestattet und gemessen: Die Leerlaufspannung ist nun 3V bei zwei frischen SR44 Zellen, bzw. 2.97V unter der Last eines 1000K Ohm Widerstandes. Eigentlich zu hoch, um die 2.7V von 2 PX625 Quecksilberzellen zu ersetzen, allerdings zeigt der Spannungstester der Nizo bei der Messung nun exakt auf die 8, so wie im Manual beschrieben. 

 

Das macht sich dahingehend bemerkbar, dass der Belichtungsmesser fortan auch eine halbe Blende weiter schließt, als mit der ersten Batterie-Erastz Variante. 

Die Fragen, die ich mir nun stelle:

 

- Weiß jemand von Euch noch, welche Spannung man an einer frischen PX625 Quecksilber-Batterie gemessen hat?

- Welcher Variante soll ich mehr trauen? Der Variante mit der höheren Spannung, die das richtige Battery-Check Ergebnis liefert und eine halbe Blende knapper belichtet oder der 2.77V Variante, die näher am theoretischen Optimum liegt aber laut Battery-Check zuwenig Spannung liefert und daher laut Manual getauscht werden sollte?

 

Ich ahne schon, dass mir jemand empfehlen wird, für Umkehrfilm die eine und für Negativfilm die andere Batterie zu benutzen... 😉

 

Hier nun, wie angekündigt, mein Batterie-Adapter für 2xSR44 + Diode als Quecksilber-Ersatz für die Nizo Belichtungsmesser:

 

IMG_0803.thumb.JPG.e6f3fb5932c7eea02502ce537317a043.JPG

 

So sieht das fertig aus, mit 2 SR44 bestückt und einer Lage Isolierband umwickelt.

Die Batterien sitzen nicht zentriert in der Hülse sondern etwas seitlich versetzt, damit in der dickeren Wand der Hülse die Diode Platz findet. Der eine Draht wird durch ein Loch nach innen geführt an den Plus-Pol der Batterie, der andere Draht wird unter dem Adapter entlanggeführt und in einer mini-Ausbuchtung verankert, damit er nicht verrutschen kann. Das Ganze passt perfekt in das Batterie-Fach der 481er und 561er Nizo.

 

IMG_0798.thumb.JPG.c4da3a6a3095c1a0ba5444a1ad62d1b2.JPGIMG_0799.thumb.JPG.c63bbe73fd70fe237d2fc48e6baa4c6e.JPGIMG_0796.thumb.JPG.ed9a7c2c92a03f8d13aed40de00d0d65.JPGIMG_0797.thumb.JPG.1b484aba732fa22c8611cb50bb69e2f9.JPG

 

Falls jemand Interesse daran hat, sagt Bescheid, dann kann ich Euch die STL Datei schicken oder jemandem, der keinen 3D-Drucker hat, die Dinger für nen schmalen Taler zuschicken.

 

 

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Die Last in der Nizo dürfte niederohmigwr sein, als 1MOhm, insofern weiß ich nicht, ob man mit nur einer Si-Diode diese an einem einigermaßen flachen Teil der Kennlinie betreibt. Das könnte eine Ursache sein.

Ich bin mir recht sicher, daß die Originalbatterie sehr nahe bei 1,35 V lag, aber vielleicht kann das ja jemand, der noch welche von den russischen hat nachmessen?

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Neue Quecksilber haben exakt 1,35V, alte ebenso. 🙂 Sie sind dann nahezu plötzlich leer. 
Silberoxid-Batterien (SR) liefern voll 1,55V, also etwas mehr als Alkali-Mangan (LR). Sie halten aber länger und haben die bessere Entladekurve. 
1000 Ohm Last sind wesentlich mehr als ein Beli zieht. Daher liegt die Spannung in der Nizo dann höher. 
 

Der Spannungsabfall von Dioden ist immer von der Last abhängig, daher ist das ein Notbehelf.

 

Ich würde sagen: Wenn die Nizi sagt "gut", dann passt es. Die sind eh alle mehr oder weniger dejustiert.

 

Sehr schicker Adapter!

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Hallo Sebastian,

 

welche Nizo soll den gefüttert werden? Bei den 481 bis 801ern gab es in der allerletzen Zeitschrift Schmalfilm eine Anleitung, wie man mit einem Spannungsregler und ein paar Widerständen und Kondensatoren die Spannung der Quecksilberbatterie aus der Betriebsbatterie des Motors generiert. Leider finde ich dieses Heft gerade nicht. Aber ich meine, das Thema sei auch schon hier im Forum diskutiert worden.

 

Die paar Bauelemente kosten nicht die Welt und passen wohl auch in das Gehäuse der von mir genannten Silberlinge.

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vor 8 Stunden schrieb Helge:

Die Last in der Nizo dürfte niederohmigwr sein, als 1MOhm

 

Du hast recht. Ich habe gerade noch mal Franz de Gruijter nachgelesen. Der empfiehlt 10 kOhm zum Messen. Wenn ich Dich richtig verstehe, empfiehlst Du aber ohnehin, lieber 2 Schottky-Dioden zu nehmen als eine Si-Diode, richtig?

 

vor 19 Minuten schrieb uhuplus:

welche Nizo soll den gefüttert werden? Bei den 481 bis 801ern gab es in der allerletzen Zeitschrift Schmalfilm eine Anleitung, wie man mit einem Spannungsregler und ein paar Widerständen und Kondensatoren die Spannung der Quecksilberbatterie aus der Betriebsbatterie des Motors generiert.

 

481 / 561. Das wäre natürlich der Königsweg - vielleicht finde ich diese Ausgabe ja nächstes Jahr mal in Deidesheim...

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Am 31.5.2024 um 20:41 schrieb Sebastian Bock:

 

Hörgerätebatterien haben eine sehr begrenzte Lebensdauer. Darum die Silberoxid-Dioden-Alternative.

In dem Blister waren 6 Hörgerätebatterien. Die halten bis 2026 wenn man die Folie nicht abzieht. Also kann ich wenn der aktuelle Batteriesatz schwächelt noch zweimal nachladen und hab dann wieder ganz frische Batterien drin, mit denen meine Nizo 561 perfekt belichtet, weil die Spannung genau passt und der Beli natürlich nicht dejustiert ist. Für mich die einfachste Lösung.

Grüße

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Spannungstechnisch die einfachste Lösung (man braucht nur einen „dummen“ mechanischen Adapter), dafür sind die Batterien nach 4-5 Monaten mitunter zwar morgens noch ok, aber mittags im Park nicht mehr. Die Zink-Luft-Batterien erfordern mehr Aufmerksamkeit und Dokumentieren des letzten Wechselns, denn man sollte sie m.E. Inach ca. 6 Monaten einfach prophylaktisch tauschen.

  • Thumsbup 2
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Hier hatten einige nach dem Artikel aus der Zeitschrift Schmalfilm gefragt, der den Umbau der Nizos beschreibt, um die Spannungsversorgung des Beli direkt aus der Antriebsbatterie zu gewinnen. Ich habe den Artikel gescannt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn hier einstellen darf. Wer interesse hat, kann mir aber gern eine PN mit e-mail Adresse schicken, ich maile ihm dann das pdf zu.

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  • Thumsbup 1
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  • 1 Monat später...
 
Ich habe letztes Jahr damit experimentiert und einen Regler gebaut, der in die Kappe eines Blistex-Stifts passt! Es nimmt 9 V vom externen Stromeingang auf und liefert 2,7 V in das 625-Fach – ohne die Kamera zu öffnen.

Es erfordert etwas kniffliges Löten, aber es ist machbar. Meine Absicht ist es, einen Leitfaden zu erstellen und online zu teilen. Hier sind einige Prototypenbilder.
 
 
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Das klingt auch sehr spannend! Der Umbau mit einem internen Spannungsregler, so wie er in schmalfilm 02/2013 beschrieben wurde, ist auch nicht schwierig, ein bisschen Löterfahrung und Geschick ist aber hilfreich. Heute gibt es aber modernere Bauteile, mit denen der Umbau noch kleiner ausgeführt werden könnte.

Charmant an deiner Lösung ist natürlich, dass die Kamera nicht geöffnet werden muß, davor werden schon einige zurückgeschreckt sein.

Mit Sicherheit eine sehr praktikable Lösung.

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