Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Kollegen, 

 

weiß jemand, was das für ein Spulenturm ist? 

Und hat jemand Unterlagen dazu? 

Ich möchte ihn wieder zum Leben erwecken. 

 

Danke und Grüße

Pascal 

 

 

20250328_223321.jpg

Geschrieben

Wie vor mir schon geschrieben, ist dies ein Weinkopf Spulenturm, welcher von Hasso in München vertrieben wurde. Gerhard Wellein aus Abenberg hat hierfür noch lange Zeit

Teile fertigen lassen.

Unkaputtbar war er nicht unbedingt. 

Ein kleiner Auszug:

- verbogene Dämpferstangen

- Steuerplatinendefekte (Transistoren durch/Relais verbrannt)

- Steuertrafos der Regelarme verschlissen (Achslager ausgeschlagen/verbrannte Kontaktlaufflächen)

- verschlissene Spulen-Mitnehmerstifte

- verbogene Spulen-Achsen

Aber zu damaliger Zeit mit Abstand der robusteste und zuverlässigste Spulenturm, denn es gab.

Ich müsste noch einen Schaltplan zu dem Turm haben. Eine Gebrauchsanleitung dazu ist mir nicht bekannt. Ich hätte auch noch reichlich Ersatzteile dafür.

 

Gruß Heiko

Geschrieben (bearbeitet)

Kann mich Heiko auch anschließen. Spulenturm mit vielen Möglichkeiten und Funktionen, aber mit den beschriebenen lebensdauerbegrenzenden Einschränkungen.

Offenbar hat man dauerhaft die Abdeckungen entfernt, um bei Störungen schneller reagieren zu können. Auch das habe ich schon öfter gesehen.

 

Und: Ich habe einmal in einem Kino einen selbstgebauten Nachbau in 3facher AUsfertigung gesehen. Allerdings OHNE Regeltrafos, sondern mit Potis und FUs. Der gute Mann hat die Grundkonstruktion übernommen und in Eigenbau mit 2 kräftigen Drehstrommotoren und Frequnzumrichtern selbst einen gebaut. Offenbra weit zuverlässiger also der Hasso-Turm.

Hab ich auch so erlebt. Einer der Gründe, warum ich zu Hause 1800m spiele.

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Also ich weiß nicht was ihr habt - in einigen Kinos in denen ich in den späten 90ern und frühen 2000ern gearbeitet hab liefen die Dinger trotz jahrzehntelangem Missbrauch wirklich zuverlässig, wenn auch in der Standardversion absolut nicht Filmschonend. (Viel zu geringer Filmzug, sofortig Verschrammung an Anfang und Ende nach wenigen Tagen Spielbetrieb)

Geschrieben

Herzlichen Dank für Eure Antworten! Die Unterlagen sind goldwert, Jens. 

 

Kann mir jemand was über die Bedienung sagen? Um ehrlich zu sein, werde ich aus den Knöpfen  nicht schlau.

 

Was die Filmschonung im Hinblick auf den zu schwachen Filmzug angeht, muss man sich überlegen, ob man ihn benutzen möchte. Ich denke aber, dass nichts gegen gelegentliche Einsätze spricht. 

 

@flimmerman eine Dämpferstange ist bei uns tatsächlich verbogen:) Hast Du dafür Ersatz?

Eine komplette neue Steuerung haben wir noch hier.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn ichs noch richtig im Kopf habe, ist auch schon 25 Jahre her....

Film einlegen, Drehrichtung war oben (Abwicklung) immer im Uhrzeigersinn, Aufwicklung unten entsprechend dagegen, der Film lief immer von oben von der Spule ab oder von oben auf die Spule auf, dann auf "automatik oben" drücken, Spule regelt und strafft, das Ganze dann für die Aufwicklung wiederholen, fertig.

 

Ich weis jetzt nicht mehr, ob man beim Umspulen über den unteren Regelarm legen musste oder nicht.... ich glaube schon, irgendwo braucht der ja ne Endabschaltung.... aber wie gesagt, lange her

Bearbeitet von TK-Chris (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Beim Umspulen ist der Film am Pendelarm "einzuhängen" wo der Film abgespult wird. Wenn z.B von unten (Film auf Ende) nach oben auf Anfang gespult werden soll, Film unten über den Pendelarm laufen lassen, oben direkt über die Rollen auf die Spule. Unten auf Projektion und oben auf Umspulen schalten. Tasten "Filmzug" unten und oben drücken und mit den Reglern Drehzahl die Geschwindigkeit und Regler Filmzug regeln, wobei letzteres bei unseren nie wirklich irgend eine Wirkung zeigte.

Zum Umspulen nach unten genau umgekehrt, also Film immer da am Prendelarm einhängen, wo abgespult wird.

Nach dem Umspulen Drehzahl ganz nach links und mit "Film Frei" abschalten. Aufpassen, der Turm schaltet wenn der Film fertig umgespult ist nicht ab, wie bei einem Umroller dreht die Spule weiter bis man die Drehzahl wieder zurück dreht.

 

Hatten 4 dieser Türme im Kino und bis zuletzt im OpenAir im Einsatz, irsinnig schwer aber echt robust. Mir ist mal beim Umspulen eine Platine abgeraucht, aber nach tausch lief er dann bis zur digitalisierung einwandfrei.

 

Aufpassen wenn der Film nicht richtig an der Spule greift und du auf Projektion auf Filmzug drückst, da geht die Drehzahl ordentlich hoch und wenn der Film dann schlagartig "grip" bekommt, machts ratsch...

 

Zur Projektion muss der Film über beide Pendelarme laufen (also oben wo abgewickelt wird und unten zum Aufwickeln), beide Schalter auf "Projektion" stehen und auch beide Tasten "Filmzug" gedrückt werden, dann wird der Film quasi "gespannt".

Bearbeitet von Alex35 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Ernemann:

Herzlichen Dank für Eure Antworten! Die Unterlagen sind goldwert, Jens. 

 

Kann mir jemand was über die Bedienung sagen? Um ehrlich zu sein, werde ich aus den Knöpfen  nicht schlau.

 

Was die Filmschonung im Hinblick auf den zu schwachen Filmzug angeht, muss man sich überlegen, ob man ihn benutzen möchte. Ich denke aber, dass nichts gegen gelegentliche Einsätze spricht. 

 

@flimmerman eine Dämpferstange ist bei uns tatsächlich verbogen:) Hast Du dafür Ersatz?

Eine komplette neue Steuerung haben wir noch hier.

 

Du kannst der unteren Feder mehr Spannung geben indem du in dem Flachstahl in den sie eingehängt ist eine weitere Nut sägst/ feilst und die Feder dann dort einhängst. Mehr Federspannung = Mehr Filmzug. Nachdem ich das bei unseren Türmen gemacht habe waren die Wickel viel viel fester und die Verschrammung deutlich reduziert. Da würde ich dann sagen dass nichts gegen eine gelegentliche Verwendung spricht.

Im Projektionsbetrieb fand ich die Türme immer voll unauffällig und zuverlässig.

 

Beim Zurückspulen kam es halt auch stark auf die Geschwindigkeit an. Endabschaltung war i.d.T. nicht so das gelbe vom Ei....

Geschrieben

Alex, ganz stimmts nicht:

Der Film bildet oben wie unten eine Wicklung, die, wenn man sich das Foto von Pascal ansieht, die obere Spule bei WIedergabe den Wickel oben nach rechts verläßt, so dass sich die SPule im Uhrzeigersinn dreht. Unten wird der Film oben auf dem Wickel von rechts kommend aufgewickelt. Also die SPule dreht hier gegen den Uhrzeigersinn.

Die hatten auch eine ENdabschaltung, nur funktionierte die häufig nicht. Ich weiß nur nicht mehr genau, ob die nur bei Wiedergabe aktiv war, oder auch beim zurückspulen.

Bedienung hab ich nur noch grob im Kopf. Wenn der Film fertig eingelegt ist, bringt man ihn durch leises drehen der SPule oben etwas auf Spannung, so dass der Wickelarm gehoben wird, und betätigt den oberen grünen Knopf, ,während der schwarze Drehknopf oben auf Mittelstellung (rechts) steht. Dadurch wird der obere Motor aktiviert. Unten dasselbe Die Arme sind doppelt wirkend. Werden sie gehoben, wird das Zugmoment des Motors verringert, werden sie weiter gehoben, wickelt der Motor ab durch Änderung der Drehrichtung, werden sie gesenkt, wirds erhöht. Oben wie unten. Soweit meine Erinnerung. Die Regeltrafos, welche über die Zahnstangen die Arme bedienen, haben dazu einen Mittelabzapf.

Geschrieben

Gewicht an den Arm dran beim Aufwickeln. Man braucht statisch 900gr Filmzug, das macht dann 400gr im Betrieb, und das gibt die optimalen Wickel.

Bei Umspulen muß der abwickelnde Arm immer genutz werden, der Filmzug könnte über das Poti eingestellt werden, wenn man hingeht, und den 2N3055 bzw. was da auch immer an NPN Leistungstransistoren sich findet, je einen Emitterwiderstand spendiert so um die 0,2 Ohm rum.

DIe 'Elektronik' hat nämlich einen Entwicklerfehler, es fehlen die Emitterwiderstände, die man immer braucht, wenn man bipolare Leistungstransistoren parallel schaltet. Als der turm entwickelt wurde, waren die 3055 so schlecht von der Stromverstärkung, das man darauf verzichten konnte. Geht heute schon lange nicht mehr. Deshalb brennen meist die NPN Transistoren durch, haben oft einen Schluß, und das Zugpoti keine Funktion.

Die Transistoren sind da auch noch als Strombegrenzung gedacht, klappt aber auch nicht mehr.

Bei der Überholung wechsle ich die Achsen und Lager der Regeltrafos aus,habe die früher einfach länger gemacht, dann funktioniert die Endabschaltung als Schlagschalter immer, und es springt die Zahnstange nicht über.

Warum Herr Weinkopf die Trafos von 110 auf 29,5V eingebaut hat, hat sich für mich vor vielen Jahren auch geklärt.

Durch die Indunktionsspannung der Ankerwicklung beim Drehrichtungsumschalten während des Zurückspulens entsteht eine Spannung , die vermutlich 10x so hoch ist wie die knapp 30V, also 300V. Das macht noch keine Probleme für die Umschaltrelais.

Bei 110V hingegen gibt es über 1kV, durch den Funken ensteht Plasma im Relaisgehäuse, und nach einigen Umschaltungen reißt der Lichtbogen zwischen den Kontakten nicht mehr ab, es gibt einen Kurzschluß und das Relais verschmort. Im Wiederholungsfall ist dann auch der regeltrafo hin.

Jens

Geschrieben

Jo, sie haben beide eine Endabschaltung, bedämpft wird das System durchs Ausheben aus dem Keilriemen bei Drehrichtungsumkehr. Deshalb spannen die Motoren die Riemen auch durchs Eigengewicht. Weinkopf hat da lange für gebastelt, bis es so funktionierte. Und es ist auch der einzig mir bekannte Turm, der ohne Probleme lange läuft. Der Verschleiß der Wellen der Regeltrafos ist mangelnder Schmierung und ungeeigneter Materialien geschuldet, Reo hätte damals die Welle aus Stahl machen müssen. Waren ja Sparstelltrafos für Handbetrieb, gar nicht gedacht fürs ständige Bewegen.

Die Schlagschalter funktionieren einwandfrei, wenn die Trafowellen spielarm und geschmiert laufen. Sind sie verschlissen, dann springt immer die Zahnstange über. Bleibt der Schalter gedrückt, dann klickt der Turm ständig, bleibt er immer unbetätigt, dann schaltet er nicht ab.

Der Turm frißt im Grunde sogar 600m Spulen, ab 1800m geht alles, und ob die Spulen spiel in der Nut haben, alles egal. Im Gegensatz vom ST5000 von kinoton, elektronisch über FRU geregelt, braucht der spielfreie und festsitzende Spulen, sonst schwingt er.

Turmteile habe ich auch noch.

Jens

Geschrieben
Am 30.3.2025 um 17:34 schrieb Jensg:

Der Verschleiß der Wellen der Regeltrafos ist mangelnder Schmierung und ungeeigneter Materialien geschuldet, Reo hätte damals die Welle aus Stahl machen müssen. Waren ja Sparstelltrafos für Handbetrieb, gar nicht gedacht fürs ständige Bewegen.

Ist das dann auch ein Problem bei den alten Kinoton-Tellern? Dort kommen ja auch zwei Stelltrafos zum Einsatz: einer am Aufwickelarm, einer (in der Steuerung) zur Nachregelung der mittleren Ausgabegeschwindigkeit. Oder ist da die Art der mechanischen Belastung eine andere?

 

(Bin dann doch froh, dass ich beim Teller geblieben bin, auch wenn ein Spulenturm etwas platzsparender wäre...)

Geschrieben

Die Teller haben eine andere Ansteuerung, langsamer und nicht mit so viel eineitigem Druck. Das Pendeln fällt auch weg, das die Regelarme beim Ab-und Aufwickeln haben. Ich habe noch keine so verschlissenen Wellen bei den Telleranalgen gefunden, das es da zu Problemen gekommen ist.

Nachschauen schadet auf jedeb Fall nicht, vermutlich ist beim teller und auch bei den Türmen irgendwann die eingelaufene Kohlerolle eher ein Problem, wenn sie dann mal zwei Windungen miteinander verbindet. Gibt halt einen kleinen Kurzschluß, genau so wie bei den Saalverdunklern.

Jens

Geschrieben

Jens, kennst Du eine ADresse, wo man diese Kohlerollen für Saalverdunkler bekommen kann? Es wäre schon eine Sache, wenn man was bekäme, was in etwa von der Größe her hinkommt, ANpassen an den entsprechenden Verdunkler könnte ich. Hab da schon einen länger liegen, bei dem die Kohlen alle 3 runter sind.

 

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.