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Geschrieben

Hallo

Ich müsste unsere Anlage komplett neu einmessen, weil durch Umbauten, Reparaturen und Boothmonkeys (Projektionsaffen) alles verstellt ist.

Dabei wollte ich davon profitieren die S/N-Ratio durch erhöhen des Ausgangspegels zu verbessern.

Wie weit kann ich den CP45 aufdrehen ohne dass er verzerrt. Zumm messen würde ich 3kHz mit 300mV in den CP vom DTS her einspeisen.

Pegel im Saal natürlich nachher mit Pinknoise und SPL-Meter, Einstellung dann an der Endstufe.

Danke

Geschrieben

Hallo,

 

am Besten mit Vollaussteuerung beschicken an einem Digital IN Port (dts mit -0dB in deinem Fall) und mit einem THD Meter (Distortion Meter), alternativ Oszilloskop, am Ausgang die Potis aufdrehen bis die Verzerrungen nicht mehr im Bereich des Zumutbaren sind (obwohl sie das bei einigen Geraeten nie waren).

Die Schaltung per se wurde ja eigentlich fuer einen standartmaessigen Ausgangspegel konzipiert, und zwar so, dass sie an diesem Punkt das beste Verhaeltnis zwischen SNR und THD erreicht (geringes Rauschen durch den hohen Ausgangspegel, jedoch bereits Verzerrungen, die aber noch im Bereich des normalen und nicht wirklich hoerbaren sind).

 

Veraenderst du jetzt diese Spannung ,in deinem Fall nach oben, so hast du eine hoerbar bessere SNR (SNR = Signal-To-Noise Ratio, Stoerspannungsabstand) aber deine Verzerrungen nehmen exponentiell zu da du die Ausgangstransistoren (Ausgangs-OP-Verstaerker) immer mehr aus deren Arbeitspunkt herausschiebst. Je nach dem mag das noch geil toenen wenn der Arbeitspunkt etwas mehr in die Saettigung getrieben wird (macht man auch bei Tonbandmaschinen teils so - da gibts eine halbe Religion diesbezueglich), aber bei Transistoren ist diese Saettigung nicht so nett wie bei Magnetband.

 

Bei einem DCP1000 Digitalkinoprozessor kann man z.B. die Level Trims auf +10.5 dB stellen und dann mit den Amps den Pegel einstellen im Saal. Das geht aber nur, weil du hier einen D/A Wandler hast, der den maximalen Pegel bei [Vollaussteuerung+10.5] dB hat. Nicht unbedingt optimal, da hier ruminterpoliert werden muss um die 16bit Werte auf die Aufloesung des D/A Wandlers anzupassen aber man hat mehr SNR ;)

Mit einem schnellen DSP geht das aber auch ohne groessere Probleme.

 

Oh du schoene digitale Audiotechnik ^^

Geschrieben

Soweit alles klar.

Vielen Dank für deine prompte und erklärungsreiche Antwort.

Wie weiss ich ob beim DTS 0db rauskommen? Ich nutze die DS3-Testdisc, wo ein 3kHz Ton drauf ist, diesen hab ich laut DTS-Spezifikationen auf 300mV geregelt, was dann von der Lautstärke mit SRD und Analog überein stimmt.

Geschrieben

Hallo,

 

die DS3 Test Disc hat alle Testtöne normgerecht auf -20 dBFS (FS = FullScale, digitaler Maximalpegel). Alles andere wäre fast fahrlässig ;)

 

http://www.dts.com/media/pdfs/support/tn-e4000.pdf

 

Ein 0 dBFS Testton müsstest du generieren. Wenn 300 mV -20 dBFS entsprechen wären 0 dBFS fahrlässige 3,0 V!

 

Δ20 dB = 20 ∙ log ( a ÷ 0.3 ) => a = 3.0

 

Ein solcher Pegel würde viele Verstärker (und vorallem Lautsprecher) auf Dauer killen - und das sehr sehr schnell !!!

Geschrieben

Patrick,

 

bring nicht zwei Dinge durcheinander:

Analog arbeitende Schaltungen und Digital arbeitende Geräte.

 

Digitalarbeitende Schaltung MÜSSEN so betrieben, daß Vollaussteuerung dem pre Clipping Level entspricht, das heißt die volle Wandlerauflösung ausgenutzt wird. Da so etwas nicht in verschiedenen Einsatzgebieten geht, haben DIGITALgeräte eine analoge Anpassungsschnittstelle.

Vollaussteuerung heißt in diesem Falle jedoch nicht Referenzpegel, also Bezug, sondern wirklich maximale Eingangs bzw. Ausgangsspannung.

Um die volle Linearität und Auflösung sicherzustellen, werden Anpassungsverstärker vor-/nachgeschaltet.

 

ANALOG PLAYBACK VOLUME

 

On digital devices Output volume adjustments are made in the digital domain. When you lower the volume fader below 0 dB (or reference level setting), you are actually decreasing the number of available bits, thereby taking away from the potential dynamic range of the system. Therefore it should be suggested that whenever possible output faders are left at 0 dB (or reference point) position, any necessary attenuation performed on the external analog equipment.

With digitally recorded signals approaching the digital pre-clipping level, full dynamic resolution and accuracy of the output converters can be achieved.

 

Der von Dir zitierte DCP 1000 hat einen +/- 5 Volt Converter, womit die maximale Ausgangsspannung festgelegt ist. Aus- /Eingangsseitiggangsseitig sollen aber Referenz 4dBm erreicht werden können (Studiobus), was einem, maximalen Ausgangspegel von + 24 dBm entspricht (Digital pre clipping level = Ref + 20 dB). Hierzu sind Anpassungstreiber mit +/-15 Volt Speisung eingebaut. Die Ausgangspegelung erfolgt über sogenannte "digitale Potentiometer", die nicht anderes sind als Potentiometer mit digitaler Steuerung. Die Converter werden daher immer im besten Arbeitsbereich betrieben.

Auch an der Eingangsseite erfolgt diese Art der Einstellung. Eine über DSP durchgeführte Muzltiplikation würde die Converter- /Signalauflösung viel zu stark verkleinern, was sich selbst bei dem hier erwähnten 20 bit Gerät schnell auf 8 bit Qualität verringern würde, und das geht nicht! Wichtig ist nur, daß bei Anwendung digitaler Rechenoperationen der clipping level nicht überschritten wird (channel level trim UND Equalisation stark auf +), ...

 

Anders bei rein analog arbeitenden Geräten, wie klassischem Alien-Equipment ala CP 65. Hier gibt es einen optimalen Arbeitspunkt, bei dem Signal Rauschverhältnis und Verzerrung sich in einem optimalen Punkt befinden.

 

Die Eingangsempfindlichkeit des nachfolgenden Endverstärkers dürfte etwa bei 1 Volt eff füer Vollaussteuerung liegen, doch wirklich gebraucht wird diese Vollaussteuerung wohl kaum. Dennoch scheint es Praxis zu sein, die Eingangsabschwächer auf minimaler Abschwächung stehen zu lassen, um schnell zu sehen, wenn jemand etwas verdreht hat, oder zu verhindern, daß jemand lauter dreht.

Vic 9 hat richtig erkannt, daß das falsch ist.

Dolby Geräte sind nun so konstruiert, daß diese etwa bei intern 300mV ihre optimale Arbeitsweise haben (+12 V Speisung), d.h. ein Referenzausgangspegel von 500 mV am Ausgang erscheint erstrebenswert. Diesen kannst du auch mittels Rauschtestgenerator (es bedarf keines eingespeisten Tones, und wenn, dann würde ich den einem Generator entnehmen, nicht irgendwelchen PC - Disk - DTS etc Lösungen)am Ausgang einstellen, obwohl nicht Echt Effektivwertmeßgeräte dann etwa 2-3 dB Fehler anzeigen, was aber nicht unbedingt problematisch ist, da eh der Schallpegel danach eingestellt wird.

 

Die Verstärkung - und das S-R Verhältnis des Endverstärkers läßt sich nicht beeinflussen, wohl aber des Treiberverstärkers (analoger CP), wenn die Versorgungsspannung bekannt ist, läßt sich ja auch leicht die maximale Ausgangsspannung errechnen, und dann auf den maximalen Pegel bei Referenz herabrechnen.

 

Stefan

Geschrieben

Kleine Frage GROSSE antwort :)

Im Klartext heisst das also ich geb 300mV-AC (gemessen mit TrueRMS-Messgerät) bei 1kHZ (Sorry, hab mich vorhin geirrt) vom DTS zum CP45, dreh den Fader auf 7.0 und stell die Ausgänge auf 500mV-AC ein?

Geschrieben
gemessen mit TrueRMS-Messgerät

 

Hättest du jetzt *Digitalmultimeter ausm Obi" gesagt, wärst du real weit von diesen 300 mV entfernt :wink:

 

Aber es ist ein höchst spannendes Thema :D

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Zurück zu diesem leidigen Thema. Der CP45 soll im Biamp-modus laufen. Ich dreh die EQs alle auf 12 Uhr aber was mach ich jetzt mit den Ausgangspotis, der CP45 hat einen integrierten Pinknoise-generator. Ich will wie gesagt maximal möglichen Pegel aus dem CP bekommen um dann an den Endstufen (rückwärtige Potis in abschliessbarem Rack :) ) den Pegel einzustellen.

Geschrieben

Dabei mußt du berücksichtigen, das manche Trailer und Filme zumindestens auf der Anzeige des CP500 bis auf knapp +20dB im Center den Pegel fahren. Wie das klingt, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall würde zusätzliches Klippen der Ausgangsstufe das Ganze noch erheblich verschlechtern.

Jens

Geschrieben

Die Anzeige des CP 500 ist keine Pegelanuzeige, sie ist ein Witz des Enrtwicklers, und tzeigt lediglich an, daß etwas anliegt. Zwischen Anzeige und Pegel gibt es höchstens irgendeine Beziehung, aber ohne wissenschaftlichen Hintergrund.

+20 würde bei Analogtrailern ja auch pre clipping level des D/A Converters darstellen (max. Aussteuerung), und somit richtig sein.

 

Stefan

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