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Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann es nicht lassen und möchte meine Freude hier teilen! 🙂

 

Kürzlich entdeckte ich bei Ebay Deutschland diese 16mm-Kamera ohne Objektive. Das Fehlen selbiger stellte aber kein Problem dar, da ich zum Glück nun schon eine erkleckliche Anzahl mein Eigen nennen darf. Der Zustand war allem Anschein nach sehr gut. Nun hatte ich ja schon 3 Filmo 70 aus unterschiedlichen Jahrzehnten. Filmo D (20-ger Jahre), Filmo E (30-ger Jahre) und Filmo DL (50-ger Jahre).

Wie schon gesagt, ich kann es nicht lassen und jetzt kam mit dem Modell Filmo 70-DR (Baujahr 2. Hälfte 50-ger Jahre) der vierte Dauergast dieser Modellreihe in meinen Besitz.   

 

 

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Von rechts nach links: 70-E, 70-D, 70-DL, 70-DR

 

 

Er ist dem Filmo DL sehr ähnlich. Der Hauptunterschied ist, das der Objektivrevolver mit dem Sucherrevolver gekuppelt ist, damit die Brennweite des Aufnahmeobjektivs nach dem Eindrehen vor das Filmfenster mit der des kleinen Sucherobjektivs sofort übereinstimmt. Auch der Deckel ist mit optisch etwas anderen Verschlüssen versehen. Wie beim DL haben die Zahntrommeln eine Zahnreihe. Meine beiden frühen Modelle sind nur mit doppelt perforiertem Film zu betreiben, den es aber erfreulicherweise noch gibt.

 

Irgendwie bin ich ein Fan dieser unverwüstlichen 16-mm-Kameras geworden, da sie in aller Regel, wie auch hier, schnell wieder zu zuverlässigem Laufen gebracht werden können. Mit den anderen Modellen des Filmo 70 habe ich ja in den letzten Jahren diese Erfahrungen machen dürfen. Auch sind sie (noch) relativ preiswert.

  

Die Kamera kam in erstklassigem optischen Zustande bei mir an. Allerdings, auch wie erwartet, völlig trocken nach offensichtlich langem Lagern und Nichtbenutzen. Das nun folgende Vorgehen, quasi eine Art „Wiederbelebung“, finde ich bei diesen Geräten aber so praktisch wie faszinierend. Nachdem ich alle vorgeschriebenen Stellen geölt hatte, lief die Kamera wieder ganz ordentlich, aber noch nicht richtig rund im Vergleich zu den anderen Modellen. Der Geschwindigkeitsregler ließ sich zum Glück sehr gut bewegen, was allerdings beim Filmzähler auch nach dem Ölen nur sehr schwer möglich war. Ich habe mich in Geduld geübt, die Kamera in unterschiedlichen Positionen gelagert und einen Tag gewartet. Dann wiederholte ich das Ölen noch einmal großzügig und es war schon viel besser. Auch der Filmzähler ließ sich nun leicht bewegen und der Antrieb mit der Rückspulkurbel war wieder weich und rund.

 

Ganz zufrieden war ich aber noch nicht, da in einer bestimmten Lage die Kameramechanik noch etwas lautere Geräusche machte. Nun habe ich, wie bei anderen Filmo 70 auch, den Fön benutzt. Mehrmaliges Erwärmen, ein paar mal aufziehen und ablaufen lassen und siehe da: die Geräusche waren weg und die Kamera läuft in allen Lagen ruhig und rund. Offensichtlich war nun alles Öl an die richtigen Stellen gelangt und schmiert wie erwünscht die Mechanik. Toll!!!

Mit eingelegtem Probefilm laufen auch die höheren Geschwindigkeiten sauber ab.

 

Die 2 kleinen Sucherobjektive (1 inch, 3 inch) und ein Bodycap saßen am Sucherrevolver so fest, daß ich mit Zange und Lederläppchen vorgehen musste, um sie zu lösen. Auch das spricht für eine lange Zeit der Nichtbenutzung. Den schönen Lederriemen habe ich zum Schluss mit Lederfett (Gutra) behandelt, damit er nicht brüchig wird.

 

Mit eingelegtem Probefilm laufen auch die höheren Geschwindigkeiten sauber ab und die Kamera wird demnächst, vielleicht u.a. auch in Deidesheim, mit frischem Film „gefüttert“.

 

 

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Bearbeitet von Matthias Bätzel (Änderungen anzeigen)
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  • Matthias Bätzel änderte den Titel in Neuzugang - Bell & Howell Filmo 70-DR
Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Minuten schrieb Friedemann Wachsmuth:

Wunderschön! (Und ich hab noch keinen einzigen Filmo! Ist das normal!?)

Kannst ja meinen kaufen, der hat allerdings heftige Gebrauchsspuren, funktioniert aber einwandfrei.

Die Sammlung ist allerdings eine Augenweide.

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
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Geschrieben

Meiner hat 3 Taylor Hobson Objektive, in Frankreich gekauft, und auch die passenden Sucherobjektive. Die Mechanik ist eigentlich unverwüstlich, den Greiferantrieb mit

Gleichdick findet man auch in den S8- Leicinas,  und die Kiste ist so schwer wie ein Pflasterstein. Eignet sich auch als Wurfgeschoss und dürfte danach immer noch funktionieren. Wenn ich mich recht erinnere, restauriert @Film-Mechaniker die Kameras, auf Wunsch auch mit Neulackierung.

Geschrieben

Oh Hübsch. Sowas brauch ich auch noch im Regal 🙂 Und wenn Möglich auch die 35er Version (die hat ja so ne Oligarchengattin in Deidesheim einfach mitgenommen, obwohl reserviert 😡)

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Geschrieben

Kosmetik kostet extra. Nur schon das Botox hat einen ansehnlichen Preis. Der Preis für Botox ist, daß man damit unansehnlich wird.

 

Noch einer: Warum tragen Chirurgen bei der Arbeit eine Maske? Damit sie nicht immer das Messer abschlecken.

 

Momentan ist bei mir alles aufgewühlt, ich bin am Umorganisieren. Es freut mich sehr, daß es geistig Aufgeräumte wie Matthias gibt, die Qualität erkennen und nicht einem Fetisch nachrennen. Filmo und Eyemo sind einfach gute Produkte. Man kann Pech haben und ein schlecht montiertes oder verbasteltes Exemplar erhalten. Wie Matthias sagt, sie sind immer noch preiswert.

 

Wenn ich nur wüßte, wie viele Stützsättel ich verkaufen kann. Wer hat Interesse?

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Geschrieben (bearbeitet)

Matthias ist ja auch meiner Einschätzung nach ein künstlerisch und musikalischer Mensch, im Gegensatz zu anderen Menschen, die diskriminierende, rassistische und vorverurteilende Bemerkungen abgeben müssen. Nun ja, offenbar können sie nicht anders. Aber lassen wir das Thema. Ich hoffe, derjenige, den es betrifft, fühlt sich angesprochen und lernt im reifen Alter immernoch dazu.

Bearbeitet von Martin Rowek (Änderungen anzeigen)
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Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb TK-Chris:

Oh Hübsch. Sowas brauch ich auch noch im Regal 🙂 Und wenn Möglich auch die 35er Version (die hat ja so ne Oligarchengattin in Deidesheim einfach mitgenommen, obwohl reserviert 😡)

Weils dazu Rückfragen gab:

In Deidesheim ist bis vor ein paar Jahren eine Dame aus dem russischen Sprachraum umhersolziert - Typ "Oligarchengattin" (immer mit 3 Handys am Ohr, muss wohl eine Auftragskäuferin gewesen sein) und hat immer "was kostet" gefragt, und dann die geforderte Summe in großen Scheinen auf den Tisch gelegt und die Waren mitgenommen - für den Händler toll.

 

Und da stand auch mal die Eyemo, der Standbetreiber, ein befreundeter Sammler war gerade auf dem Weg zu mir, als wir dann zum Stand zurückgingen, hatte der Kollege des Sammlerfreundes erfreut berichtet, die Kamera gerade "in 3 Sekunden" verkauft zu haben - eben an diese Dame - das gab Anschiss für den Kollegen, der Dame wars egal "ei baut itt, itz mein nau - i tehk end ei peh" nuja, blöd gelaufen und ärgerlich. Immerhin ließ diese Dame später noch einen 4-stelligen Betrag bei mir, weil sie alle Optiken auf einmal (das waren 10 Stück) ohne Verhandlung mitgenommen hat.

 

 

Geschrieben

Mich schaudert. So zieht man einen Filmo nicht auf. Man nimmt die Kamera in die linke Hand, den Daumen über dem Sucherwulst. Mit der rechten hält man den Schlüssel fest und dann verdreht man im Hin und Her die Hände gegeneinander. Linkshänder einfach umgekehrt

 

Der Unfug mit Wattestäbchen, sich beinahe den Finger zwischen den Objektiven einklemmen, die volle Spule einsetzen vor dem Filmeinspannen, alles falsch gemacht. Das Stativ ist auch nicht gerade das tauglichste. Ich bitte um Entschuldigung, daß ich so reingrätsche, aber diesen Film hätte man nicht einlesen sollen. Der gehört vernichtet.

 

Zum Laden einer Spulenkamera behält man die volle Filmspule in der Hand, den kleinen oder den Ringfinger auf dem Wickel, damit der sich nicht lösen kann. Man kann von unter dem Finger Film abziehen und mit der anderen Hand am Vorwickler einlegen. Hält der Film dort, legt man die Spule ein und hält den Film leicht gespannt. Kurz auslösen. Dadurch kommt bei einigen Kameras Spannung auf den Film zwischen Abwickeldorn und Vorwickler. Bei Filmo und Eyemo nicht. Meine Empfehlung ist, ein schwarzes Tuch, glattes Gewebe, über die Vorratsspule zu legen, an einer Stelle zwischen Kameragehäuse und Spule leicht eingesteckt. Daß man im Schatten einlegen soll, wird hier auch nicht gesagt.

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Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Matthias Bätzel:

Hier noch eine zeitgenössische filmische Anleitung für den Filmo 70-DL/DR:

 

 

Meintest Du mit „zeitgenössisch“, dass dieser Film aus den 50er Jahren wäre?

Das denke ich nicht, das ist m.E. ein aktueller, lediglich auf alt getrimmter Film, zudem technisch eher mittelmäßig (oft den Fokus vergessen), oder ich habe Dich nur falsch verstanden 😜

Ansonsten fühle ich ähnlich wie Simon. Ich bin ganz sicher kein Experte für Filmo, aber der Film oben macht auch auf mich stellenweise einen eher gruseligen Eindruck 😱

 

Aber Glückwunsch zu Deiner tollen Neuerwerbung, vielleicht sehen wir das gute Stück ja im April in der Pfalz…😉

Geschrieben (bearbeitet)

Was Simon sagt, ist alles richtig. Ich hätte vor dem Posten besser den Film prüfen sollen, da man ja in anderen Anleitungen und Filmen sieht, wie es richtig gemacht wird.

MEA CULPA!

Mit "zeitgenössisch" meinte ich tatsächlich 50-ger Jahre, aber da habe ich mich möglicherweise getäuscht. 

 

In Deidesheim kann dann jeder, der mal will, die Kamera in der richtigen Art und Weise aufziehen. 😉

 

 

 

Bearbeitet von Matthias Bätzel (Änderungen anzeigen)
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  • Thumsbup 1
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Matthias Bätzel:

In Deidesheim kann dann jeder, der mal will, die Kamera in der richtigen Art und Weise aufziehen. 😉

 

Gibt es einen Aufzieh-Workshop?  🙂

  • Face with tears of joy 1
Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Helge:

der Film oben macht auch auf mich stellenweise einen eher gruseligen Eindruck 😱

 

Ob der so ganz ernst gemeint ist? "Die Zahlenkombination des Koffers ist 000." 😁

Der fusselige Q-Tip... 😷

  • 2 Wochen später...
Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Film-Mechaniker:

Muß vielleicht eine Umfrage in einem amerikanischen Forum starten.

Ja bitte! Vielleicht kommen dann genügend Interessenten zusammen, damit sich so ein Projekt lohnen würde.  

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