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Kerbe für 100D


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Ich bin verwirrt. Ich habe aus Spaß mal eine leere E-100D-Patrone mit der Schablone vom Neudeck nachgemessen.

 

Da der Film für Tageslicht sensibilisiert ist, müsste er doch eine Kerne bei Kunstlicht ISO 100 haben, weil ja kein Filter eingeschwenkt wird.

(Bei der Neudeck-Schablone die grüne Linie).

 

Tatsächlich ist die Kerbe aber auf der blauen Linie, welche Künstlich 160 / Tageslicht (mit Filter) 100 bedeutet.

 

Jetzt bin ich verwirrt. Ich wollte meine wiederverwendbare Kassette auf "grün" Kerben, weil ich ISO 100 Tageslichtfilm (Foma) abfüllen will und demnächst hoffentlich eine Nizo 801 bekomme, die diesen Wert auslesen kann.

 

Was ist denn nun richtig?

 

 

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Bearbeitet von MFB42 aka M. Bartels (Änderungen anzeigen)
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Der E100D ist absolut korrekt gekerbt, auf 100 ASA Tageslicht. Der Film hat die gleiche Kerbe wie ein alter E160T, es fehlt beim E100D nur die Kunstlichtkerbe.

 

Man hat das im vorvordigitalen Zeitalter gemacht, weil beide Filme (hier E160T & E100D) bei Tageslicht auf 100 ASA belichtet werden, der eine (E160T) mit Filter, der andere (E100D) ohne, der schiebt einfach den Filter raus, da die Kunstlichtkerbe fehlt.

 

Klarer?

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Hier 3 Filme E100, E160T und Tri-X (v.l.n.r)

 

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Rot eingekreist die Kunstlichtkerbe beim E160T. Man sieht die identischen ASA-Kerben bei den beiden linken, der Tri-X ist WIMRE auf 160 ASA Tageslicht gekerbt.

 

Deine wiederverwendbare Kassette kerbst Du also exakt so wie den E100D. Bei der Nizo 801macro nicht vergessen, den Schalter auf Tageslicht (☀️ Sonne) zu stellen, der Filter wird automatisch ausgeschwenkt und der Film auf 100 ASA belichtet.

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Vielen Dank.

Ich bin immer noch ein bisschen verwirrt, ich habe aber nur die reinen Werte bei ein- und ausgeschwenktem Filter bedacht. Dass sich die Empfindlichkeit des Films auch bei unterschiedlichen Lichtsituationen ändert, habe ich nicht bedacht. Danke für das Foto der Tri-X-Kassette. Da hat es bei mir *klick* gemacht im Kopf.

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Um „Lichtsituationen“ geht es aber eigentlich nicht.

Es ist ganz einfach, die Kerbung gilt immer für 2 Empfindlichkeiten, eine für Kunstlicht und eine für Tageslicht. Und diese Werte gelten dann nicht nur für den Kunstlichtfilm ohne und mit Filter, sondern auch ein Tageslichtfilm mit der Tageslichtempfindlichkeit bekommt diese Kerbe. 
Damit hat man sich damals das Leben leichter gemacht, es genügte, an den Kameras die Empfindlichkumit dem Sonne/Glühlampe Schalter einmal im 2/3 Blende umzuschalten, eine komplizierte Auswertung des Schalters an der Kunstlichtkerbe war nicht zwingend, es genügte, damit den Filter auszuschwenken…

 

Ein bißchen erinnert mich die wiederkehrende Diskussion um die richtige Kerbunf und vor allem um die richtige Schalterstellung an Catweazles Zeitreise in die Neuzeit.

Nur umgekehrt 😉

Für heutige „digital natives“ sind derartige, elektromechanische Vereinfachung nicht immer plausibel.

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Hallo,

wenn man bei den großen Nizos auf Sonne stellt, wird der Tageslichtfilter hereingeschwenkt, weil ja vormals nur mit K 40 gefilmt wurde, der für Kunstlicht ausgelegt war....bei Tageslicht war also der Filter nötig, sonst Blaustich.

Jetzt mit Tageslichtfilm muss der Schalter auf Glühbirne stehen=kein Filter !

Der Filter wird nicht automatisch ein- oder ausgeschwenkt durch Kerbung der Kassette...das macht ja der Knopf Glühbirne/Sonne deutlich..

Manuelle Einstellung 

Also: Glühbirne für Tageslichtfilm= kein Filter 

Ernst

Bearbeitet von Ernst Wiegand
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Das ist völlig falsch und wird leider im Netz so verbreitet ☹️

Legt man in der großen Nizo einen Tageslichtfilm ein, wird der Filter über einen Taster an der (bei diesem Film fehlenden) Kunstlichtkerbe automatisch ausgeschwenkt!!!

Zusammen mit der 160/100 Kerbung z.B. des E100D und (!) der Einstellung auf Sonne wird jetzt ohne Filter korrekt mit 100 ASA belichtet.
Würde man auf Kunstlicht (Glühbirne) stellen würde der Film wie der Kerben-gleiche E160T auf 160 ASA belichtet. Die Einstellung wäre auch eigentlich sinnlos für einen Tageslichtfilm (gibt ja keinen Blaufilter zum Einschwenken😀), da ist die Nizo nicht idiotensicher 😉

Der Taster an der Kunstlichtkerbe hat keinen Einfluss auf die Elektronik, das hat man sich gespart.

Die großen Nizos können beliebige Empfindlichkeiten von 40/25 bis 160/100 lesen.

Bearbeitet von Helge
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Hallo,

der Filter hat nichts mit der Blendenöffnung zu tun, passt vielmehr den Kunstlichtfarbfilm an das Tageslicht an.

Es gab zu Zeiten des K 40 ja bereits Tageslichtfarbfilm, weshalb das Symbol Glühbirne und Sonne zu beachten war.

Die erwähnten Kerben dienen mW ausschließlich der Anpassung der Blende an unterschiedliche DIN/ASA Werte.

Vielleicht kann hier Herr Lossau mit einer

dieses Thema abschließenden Information Hilfe bieten

 

Ernst

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Ich bin mir nicht sicher, worauf Du hinaus willst? Du wirfst hier so einiges durcheinander, was potentielle Leser ebenfalls verwirrt.
Zur ASA Einstellung des Belichtungsmessers dient nur die obere (ASA-) Kerbe, das ist korrekt!

Allerdings schluckt der Tageslicht-Korrektur-Filter ja Licht (2/3 Blenden), wenn man mit dem Kunstlichtfilm bei Tageslicht filmen möchte.

Dazu wird (bei den großen Nizos und vielen anderen Kameras) der Belichtungsmesser korrigiert. Stellt man bei einem E160T den Schalter auf Sonne, wird der Filter eingeschwenkt und die Blende rein elektronisch um 2/3 weiter geöffnet, wie 100 ASA.

Um die Kameras einfach zu halten (die ganze Umschalterei der Filmempfindlichkeit geschieht ja voll analog) hat ein 100 ASA Tageslichtfilm exakt die selbe ASA-Kerbe wie der E160T, wird auf der Tageslichtstellung mit 100 ASA und (durch einen Taster im Kassettenraum) ausgeschwenktem Filter korrekt belichtet.

Das vereinfacht die Elektronik erheblich (selbe Kerbenabtastung, selbe Schalterpositionen, die Elektronik muß nichts von T oder D „wissen“) und vereinfacht eigentlich auch das Handling durch den Anwender (Tageslicht bleibt Tageslicht).

Leider ist die Nizo da nicht idiotensicher sicher konstruiert und leider hat es durch die heute unausweichliche Nutzung von Tageslichtfilmen für Umkehr viel Verwirrung gegeben. Weil viele einfache Kameras die Kunstlichtkerbe nicht abtasten, hat man bei diesen empfohlen, auf „Glühbirne“ zu schalten („besser etwas falsch belichtet, als falsche Farben“) und viele haben das Prinzip blind auch auf die Kameras ausgedehnt, die das überhaupt nicht benötigen….😳

 

Eigentlich ist es ganz einfach 😉

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Wie dem auch sei.

Ich halte zumindest seit heute meine eigene Nizo in Händen und bei der korrekt (nach euren Ratschlägen) gekerbten Kassette werden korrekte Blendenwerte angezeigt, die sich entsprechend von meinen Bauer-Kameras unterscheiden, die ja nur ISO 160 können. Die Tage läuft ein bisschen Foma durch die Kamera, um zu prüfen, ob sie hält, was sie verspricht.

 

Vielen Dank für die angeregte Diskussion.

 

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vor 9 Minuten schrieb MFB42 aka M. Bartels:

Und nochwas:

Die Nizo scheint DOCH idiotensicher zu sein. Wenn ein Tageslichtfilm ohne Kerbe eingelegt wird, bleibt der Filter immer ausgeschwenkt, da der Fühler nicht in die Kerbe greifen kann, egal ob ich manuell Sonne oder Lampe schalte.

 

Das ist klar geworden, denke ich!

Ich meinte mit „nicht idiotensicher“ aber die an diesem manuellen Schalter hängende Umschaltung der Blende, also das öffnen um 2/3 Blende  bei Position „Sonne“. Legt man einen Tageslichtfilm ein und vergisst, auf „Sonne“ zu stellen, wird der Film um 2/3 Blende unterbelichtet. Es gibt keine elektronische Verbindung zwischen dem Taster an der Kunstlichtkerbe und der Belichtungsmessung.

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vor einer Stunde schrieb MFB42 aka M. Bartels:

Da fällt mir ein:

 

Wie sind denn Vision-Filme gekerbt?

 

50D wie ISO 40, ohne Kerbe (Neudeck: gelb)?

200T wie ISO 160, mit Kerbe (also genauso wie E-100D, nur mit Kunstlicht-Kerbe)?

500T wahrscheinlich  wie 400T (Neudeck lila)

 

 

Das wäre möglich, der 50D auf 40/64, der 200T auf 100/160 und der 500T auf 250/400. So würden alle diese Negativfilme etwas überbelichtet.

Eventuell weiß @Jürgen Lossau hier genaueres?

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Lieber @Ernst Wiegand und lieber @Helge !

 

Ihr hattet die gleiche Diskussion vor 11 Jahren schon mal fast identisch: 

 

Ernst, Du liegst immer noch falsch, wenn Du schreibst

 

vor 5 Stunden schrieb Ernst Wiegand:

Jetzt mit Tageslichtfilm muss der Schalter auf Glühbirne stehen=kein Filter !

Der Filter wird nicht automatisch ein- oder ausgeschwenkt durch Kerbung der Kassette...das macht ja der Knopf Glühbirne/Sonne deutlich..

 

Das ist, wie Helge Dir schon mehrfach erklärt hat, wirklich nicht richtig! 

 

Ich glaube, woran man / viele / ich auch immer wieder hängen bleiben sind 2 Dinge:

 

1. Den wichtigsten Punkt hat Friedemann mal sehr richtig dargelegt. Zitat: 

 

"Wenn ein K40 Tageslicht abbekam, hatte er immer noch 40 ASA Empfindlichkeit. Kodak schreibt aber immer "25 ASA". Das ist Quatsch. Durch ein Filter vorm Film ändert sich die den Film erreichende Lichtmenge, nicht aber die eigentliche Filmempfindlichkeit!

Folge: Weil 160T Material von Kodak gern als "160T/100D" bezeichnet wurde (analog 40T/25D, beides kann man in den meisten Kassettenfächern so nachlesen) wird suggeriert, die Kamera könne mit 100D Tageslichtmaterial umgehen. (...) Kameras die weniger klug sind als die Nizo, erkennen den 100D also als 160T Material. Fatal."

 

Ich würde nicht so weit gehen, dass als "Quatsch" zu bezeichnen, aber es ist auf jeden Fall verwirrend und irreführend.

 

Wenn ich eine (nicht mehr erhältliche) 160T Kassette in eine Minolta XL401 Kamera lege und damit draußen bei Tageslicht filme, muss der Schalter auf "Sonne" stehen, damit der Orangefilter im Strahlengang eingeschwenkt bleibt. Nehmen wir an, der Belichtungsmesser der Kamera zeigt hier auf Blende f11. Mein Motiv wäre also auf Blende 11 richtig belichtet und hätte, dank des Filters die richtigen Farben. Wenn ich nun den Schalter auf "Kunstlicht" stelle, würde der Filter ausgeschwenkt werden, der Film bekommt 2/3 EV mehr Licht und die automatische Belichtung korrigiert, in dem sie die Blende um diese 2/3 schließt, auf knapp unter f16. Der Film wäre nun bei f16- korrekt belichtet aber natürlich auch blaustichig.

 

Wir merken uns: Wird der Filter ausgeschwenkt, muss die Belichtungsautomatik die Blende um 2/3 EV schließen um richtig zu belichten. Wird der Filter eingeschwenkt, muss die Belichtungsautomatik 2/3 EV öffnen. 

 

Wenn man die Neudeck Schablone an die Kassette anlegt, stehen da immer zwei Werte pro Kerbenlänge, z.B 160T/100D, wobei mit dem Wert, der nicht der Farbsensibilisierung des Filmes entspricht, immer nur das entsprechende Empfindlichkeitsäquivalent mit eingeschwenktem / aufgesetztem Konversionsfilter gemeint ist, nicht die tatsächliche Filmempfindlichkeit. Dies gilt ebenso für die Aufdrucke auf den Kodak-Kassetten.

Das sind auch die Werte, die ich bei einem externen Belichtungsmesser einstellen würde, wenn ich den entsprechenden Filter auf die Optik schraube. Darum sind diese Werte nicht per se "Quatsch", wie Friedemann schreibt. Sie haben halt lediglich nichts mit der realen Empfindlichkeit des Films zu tun sondern mit der Empfindlichkeit des Filmes in Verbindung mit der Nutzung eines Konversionsfilters! (so, wie es ja auch auf den Kassetten steht).

 

Da wir heute nur noch 100 ASA Tageslicht Farbumkehrmaterial haben, müssen wir nun Folgendes bedenken:

 

- der E100D benötigt den Tageslichtkonversionsfilter der S8 Kameras niemals, denn der Filter war nur für Kunstlichtfilm bei Tageslicht gedacht

 

- Die nicht vorhanden Kunstlichtkerbe sorgt dafür, dass der Filter immer automatisch ausschwenkt (kann jeder selbst nachprüfen: Im Lauf von hinten durch das Bildfenster schauen und gleichzeitig mit einem Stift den Fühler eindrücken)

 

- die Nizo Kunstlichtkerbe kommuniziert nicht an den Belichtungsmesser, ob sie eingedrückt ist oder nicht (also Filter drin oder draußen) - (kann jeder selbst nachprüfen: Durch den Sucher schauen und gleichzeitig mit einem Stift den Fühler eindrücken. Der Nadel des Belichtungsmessers bewegt sich nicht)

 

Das führt dazu, dass bei den großen Nizo Silberlingen 481/561/801 die 160T/100D Kerbe des Ektachrome E100D eine Fehlbelichtung von 2/3 Blendenstufen nach sich zieht, Achtung: wenn keine entsprechende Korrektur vorgenommen wird.

 

 

 2. Kameras verschiedener Hersteller handhaben ihre Belichtungsmessung und ihre Belichtungskorrekturen unterschiedlich. Manche messen durch den Filter, kompensieren also ein- oder ausgeschwenkte Filter zwangsweise. Andere messen unabhängig von der Filterposition und korrigieren die Belichtung über eine Schalterstellung. Wieder andere  verknüpfen die Belichtungskorrektur mit dem Kunstlichtkerben-Fühler. 

 

Die großen Nizo Silberlinge bieten die Möglichkeit, die 2/3 EV Belichtungsdifferenz über einen Schalter auszugleichen und zwar unabhängig vom Fühler der Kunstlichtkerbe.

Man kann bei den Nizo 481, 561, 801 diesen Fühler eindrücken, so wie es eine Tri-X oder E100D Kassette auch macht, damit den Filter ausschwenken, ohne dass sich etwas an der Belichtung ändert.

Die Belichtungsautomatik der Nizo (und vieler anderer Kameras) geht dank der Codierung des E100D von einem 160 ASA empfindlichen Film aus (NICHT vom 100 ASA Äquivalent!), und stellt den entsprechenden Blendenwert ein. E100D ist aber weniger empfindlich und benötigt mehr Licht. Die genannten Nizos öffnen nun auf Schalterstellung "Sonne" die Blende um 2/3 EV, lassen also mehr Licht auf den Film, so dass der 100 ASA empfindliche Ektachrome richtig belichtet ist. Wobei man das auch umgekehrt betrachten kann (siehe Merksatz oben): Auf Schalterstellung "Kunstlicht" schließt die Nizo um 2/3 EV, um das Mehr an Licht auszugleichen, das  nun durch den in dieser Schalterstellung zwangsausgeschwenkten Orangefilter auf den Film fällt (der ja im Falle des E100D eh schon ausgeschwenkt ist - das weiß der Belichtungsmesser aber nicht).

 

Folgerichtig muss der E100D mit seinen 100 ASA bei einer der genannten Nizos auf Schalterstellung "Sonne" stehen, um nicht unterbelichtet zu werden.

 

Beim Tri-X gilt analog: Der Film ist auf 250T/160D codiert (auch hier ist der 160D Wert der Äquivalenzwert für "Orangefilter eingeschwenkt"). Der Belichtungsmesser geht also von 250 ASA Empfindlichkeit aus. Der Film benötigt für eine korrekte Belichtung aber mehr Licht, weil er gar nicht so empfindlich ist.

Folgerichtig muss beim Tri-X mit seiner 250T/160D Codierung bei den genannten Nizos ebenfalls die Schalterstellung auf "Sonne" stehen, um nicht unterbelichtet zu werden.

 

Das gilt alles nur für die genannten Nizos!!! Das vergisst Helge manchmal zu betonen...

 

Eine Minolta XL401 / 601 zum Beispiel macht das anders. Sie schließt immer um 2/3 EV, wenn der Fühler der Kunstlichtkerbe eingedrückt wird, egal, wie die Schalterstellung "Sonne/Glühlampe" ist. Wenn der Fühler eingedrückt wird, wird der Filter ausgeschwenkt und die Blende 2/3 geschlossen, was für 160T Kunstlichtfilm bei Kunstlicht (also ohne Filter) richtig wäre. Wenn ich bei der Minolta den Schalter auf "Sonne" stelle, ändert sich nichts an der Belichtung. Der Ektachrome E100D wird also in jedem Fall 2/3 EV unterbelichtet (und bei Kunstlicht auch noch Falschfarben ;).

Die Gegenlichtkorrektur der Minolta öffnet um 2-2,5 Blendenstufen, taugt also nicht, um die 2/3 auszugleichen. Alles wäre überbelichtet.

Eine Agfa Movexoom 10 dagegen öffnet mit ihrer "Automatik +1" Schalterstellung am Hauptschalter, die eigentlich als Gegenlichtkorrektur gedacht ist, um 2/3 EV. Hier kann ich mit diesem Umweg den E100D richtig belichten, muss aber auf eine weitergehende Gegenlichtkorrektur verzichten.

 

 Und um zum Schluss noch die Frage von @MFB42 aka M. Bartels zu beantworten:

 

Wir müssen bei der Betrachtung der doppelt genannten Empfindlichkeiten, wie z.B. 160T/100D immer berücksichtigen, dass bei allen S8 Kameras die "D" - Werte immer für die Verwendung mit einem orangenen Konversionsfilter (85) gelten - weil die üblichen Filme damals Kunstlichtfilme waren, die bei der Verwendung draußen bei Tageslicht konvertiert werden mussten (und so "auf dem Papier" weniger empfindlich waren). Der Lichtverlust durch den Filter ist bei der Angabe des "D"-Wertes also schon mit eingepreist, damit man bei der Benutzung eines externen Belichtungsmessers diesen Wert als Empfindlichkeit bei Tageslicht eingibt und nicht ständig rechnen muss.

 

Auf der Kassette vom E100D steht: 100D/25T - Auch hier ist wieder der höhere Wert die reale Empfindlichkeit für die Lichtfarbe, auf die der Film sensibilisiert ist. Wenn man bei diesem Film, unter der Verwendung von Kunstlicht, neutrale Farben haben möchte, muss man einen Blaufilter (80A) verwenden. der 2 Blenden Licht schluckt. Also stelle ich hier meinen Belichtungsmesser auf 25 ASA ein, die effektive (aber nicht tatsächliche) Filmempfindlichkeit.

 

Wenn Du nun Deinen Fomapan 100 auf 100T/64D kerbst, geht die Nizo 801 von einem 100 ASA Film (ohne Filter) aus, weil die großen Nizos eben auch diese Zwischenwerte lesen können. Dann musst Du aber auch die Kunstlichtkerbe reinschnitzen und den Schalter zusätzlich noch auf Kunstlicht stellen, damit der Film auch bei 100 ASA belichtet wird. (OK, bei der Nizo könntest Du dir die Kunstlichtkerbe sparen)

 

Erläuterung:

In der Schalterstellung "Kunstlicht" geht die Belichtungsautomatik davon aus, dass der Filter zwangsausgeschwenkt wird und der Film mit seiner Realen Empfindlichkeit belichtet werden muss. Welche Farben dabei rauskommen ist dem Belichtungsmesser egal.

In der Schalterstellung "Tageslicht" geht die Belichtungsautomatik davon aus, dass ein Filter eingeschwenkt wurde, der 2/3 EV Lichtverlust bedeutet, die ausgeglichen werden wollen. Ergo macht die Automatik 2 EV auf.

 

Beim S/W Film ist die Farbe letztlich egal - wenn Du Deinen selbst konfektionierten Film nur in Deiner Nizo 801 benutzt, kannst Du den Filter über eine fehlende Kunstlichtkerbe zwangsauschwenken, ohne dass der Beli was davon merkt. Wenn Du Deine Kassetten aber in einer anderen Kamera nutzt, hast Du mit Deiner "grünen" Kodierung und einer fehlenden Kunstlichtkerbe aber Fehlbelichtungen.

 

Von daher hat Helge recht, wenn er Dir empfiehlt, den Film wie den E100D zu codieren und bei Deiner Nizo 801 auf "Sonne" zu gehen.

 

Puh. Wahrscheinlich habe ich da jetzt auch wieder irgendwo einen Denkfehler eingebaut...

 

Von daher möchte ich sinngemäß noch mal Herrn Lossau zitieren:

 

Die Belichtungsmesser sind nach all den Jahren eh alle dejustiert, und 2/3 Blenden wirken sich in der Praxis auch nicht wirklich aus... 

 

 

 

 

 

 

  • Thumsbup 2
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Ich fürchte, das mag zwar fehlerfrei sein, verwirrt aber manche nur…

Zudem gehe ich davon aus, daß noch viel mehr Kameras als die großen Nizos den E100D ohne Kunstgriffe (wie Gegenlichttaste oder Eingriff in die Elektronik) korrekt belichten können.

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vor 1 Stunde schrieb MFB42 aka M. Bartels:

200T wie ISO 160, mit Kerbe (also genauso wie E-100D, nur mit Kunstlicht-Kerbe)?

 

Der liegt gerade neben mir. Ja, genau so, wie Du es sagst. Aber Du tust Dir selbst einen gefallen, wenn Du sagst er ist wie 160T gekerbt. Wenn Du nur ISO 160 schreibst, ist das auch schon wieder irreführend.

 

vor 22 Stunden schrieb Helge:

der Tri-X ist WIMRE auf 160 ASA Tageslicht gekerbt.

 

Auch das ist 100% richtig. Hier sollte man aber eigentlich eher von 160D oder 250T sprechen. Wenn Du "160 ASA Tageslicht" schreibst, ist die Verwechslungsgefahr mit 160T doch groß... Ich glaube, dass das Tungsten T und das Tageslicht für manchen schon verwirrend ist... 

Bearbeitet von Sebastian Bock (Änderungen anzeigen)
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vor 4 Minuten schrieb Helge:

Ich fürchte, das mag zwar fehlerfrei sein, verwirrt aber manche nur…

 

vor 1 Minute schrieb Helge:

Nun, hier im Forum vermutlich weniger…😉

 

😂  🤪

 

Ich habe diesen elend langen Text eigentlich nur geschrieben, um mich selber noch mal davon zu überzeugen, wie es denn nun richtig ist und habe dazu fast alle Threads der letzten Jahre zu dem Thema gelesen. Heute dann den halben Tag mit 6 verschiedenen Kameras Versuche gemacht mit 3 verschiedenen Materialien und gleichmäßiger Belichtungssituation über ne Leuchtplatte. 

 

Die Minolta XL 601 hat ihren Abtaststift auf Höhe der 100T/64D Marke, kann den 100D somit nicht von einem Tri-X unterscheiden und will beide exakt gleich belichten.

Dass manche Leute mit der Minolta gute Ergebnisse bekommen liegt daran, dass die Kameras neu justiert oder dejustiert sind oder es spricht für die Gutmütigkeit des E100D.

 

Die Agfa Movexoom 10 sowie die kleineren Nizos können den E100D nur mit Gegenlicht-Kompensation richtig belichten.

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Einmal mehr bin ich froh, dass es Kameras ohne Abtastung der obigen Parameter gibt. Dann werden 100 ASA  eingestellt, ein Tageslichtfilm bekommt kein Konversionsfilter,  ein Kunstlichtfilm für Tageslicht ein Wratten 85, ein SW--Film die jeweilige ASA - Einstellung je nach Umgebungslicht. Fertig.

  • Thumsbup 1
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Wow, @Sebastian Bock, das sollte ich mir ausdrucken und bei meinen Handbüchern abheften.

 

Vielen Dank für die ausführlichen und extrem aufschlussreichen Erläuterungen. Jetzt habe auch ich es verstanden.

 

Kurzes Nachprüfen mit der Nizo hat alles bestätigt, was du geschrieben hast.

 

Meine Bauern sind dann also definitiv ungeeignet für 100D, gerade meine geschätzte Royal hat keine Gegenlichttaste.

 

Wegen der ausschließlichen Fähigkeiten, 160T (und natürlich 25/40) zu lesen, habe ich aber sehr gute Erfahrungen mit Vision 3 50D und v.a. 250T gemacht. Für das Objektiv der Royal habe ich auch einen variablen ND-Filter. Da geht auch 250T im sonnigen Süden.

 

Allerdings: Die große Bauer habe ich nur, weil ich mir nie gedacht habe, für wenig Geld an eine funktionstüchtige große Nizo ranzukommen. Und als beständig unzufriedene Person ärgere ich mich, dass die Nizo nur max 160T lesen kann. Die Nizo Tonfilmkameras konnten m.E. bis 400T.

 

Man kann halt nicht alles haben und 500T sieht in S8 auch recht körnig aus...

 

Für dunkle Abende geht dann aber auch 200T in meiner Bauer C107XL.

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Die Minolta XL 601 wird den E160T richtig belichtet haben. Wenn Sie dessen Tageslicht-Empfindlichkeit (100 ASA) kann und dabei gleichzeitig den Filter ausschwenkt (durch Abtastung der Kunstlichtkerbe), dann passt das schon.

 

Es gibt einen einfachen Test, um herauszufinden, ob die Kamera einen E100D korrekt und ohne Filter belichten kann:

1) kontrollieren, ob der Filter von einem Tageslicht- (D-)Film ausgeschwenkt würde. Dazu den Taster auf Höhe der Kunstlichtkerbe von Hand betätigen und bei laufender Kamera durch das Filmfenster peilen

2) nun einen E160T einlegen, die Kamera auf ein Stativ setzen und auf eine gleichmäßig beleuchtete Fläche richten (z.B. weiße Wand). Auf Sonne stellen und den Blendenwert notieren.

3) den E160T gegen einen E100D tauschen (nichts an der Kameraeinstellung verändern) und wieder den Blendenwert kontrollieren, es müßte der gleiche sein 

 

wenn 1) nicht erfolgreich ist, dann lohnen sich die weiteren Schritte

wenn die Blendenwerte bei 2) und 3) identisch sind, belichtet die Kamera den E100D korrekt 

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vor 20 Stunden schrieb Helge:

Die Minolta XL 601 wird den E160T richtig belichtet haben. Wenn Sie dessen Tageslicht-Empfindlichkeit (100 ASA) kann und dabei gleichzeitig den Filter ausschwenkt (durch Abtastung der Kunstlichtkerbe), dann passt das schon.

 

Bevor das jetzt jemand für bare Münze nimmt, der auf der Suche nach Informationen zur Minolta XL401 / 601 ist: Das passt wirklich nicht. 

Die Kamera schließt die Blende 2/3 EV, wenn man einen E100D einlegt und der "Sonne/Kunstlicht"-Schalter ist nicht mit dem Belichtungsmesser verbunden. Das war offenbar ein Zugeständnis an den 160 Type G Film, damit der richtig belichtet wird.

 

Das steht etwas verklausuliert auch so im Manual:

image.jpeg.0d020af45d5d563d126985276530670b.jpeg

 

Aber da diverse Leute, auch hier im Forum, schon über gut belichteten E100D aus der 401 / 601 berichtet haben, scheint das auch alles bloß graue Theorie zu sein, die von der Praxis Lügen gestraft wird...

 

 

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