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Erste Europäische Multiplexkette stellt alle 400 Sääle um.


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Circuit George Raymond, CGR Cinémas, stellen komplett auf digital um.

Alle 400 Sääle. Umbau startet Q1/2008.

3D Anteil noch unklar.

 

Partner ist AAM.

200 Sääle pro Jahr.

 

Ist die drittgrösste französische Kette, ca. ~16.000.000 Zuschauer per Jahr.

Geschrieben

Ist eigentlich schon bekannt mit wievielen Stellenstreichungen diese Umstellungen vonstatten gehen? :(

In der Zeit in der man keine Filmakte mehr aneinander hängen muss, nicht mehr versandfertig machen muss - da macht sich doch bestimmt der ein oder andere TL sich Gedanken welcher Vorführer gehen muss. Vielleicht muss auch eine Kassenkraft gehen, weil der Vorführer das jetzt nebenher machen muß.

Da gibt es doch sicher auch schon Untersuchungen: Weiß da jemand was darüber?

Geschrieben

Nennt sich "Globalisierung": Machtkonzentration und Kontrolle in der Hand von wenigen.

Angebliche Vielfalt, aber wie "Pay TV" per Knopfdruck. Und menschenleere Filmtheater(architekturen & -betriebe), in der Atmosphäre so steril wie die Media-Märkte (die wiederum hundertmal mehr Personal brauchen, aber sich zumindest nie "Theater" nannten).

 

Berechnungen für - denkbare - Negativszenarios sind in der Spaßgesellschaft nicht ganz so populär (auch nicht im HDF), daher wird sich kaum jemand trauen, skeptische Prognosen zu erstellen, könnte ihn doch der Vorwurf mangelnder Loyalität zur Branche (und eine baldige Abwahl) ereilen. Wir werden darüber nichts hören!

 

Ist also ähnlich wie in der Politik, da schweigt man auch bis zu dem Tag, wo es gar nicht mehr weitergeht. :lol:

Geschrieben

Macht die digitalen Geräte einfach so schwer zu bedienen und fehler anfällig, dass man ohne technische Spezialkenntnisse nicht auskommt --> Arbeitsplatz gesichert

 

 

:twisted:

 

 

 

.

Geschrieben
Macht die digitalen Geräte einfach so schwer zu bedienen und fehler anfällig, dass man ohne technische Spezialkenntnisse nicht auskommt --> Arbeitsplatz gesichert

 

 

:twisted:

 

 

 

.

 

Was nützt es wenn die Operateure nichts neues lernen wollen,

leider sind viele damit völlig überfordert.....

 

Rio

Geschrieben

Wer hier im Forum sich Seitenweise über das für und wieder auslässt, sollte auch in der Lage sein, eine Playlist zu erstellen und einen Beamer zu handhaben.

 

Wer allerdings nur rumlamentiert, hat es auch nicht besser verdient.

 

Es leben die ewig gestrigen.

Geschrieben
Ist eigentlich schon bekannt mit wievielen Stellenstreichungen diese Umstellungen vonstatten gehen? :(

Nein.

 

Die Personalbilanz ist für Kinobetreiber bei digitaler aufführung in grossen Multiplexen sehr gut. Bei mittleren und kleineren ändert sich an für sich nur die Arbeitslast.

 

Es entstehen auch neue Arbeitsplätze und Qualifikationen. Man sollte nicht vergessen, das ein DCI Projektor, anders als ein 35mm Projektor kalibreiert werden kann und muss.

 

Das heisst das ambiente Licht des Saals durch Gammakorrektur anpassen, die farbigkeit des Saallichts kompensieren, die LEinwandgegebenheiten ausgleichenusw. Diese Einmessung ist, wenn man einen höchsten Anspruch an Aufführungsqualität stellt, ein regelmässiger Vorgang.

 

Dann entstehen neue Aufführungsformen - ob das nun (siehe Kalsruhe) die MET Oper live oder, siehe Berlin, Robbie Williams live ist. Da braucht es manpower, und zwar kompetente.

 

 

In der Zeit in der man keine Filmakte mehr aneinander hängen muss, nicht mehr versandfertig machen muss - da macht sich doch bestimmt der ein oder andere TL sich Gedanken welcher Vorführer gehen muss. Vielleicht muss auch eine Kassenkraft gehen, weil der Vorführer das jetzt nebenher machen muß.

Da gibt es doch sicher auch schon Untersuchungen: Weiß da jemand was darüber?

Mir sind noch keine Untersuchungen bekannt. Aus der Praxis aber würde ich über den Daumen schätzen: der Arbeitsaufwand ist zeitlich ~40% geringer und die körperliche Belastung dramatisch geringer. Knowhow anspruch ist gleich bis höher. Vielfalt ist erheblich höher, also ist Kompetenz gefragt (3D, live usw).

Geschrieben

Aha, die Personbilanz ist ausgezeichnet. Das hört ein jeder gern.

Woher stammen diese profunden Angaben? Vom HDF? Von VERDI? Von der FFA oder den Betriebsräten?

... ist mir soweit nicht bekannt.

 

Dann soll das Saallicht an die Leuchtdichte eines DCI-Projektors angepasst werden. Auch gut: für Filmbandwiedergabe also hat es demnach niet DCI "erfunden".

 

Dann soll die Farbigkeit des Saallichtes plötzlich "angepaßt" werden. Da werden sich einige Betreiber freuen, die ihre Wandstrahler und die Tubelights wieder ausbauen dürfen.

 

"Neue Auswertungsformen entstehen": Herrlich, dass so viel Fernsehware dabei anfällig wird.

 

Für mich ebenso interessant der Tenor von Frau Tornow beim jüngsten Branchentreff in München: Die digitalen Märkte blühen auf und bilden gegenüber den bisherigen Vertriebswegen wie der Kaskadenauswertung ganz neue Vertriebsstrukturen. Und: sie wüßte gar nicht, ob man jeden Film unbedingt ins Kinos bringen sollte, da eine Übersättigung des Programmangebots bestünde. (Mit anderen Worten: für die Majorität der digitalen Anbieter ist Kino "ein alter Hut", den sie kaum noch brauchen.)

 

Schön, daß durch DCI so viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die entstehen natürlich immer, die Erde dreht sich ebenfalls weiter. Fragt sich nur, wie die "Bilanz" aussieht. Als Schröder & Co Agenda 2010 und andere Spar- und Streichprojekte verabschiedete, war das Versprechen groß, die Wirtschaft ziehe an und neue Arbeitsplätze entstünden. Alle wissen, was aus solchen Verheissungen wurde.

Alle wissen auch, was aus den Prognosen Mitte der 1990er Jahre wurde, daß die Verdopplung der Kinplätze keine negativen Auswirkungen zeitigen würde.

 

Schön allemal, daß mit einem DCI-Projektor erstmals im Kino die Projektions-Anlagen "kalibriert" werden können. Da weiss man endlich, was man 100 Jahre für einen Dreck betrieben hat, der ja - selbst 10 Jahre nach den ersten "Roll-out"-Versprechen von 1997 - nachwievor so verläßlich am Laufen ist. :wink:

Geschrieben

Dann soll das Saallicht an die Leuchtdichte eines DCI-Projektors angepasst werden. Auch gut: für Filmbandwiedergabe also hat es demnach niet DCI "erfunden".

 

Dann soll die Farbigkeit des Saallichtes plötzlich "angepaßt" werden. Da werden sich einige Betreiber freuen, die ihre Wandstrahler und die Tubelights wieder ausbauen dürfen.

es ist genau andersrum.

der projektor wird eingemessen.

 

Schön allemal, daß mit einem DCI-Projektor erstmals im Kino die Projektions-Anlagen "kalibriert" werden können. Da weiss man endlich, was man 100 Jahre für einen Dreck betrieben hat, der ja - selbst 10 Jahre nach den ersten "Roll-out"-Versprechen von 1997 - nachwievor so verläßlich am Laufen ist. :wink:

"Dreck" würde ich es nicht nennen. Schlechter, unkalibriert und gefadet heisst noch lange nicht dreck.

Geschrieben

Kennt jemand aus dem letzten Vierteljahrhundert "gefadete" Film-Kopien als Regelfall?

Möglicherweise werden ja einige davon diverse Digitalmasters und Harddiscs um das zwanzigfache an Lebenszeit überdauern.

 

Jedenfalls kann ich mit meinen Einlagerungen (ausgewählte Filmbandoriginale plus ausgesuchte Abspieltechnik) ruhig schlafen. :)

Geschrieben
Kennt jemand aus dem letzten Vierteljahrhundert "gefadete" Film-Kopien als Regelfall?

Regelfall oder nicht spielt doch überhaupt keine Rolle. Tatsache ist, ab dem dritten Nachspieler ist oft nur noch Dreck übrig. Jeder, der in Nachspieler- oder gar Repertoire-Programme geht, weiß das. Ich freue mich jetzt schon darauf, dass es damit bald vorbei ist. In 10 Jahren kann ich mir im Kino Repertoire-Programme von jetzt aktuellen digitalen Filmen in absoluter Erstaufführungsqualität ansehen. Das nenne ich Fortschritt.

 

Möglicherweise werden ja einige davon diverse Digitalmasters und Harddiscs um das zwanzigfache an Lebenszeit überdauern.

Immer der gleiche Käse. Falls noch nicht gemerkt, elektronische Datenspeicherung gibts seit über 50 Jahren. Z. B. die erste IBM-Festplatte ist von 1956. Demzufolge werden seit über 50 Jahren elektronisch abgespeicherte Daten regelmäßig erfolgreich migriert. Oder hat sich EDV etwa als Irrweg der Technikgeschichte herausgestellt? Warum Datenmigration dann gerade heutzutage oder in der Zukunft, in Zeiten x-facher Redundanz und problemlos verfügbarem Speicherplatz, angeblich so unsicher ist, bleibt wohl immer das Geheimnis der Illuminaten...oder warens die Freimaurer?

Geschrieben
Es entstehen auch neue Arbeitsplätze und Qualifikationen. Man sollte nicht vergessen, das ein DCI Projektor, anders als ein 35mm Projektor kalibreiert werden kann und muss.

 

 

Ist das sowas wie ein "Weißabgleich" bei einer Videokamera? Wenn dieser bei digitalen Projektoren in regelmässigem Abstand manuell eingestellt werden muss, bin ich mal gespannt auf was für eine Farbenpracht wir uns in vielen Kinos freuen können. Denn dazu gehört ein wirklich geschultes Auge - einen Lehrgang dazu werden viele Kinos vielleicht bei der Neuinstallation dem Vorführer gönnen, der gerade an der Maschine arbeitet. Nachfolgende Kräfte werden dann von dem eingelernt und so weiter. Wird spannend werden.

 

der Arbeitsaufwand ist zeitlich ~40% geringer

 

Da haben wirs doch schon: 40 % weniger Personal, oder?

Geschrieben

Ich verstehe die ständigen Versuche den Leuten eine falsche Sicherheit vorzugaukeln nicht. Wenn komplett auf digital umgerüstet wird (denn nichts anderes macht Sinn) und diese Umrüstung vernünftig abläuft, dann braucht man keinen Vorführer mehr. Das zusammenstellen der Werbung erledigt eine Software und das zusammenstellen des Filmprogrammes die Disposoftware. Einheitliche Schnittstellen sind hier gerfragt.

Die Kalibrierung und andere anfallenden technischen Arbeiten wird eine Servicefirma über einen Wartungsvertrag abwickeln.

Dieses Szenario wird sicher nicht sofort eintreten, denn wenn man etwas in den letzten Jahren gelernt hat dann doch das, dass es immer an der Schnittstellenkommunikation hapert, aber über kurz oder lang wird es so kommen.

Und noch eins, solange es keine Flächendeckende Infrastruktur gibt, wird die Digitalumrüstung ein kleiner Nebenschauplatz sein.

Mal eine Frage am Rande, welche Rolle sollen die Filmverleiher im digitalen Zeitalter übernehmen? Braucht man die noch?

 

Gruß...

Geschrieben
Wenn dieser bei digitalen Projektoren in regelmässigem Abstand manuell eingestellt werden muss, bin ich mal gespannt auf was für eine Farbenpracht wir uns in vielen Kinos freuen können. Denn dazu gehört ein wirklich geschultes Auge - einen Lehrgang dazu werden viele Kinos vielleicht bei der Neuinstallation dem Vorführer gönnen, der gerade an der Maschine arbeitet.

 

die "kalibrierung" obliegt dem service-techniker, bedarf der entspechenden soft- und hardware (u.a. luminazmeter) und der entsprechenden passwörter, um in den servicemodus zu kommen. das gehört nicht zu den aufgaben der vorführer ...

Geschrieben
das gehört nicht zu den aufgaben der vorführer ...

 

OK, jetzt werden wir konkret: Welche Aufgaben hat der Vorführer der Zukunft? Werden seine Aufgaben vielleicht sogar von einer zentralen Stelle erledigt? (Ähnlich wie bei der Deutschen Bahn: Alle Stellwerke werden von einem Knotenpunkt gestellt). Die Festplattenlösung wird wahrscheinlich nicht auf Dauer praktiziert werden. Ziel wird wohl eine andere Technik sein, eine Übertragung auf anderem Weg. Z.B. Netzwerk oder Satellit.

 

Dann würde man, so wie Odiug oben schreibt, wirklich keine Vorführer mehr brauchen...

Geschrieben
das gehört nicht zu den aufgaben der vorführer ...

 

OK, jetzt werden wir konkret: Welche Aufgaben hat der Vorführer der Zukunft?

 

na dann schauen wir mal in die kristallkugel ... :-)

 

in den nächsten 5 - 10 jahren wird 35mm film und digitale projektion zusammen existieren und bespielt werden. hier wird sich m.E. nicht viel ändern, ausser dass der vorführer hinzulernen muss.

 

Er wird sich mit der bedienung und programmierung der digitalen projektoren anfreunden müssen, wird zusätzlich zur bisherigen arbeit auch festplatten aufspielen, freischalten, schlüsselverwaltung machen, content nach abspiel löschen, mit hotlines telefonieren, weil schlüssel nicht passen oder content probleme bereitet, wird scaler bedienen müssen, wenn alternativer content zugespielt wird (sonderveranstaltungen etc.), wird satelittenreceiver auf die jeweiligen sich ändernden koordinaten programmieren müssen, bekommt digitale trailer auf CD-rom, joysticks etc. die ins programm eingebaut werden müssen ... eine, wie ich finde, nicht uninteressante und komplexe aufgabe, die bereitschaft zum dazulernen erfordern wird.

 

Überhaupt verstehe ich nicht, wie manche hier ihren beruf auf das einlegen und fertigmachen von 35mm filmmaterial reduzieren. Der vorführer ist in erster linie auch für die überwachung und einhaltung der bild- und tonqualität in seinem kino zuständig. So banale parameter wie sauberkeit der objektive, scheiben und die richtige lautstärke des filmprogrammes -- diese parameter sind extremst wichtig und können beim besten willen nicht zentral geregelt werden -- hier wird auch in zukunft jemand benötigt, der sich darum kümmert und - nicht nur am samstagabend bei vollbesetzten häusern - im problemfalle kompetent eingreifen und steuern kann.

Geschrieben
das gehört nicht zu den aufgaben der vorführer ...

 

OK, jetzt werden wir konkret: Welche Aufgaben hat der Vorführer der Zukunft? Werden seine Aufgaben vielleicht sogar von einer zentralen Stelle erledigt? (Ähnlich wie bei der Deutschen Bahn: Alle Stellwerke werden von einem Knotenpunkt gestellt). Die Festplattenlösung wird wahrscheinlich nicht auf Dauer praktiziert werden. Ziel wird wohl eine andere Technik sein, eine Übertragung auf anderem Weg. Z.B. Netzwerk oder Satellit.

 

Dann würde man, so wie Odiug oben schreibt, wirklich keine Vorführer mehr brauchen...

Das ist absolut korrekt und im Sinne der "Verschlankung" der Produktionsabläufe dringend (und bei Strafe des Untergangs des Unternehmers) geboten - völlig unumgänglich, so unbeliebt man sich mit solcher Verdeutlichung hier auch macht. Es wird natürlich immer Ausnahmen geben, auch einige umgelernte Mitarbeiter, und natürlich auch den Mischbetrieb in einer Übergangszeit.

 

Da die meisten Betriebe seit Jahren/Jahrzehnten sich keine gerlernten Filmvorführer mehr leisten wollen oder auch nicht können, ist klar, daß nach einer Umrüstung Verleiher u.a. Zulieferanten eine "Lücke" entdecken, wo man die Kostenspirale für den Kinobetreiber auf das Niveau zurückfahren kann, auf welchem er stets am Existenzminimum überlebt.

 

Seit vielen Jahren ist es üblich (auch bei @preston sturges trotz der "harmonisch" klingenden Predigten), daß hier mit Anlernkräften und Studenten gearbeitet wird, kaum mehr mit voll ausgebildeten spezifischen Fachkräften oder Mitarbeitern, die über Einkommen verfügen, mit dem man auch eine Familie durchbringen könnte.

 

Weiters glaube ich an keine volle Durchdringung des bestehenden Kinomarktes mit digitalem Content, weil die bisherige "Kinolandschaft" auf solcher Basis und in der bisherigen Form nicht fortexistieren könnte.

Eine weitere These lautet, dass der Multimedia-Boom und die verkündete Absicht, auch jenseits des Kinos und der Kaskadenauswertung "neue Vertriebswege" des Digital Content einzuschlagen ("nicht jeder Film muss im Kino laufen", oder: "die Einsätze bringen dort fast nur Verluste") zu einem möglichen Crash der Kinoinfrasstruktur führen könnten.

 

Zwar soll nicht nur dem Untergang das Wort geredet werden, aber die Begründung des @preston sturges, wie schön und wichtig die menschliche Komponente sei, halte ich für "Propaganda", zumal die beschriebenen Aufgaben eben so gut von Theaterleiterassistenten oder Reinigungskräften übernommen werden können. Der technische "Fortschritt" beruht hier auf der Reduzierung der manuellen Abläufe und der Wareneinsatzquote.

 

Jeder weiß dies, und ich verstehe nicht, dass hier eine Art "Sozialprogramm" vorgegaukelt wird, das schon jetzt, unter den Bedingungen des 35mm-Betriebs (oder des Mischbetriebs) beständig am Bröckeln ist.

Geschrieben

aha ... nun kennen wir wenigstens Deine zukunftsprogonose ... das reinigungspersonal übernimmt die aufgaben der projektion!

 

... kann nicht verstehen, wieso manche nur häme und schwarzseherei für die zukunft des kinos aufbringen ... so jedenfalls lassen sich weder probleme lösen noch die zukunft gestalten ...

Geschrieben

Natürlich läßt sich die Zukfunft nicht mit Sarkasmus oder Pessimismus angehen.

Eben so wenig aber mit Schönfärberei.

(Und dennoch übernimmt das Reinigungspersonal zunehmend Aufgaben der Projektion, das wissen Sie ganz gut aus anderen Betrieben. Oder das Projektionspersonal reinigt die Säle, und wird künftig mehr Reinungs- als Projektionskraft, wenn man ältere Arbeitsverträge fortführen möchte.)

 

Schaut man sich die Vertriebsstrukturen und auch Kinoarchitekturen und Technologien der 20er, 50er/60er Jahre und der Jetztzeit und deren Berufsbilder an, sehen wir, dass fast alles davon nicht mehr existiert und geschleift wurde.

 

Es bleibt jedem überlassen, sich eher mit heutigen Bedingungen anzufreunden, oder dazu in Widerspruch künftige (oder vergangene) Kinokulturen zu beschreiben. Meine Devise: um 2009 knirscht es so gewaltig in der Branche, daß schwer auszumalen ist, welche neuen Kinoformen in Nachfolge der alten entstehen werden. Aus diesem Grunde ist die Beibehaltung des bestehenden Zustandes von allen Übeln möglicherweise das Allergeringste, so lange es mit 35mm-Vertrieb und den bestehenden Pachtverträgen einigermassen funktioniert! Eine "Lösung" ist dies nicht, aber das, was kommt, erscheint mir wie die Büchse der Pandora - diese Büchse braucht keine Filmtheater mehr. 8)

Geschrieben
Schaut man sich die Vertriebsstrukturen und auch Kinoarchitekturen und Technologien der 20er, 50er/60er Jahre und der Jetztzeit und deren Berufsbilder an, sehen wir, dass fast alles davon nicht mehr existiert und geschleift wurde.

 

 

blödsinn ....

 

vertriebsstruktur und technolgie ist seit fast einem jahrhundert unverändert ... 35mm film wird in einem dunklem saal, in dem publikum, in reihenbestuhlung vor einer bildwand sitzt, auf eben diese geworfen. das publikum zahlt eintritt, die filme werden über filmverleihfirmen bezogen und %ual abgerechnet. So war es in den 20er, 50er/60er jahren und so ist es heute noch ...

 

... am prinzip hat sich nichts geändert ... und schon früher gab es konzentrationen auf dem verleih- und auf dem kinosektor ...

 

... und wahrscheinlich gab es auch schon in den 20er, 50er/60er jahren die schwarzseher, die den "untergang des kinos" beschworen ... hatten alle unrecht ... schlechte zukunftsaussichten sehe ich allerdings fürs klassische filmkopierwerk und das filmtransportgewerbe ... hier wird es in zukunft massive umschichtungen geben ...

Geschrieben

das werden dann die neuen "filmvorführer" sein:

 

 

edv-mitarbeiter

(in festanstellung)

 

ihre kenntnisse: windows 2003 active directory, windows XP, Office 2007, linux (suse, database), exchange server 2007, netzwerke und router, datenbanken und fundierte hardwarekenntnisse

 

ihr profil: allroundtechniker, offen für neue themengebiete, eigenvrantwortliches arbeiten, teamfähigkeit, zeitliche flexibilität, möglichst kurze anfahrtszeit

 

 

so klingen dann die stellenangebote bzw. gibt es schon

Geschrieben

am samstagabend bei vollbesetzten häusern - im problemfalle kompetent eingreifen und steuern kann.

 

Zusatz zur Stellenausschreibung vonPepu: Geeignete Bewerber haben Bodybuilderstatur :D

Geschrieben
... kann nicht verstehen, wieso manche nur häme und schwarzseherei für die zukunft des kinos aufbringen ... so jedenfalls lassen sich weder probleme lösen noch die zukunft gestalten ...

 

Keiner malt die Zukunt der Kinos schwarz, aber die der Vorführer. Du solltest vielleicht mal das Ganze aus sicht der Plexxe sehen. Hier arbeitet viel Personal, dass ausschließlich für die Filmprojektion eingestellt wurde. Was glaubst du was da noch an Stellen überbleibt? Viele lassen doch schon Service Kräfte die Lautstärke einstellen bzw. die Vorstellung nach der Eispause starten. Ein Großteil der Vorführer wird gehen müssen, nicht alle, aber ein Großteil.

 

Gruß

Guido

Geschrieben

schliesse mich odiug an - es werden einige vorführer gehen müssen, und der rest muss einiges neues lernen und auch dazu bereit sein. das bedeutet auch, das vorführer - meist älteren semesters, die nicht viel mit computer am hut haben als erstes gehen.

Geschrieben

 

blödsinn ....

 

vertriebsstruktur und technolgie ist seit fast einem jahrhundert unverändert ... 35mm film wird in einem dunklem saal, in dem publikum, in reihenbestuhlung vor einer bildwand sitzt, auf eben diese geworfen. das publikum zahlt eintritt, die filme werden über filmverleihfirmen bezogen und %ual abgerechnet. So war es in den 20er, 50er/60er jahren und so ist es heute noch ...

 

... am prinzip hat sich nichts geändert ... und schon früher gab es konzentrationen auf dem verleih- und auf dem kinosektor ...

 

... und wahrscheinlich gab es auch schon in den 20er, 50er/60er jahren die schwarzseher, die den "untergang des kinos" beschworen ... hatten alle unrecht ... schlechte zukunftsaussichten sehe ich allerdings fürs klassische filmkopierwerk und das filmtransportgewerbe ... hier wird es in zukunft massive umschichtungen geben ...

Sehr "gesellschaftkritisch" sind Sie von Natur aus eher nicht, sonst kämen hier nicht solche Allgemeinplätze zutage.

Es gibt eine Reihe an Untersuchungen, Büchern und Dissertationen, die den Wandel der Kinostrukturen untersuchen.

 

Dann widersprechen Sie sich leider selbst: "vertriebsstruktur und technolgie ist seit fast einem jahrhundert unverändert ... 35mm film wird in einem dunklem saal, in dem publikum, in reihenbestuhlung vor einer bildwand sitzt, auf eben diese geworfen".

Auch hier haben sich die Bezugsmodelle (und Kinotypen, siehe Verzehrkino, Mehrsaalkino, Multiplexe, DCI-Säle ... bald HD-Spielfilm-Content an jeder Ecke) sehr geändert.

Durch Aushöhlung der 35mm-Infrastruktur (= Wegfall der Kinofenster und ubiquitäre Content-Verfügbarkeit) würden nochmals gravierende Änderungen, diesmal auch Einbrüche inkraft treten. Ein "gigantisches Kinosterben" setzt an (so neulich ein junger KoKi-Betreiber auf der Jahresversammlung des Verbandes, der durchaus digitalem Conent sehr zugeneigt ist.)

 

Nicht die sofortige Schließung aller Kinos kommt über uns herein, aber im Domino-Prinzip der sehr vieler Spielstätten mit Ablauf des Pachtvertrages oder einsetzender Insolvenz, auch und gerade derjenigen oder auch der Multiplexe, die durch die Hypotheken des Digital Cinema belastet sind.

 

Schließlich müssen auch die Bilanzen stimmen, und der Wegfall der Kinofenster dürfte zum sehr geschwinden Sterben von etwa 40% aller Kinos führen, so auch kürzliche Stellungnahmen von Branchenverantwortlichen in Blickpunkt:Film (@preston sturges zeigt sich ja nicht so gerne für die "unangenehmen Seiten" des Lebens "verantwortlich" - ein Mann des Marketings kennt keine "negativen" Prognosen :wink: ).

 

Jeder Betrieb bräuchte nur einmal in seine Deckungsbeitragsrechnung einen zehn- oder zwanzigprozentigen Besucherrückgang (der durchaus für 2009 oder 2010 denkbar wäre) als Excel-Wert einzusetzen, und man sieht sofort, dass der Ofen aus ist. Unabhängig davon, ob mit oder ohne "Digital Cinema" disponiert wird. Der Kuchen ist nicht beliebig aufteilbar, und die Aufnahmefähigkeit des Konsumenten ist begrenzt: er muß wählen.

 

Noch etwas zu den "ewigen Werten", die Sie beschwören (gleichwohl Sie den Errungenschaften des Filmbandes bedauerlicherweise "abgeschworen" haben und 70mm bald folgen wird): an solche Ewigkeiten glaube der, der sein individuelle Religion kultiviert. Mögen einige Faktoren, etwa das menschliche Bedürfnis "auszugehen" oder sich zu "treffen", durchaus noch einige Zeit von Bedeutung sein, so sind es alle anderen um so weniger.

 

So wenig, wie das Filmband von Ewigkeit ist, so auch die vermeintliche ewig währende Gewissheit, Menschen würden sich dem Zwang beugen, 2 Std. lang eine Theater- oder Kinoaufführung zu besuchen, denn dies widerstrebt nach neueren soziokulturellen Analysen vielen Individualismen der jetzt angebrochenen Epoche.

 

Die heilige Kirche des "dunklen Saals" ist ebenfalls längst technisch substituiert: wir wissen von Projektionsschirmen des Home Cinema, die auch in relative hellen Räumen reflexionsfähig sind. Wir hörten von Entwicklungen (etwa der Uni Weimar), nach denen Beamer, gekoppelt an eine Software und eine Kamera, in der Lage sind, ihre Projektionsbilder annähernd farbgetreu und verzeichnungsfrei auf geometrisch unebene Objekte (angeblich sogar Bücherschränke) zu werden, um darauf Filme zu sehen.

 

Es macht also daovn abweichend Sinn, ein photochemisch hochwertiges Filmbandoriginal für equisite Filmtheater am Leben zu erhalten, anstatt austauschbaren Content zu beziehen. Häuser mit HDTV-Equipment werde ich nicht betreten und empfehle in diesem Falle allen Forumsmitgliedern, wie es bereits @stefan2 tat, sich eine Blue-ray Anlage und einen Full-HD-Beamer zuzulegen, um damit der Theaterbranche klar zu machen, daß man nicht gewillt ist, für so etwas außerhalb der eigen Wände noch Eintritt zu zahlen.

 

Das klingt hart, zumal die Theaterbranche wenig Einfluss auf die Belieferung durch die produzierenden Filmschaffenden und Companies hat, aber andererseits ist es tödlich, sich auf Beschwörungen zurückzuziehen, die den öffentlichen Kinoraum eine rosige Zukunft prognostizieren. In diesem Jahr in Dtl. wohl 4,7% Besucherrückgang (in USA derzeit 7%!), 2009 sind es vielleicht schon 20%, mit oder ohne 3-D-Vorführungen, leider.

 

Der "Untergang des Kinos" war immer eine Möglichkeit. Diese Prognose ins Lächerliche zu stellen, ist selbst schon lächerlich. Selbstverständlich sind Branchen und Kulturformen zusammengebrochen. Einige verschwanden für immer, einige bestanden in veränderter Formation auch weiterhin. Man sollte eben aufpassen, bestimmte "destruktive Prozesse" nicht noch zu beschleunigen.

 

Die Filmproduktion und Vielfalt, auch die individuelle Freiheit der Konsumenten eben so wie die der Filmemacher wird durch digitale Medien stark ansteigen. Die Kinoverwertung wird massiv an Bedeutung verlieren, da sie ihrer (hochkapitalistischen Natur nach) auf exklusve und solitäre Verwertungsweisen angewiesen ist: auf einen regional vorrangigen, fast monopolartigen Status innerhalb der Freizeit- und Verwertungsindustrie, und so lange sie die Warenknappheit (d.h. Alleinstellungsmerkmale, aber auch teure Filmkopien von 70mm bis Imax oder auch Autorenfilme und Festivals im exklusiven Sondereinsatz) zur Marktposition und zum Standortfaktor ausbauen konnte.

 

Derzeit - trotz eines filmischen Überangebots! - scheinen diese Fundamente wegzuschmelzen: immer mehr Kinosäle vermieten an Konferenzen, Universitäten oder für TV-Live-Events.

 

Daher, lieber Mr. @sturges, würde ich Sie schon bitten, kritische Thesen nicht als "Blödsinn" zu bepöbeln. Es ist zu bezweifeln, dass irgendjemand derzeit imstande ist zu sagen, wie die Kinobranche in fünf oder zehn Jahren aussieht, denn zu schwerwiegend sind die kulturellen und technischen Umbrüche der letzten Jahre: viel schwerwiegender als die Einführung des Radios, des Tonfilms, des Fernsehens, der Farb- und Breitleinwand, des Computers oder der Multiplexkinos.

 

Das Digitalkino will sich mit modernen Freizeitformen und Rezeptionsweisen "vernetzen". Das ist natürlich eine andere Strategie als die vergangener Epochen, als die Kinobranche sich davon "abzuheben" versuchte. Hier verschmelzen künftig Freizeitformen, und es ist nicht mehr in aller Klarheit unterscheidbar und einmalig, Kinosäle aufzusuchen wie zu Zeiten der "Warenverknappung" (die gleichwohl im Umfang des Filmangebots viel eintöniger und einseitiger gewesen war.)

 

Mr. @sturges: auch als Marketing-Mensch sollte man sich ein wenig im dialektischen Denken (Hegel und andere Strömungen) einüben. Die modernen Firmen stellen bereits Philosophen oder Soziologen ein, weil Sie erkennen, wie hohl ihre Forschrittsphrasen klingen, die im Widerspruch zur Wirklichkeit stehen.

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