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Geschrieben

Hallo Tonfreunde, ich habe ein seltsames Problem mit einer Bauer Selecton vor Krieg. Tongerät total leichtgängig, nichts verölt oder verkrustet. Spaltoptik auf Höhen, sehr gutes Gehör, neu eingestellt. Zisch- und S-Laute sowie Blankfilmrauschen sehr ausgeprägt vorhanden. Aber, der Ton ist irgendwie rau und "verknarrt". Auf einer anderen Selecton, gleicher Typ, ist der Ton iO.  Gleiche Tonlampe, Photozelle, Zellenkabel und Verstärker. Kann es sein, dass etwas im liegt Spalt liegt? Faser, Fussel oder ähnliches. Da ich die gesamte Optik nicht völlig auseinander hatte, finde auch nichts im Netz, weiß ich gar nicht wie der Spalt erzeugt wird. Hat da jemand Erfahrung oder Kenntnisse? Schönes Wochenende.

Geschrieben

Der ist schon auf Photodiode umgebaut. Hängt an einem Transistorverstärker. Ich nehme extra aus einem Gerät die Zelle heraus und stecke die in das Andere. Alle anderen Komponenten sind dieselben. Kann doch nur an der Optik liegen?

Geschrieben

Fusseln, Staub, Öl nehmen Höhen weg, der Ton wird dumpfer. Du beschreibst mit rau, verknarrt etwas anderes.

 

Putzen schadet nicht, aber nur mit Alkohol: Brennsprit oder Isopropanol. Abschließend hauchen und mit Wattestäbchen polieren. Wenn du dich nicht traust, die Optik zu öffnen, schick sie mir.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich sehe das auch so: Höchste Wahrscheinlichkeit: Dreck im Lichtweg.

2.Möglichkeit:

Ist das der alte schwarze Selecton S oder wie der heißt? Der mit dem großen Widerstand im Lüftungsschacht und dem extrem lauten, schnell laufenden Bürstenmotor? Du schreibst Vorkrieg und das ist der, den ich daher kenne. Es gab von Bauer aber noch einen Projektor in einer Holzkiste eingebaut, extrem selten....

Jedenfalls würde ich mir einmal ganz gründlich, wenn es denn wirklich diese alte Maschine ist und es noch nicht geschehen ist, Entstörkondensatoren usw. ansehen und tauschen. Wenn die nämlich ihre Kapazität vergrößert haben oder einen Schluss haben, bekommt der Verstärker die Störer über die Masseleiotung ab. Nicht unbedingt hörbar! Ggf. streut auch das Bürstenfeuer des Motors in der Art ein, dass man es nicht unbedingt hört, aber der Verstärker an den Rand der Sättigung getrieben wird. Sprich: er wird übersteuert. Ein solches Phänomen hatte ich mal mit einem Siemens2000. Der hat ja die bekannten Probleme mit den alten Entstörgliedern oben auf dem Motor drauf. Verstärker und Projektor haben beide getrennt einwandfrei funktioniert. Aber miteinander kam kaum Ton raus.

 

So einen alten Selecton S hatte ich auch mal. Man findet in der Galerie davon noch Bilder. Ich hatte ihn damals auf einen neuen DC Motor umgebaut, schön leise. Eine SPiegellampe und einen Axiallüfter dazu und die Tonlampe auf Halogenstiftsockel umgerüstet. Heute würde ich LED nehmen. Hat immer sehr schön funktioniert. Da ich aber irgendwann 4 oder 5 Selecton II W bekommen habe...

 

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Mir hat die Sache keine Ruhe gelassen. Habe die Fotozelle herausgenommen und mal einen mp³ Player angeschlossen. Über ein Poti mal so 200 mV eingestellt und gelauscht. Ei guck, da war es wieder, das Knarren. Widerstand zwischen plus der Zelle zur Ausgangsbuchse gemessen ein paar hundert Ohm, dazu noch Richtungsabhängig verschieden. Viel Weg bleibt nun nicht mehr. Die Ausgangsbuchse befindet sich im Schwungscheibengehäuse vom Tongerät, welches am Projektor angeschraubt ist. Dazwischen gibt es eine Art Steckverbindung, die war hochgradig korrodiert mit Grünspan. Extremer Übergangswiderstand mit Diodeneffekt. Abgeschliffen, poliert, Wellenschalteröl D betupft und er trällert wieder ganz fein. Danke für die ganze Mithilfe! PS einen Selecton II habe ich auch, läuft mechanisch wesentlich besser als der Vorkriegler, aber der sieht so schön nostalgisch aus 😉

Bearbeitet von tornadofilm (Änderungen anzeigen)
  • Thumsbup 1
Geschrieben

Es hatte mir einfach keine Ruhe gelassen. Bauer, gerade die Vorkriegsproduktion, war auf Akkuratesse, Passgenauigkeit und hohe Lebensdauer ausgelegt. Ich habe 4 Selecton, da gab es mit der Mechanik nie Schwierigkeiten. Warum sollte es mit der Optik da anders sein?  Obwohl ich immer noch nicht weis, auf welche Weise der Spalt erzeugt wird. Die einfachste Spaltoptik hatte ich einmal in einer Meoclub von Meopta. Das gab es gar keine Linse, nur einen Zylinder mit einem wahrscheinlich sehr engen Spalt, schmaler als der Benötigte. Die größte Lautstärke mit dem nötigen Bassanteil kam bei einem besonderen Abstand zum Film zustande. Dann streute der Spalt breiter und erreichte das geforderte Spaltmaß, aus den nur Höhen kam Bass und Pegel. So einfach geht es auch.

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