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16mm and 8mm Filmmaking - An Essential Guide to Shooting on Celluloid -


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Geschrieben

Vielleicht ein wenig am Thema dieses Beitrags vorbei, aber auch Bestandteil des Buches ist die „Checkerboard negative assembly“, also die Vobereitung des Negativschnitts für das Kopierwerk in einer A-Rolle (alle Szenen ab der ersten, also alle „ungeraden“ Sequenzen) und einer B-Rolle (alle übrigen, geradzahligen Sequenzen). Im Buch wird beschrieben, dass diese Technik genutzt wurde, weil 16mm keine Möglichkeit bietet, Schnitte zu verstecken zwischen zwei Bildern. Diese Behauptung hat mich jetzt doch überrascht.

 

Ich dachte immer, mit A- und B-Rolle habe man ausschließlich Überblendungen realisieren wollen. Offenbar nicht ganz falsch (s. Ende des Zitats)? Aber unsichtbare Nass-Schnitte in 16mm sind doch u.a. mit Hammann-Hobeln durchaus üblich?

 

Kurz: kann jemand Licht ins Dunkel bringen zum einen, wie man sein Negativ fürs Kopierwerk für Überblendungen vorbereitet hat und zum anderen, welche Vorteile dieser A-/B-Schnitt hat?

 

Folgend Austzug aus dem Buch, S. 242 f., letzter Absatz:

Zitat

Checkerboard negative assembly

Since the 16mm frame size is small, a cement splice cannot be hidden in the area between the frames. 16mm negatives usually take advantage of the

checkerboarding method of negative cutting to hide the splice. The method of cutting the negative divides shots up onto two rolls of film stock. These rolls are called roll A and roll B.


All of the odd shots will be on roll A and the even shots on roll B. Black leader follows every shot on each roll. The black leader will contain the same amount of frames as the image shot found on roll B. […]

The black leader masks the join between shots. When the A and B rolls are printed into a single answer print, the images flow from one to another without interruptions or flashes between joins. When it comes to creating dissolves, the checkerboard technique is necessary to make the overlap.

 

Geschrieben
vor 31 Minuten schrieb filma:

 

Ich dachte immer, mit A- und B-Rolle habe man ausschließlich Überblendungen realisieren wollen.

 

 

Ich kenne es so bzw. habe es so gelesen, daß man das Konzept A-/B-Rolle für Filmkopien verwendet hat, um eben sichtbare Klebestellen bzw. Lichtblitzer in der Kopie zu vermeiden.

Geschrieben

Schachbrettaufbau einer Kopiervorlage dient in erster Linie dem Beseitigen der Filmendenkanten aus dem Bild, die so genannten Stöße. Der Bildstrich beim Normalbild auf Normalfilm ist 3 Millimeter hoch, darauf haben wir mehr als genug Platz, die Klebestellen unterzubringen.

 

Beim Format 9mm½ ist das Perforationsloch einen Millimeter hoch und damit auch der Bildstrich. Weil aber das projizierte Bild 6,2 mm hoch ist, steht ein wenig mehr zur Verfügung (Lochabstand 7,54 mm). Das ist noch ausreichend für Spleiße.

 

Bei den Kodak-Formaten 16, 8-R und 8-S fehlt der Raum. Jemand ist eines Tages darauf gekommen, die Szenen abwechselnd auf zwei Bänder zu verteilen unter Verwendung eines Filmhobels, der asymmetrisch schneidet. Die Klebestellen werden von Schwarzfilm verdeckt, nach zwei Kopiergängen, manchmal sogar drei oder vier, fügen die übertragenen Szenen sich aneinander oder übereinander, wenn man Blenden einbaut. Die Anweisungen für Ab-, Auf- und Überblendungen werden mit vereinheitlichten Markierungen auf der Schnittkopie oder einem besonderen Abzug oder auf einer Kopieranweisung festgehalten (Bilderzahlen).

 

CinemaScope ist übrigens ein Bildformat auf Normalfilm, das Schachbrettmontage mit sich ziehen sollte. Der größte zu projizierende Ausschnitt aus der Vorführkopie mißt gemäß ISO 2939 18,8 × 21,77 mm. Zwei Zehntel ist zu wenig für unsichtbare Klebestellen (Filmschritt 19 mm).

 

Es hat noch andere Möglichkeiten gegeben, die häßlichen Spleiße zu vertreiben. Eine nennt sich im Englischen zero-cut assembly. Das funktioniert mit programmierbaren Kopieranlagen, die mit Überlänge montierte Vorlagen selektiv durchleuchten. Eine Szene ist zum Beispiel 1526 Bilder lang. Nach dieser Anzahl Schritte erfolgt keine Belichtung mehr. Die Szenenlänge beträgt jedoch z. B. immer 6 Bilder mehr. In einem zweiten Kopiergang kommen die geradzahligen Szenen um 6 Bilder versetzt zu den ungeraden hinzu. Mit diesem Verfahren fallen Schwarzfilm und asymmetrische Spleiße weg. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Szenenanfänge nicht herumspringen, weil das Filmmaterial mit dem Perforationsloch, worüber das erste Einzelbild positioniert wird, vorhanden ist. Dieses Problem wäre behoben mit Positionierabstand Null, d. h. wenn der Film über ein Loch bzw. ein Lochpaar unmittelbar neben dem Bild ausgerichtet werden würde. Frühe Gaumont-Kopien waren längs anders eingemittet, mit einem Lochpaar auf Höhe Bildmitte (und einem auf dem Bildstrich). Doch Projektoren, die den Film direkt neben dem Bild packen, sind bis heute unbekannt.

 

Bei kontinuierlich belichteten Vorführpositiven fallen diese Bildstandfeinheiten flach.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Film-Mechaniker:

 Jemand ist eines Tages darauf gekommen, die Szenen abwechselnd auf zwei Bänder zu verteilen unter Verwendung eines Filmhobels, der asymmetrisch schneidet.

David Cheshire in seinem Buch " Filmen" erläutert das so (auf der Seite unten):

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Geschrieben (bearbeitet)

Was ist nicht verständlich an Band? Film kommt auch vor als Streifen, nach dem Schnitt auf eine bestimmte Breite bis zum Perforieren, oder als Abschnitt oder als Riemen, wenn der Vorführer sich abfällig äußert, oder als Schinken, wenn es sich um Überlanges handelt. Filmband war im deutschen Sprachraum lange ganz alltäglich. Im Labor wird noch heute von Bändern gesprochen, eben wenn es um A-B- oder Schachbrettschnitt geht.

 

Tonband ist eigentlich Magnettonband. Videoband ist Videoband.

 

Ich nehme es nicht übergenau.

Bearbeitet von Film-Mechaniker (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 15 Minuten schrieb Film-Mechaniker:

Ich nehme es nicht übergenau.

Versuche ruhig Dich mit irgendwelchen Geschichten aus der Vorführerkabine herauszureden... aber das tust Du !

("Tonband ist eigentlich Magnettonband" - wie man auch an diesem Hinweis schon wieder merkt!)

Du legst bei anderen ständig sehr hohe, man könnte auch sagen zu hohe oder pingelige Maßstäbe an, was die korrekte Verwendung von Sprache und insbesondere von Fachbegriffen angeht.

Ansonsten wäre ich auf diesen von Dir verwendeten Begriff gar nicht weiter eingegangen. 

Bearbeitet von k.schreier (Änderungen anzeigen)
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Geschrieben

Du bist vielleicht selber noch nicht drauf gekommen, daß ich dieselben Maßstäbe an mich selbst anlege. Ich bemühe mich um fehlerarme bis fehlerfreie Texte (Rechtschreibung, Fall, Zahl, Geschlecht, Satzzeichen), vermeide Helvetismen (die zumeist nur schrecklich sind) und halte Ordnung, so gut es geht. Bei deinen Beiträge sehe ich, was das Deutsch betrifft, hier und da Verbesserungspotenzial.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb k.schreier:

David Cheshire in seinem Buch " Filmen" erläutert das so (auf der Seite unten):

 

Er verweist auf Seite 239 zu einer Synchronachse. Ist das der deutsche Begriff zu „Synchronizer“? Dann war meine Information, dass „Synchronachsen“ und A/B Schnitt eher in den USA zu finden waren und weniger in Europa offenbar auch falsch? Man lernt nie aus.

 

 

Geschrieben

Synchronizer war ein Begriff bei den SEPMAG-Systemen zwischen Film und Tonband. Im Schneideraum ist die Sprache vom synch roller, mit h. Davon leite ich Synchronroller ab. Es gibt wahrscheinlich noch treffendere Ausdrücke auf Deutsch. Französisch hätten wir die synchroniseuse.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb magentacine:

Synchronizer benötigte man nicht nur für A/B-Schnitt (2 oder mehr Bildfilme), sondern auch, um Arbeitskopien synchron mit dem Magnetfilm zu halten. Es gab auch Synchronizer, die einen eingebauten Bildbetrachter hatten wie dieses Modell von Acmade.

 

D.h., die wurden auch bei uns genutzt parallel zu Schneidetischen?

Geschrieben (bearbeitet)

Die NeVo - Negativvorbereitung - erfolgte an Abziehtischen, an denen die Filmrollen bzw. -teller vertikal montiert waren.

Der Negativschnitt - besonders bei A/B Checkerboard (ja, das hieß auch in Deutschland so) - erforderte höchste Disziplin und Geschicklichkeit,

Sauberkeit sowieso. Sonst stimmte hinterher in der Kopie gar nichts.

 

Bei Überblendungen überlappten sich A- und B-Band um die entsprechende Bilderzahl.

Gesteuert wurde das an der Kopiermaschine zu meiner Zeit mit Lochstreifen.

 

Ein B-Band ("Blendenband") verwendete man auch beim analogen MAZ-Schnitt, um Überblendungen durchführen zu können.

Das wurde dann auf eine zweite Zuspiel-MAZ gelegt.

Hier genügte i.d.R. eine einfache Kopie der betreffenden Szene(n).

Bearbeitet von Ray Van Clay (Änderungen anzeigen)
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