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Geschrieben

Hallo,

 

weiß jemand von Euch zufällig, wo die Plakate der Außenwerbung des Gloria-Palastes gemalt wurden?

Frau Rademacher ist ja nun leider mit über 100 Jahren verstorben, so dass ich sie nicht mehr fragen kann.

Wie ist/war das für gewöhnlich - wie oft konnte ein solches Plakat übermalt werden? Ich vermute, man hat ja nicht jedes einzelne aufgehoben.

Manchmal erschienen mir Motive auf diesen Plakaten nicht wie gemalt sondern wie Fotos. Kann das sein? Ich denke zum Beispiel an das Hai-Motiv auf dem Foto "Der weiße Hai" in meiner hier hochgeladenen Fotogalerie vom Gloria-Palast.

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Duplo1812:

Wie ist/war das für gewöhnlich - wie oft konnte ein solches Plakat übermalt werden? Ich vermute, man hat ja nicht jedes einzelne aufgehoben.

 

Nein ... man hat diese handgemalten Bannerplakate in der Regel nicht aufgehoben. War die vereinbarte Aushangzeit vorbei, wurden sie runtergenommen, das bereits nächste wurde aufgehängt und das "alte' Motiv weiß übermalt, bevor ein neue Bewerbung gemalt wurde. Man kann diese Plakate ungefähr 12 - 15 mal übermalen, dann werden sie so schwer und ungelenk, dass man den Leinwandstoff  erneuern muss.

 

In dem genannten Fall bestand das Bannerplakat in Hannover aus zwei Teilstücken, bei uns besteht es aus einem 7,2 Meter langen und 1 Meter hohen Stück.

 

2014_DSC_2457.jpg

 

 

 

Geschrieben

@preston sturges

 

Vielen herzlichen Dank für diese interessanten Ausführungen! Ich habe zwar seinerzeit einige Fotos von den Werbebannern gemacht, aber ich hätte noch viel mehr machen sollen. Zum einen wäre es eine zeitgeschichtliche Dokumentation der lokalen Kinoszene geworden und noch dazu die Würdigung einer, wie ich finde, großen Kunst. Wie Du selbst siehst, sind die Fotos noch nicht einmal von guter Qualität.

Ich gehe dann mal davon aus, dass der Gloria-Palast zwei Banner im Umlauf hatte (à jeweils 2 Einzelteile), bevor ne neue Leinwand auf den Holzrahmen gespannt wurde.

Weißt Du, wie das mit Fotos darauf ist? Wenn Du Dir mal das Plakat "Der weiße Hai" in meiner Galerie anschaust...die Frau ganz links und der Hai rechts - beide Elemente sehen eher wie richtige Fotos aus, also nicht gemalt...?

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Duplo1812:

 

Weißt Du, wie das mit Fotos darauf ist? Wenn Du Dir mal das Plakat "Der weiße Hai" in meiner Galerie anschaust...die Frau ganz links und der Hai rechts - beide Elemente sehen eher wie richtige Fotos aus, also nicht gemalt...?

Nein ... kann ich nicht sagen, ist auch schlecht zu erkennen.

 

Da Dich das Metier interessiert: Hier ein Porträt von Philipp Hartman (66 Kinos) über unseren Plakatmaler Alfons Haas ...

 

 

Geschrieben

Von den Fotos her sieht das für mich gar nicht so richtig nach Plakatmalerei im herkömmlichen Sinn aus - zum Einen sind das offensichtlich zweiteilige Banner oder Platten die zusammengesetzt wurden (sieht man mehrfach an den mittigen Anschlusskanten), zum Anderen sind sie nicht so gross als dass man das teilweise nicht auch als Collage mit Filmplakaten, gemaltem Text und Fotos hätte machen können (ich schätze mal von der Höhe her max. ein Meter ?). Ich weiss zumindest von meiner Heimatstadt Tübingen (als ich eine Ausstellung zur Tübinger Kinogeschichte gemacht habe) dass diese Art Bannerwerbung oft direkt so vom Verleih kam - war oft in den Werberatschlägen dieser Zeit als Material so angeboten. Plakatmalerei sind für mich diese grossen Bilder mit denen Kinofronten bemalt wurden (im 8 x 14m-Format) - siehe auch https://www.spiegel.de/geschichte/kinoplakatmaler-kurt-wendt-a-946744.html (mit schöner Fotogalerie) oder https://www.berliner-kurier.de/berlin/der-letzte-kinoplakatmaler-deutschlands-kommt-aus-berlin-li.2170728 . 

Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb preston sturges:

Nein ... kann ich nicht sagen, ist auch schlecht zu erkennen.

 

Da Dich das Metier interessiert: Hier ein Porträt von Philipp Hartman (66 Kinos) über unseren Plakatmaler Alfons Haas ...

 

 

Wow, vielen herzlichen Dank für das Video! Das sind wirklich sehr interessante Einblicke!

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb George Pal:

Von den Fotos her sieht das für mich gar nicht so richtig nach Plakatmalerei im herkömmlichen Sinn aus - zum Einen sind das offensichtlich zweiteilige Banner oder Platten die zusammengesetzt wurden (sieht man mehrfach an den mittigen Anschlusskanten), zum Anderen sind sie nicht so gross als dass man das teilweise nicht auch als Collage mit Filmplakaten, gemaltem Text und Fotos hätte machen können (ich schätze mal von der Höhe her max. ein Meter ?). Ich weiss zumindest von meiner Heimatstadt Tübingen (als ich eine Ausstellung zur Tübinger Kinogeschichte gemacht habe) dass diese Art Bannerwerbung oft direkt so vom Verleih kam - war oft in den Werberatschlägen dieser Zeit als Material so angeboten. Plakatmalerei sind für mich diese grossen Bilder mit denen Kinofronten bemalt wurden (im 8 x 14m-Format) - siehe auch https://www.spiegel.de/geschichte/kinoplakatmaler-kurt-wendt-a-946744.html (mit schöner Fotogalerie) oder https://www.berliner-kurier.de/berlin/der-letzte-kinoplakatmaler-deutschlands-kommt-aus-berlin-li.2170728 . 

Die Werbung war 1,50 m x 9,00 m, bestehend aus 2 Teilen à 4,50 m. Ich hatte seinerzeit im Kino nachgefragt, und da sagte man mir, die Plakate würden von einem Graphiker gemalt.

Geschrieben
Am 15.8.2024 um 14:21 schrieb Duplo1812:

Wenn Du Dir mal das Plakat "Der weiße Hai" in meiner Galerie anschaust...die Frau ganz links und der Hai rechts - beide Elemente sehen eher wie richtige Fotos aus, also nicht gemalt...?

 

Der Schriftzug von "Der weisse Hai" war jedenfalls gemalt.

 

vor 9 Stunden schrieb George Pal:

Plakatmalerei sind für mich diese grossen Bilder mit denen Kinofronten bemalt wurden (im 8 x 14m-Format) -

 

Plakatmalerei war und ist Handarbeit und Einzelanfertigung und auf das jeweilige Haus konzipiert. Daher gibt es auch keine Norm, dass Plakatmalerei nur ab z.b. 8 Meter o.ä. definiert wurde.

Die Anzeigenmatern können natürlich als gute Inspiration gedient haben. Allein die Auflösung der Matern hätte einen Druck bei so einer kleinen Vorlage qualitativ schlecht gemacht. Von 100(b)x50(h)mm Vorlage auf z.b. 8m×4m aufzublasen brachte seinerzeit im Druck etliche Schwierigkeiten. Die von Dir angesprochenen Werberatschläge incl. Material waren für den Druck in Zeitungen gedacht, nicht aber für solchen Megaplakatwände. Man hat das Material ausgeschnitten und entsprechend gesetzt (Schere und Klebstoff, dann auf einen Zettel) Dann gings damit zur Zeitung, die dies entsprechend für den Druck in der Zeitung umsetzte. Ach war da manchmal Stress, wegen Druckschluss.

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