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Geschrieben

Rettet das GRINDEL!

Dies auch der Name einer Unterstützerseite, die über recht erfolgreiche Kampagnen und interessante Informationen über den drohenden Abriß des einstmals renommierten Roadshow-Theaters von sich reden macht (3-streifige Deutschland-Premiere 1963 von DAS WAR DER WILDE WESTEN sowie zahllose 70mm-Screenings jeglicher Coleur): http://www.rettet-das-grindel.de/

 

Das Gebäude wurde offenbar zwangsversteigert, und trotz einer Besuchersteigerung von 30 Prozent steht ein Kampf bevor, das in den letzten Jahre auf THX umgebaute und zuletzt noch mit 2k-Digital-Cinema-Equipment veränderte Haus als herausragende Spielstätte des ehemaligen Meister-Kinoarchitekten Joachim Glüher (ebenfalls Architekt des SAVOY-Kinos, Hbg.) zu verteidigen.

 

Originalfassungen und Familienfilme bilden derzeit die Basis des GRINDEL-Programms: http://www.ufa-grindel.de/

Geschrieben

Wie sagt der Bezirkspolitische Sprecher : "Kino ist eine privatwirtschaftliche Einrichtung und muß sich rechnen. Wenn es dem Kinobetreiber gelingen wüerde, eine steile Besuchersteigerung zu erzielen, dann könnte ja erhalten werden." (D.h. zu Deutsch: Einem Investor darf man nie im Wege stehen.)

Und das dürfte nicht gelingen, den Besuch um 40% zu steigern.

Trotzdem muß für den Erhalt gekämpft werden, doch real betrachtet: Kino hat gar keine Lobby mehr.Für kleinere Städte und deren "Christliche" Politiker ist ein neues Einkaufszentrum mit Tiefgarage, Mischung aus Douglas Parfüm, Satan und Tacco Schuh, mit Real im UG, und Vodafone, T-Mob und O2 Shop im OG interessanter interessanter, als ein klassicher Kinobauz der 50 er / 60er, selbst in bestem Erhaltungszustand.

Die Politik nennt so etwas "Leuchttürme". Der sozial engagierte sieht die immer weiter fortschreitende Spaltung der Gesellschaft.

 

Da sieht das auch in Hamburg genauso aus.

 

Grüße:

 

Stefan

Geschrieben

Zu meinen UFA Zeiten war ich in den 80er und 90er Jahren oft im Grindel nur leider ist vom Original des Kinos inzwischen so gut wie nichts übrig geblieben.

Ist halt ein modernes Multiplexx Kino.

 

Gelitten habe ich als das Neue Cinema am Steindamm als Kino aufgegeben wurde und natürlich das Savoy.

Geschrieben
Zu meinen UFA Zeiten war ich in den 80er und 90er Jahren oft im Grindel nur leider ist vom Original des Kinos inzwischen so gut wie nichts übrig geblieben.

Ist halt ein modernes Multiplexx Kino.

 

Gelitten habe ich als das Neue Cinema am Steindamm als Kino aufgegeben wurde und natürlich das Savoy.

 

Ja, Grindel war DAS Kino meiner Jugendzeit, mit der damals großen 27,4 x 10m Cinemiracle Wand habe ich dort gerne Film gesehen, sowie ab und zu abends einige unserer eigenen Filme und Trailor.

Der THX Umbau hat leider diese Wirkung zerstört, wie sagte noch der THX- Techniker: "Oh, one of those awful deep curved screens."

Die Qualität wurde nicht unbedingt besser, und beim Umbau auf "modernes" Plex ging nochmal was vom Charme verloren.

Schade wärs, wenn wirklich noch ein klassischer Standort verloren ginge.

 

Heiko, ins Savoy konnte man nicht gehen, da gab es seit dem Riechumbau "5 neue Kinos in 3 Wochen", den Heinz Riech persönlich in 1979 überwachte, nichts, was sich lohnte. In 70mm 6 Kanal hieß dann: Ende der Bestuhlung gleich hinter den billigen Plätzen, grauenhafter Ton und trübes Riesenbild, wie sollte es mit 20 cm Breitbändern, Bahnhofsverstärkern und 2,5 kW Xenonlampe für 21,8 m Bild auch anders gewesen sein. Kommentare der Besucher "Ach, das ist ergo 70mm: Noch schlechter, als sonst, da gehn wir nie wieder hin.

Auch nach der Wiederherstelung des großen Saals kann die Güte nicht besonders gewesen sein, Zwar gabs jetzt 4 kW Xenon, aber 55mm Schneider Cine Xrenon mit MagnaCom und Isco KA 298 Anamorphot bei Scope, cP 50 mit SRA A5 und USA Endstufen, 8330 Effekte und 2 Weg Bühnensystem ermöglichten bei der Saalgröße keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Dafür mußte man sich schämen, Geld zu nehmen. Und der kleine Saal, au Wei...

Ich habe dann entsprechend aufgerüstet, auf 7 kW FP 30D, DCP 1000, DFP 2000, DTS 6D, HPS 4000 3 Wege und Studio Obbjektive, einschl. Spezialoptik für die gekrümmte Bildwand bei Todd AO, doch wir haben dann ja nur noch Vermietungen an indische Filmvorführer gehabt, mit einigen wenigen, eigenen Veranstaltungen. Als einzige NORDeuropäer an der Straße, dem Auszug selbst der ital. Mafia war an dieser Seite des Steindamms, wie auch für das von mir ebenfalls geliebte Cinema-Lichtspiele (liebte seit der Zeit ich als Urlaubsvorführer während Schulzeiten) kein Publikum zu gewinnen. Damals waren die Betriebnskosten (keine Wärmedämmung, HEW als Strom- und Fernwärmelieferant) schon exorbitant, heute sind sie schier nicht erwirtschaftbar.

 

Und gleiches gilt auch für das Grindel, zwar gibt es hier das "Ausländerproblem" nicht, aber die Kostenseite wird keine Rendite ermöglichen.

 

Stefan

Geschrieben

Riech baute das Savoy in den 90er Jahren wieder um und versandelte es in ein richtig schönes Kino. Der grosse Saal hatte wirklich Stil, bei Kinos der damaligen Ufa kaum zu glauben.

Geschrieben
Riech baute das Savoy in den 90er Jahren wieder um und versandelte es in ein richtig schönes Kino. Der grosse Saal hatte wirklich Stil, bei Kinos der damaligen Ufa kaum zu glauben.

 

Der Saal war ja auch wunderschon im Försterling Stil wiederhergestellt, mit hochwertigen Materialien, so daß wir dort ja auch nach der plötzlichen Kündigung des Mietvertrages weiterhin Kino machen wollten.

Wir hatten dann sogar noch das schreckliche Minikino entfernt und ein 300 m2 Foyer erstehen lassen.

 

Die verwendete Technik der Ufa war weiterhin nicht ausreichend, um Mindestansprüchen zu genügen, hier schien man der Meinung gewesen zu sein, 15.000 Mark einsparen zu müssen.

Das war schade, wurde aber dann kurzfristig geändert.

Doch alles hilft nichts, wenn die Lage nicht stimmt.

Besucher, die sich in eine europafreie Zone aufmachen, und dann beim Verlassen des Hauses über Drogenabhängige klettern mußten, kommen halt nicht wieder. Das ist eine Schuld des damaligen SPD Senats, aber wo versagen Politiker in diesem Lande nicht?

 

Stefan

Geschrieben

Muß hier nachhaken:

 

wenn die Raumtextilausstattung des SAVOY im Försterling-Stil war (die Eröffnungsfotos beeindrucken schliesslich ob ihrer Schlichtheit, Schlankheit und Linientreue!), so habe ich in den 1990er Jahren davon wenig mehr erkennen können: stark drapierte und knallrote Wandbespannung (extrem schallschluckend und mir für ältere Filme "zu trocken"), die Decke irgendwie abgehangen und provisorisch unterfüttert, der Vorhang zu stark gefaltet und in der Farbbeleuchtung divergent zu anno 1957, das 70mm-Bild (war für HAMLET und VERTIGO extra angereist!) viel zu dunkel, die Kaschierung stark zugefahren und der Bildeindruck weder sonderlich gross, noch geschwungen geschweige denn "umhüllend" (wrap around-Effect).

 

Ton mittelmässig: für den gängigen CP-Prozessor auf "kompatibel" zusammengestrickt. 70mm-Optik steinalt (anstatt gefälligst von "Steinheil" geadelt), verwaschen und soßig bis zum Abwinken...

Fragen zum Kino oder zum BWR konnte oder wollte dort niemand beantworten.

 

Zur gleichen Zeit der Eindruck im GRINDEL deutlich equisiter, aber reinster Kulturschock, die sehnlichst erwartete Riesenbildwand dort nicht mehr anzutreffen. Eher als im SAVOY könnte man vielleicht im GRINDEL noch Kult- und Kulturkino betreiben, scheint mir, und die Bildwand liesse sich ja wieder vergrössern und könnte dann deutlich das SAVOY, die dortigen Multiplexe u.a. Kinos dieser Republik in den Schatten stellen.

 

Die Erfahrung mit den Christenpolitikern (besonders fromm dubiosen Spendern und "Investoren" gegenüber, die bei Wahlen in Referenzlisten auftauchen und Zeugen für einen "Pseudo-Aktionismus" vorgaukeln) ist nicht neu. Sie plätten Kinos, Kirchen oder Kinder, wenn dabei ein neues Shopping-Center als hippiges Podium für ihre Wahlkämpfe ersteht.

 

Gegen nicht-europäische Ballungsgebiete hätte ich gar nichts einzuwenden: immerhin sind indische Kinomacher derzeit der Rettung für das Berliner Kino CITY in Wedding, das offenbar weiterspielt. Wunderbar - und weitaus nützlicher als Overscreening mit dt. Synchronfassungen brutalstmöglicher Exploitationsstreifen. "Ethno-Kino" könnte also selbst in verwahrlosten Gebieten einen "Leuchtturm" der Vielfalt und Befruchtung darstellen - und den dortigen Agressionspotentialen das Wasser abgraben. Ich bin sehr dafür!!! Scheinbar funktioniert es auch hier wie dort. :D

 

dd7598424d.jpg

Bild: Hamburger Film- und Fernsehmuseum

Geschrieben

Eine ehemalige Kollegin von mir, die jetzt in Hamburg wohnt und arbeitet besucht regelmäßig das Grindel wegen der Originalfassungen. Sie erzählte mir, dass die Besucherzahlen (ausser bei der Sneak) bei den OVs in den letzten Monaten stark zurückgegangen seien und sie teilweise selbst Blockbuster vor 20 oder 30 Besuchern am Abend gesehen hätte.

 

Da wundert es mich nicht, wenn man über eine Schliessung nachdenkt.

Geschrieben

ich hab die petition natürlich unterschrieben.

 

das große grindel-kino ist ein typischer kinobau der späten 50er.

ein typisches - leicht ansteigendes - parkett-theater.

sehr breit - nämlich für cinerama/cinemiracle und 70mm geplant.

ein breiter projektionsraum lief quer über die letzten sitzreihen.

dieser kinobau ist - wenn auch durch umbauten beeinträchtigt -

eine historische rarität.

 

anfang der 70er jahre fiel es mir in hamburger kinoannoncen auf.

da nannte es sich "CINERAMA GRINDEL" und zeigte noch regelmäßig

70mm-kopien.

das kino hatte übrigens keine cinerama- sondern eine cinemiracle-anlage.

das erklärt auch den breiten bildwerferraum für die - mindestens drei - projektoren.

die große gewölbte leinwand konnte man auch äußerlich schon an der

runden wand von außen erkennen.

 

ich war allerdings nur einmal mitte der 80er dort

und sah DR. SCHIWAGO. da wirkte die leinwand aber nicht sehr stark durchgebogen, eher so wie man das bei scope-leinwänden hatte. oder war sie variabel?

 

und dann sah ich es vor einigen jahren in einer nachmittagsvorstellung FINDET NEMO. das foyer und die neuen säle sprachen mich nicht an.

aber im großen alten grindel-kino war die bestuhlung vorteilhaft erneuert.

fremdsprachenkino läuft hier in frankfurt übrigens seit jahren gut.

 

hamburg ist eine der deutschen großstädte deren innenstadt völlig vom kinosterben betroffen ist. es gibt dort nur noch 3 ältere kinos: streit's, metropolis und passage.

ich war in den 70er jahren öfter bei verwandten dort zu besuch und staunte über die zahllosen alten kinobauten - oft mit 1000 plätzen. der kahlschlag ist ungeheuer und nicht wieder gutzumachen. es gibt heute kaum noch spuren von diesen vielen kinos. man hat einfach jede menge öder neuer geschäfte dorthingebaut. es gibt nichts öderes als aus einem bahnhof zu kommen und in fußgängerzonen nichts als klamottenläden zu finden.

umsomehr ist zu wünschen, daß ein kino wie das grindel erhalten wird.

 

während überall von alten kultfilmen die rede ist, verrrotten die eigentlichen spielstätten für solche filme. alte filme gehören nicht in schuhschachtelkinos, kellerkinos oder andere abstellräume -

sondern auf eine große leinwand!

daß man auch mit 70mm-filmen erfolgreich programm machen kann, zeigen beispiele wie die schauburg in karlsruhe, pictureville bradford (mit IMAX, CINERAMA & 70mm) und oslo.

gerade bekam der theaterleiter der schauburg einen kinopreis - und da handelt es sich um ein privat betriebenes kino, das wöchentlich einmal 70mm spielt und jährlich seit 3 jahren ein festival zum thema macht. das diesjährige festival im oktober war übrigens besser besucht als in den vergangenen jahren.

 

das grindel-kino hat ein großes wohnviertel und die universität in der nähe - allein das bietet schon eine chance, daß es erhalten werden kann.

Geschrieben
...

leider fehlen saalfotos.

 

... dem kann abgeholfen werden ...

 

Grindel_vorhang_web2.jpg

... mit rotlicht auf vorhang ...

 

Grindel_Saal_web1.jpg

... saal mit blick zum BWR ...

 

(photos: Dieter Connemann)

 

... mehr zum Grindel im photoband "... as times goes by ..."

Geschrieben

@AlbertK: Ach ja, ich muss auch noch unterschreiben - glatt vergessen und danke für die Erinnerung.

 

Die Einrichtung mit "Cinemiracle" staunt mich halt sehr, weil darauf oft hingewiesen wird. Gibt es irgendwo noch weitere Literatur? (´Habe keine Ahnung von Hamburg).

 

Das Haus wurde 1959 errichtet (Joachim C. Gluer als Architekt), und dann wird für den 1.2.1963 ein "Umbau" auf Cinerama erwähnt, da die dt. Premiere DAS WAR DER WILDE WESTEN dort abgehalten werden sollte. Dann las ich gestern, das Haus wurde als "Cinerama Grindel Theater" eröffnet. Aber war dies nicht eher der Name ab Februar 1963?

 

Ich wüßte nur bisher von Cinemiracle-Vorführungen auf Cinerama-Anlagen. Aber war die Deutsche Cinerama GmbH damit einverstanden, auf einer Cinemiracle-Anlage zu spielen?

 

Scheinbar ja. Wobei ich annehme, daß für Cinemiracle die geringere Wölbung der Bildwand typisch wäre. Die Bilder der 80er zeigen noch eine stark durchgebogene Bildwand, genaue Abschätzung mir nicht möglich.

 

Ließe sich diese Frage irgendwann klären?

 

(Das Kino ist schwer zu verteidigen, wenn die Politik es nicht halten will. Also eine Petition an solche Verantwortungsträger ist tatsächlich wohl der richtige Weg. Der Eigentümer jedenfalls scheint desinteressiert zu sein.)

Geschrieben

mr. "cinerama",

ein kinohandbuch aus den 60er jahren, vermutlich um/vor 1965 gab an, daß das grindel eine "cinemiracle-anlage" hätte, die damalige leinwandbreite wurde mit 9x20m angegeben. das ist aber eher ein seitenverhältnis für todd-ao.

 

andererseits legt die architektur des kinos den verdacht nahe, daß alle projektoren in einem bildwerferraum nebeneinander untergebracht waren. du siehst es ja auch auf den fotos, er ist sehr breit und liegt quer über den letzten hochparkett-reihen.

 

allerdings - je geringer die durchbiegung der leinwand, desto näher können die projektoren bei cinerama nebeneinander untergebracht werden. bei cinemiracle ist das sowieso der fall.

 

die bilder geben einen guten eindruck des saals, aber an die wenig attraktive gelbe (!) decke mit den eigenartigen runden lüftungsklappen (?) konnte ich mich nicht erinnern.

mr. "preston sturges", von wann sind diese bilder?

 

das bauprinzip ist übrigens vergleichbar mit dem berliner royal-palast, die leinwand entspricht fast der vollen breite des saals, auch die decke steigt zur leinwand hin an. und die wand hinter der leinwand ist stark durchgewölbt (90-120 grad) - wahrscheinlich von vornherein so geplant. umso irritierender war dann mein erlebnis, dort mitte der 80er DR. SCHIWAGO auf einer eher flachen leinwand zu erleben.

 

daß trotz cinemiracle natürlich mit cinerama geworben wurde, liegt wohl daran, daß es in cinemiracle nur einen einzigen film gibt. außerdem wurde cinemiracle - nach amerikanischen quellen - von cinerama aufgekauft. es gab in deutschland noch mehr kinos mit diesem system, u.a. eins in münchen, karlsruhe und natürlich im berliner sportpalast. natürlich liefen in diesen kinos cinerama- und 70mm-filme.

Geschrieben

War das treffende Stichwort, Dein Hinweis.

 

 

Zitiere kurz aus der Diss. von T. E. Erffmeyer ("The History of Cinerama"):

 

When Cinemiracle wad finalley displayed, critics still complained about the "jiggling blue-grey lines" [...] After Windjammer played a moderately successful run in limited theatres [er lief m.E. sensationell in Norwegen und auch in Deutschland, deutlich besser als alle anderen 3-Streifenfilme] (including a few Cinerama theaters), the film and the process were sold to Cinerama, Inc. in December 1961 [...].

 

S. 195 f

 

GRINDEL wurde nun 1959 erbaut. Vermutlich bei Eröffnung bereits mit Cinemiracle (@Stefan2 weiss dies offenbar genau). Demnach könnte die Bildwand - verfahrensgetreu - so um die 90 Grad Wölbung besessen haben, und alle Bildwerfer befanden sich in einem BWR.

 

Für die Premiere von "Das war der Wilde Westen" 02/1963 war vorher ein Umbau auf Cinerama angekündigt. Wilde Spekulation: die frühe Cinemiracle-Bildwand ist vielleicht ausgetauscht worden und gegen eine 120 / 146 Grad-Bildwand (wahlweise für 70mm-Cinerama und etwas breiter für 3-Streifen Cinerama) getauscht worden?

 

Das Foto von Dieter Connemann (s.o.) ähnelt diesem Prinzip sehr. Diese Bildwand wurde mit Einbau von THX-Dämmwänden gegen eine Bildwand ausgetausch, die den Anforderungen geringerer Bildverzerrung Rechnung tragen sollte.

 

Vor mir liegend noch der Artikel "Macht der Ton die Musik" (aus "SZENE Hamburg", 5/89):

In einer fünftätigen Gewaltaktion ist das Grindel-Kino durch seinen Hausherrn Heinz Riech und die Leute von Lucasfilm auf Vordermann gebracht worden. Seither verfügt das Filmtheater an der Grindelallee über Hamburgs erstes THX-Sound-System.

Das durch "schlechten Service vergraulte Publikum" wollte man angeblich auf diese Weise in das 721-Platz-Theater zurückholen.

 

Erst zu dieser Zeit wurde die Curved Screen durch eine kleinere und nur leicht gebogene Bildwand ausgetauscht.

 

Die Decke betreffend, die Ähnlichkeit zum Berliner ROYAL PALAST hat ( http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...&start=285 ), bringe ich diese moderne Form in Zusammenhang mit dem Umbau 1963, weil für einen Kinobau von 1958 sehr ungewohnt. Der streng geometrische, funktionale Stil wurde unter Nicolas Reisini eingeführt, der in dieser Weise den 'Cinerama Dome' in Los Angeles und den 'Royal Palast' im berliner Europa-Center entwerfen und bauen ließ - fast zeitgleich um 1963 auch den 'Europa-Palast' in Essen, dessen Ovalform sich aber wiederum einem konservativen italienischen Opernstil assimiliert.

 

Wie sah das GRINDEL wohl 1959 aus??? 8)

 

Es wäre sehr schön, wenn sich das Team des GRINDEL Hamburg hier einschalten würde, um seine Vorstellungen von Aktionen und Engagements, die das Haus noch stärker ins Rampenlicht stellen, zu erläutern.

  • 1 Monat später...
  • 5 Monate später...
Geschrieben

Neue Chance für Grindel-Kino

 

Nachdem der Grindel Ufa-Palast mit seinen sechs Leinwänden in Hamburg am 26. März geschlossen wurde, was engagierte Kulturschaffende sowie die Bürgerinitiative „Rettet das Grindel“ vergeblich zu verhindern suchten, gibt es jetzt neue Hoffnung für das Kino. Die Nürnberger Kinobetreiber Claudia und Wolfram Weber, die sehr erfolgreich das Multiplex Cinecitta‘ und den Fantasia Filmverleih betreiben, planen mit der Neuen Grindel Kino GmbH & Co. KG den Komplex zu übernehmen und komplett zu sanieren.

 

Die Finanzierung für Einrichtung, Umbau und Komplett-Digitalisierung des Kinotrakts in Höhe von 2,8 Millionen Euro ist bereits gesichert. Die Verhandlungen mit Banken und möglichen stillen Gesellschaftern über die Restfinanzierung sind momentan im Gange. „Es werden noch Investoren gesucht, die sich an dem Projekt beteiligen“, so Wolfram Weber.

 

Weber verriet gegenüber Filmecho, dass neben den bestehenden sechs Sälen im Grindel weitere sechs Studio-Kinos in den ehemaligen Büroräumen eingerichtet werden sollen. Weitere Details zum Konzept werden auf einer Pressekonferenz am 19. Juni bekannt gegeben.

 

 

Quelle: Filmecho.de

Geschrieben

hoffentlich wird da noch weiterhin analog gespielt... ansonsten, sorry, wenn ich das so sag, hätt man auch einen einkaufstempel hinstellen können, da ist mitlerweile auch kein großer unterschied mehr zwischen den multimediaabteilungen und so manchem kino die "ab heute nur noch digital" spielen...

 

 

ach ja, es gibt da in süddeutschland ein kino, das wirbt damit, das erste rein digitale kino in deutschland gewesen zu sein... und trotzdem kommt 80% der filme nicht aus einer digitalen quelle...

Geschrieben

An der Digitalisierung wird wohl leider kein Weg vorbei führen. Leider! Über Vor- und Nachteile würde ja hier schon genügend diskutiert.

Aber: Lieber ein altes Kino das erhalten bleibt, wenn auch mit digitaler Projektion, als ein altes Kino, das abgerissen wird. Oder...?

 

Viele Grüße

Pascal

Geschrieben
An der Digitalisierung wird wohl leider kein Weg vorbei führen. Leider! Über Vor- und Nachteile würde ja hier schon genügend diskutiert.

Aber: Lieber ein altes Kino das erhalten bleibt, wenn auch mit digitaler Projektion, als ein altes Kino, das abgerissen wird. Oder...?

 

Viele Grüße

Pascal

 

nur ob mit dem slogan "jetzt völlig digital" leute ins kino gelockt werden, die das kino vorher mieden ist fraglich.

 

sicher, ich bewundere die webers, die haben sich einiges vorgenommen, das darf man nicht außer acht lassen, aber nicht, dass da ein zweites cinecitta entsteht (obwohl ich ja das erste zugegebenermaßen mag).

wenn er es schafft, das kino zu übernehmen, so dass es nicht abgerissen wird, dann bravo, wenn aber dann ein abspieltempel draus wird, der nur noch "schund vom band" spielt, ist es schade (aber auch noch besser als der abriss)

 

die zeit wirds zeigen, was aus dem kino nun wird, hoffen wir mal das beste

Geschrieben

Hi,

ich kann mich da nur anschließen, ich meide die Digitalen Paläste, auch wenn man damit eine neue Zielgruppe ins Kino bekommen könnte, wie wärs denn mal mit Fußball im Kino? ;)

Ich weiß leider nicht in welchem Zustand die Seele sind, aber bei einem 6 Saal Kino, welches erst vor wenigen Jahren teilweiese renoviert wurde, wie ich hörte, denke ich kann man doch eigentlich davon ausgehen, dass dort kaum etwas renoviert werden müsste?. Das muss beim dem Preis ja ziemlich viel sein, oder ist die Digitale Server und Co Technik so teuer?

 

Rupinsten

Spot on!

Geschrieben

Der Text sagt es ja aus:

Ein großer Saal und 6 "Studios" in ehem. BÜRORÄUMEN (2,8 m Deckenhöhe).

Also nicht die vor 10+ Jahren neuerbauten Anbausäle.

Ein interessantes Konzept, volldigital, wo dann der Sofasitz die bessere Wahl wird, im eigenen Heim.

Bitte laßt die Birne wirken. WEch damit.

 

 

Stefan

Geschrieben

@stefan2, es sollen lt. Text"zu den bestehenden sechs Sälen" sechs Studios dazukommen. Und sollten wir uns nicht freuen über jedes traditionsreiche Kino, das erhalten werden kann?

 

Und wenn ich die Möglichkeit habe, als Gast in einem solchen Filmtheater zu sitzen, dann kann ich auch gut mit einer digitaler Projektion leben. Hauptsache die Qualität stimmt.

 

Die Alternative zwischen Digital und Abrißbirne kann doch nicht die Birne sein... :cry:

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