vor 8 Stunden schrieb Zelluloidist:Ich frage mich, für wen solche Imagefilme damals eigentlich gedacht waren.
Richteten sie sich an den Otto-Normalverbraucher, an Fachhändler oder an eine andere spezifische Zielgruppe?
Wie auch immer: Ein Blick auf heutige Imagefilme zeigt deutlich, wie sehr sich die Zeiten – und die Ansprüche an derartige Filme – gewandelt haben.
Ich denke der Film richtet sich an Besucher bei Betriebsbesichtigungen, vielleicht auch an Kunden bei Messen, der Akquise von Industriekunden und zum Vorführen bei Banken um sich als modernes kreditwürdiges Unternehmen darzustellen.
Bei Werksbesichtigungen bekommt auch heute noch Filme mit ähnlichen Details zur Fertigung gezeigt.
Spannend fand ich die frühen CNC-Maschinen.
Die Mehrbohrungsmaschinen erinnerten mich an meinen Zivildienst in einer Behindertenwerkstatt. Dort hatten wir 30Jahre nach diesem Film eine Rundtaktmaschine, die ähnlich arbeitete. Nur war die längst bei einem Industriekunden ausgemustert inzwischen ziemlich ausgelutscht. Die Einstellung aller (Gewinde-)Bohrer zueinander an den mehreren hintereinander durchlaufenen Spindelbohrmaschinen war eine Herausforderung, die viel Ausschuss produzzierte, und einen manchmal zur Verzweiflung brachte, zumal regelmäßig die Bohrer gewechselt werden mussten und dann nach gestellt werden musste. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie viel Ausschuss es bei Eumig bei den Gehäusen gab, die durch eine ganze Latte dieser Maschinen, wenn auch in besserem Zustand, durch mussten.
Kurz nach meinem Zivildienst ist die Rundtaktmaschine dann gegen eine CNC-Maschine gewechselt worden. Die zwar nicht ganz so schnell war, aber dafür mit einem Bruchteil der Einstellarbeiten auskam und deutlich weniger Ausschuss produzierte.