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Geschrieben

Hallo,

mich würde mal interessieren, ob hier jemand Erfahrung mit Askania-Projektoren hat. Wer weiß mehr über diese Firma?

Wer hat Erfahrung mit Idef - Spulentürme?

Da meines Wissens diese Namen hier noch nicht gefallen sind, bin ich gespannt, ob es Reaktionen gibt.

Gruß Klaus1702

Geschrieben

hi Klaus,

#

nur kurz.

Askania werke, Bambergwerk, Berlin Friedenau, Bundesalle 86-89. Hersteller von sehr bekannten Filmkameras (Askania Z, Standard der 30 er Jahre.

Projektorenfertigung nach dem Krieg aufgenommen, neben Küchenherden, da Kanonen nicht mehr in waren (Giessereibetrieb).

Erster Nachkriegsprojektor Askania X, nur in wenigen Stücken gebaut, als "Einmannanlage lieferbar (li + re). Projektor mit Räderkette zur Kraftübertragung.

Ab Photokina 1951 Askania AP XII in größeren Stückzahlen. Sehr fortschrittlicher Projektor mit sehr vielen guten Konstruktionsmerkmalen. Kegelblende, Trommelfußkonstruktion, Kraftübertragung mittels vertikaler Hauptwelle, effektiver Lampe.

Tongerät Askania ist ein Klangfilm- Europa Lizenzbau, das Magnettongerät von Telefunken Cinevox, alternativ aber auch Siemens-Klangfilm gegen Aufpreis.

1959 Innovative Xenonlampe (vertikal, XBO 2001) mit geteiltem Hauptspiegel, zwecks besserer Ausleuchtung.

Werk, Lampenträger und obere (viereckige) Spulentrommel aus Aluguß, Säule aus 1" - 1,5" Kanonengußeisen (grausam schwer).

Spulentrommeln mit 600 m und 1800 m erhältlich.

Motorantrieb des Werkes über 4 elastische Gummiriemen, der Motor sitzt in der Säule.

Projektorkühlung über Luft, Kaltlichtspiegel und Wärmereflexionsfilter, aber für Sonderfälle auch Wasserkühlung lieferbar.

Zahnrollen Ernamann kompatibel (Schaltrolle mit Nasenscheibe, hohle Transportrollen mit 3 Schrauben, gemäß alter DIN)

Frühe Projektoren haben Kräuselgraue Lackierung, spätere sind hammerschlag Silbergrau.

 

Askania Projektoren laufen sehr leise und haben einen ausgezeichneten Bildstand. Obschon von der AP XII einige Stücke verkauft wurden, hat die Firma trotz höchster, und z.B. dem Kieler Fabrikat wesentlich überlegener Qualität, nie jene Verkaufszahlen erzielen können, die die großen Hersteller erreichten (Zeiß-Ikon, Bauer, Phillips).

Ein Problempunkt in der Konstruktion war das Kegelrad aus Polyamide, welches die Blende antrieb. Wurde das Getriebe zu unsanft gestartet, konnte das Rad brechen.

 

Neben der FH 99 U ist die Askania AP XII mein Favorit aus den deutschen Projektorfabrikken. (Bauer ist eh etwas Anderes.)

 

Grüße Stefan

Geschrieben

Hallo Stefan,

vielen Dank für die ausführlichen Informationen und das Bild.

Ich habe vor beinah zwanzig Jahren einige Jahre damit vorgeführt

habe gute Erfahrungen gemacht aber auch Kurioses erlebt.

Es waren zwei Maschinen, umgebaut auf 1800m, Automatik und Überblendung,

 

 

das Ganze acht Stunden im Nonstop - Betrieb.

Der Motor war außerhalb der Maschine angebracht. Dann gab es noch einen senkrechten Stab über dem Motor, mit dem man über ein Gewinde den Motor herunter drücken und die Antriebsriemen spannen konnte. Leider wurden aus Kostengründen meist weniger als vier Antriebsriemen benutzt.

Der Vorführraum lag an der Außenwand ohne eingebaute Heizung. Das ganze Kino übrigens unverändert 50er Jahre Stil.

Es wurde ein kleiner Heizlüfter zum Anwärmen des Motors aufgestellt. Man durfte ihn aber nicht voll auf 2000W stellen, sonst wäre sofort die Steckdosensicherung rausgeflogen.

 

Da der Vorführer zur selben Zeit in einem 200m entfernt gelegenen anderen Kino beschäftigt war, konnte man die Maschinen nie richtig warm laufen lassen.

Den täglichen erstmaligen Filmstart zu Betriebsbeginn besorgte daher meist die Kassiererin.

Naja, jedenfalls gab es im Winter in den ersten Filmminuten eine echte Zeitlupe, was ja bei Pornofilmen manchmal ganz nützlich sein kann, wäre da nicht der jaulende Ton. Wenn man Pech hatte, wiederholte sich das Ganze nach der ersten Überblendung.

Nebenbei bemerkt, der Ton kam von einem Uniphon - Verstärker sogar mit Ersatz - Gerät, einfaches Umschalten im Bedarfsfall genügte.

Ein Kollege von mir, der mit der Askania auf Tellerbetrieb vorführte, hatte keine winterl. Startprobleme.

Gruß Klaus

Geschrieben

Klaus,

 

"In unserem Haus da ist ein Klang, wie einer Nachtigall Gesang.

Dieser reine, helle Ton, der wird erzeugt durch UNIPHON."

 

Uniphon: Schwedischer Zeiss Ikon Kiel Händler und Hersteller der Verstärkergeräte "Uniphon", Vertrieb in der BRD über R+S.

 

War in den ersten Nachkriegsjahren beliebt mit Zeiss-Ikon Maschinen und später wohl durch die (gräuslichen) Dominar Variant ersetzt.

Kennt aber heute kaum noch jemand, die Uniphon- Anlagen.

 

 

Stefan

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hi Klaus1702,

ich hab knapp 15 Jahre lang mit Askania AP XII vorgeführt.

Wahrscheinlich war in den Laufwerken zu dickflüssiges Oel eingefüllt. Dadurch kommt der Motor in kaltem Zustand nicht auf die Dauer-Drehzahl und der Ton leiert. Abhilfe: Bauer-Oel nehmen! Aber bloss kein FP 20/30 Oel, es kommt an allen Knopflöchern wieder ´raus und damit wird der Projektor zur Oelsadine.

Ansonsten kann ich mich der Meinung von Stefan2 nur voll und ganz anschliessen! Die riesige Kegelblende, die geniale Konstuktion von den vertikal geteilten, nach Seiten seperat einstellbaren Xenonlampen-Hauptspiegeln, die den Hilfsspiegel überflüssig machte und für eine tolle Bildausleuchtung sorgte, die ruhige Lauf (wie ´ne alte FP 5)... *schwärm*

:rotate:

Bis neulich.

Rolli

  • 6 Monate später...
Geschrieben

Hallo Leute,

 

ich habe einen AP XII im Einsatz, kombiniert mit 4000m-Spulenturm, und bin mit dem Projektor eigentlich vollauf zufrieden. Allerdings hat wohl das Getriebe irgendwann in der Vergangenheit etwas gelitten (Malteserkreuz?), jedenfalls ist insbesondere in den ersten Minuten nach Start ein leichtes "Schlagen" zu hören.

 

Das Klangfilm-Gerät ist ja erste Sahne und bringt satten Dolby-Sound zum Bild.

 

Thema Öl: in der Tat sollte man diverse Sorten mal ausprobieren. Das Bauer- oder simples Universal-Projektoren-Öl erfüllt gute Zwecke und hilft dem Gerät, schnell auf Touren zu kommen. Ansonsten hatte ich mit anderen Sorten ebenfalls schon mal Probleme.

Insgesamt betrachtet ist der ASCANIA AP XII ein solides, zuverlässiges Teil, das im Vergleich zu anderen Projektoren wirklich recht leise läuft.

 

Gruß;

der Neue im Bunde... Uwe

Geschrieben

Hallo Stefan,

dein Beitrag über ASKANIA ist einfach toll.

Also vor Fertigstellung und Fabrikation der AP XII Maschine war schon im Jahre 1948 ein Projektor genannt" ASKANIA Model 48"

auf der Markt. Es war eine Maschine, wie alte AEG, mit eine grosse Scheibenblende und Flachriemenantrieb. Bogenlampenhaus war wie bei alten Ernemann aus 30-er J.

Auf der Wellenende der Nachwickelrolle war ein Handkurbel.Projektor war aufgebaut mit Säule und Tischplatte,

alles aus Gusseisenb GG-18.

Ich habe auch sehr viele Jahre in Hechingen mit diesen tollen Maschinen AP XII gearbeitet.

Sie hatte aber auch konstruktionsfähler:Viel zu schnell ist untere Friktion gelaufen ca`250 u/min, und wenn film zu Ende ging, bis Projektor abgeschaltet war ist sehr laut im Viereckigen Aufwickeltrommel ein Lärm zum hören gewesen.

Gebe zu, EIN SUPER GUTE BILDSTAND, vor allem bei Bildstrichverstellung waren die Schleifen (oben&unten) immer gleich gross. Ein Patent der ASKANIA.

Ende der 60-er Jahre ist Askania-Projektorprogramm ferkauft worden nach Schweiz. Mein Chef Herr Dätwyler, Inhaber der Firma KINOTECHNIK AG ZÜRICH hat damals 16 LKW voll aus Berlin abgeholt. Auch ein Techniker H. Schütau ist mitgekommen von der Askania und die Niederlasung war auf Deutsche Seite dicht an die Grenze zu CH. Ind der CH waren noch ASKANIA Projektoren fabriziert,vor allem Teile.

Aus der Firma KINOTECHNIK AG ist KONTACT-ENGINEERING geworden.

Vor 12 Jahre ist auch die umbenannt auf PEGASUS-iNDUSTRIE AG.

Ich habe noch sehr viele Ersatzteile für Askania AP XII, Antribsriemen, Malteserkreuzgetrieben, Motoren usw.

Wer was braucht kann sich bei mir melden.

  • Like 1
  • 19 Jahre später...
Geschrieben

Hallo Rundumkino,

ich brauche für die Askania die Antriebsriemen, bin öffters auch in der Schweiz ( Zürich ) sollte es dort E-teile geben, kann ich gerne vorbeifahren.

Gruß aus Bremen

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