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Helge

Helge

Vielleicht, um die Regelungen mal etwas (regelungs-)technischer zu betrachten (ein längerer Text, sorry):

  • eine echte Regelung vergleicht den Sollwert gegen den Istwert (also die tatsächlich anliegende Drehrate des Antriebes). Das ist schon alleine deswegen erforderlich, weil es sogenannte Störgrößen gibt (mechanischen Widerstand im gesamten Getriebe, Temperatur der Kupferwicklung des Gleichstrommotors, mechanischer Widerstand des Films beim Transport). Zudem sind so recht einfach die vielen, unterschiedlichen Geschwindigkeiten einfach realisierbar (beim Visacustic 2000 sind es 4). Bei den alten Projektoren wurden m.W. tlw. Synchronmotoren eingesetzt, oder man hatte ein dickes Poti, um den Motorstrom einzustellen und damit dem Warmlauf und allem anderen Genüge zu tun.
  • der Visacustic und bestimmt auch der Bauer haben eine echte Regelung der Motordrehzahl über einen entsprechenden Impulsabgriff. Der Sollwert ist aber nicht für eine unsynchronisierten Zweibandton geeignet, da nur per RC-Glied hergestellt (wo, wie ich den Schaltplan und das Datenblatt verstehe).
  • was soll geregelt werden?
    • die Drehzahl (wie heute) aber deutlich genauer, eben mit den paar ppm eines modernen Quarzoszillators. Dazu könnte m.E. eventuell (habe ich nicht überprüft) den vorhandenen TCA955 verwenden? Man ersetzt quasi die schlechte Frequenzreferenz des Bausteins durch eine externe Quelle.

      Dazu mal den Schaltplanteil:
      image.thumb.png.472b47b55917dd11fb1c6f19e4ff1150.png
       
    • oder die Bildzahl, also das, was das Visacustic Steuergerät macht und was hier auch als "Master-Slave"-Betrieb bezeichnet wird. Hier kommt der Sollwert von einem externen Impulsgeber, der im Regler gezählt wird, der wird verglichen mit den gleichermaßen gezählten Bildern des Projektors, eine Abweichung führt zu einer Korrektur der Motordrehzahl
  • prinzipiell arbeitet der vorhandene Drehzahlregler nach dem Prinzip eines P-Reglers mit einem D-Glied zur Beschleunigung am Anfang. Ohne I-Anteil wird immer eine zu berücksichtigende Regelabweichung bleiben (dem P-Regler immanent) oder man spendiert einen I-Anteil.
    Da die Störgrößen einigermaßen übersichtlich sind (keine allzu großen Temperaturschwankungen, keine völlig verschiedenen Filmmaterialien etc.) hat man damals vermutlich im betriebswarmen Zustand einfach die Potis so eingestellt, daß die Regelabweichung dafür ausgeglichen war und ging davon aus, daß die Regelabweichung ansonsten zu gering ist, um bemerkt zu werden.
  • Das Visacustic Steuergerät hat (wiederum prinzipbedingt) keine dauerhafte Regelabweichung, es ist ein reiner I-Regler mit P-Anteil sozusagen. Damit ist es natürlich prädestiniert für einen Quarz-Zusatz, man muß sich darüber keine Gedanken mehr machen.

 

Zu den Anwendungsfällen einer solchen, quarz-stabilisierten Steuerung:

  • Um (ebenfalls quarz-stabilen) Ton unsynchronisiert parallel zum Bild ablaufen zu lassen. Es bleiben das Problem des Startpunktes und der Regelabweichung. Der Startpunkt ist kein großes Problem, solange der Hochlauf des Projektors einigermaßen stabil ist, oder die Ton-Wiedergabe bei laufendem Projektor sozusagen fliegend gestartet wird (z.B. durch ein elektronisch lesbares Bild o.ähnl. im Vorspann). Bei der Regelabweichung habe ich noch keine Idee, wie groß die überhaupt ist...?
  • Um mit einer Film- oder Videokamera das projizierte Bild abzufilmen. Da sehe ich sozusagen schwarz, denn auf welche Phase der Projektion eines Bildes würde sich dieses Aufnahmegerät indirekt synchronisieren? Wenn das Gerät eine genügend lange Belichtungszeit pro Bild hat vermutlich egal

Ich filme übrigens Szenen vom Glasscreen mithilfe des Steuergerätes ab, die Impulse kommen dann von meiner Nizo.

Helge

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Vielleicht, um die Regelungen mal etwas (regelungs-)technischer zu betrachten:

  • eine echte Regelung vergleicht den Sollwert gegen den Istwert (also die tatsächlich anliegende Drehrate des Antriebes). Das ist schon alleine deswegen erforderlich, weil es sogenannte Störgrößen gibt (mechanischen Widerstand im gesamten Getriebe, Temperatur der Kupferwicklung des Gleichstrommotors, mechanischer Widerstand des Films beim Transport). Zudem sind so recht einfach die vielen, unterschiedlichen Geschwindigkeiten einfach realisierbar (beim Visacustic 2000 sind es 4). Bei den alten Projektoren wurden m.W. tlw. Synchronmotoren eingesetzt, oder man hatte ein dickes Poti, um den Motorstrom einzustellen und damit dem Warmlauf und allem anderen Genüge zu tun.
  • der Visacustic und bestimmt auch der Bauer haben eine echte Regelung der Motordrehzahl über einen entsprechenden Impulsabgriff. Der Sollwert ist aber nicht für eine unsynchronisierten Zweibandton geeignet, da nur per RC-Glied hergestellt (wo, wie ich den Schaltplan und das Datenblatt verstehe).
  • was soll geregelt werden?
    • die Drehzahl (wie heute) aber deutlich genauer, eben mit den paar ppm eines modernen Quarzoszillators. Dazu könnte m.E. eventuell (habe ich nicht überprüft) den vorhandenen TCA955 verwenden? Man ersetzt quasi die schlechte Frequenzreferenz des Bausteins durch eine externe Quelle.

      Dazu mal den Schaltplanteil:
      image.thumb.png.472b47b55917dd11fb1c6f19e4ff1150.png
       
    • oder die Bildzahl, also das, was das Visacustic Steuergerät macht und was hier auch als "Master-Slave"-Betrieb bezeichnet wird. Hier kommt der Sollwert von einem externen Impulsgeber, der im Regler gezählt wird, der wird verglichen mit den gleichermaßen gezählten Bildern des Projektors, eine Abweichung führt zu einer Korrektur der Motordrehzahl
  • prinzipiell arbeitet der vorhandene Drehzahlregler nach dem Prinzip eines P-Reglers mit einem D-Glied zur Beschleunigung am Anfang. Ohne I-Anteil wird immer eine zu berücksichtigende Regelabweichung bleiben (dem P-Regler immanent) oder man spendiert einen I-Anteil.
    Da die Störgrößen einigermaßen übersichtlich sind (keine allzu großen Temperaturschwankungen, keine völlig verschiedenen Filmmaterialien etc.) hat man damals vermutlich im betriebswarmen Zustand einfach die Potis so eingestellt, daß die Regelabweichung dafür ausgeglichen war und ging davon aus, daß die Regelabweichung ansonsten zu gering ist, um bemerkt zu werden.
  • Das Visacustic Steuergerät hat (wiederum prinzipbedingt) keine dauerhafte Regelabweichung, es ist ein reiner I-Regler mit P-Anteil sozusagen. Damit ist es natürlich prädestiniert für einen Quarz-Zusatz, man muß sich darüber keine Gedanken mehr machen.

 

Zu den Anwendungsfällen einer solchen, quarz-stabilisierten Steuerung:

  • Um (ebenfalls quarz-stabilen) Ton unsynchronisiert parallel zum Bild ablaufen zu lassen. Es bleiben das Problem des Startpunktes und der Regelabweichung. Der Startpunkt ist kein großes Problem, solange der Hochlauf des Projektors einigermaßen stabil ist, oder die Ton-Wiedergabe bei laufendem Projektor sozusagen fliegend gestartet wird (z.B. durch ein elektronisch lesbares Bild o.ähnl. im Vorspann). Bei der Regelabweichung habe ich noch keine Idee, wie groß die überhaupt ist...?
  • Um mit einer Film- oder Videokamera das projizierte Bild abzufilmen. Da sehe ich sozusagen schwarz, denn auf welche Phase der Projektion eines Bildes würde sich dieses Aufnahmegerät indirekt synchronisieren? Wenn das Gerät eine genügend lange Belichtungszeit pro Bild hat vermutlich egal

Ich filme übrigens Szenen vom Glasscreen mithilfe des Steuergerätes ab, die Impulse kommen dann von meiner Nizo.

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