D-Kino Software im Eigenbau und digital in Kleinkinos

[Thorben]

Hallo,

 

< vorgeschichte >

ich selbst arbeite in einem kleinen Kleinstdadtkino (109 Plätze). Bei uns im Land gibt es ein Multiplex, welches laut eigenen Angaben das erste Volldigitale Multiplex der Welt war.

Und genau da liegt das Problem: Da die 15 digitale Säle haben (von ca. insg. 25 Sälen im Land), hat der für gesamt Luxemburg zuständige Werbeverleih gemeint, wäre es ne klasse Idee, Werbung nur noch digital rauszugeben.

Das bedeutet für uns also: Friss oder Stirb. Wir konnten uns dann durchringen, auf Empfehler unseres Werbeverleihs einer belgischen Firma für etliche Geld ein System abzunehmen, welches anscheinend funktionieren sollte. Das Set bestand aus einem Panasonic PT-D5600 XGA 1-Chip DLP Projektor, einem Rechner und der Installation des ganzen. Für unsere Leinwand (8*3m) ist der Projektor ziemlich gut, das Bild ist hell, und gestochen scharf.

Der Sound wurde stümperhaft gemacht, von einer Creative Labs 5.1 Soundkarte wurden einfach die 3 Kabel abgeleitet und hinten auf den Input vom DTS Prozessor gelötet (so dass 2 Ausgänge auf einen Eingang laufen, da dem Strom das aber egal ist, auch 2 Ausgänge gegeneinander, was nicht sein darf). Wir haben denen erklärt, dass das nicht ginge, einfach 2 Ausgänge auf eine Lötstelle zu hängen (wenn der PC an ist, und DTS auch, dann rauschts im Film), und seitdem wird uns versprochen dass die eine neue Plantine aufbauen. Mal schaun.

Die Software auf dem Rechner ist eine Installation des VLC Media Players auf einem Doppelschirm. Sprich: Wir bekommen von dem Werbeverleih ne DVD mit einer m3u Playliste und spielen die. Wie das aussieht? Schrecklich. Der Kinobesucher sieht am Anfang das Hintergrundbild des Rechners, dann startet der Vorführer die Playliste, zieht sie auf den 2ten Schirm rüber und maximiert das ganze. Billiger gehts nicht. Die technisch etwas versierteren Projektionisten denken dran, per Fernbedienung im Richtigen Moment die Bildklappe des Projektors zu schließen, das geht halt so (obwohl man beim Wechsel der Spots immer wieder und wieder erkennt, dass es nur ein PC mit einem Projektor ist. Kann einem ansich ja egal sein, aber Kinofeeling - no way!)

Die Kosten sind also Kosten für die Hardware (ca. 3/4) plus Installation. Allerdings weigern wir und, die zu bezahlen, das grenzt ja an Verarschung.

< / vorgeschichte >

 

Frage:

Da die das wohl nicht hinkriegen, uns was anständiges zu servieren, müssen wir das selber machen. Wir brauchen eine Software (darf auch kosten) mit der wir Problemlos auf dem zweiten Schirm Werbung wiedergeben können, die evtl den Shutter bedienen kann (dafür reicht es einfach eine Verknüpfung aufzurufen), die Idiotensicher ist, und absturzsicher. VLC Media Player ist eine tolle Software, aber im professionellen Bereich untauglich (mal werden Trailer auf Schirm 1, dann Schirm 2 gezeigt, er stürzt ab, man erkennt zwischen den Trailern immer wieder Fenster die auf und zu gehen etcpp...).

 

Hat da jemand Erfahrung. Die in Luxemburg Stadt auf ihren Barco DP100 und 90 haben da ja ne tolle proprietäre Software, das ist also nichts für uns.

 

Danke für Anregungen,

 

Thorben

[Vic9]

Hallo

In welchem Kino ist das denn?

Fahr mal ins Ariston in Esch und rede mit Alban der kann dir vorführen wie das mit der Lösung von Plan-Net aus Rümelingen funktioniert.

[Thorben]

Das Problem betrifft so ziemlich alle Kinos, die eben unter der CDAC Fahne fahren. Das mit dem Ariston ist ne gute Idee. Bei Plan Net sticht laut Homepage ja der Betreiber der Südkinos hinter, interessant was sich da so tut.

[Vic9]

Sind alle CDAC-Kinos so ausgerüstet worden wie ihr?

Hat der CDAC entschieden welche E-Cinema-Lösung die Kinos bekommen oder die jeweiligen Betreiber?

[Thorben]

Quasi alle CDAC Kinos.

Nein. An und für sich durfte jedes Kino machen wie sie wollten. (Ich weiss nicht ob das so stimmt, alles was ich hier erzähle ist so, wie ichs verstanden habe)

Die IP hat nur vorgeschlagen, diese Lösung zu nehmen, da Sie wohl selber mit der Firma arbeiten und hat auf dem Wege auch den Kinos bei der Finanzierung geholfen.

Grundsätzlich hätte jeder machen können wie er wollte, bloss weil die IP teilweise die Zahlungen für Hardware über die Werbegebühren eingenommen hat und weil es einfach praktischer war, sind die meisten so gefahren.

Le Paris projezierte auch imho schon vor der Umstellung digital.

[Vic9]

Soweit ich weiss ist Plan-Vision viel billiger, läuft unter Ubuntu (Linux), kann die Werbung runterladen, unterstützt HD und 5.1 und macht auf Wunsch auch Automation.

[Thorben]

wäre interessant. ich geb das mal an die berechtigten weiter. besonders eine "inländische" lösung wäre da interessant

[carstenk]

Soweit ich weiss ist Plan-Vision viel billiger, läuft unter Ubuntu (Linux), kann die Werbung runterladen, unterstützt HD und 5.1 und macht auf Wunsch auch Automation.

 

Wieso findet Google dazu nix?

 

Ich benutze bisher Photo-Presenter auf dem Mac - spielt beliebigen Mix von Still-Fotos und Videos (auch in 2k) auf bezahlbarer Hardware in excellenter flimmerfreier Qualität ohne Blitzer oder sonstige Artefakte, und hat ein narrensicheres Interface (Ausgabe fest auf 2. Monitor, Monitor Hintergrund wird mit Programmstart komplett schwarz).

Keine professionelle Lösung, aber billig, clean und stabil. Ich würde mich schämen, wenn mein Publikum einen Windows-Desktop oder gar eine Schutzverletzung zu sehen bekäme...

 

Ich habe einiges an Software für Windows getestet, leider nichts brauchbares gefunden, das zuverlässig auf eine 2. Grafikkarte arbeitet. So krank es ist, aber unter Windows ist immer noch PowerPoint die solideste Lösung...

WingsPlatinum kann einiges, ist aber für die Bedienung durchs Personal zu heikel, und eigentlich auch insgesamt zu komplex.

Man braucht kein Videoschnittprogramm, sondern einen smarten und stabilen Mediaplayer.

 

Hybrid 35mm und digital - sehr schwierig, nur mit handselektierten Vorführern machbar, solange es da keine ordentlichen Lösungen gibt.

 

 

- Carsten