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Geschrieben

Grüße an die ehrenwerten Bewohner des Forums!

Ich bin ein ehemaliger Filmvorführer aus den 80er Jahren und habe mich noch nie mit digitaler Projektion beschäftigt, daher bitte ich um Verständnis.
Soweit ich verstehe, wird das "Scope"-Format im modernen Kino durch die Zoom-Methode dargestellt (nicht wie früher mit Anamorphoten), d.h. einfach durch Vergrößerung des Inhalts des DCI-Containers 4096×1716 oder 2048×858 (2,39:1) 
 und dann die Kinoleinwand füllt.

Meine Frage ist: was bei der Projektion mit schwarzen Letterbox-Streifen passiert? laufen sie beim Zoomen auf einen schwarzen Rahmen der Kinoleinwand über oder können professionelle Kinoprojektoren per Software inaktive schwarze Bildteile abschneiden (analog einer Bildmaske wie in alten Zeiten)?
Vielen Dank im Voraus für Antworten!

Geschrieben (bearbeitet)

Digital werden die Letterbox Streifen werden über und unter die Leinwandkaschierung projiziert (sofern eine vorhanden ist), oder bei unmaskierten Leinwänden einfach auf die Leinwand über und unter dem Bild. Es hängt vom Vermögen des Projektors ab, einen hohen Kontrast bzw. 'schwarz' darzustellen, respektive auch ein bißchen vom Restlicht im Saal (Notbeleuchtung) ob diese Letterbox-Streifen als dunkles Grau sichtbar werden oder nicht. Eine 'mechanisch/optische' Teilmaskierung wie bei den Bildmasken analoger Projektion gibt es bei digitalen Projektoren nicht. Einige preiswerte digitale Projektoren haben nichtmal mehr einen mechanischen Dowser bzw. 'Lichtklappe' und projizieren 'ständig' ein mehr oder weniger dunkles Grau auch bei Schwarzbild.

 

Es gibt/gab übrigens auch bei digitaler Projektion die Möglichkeit, wie bei Film mit Anamorphoten für digitales Scope zu arbeiten. Das wird aber nur selten genutzt. Hauptgrund war eine höhere Lichtausbeute, weil weniger Licht in den Scope-Balken über und unter dem Bild verschenkt wurde. Einige Autokinos mit digitalen Projektoren haben das z.B. so gemacht.

 

Nun ist es aber doch so, dass bei analoger Scope-Projektion keine Letterbox-Streifen entstehen, weil das Bild mit der größtmöglichen Maske vollformatig projiziert, und dann vom Scope-Vorsatz in die Breite gezogen wird. 'Letterbox' hätte man nur z.B. bei Academy oder Flat-Maske und Hard-Matting, also schwarz maskiertem Filmbild.

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort! 
Sie haben einen so wichtigen Parameter wie den Kontrast erwähnt. Wenn ich mich nicht irre, liegt der statische Mindestkontrast für kommerzielle Säle laut DCI-Normen bei mindestens 2000:1. 
 Aber das ist nicht viel, vor allem im Vergleich zu Heimkino-High-End, das ein Vielfaches davon bietet.  
Obwohl das projizierte Bild (im Scope-Format) immer schwarze Streifen aufweist (wie Sie bestätigt haben), habe ich nie ein „graues“ Leuchten oder Restleuchten am oberen oder unteren Rand der Filmleinwand bemerkt. 
dies vielleicht bewiest dass  der lichtabsorbierende Stoff, der in öffentlichen Kinos verwendet wird,  ganz gut funktioniert 🙂

 



wenn dass das Seitenverhältnis 1,90:1 der native Standard für die meisten professionellen digitalen Kinoprojektoren ist, 
 Ich schließe nicht aus, dass bei der Projektion eines komplett schwarzen Testbildes im Seitenverhältnis 2,39:1 DCI Scope ungenutzte Teile des Bildes auf der komplett schwarzen Leinwandmaskierung sichtbar werden. 

 

 

Geschrieben
2 hours ago, carstenk said:

Es gibt/gab übrigens auch bei digitaler Projektion die Möglichkeit, wie bei Film mit Anamorphoten für digitales Scope zu arbeiten. Das wird aber nur selten genutzt. Hauptgrund war eine höhere Lichtausbeute, weil weniger Licht in den Scope-Balken über und unter dem Bild verschenkt wurde. Einige Autokinos mit digitalen Projektoren haben das z.B. so gemacht.

ja_ wenn wir davon ausgehen, dass es sich beim Scope-Format  im Wesentlichen um einen stark vergrößerten  Ausschnitt  des Vollformat handelt, dann ist es im Vergleich zum Flat-Format nicht nur scwächer  in der  Ausleuchtung, sonder auch weniger scharf! das ist absolute nichts im Vergleich zu den Tagen des analogen Filmformats! Obwohl das Flat Format damals viel schlechter aussah als heute 🙂 das ist das Paradoxe!

Geschrieben

Anders als im Heimkino gibt es im gewerblichen Kino fast immer eine Notbeleuchtung, je nach Auslegung überwiegt deren diffuses Licht auf der Bildwand und übertrahlt das Restschwarz des Projektors. Es gibt auch diesbezüglich minderwertige Projektoren (oder ältere oder schlecht gewartete Geräte), die deutlich unter 2000:1 machen.

Geschrieben

Das mit dem stark vergrößerten Ausschnitt ist etwas zu 'groß' ausgedrückt. So viel ist das nicht, außerdem hast du jeweils 25 Pixelpunkte mehr auf den Seiten bezogen aufs Flatformat.

Bei Flatleinwänden zoomt man deshalb sogar etwas kleiner. Gravierender ist manchmal, das Flat skaliert ist, weil es bei diversen Christieprojektoren Probleme mit dem Zoom gibt, dessen Antrieb außen auf die Optik geschraubt wird und öfters streikt. Als Lösung zommt man dann händisch auf Scope und rechnet das Flatbild kleiner.

Und ich kenne Installationen, bei denen aus Bequemlichkeit alles skaliert ist.

Jens

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