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Bundesarchiv: FILM bleibt Ersicherung beim Medienerhalt


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

--- ein Schreibfehler in der Überschrift: es heißt Erstsicherung (als Bestandteil eines "Sicherungspakets" - Verzeihung für diesen Tippfehler) ---

 

 

Das allgemeine Programm zum Tag der offenen Tür. Um das Bundesarchiv-Filmarchiv besser kennenzulernen, laden wir am 1.3. 2007 um 13.00 Uhr zu einer Produzentenführung am Fehrbelliner Platz 3 in Berlin ein. Themen sind: Recherche im Bundesarchiv, filmbegleitende Materialien, die Restaurierung und Sicherung von Filmen und nicht zuletzt die Hinterlegung von Filmen.

 

 

[...]

4. Digitale Formate bei der Archivierung von Filmen

 

 

 

Welche Materialien sollten abgegeben werden?

 

Warum archiviert Ihr nicht digital? Diese Frage wird oft an das Filmarchiv herangetragen: Kein Wunder, da alle vom digitalen Kino reden. Warum das Bundesarchiv-Filmarchiv nach wie vor Polyester vorzieht, welche digitalen Formate favorisiert werden, zeigt folgender Artikel. Er spiegelt den derzeitigen Diskussionsstand. Aber das Archiv wird die Diskussion zusammen mit den Produzenten und anderen ergebnisoffen weiterführen. Die aktuellen Erkenntnisse finden Sie immer auf unserer Website.

 

 

Bezüglich der Langzeitsicherung (und Benutzung) von Filminhalten gilt es zu entscheiden, ob ein Filmformat, ein Videoformat oder ein Datenformat benutzt wird. Das Bundesarchiv-Filmarchiv favorisiert für die Langzeitarchivierung von Bewegtbildaufnahmen fotochemischen Film auf Basis von Sicherheitsfilmmaterial (Polyester- bzw. Acetatcellulose).

 

Dies hat zwei wesentliche Gründe. Zum einen wird unter den im Archiv gegebenen Klimabedingungen eine Überlieferung von bis zu mehreren hundert Jahren gewährleistet. Darüber hinaus kann in Anbetracht der riesigen Filmbestände in den Archiven der Welt davon ausgegangen werden, dass auch zukünftig Transfertechnik verfügbar sein wird, die eine Wandlung in das jeweils aktuelle elektronische Format gewährleistet.

 

Keines der zahlreichen in den letzten Jahrzehnten entwickelten Videoformate kann vergleichbare Vorteile aufweisen. Zwar kann der Träger bei optimalen Lagerbedingungen durchaus lange erhalten werden, aber eine Langzeitverfügbarkeit der Wiedergabesysteme ist nicht gewährleistet. Da im Bereich der digitalen Videoformate fast ausschließlich mit Datenkompression gearbeitet wird, ist zudem zu erwarten, dass im Zusammenhang mit den notwendigen Transfervorgängen weitere Komplikationen auftreten, da eine Verträglichkeit der verschiedenen Kompressionsalgorithmen nicht immer gegeben ist.

 

Hinsichtlich der Archivierung digitaler Filmdaten ist ebenfalls nicht zu erwarten, dass die entsprechenden Systeme langfristig verfügbar sind.

 

Aus oben genannten Gründen besteht das Ziel

 

1. in einem Filmformat produzierte Aufnahmen, zu deren Nachbearbeitung und Duplikation Film benutzt wird und deren Projektion in Form von Filmkopien vorgesehen ist, im entsprechenden Aufnahmeformat, also in der Regel 16mm oder 35mm, zu sichern

 

2. in einem Filmformat produzierte Aufnahmen, zu deren Nachbearbeitung und Duplikation ein sogenanntes Digital Intermediate benutzt wird und deren Projektion in Form von Filmkopien vorgesehen ist, im entsprechenden Aufnahmeformat, also in der Regel 16mm oder 35mm, zu sichern

 

3. in einem Videoformat oder einem Datenformat beliebiger Auflösung produzierte Aufnahmen, unabhängig davon, welches Format zu deren Nachbearbeitung und Duplikation benutzt wird, deren Projektion auf Grundlage von Filmkopien vorgesehen ist, im Format dieser Kopien, also in der Regel 16mm oder 35mm, zu sichern

 

4. in einem HD-Videoformat oder einem Datenformat mit Auflösung >2k produzierte Aufnahmen, unabhängig davon, welches Format zu deren Nachbearbeitung und Duplikation benutzt wird, deren Projektion auf Grundlage eines Video- oder Datenformates vorgesehen ist, in einem Filmformat zu sichern, welches der Auflösung der Aufnahme adäquat ist, also in der Regel 16mm oder 35mm, zu sichern

 

5. in einem SD-Videoformat produzierte Aufnahmen, unabhängig davon, welches Format zu deren Nachbearbeitung und Duplikation benutzt wird, deren Projektion oder Verbreitung auf Grundlage eines SD-Videoformates vorgesehen ist, im entsprechenden SD-Videoformat zu sichern, bis eine Übertragung auf ein Folgeformat notwendig wird

 

Die bevorzugten SD-Videoformate sind DigitalBetacam und IMX. Das bevorzugten HD-Videoformat ist HD-CAM SR. Das bevorzugte Datenformat ist LTO 2.

 

 

Das Bundesarchiv wird diskriminierungsfrei die Weiterentwicklung der

elektronischen Formate beobachten und seine Archivierungspraxis gegebenenfalls

anpassen.

 

Filmtechnisch und ökonomisch sinnvoll sowohl für das Bundesarchiv als auch für den Produzenten ist die Einlagerung möglichst früher Kopierstufen der Filme !

 

Ziel ist es, die Originalnegative der Filme möglichst frühzeitig in die klimatisierten Magazine zu übernehmen. Damit werden Schäden vermieden, die bei unsachgemäßer Lagerung entstehen können und deren Beseitigung oft einen hohen restauratorischen Aufwand bedeutet.

 

Ergänzend bzw. alternativ sind Duplikatnegative und –positive, Datenformate eines Digital-Intermediates und auch Positivkopien für die Archivierung geeignet. Nur in Ausnahmefällen können Produktionsvorstufen , Arbeits- und Schnittkopien, Mischbänder oder gar Schnittreste sinnvoll in das „Archivierungspaket“ eingepasst werden. Diese Überlegungen gelten ganz besonders für geförderte Filme, die auf diese Weise besser für die Zukunft erkalten werden können, als durch die alleinige Einlagerung einer Vorführkopie.

 

Für die filmografische und inhaltliche Dokumentation der Filme archiviert das Bundesarchiv auch Unterlagen wie Presseveröffentlichungen, Rezensionen, Annotationen, Fotos und Plakate und Drehbücher. Auch Vor- und Nachlässe übernimmt das Bundesarchiv.

 

 

3. Hinterlegung im Bundesarchiv Erreichbarkeiten/Konditionen

 

Filmhinterlegung im Bundesarchiv:

 

-kostenfrei

-sicher

-lange Lebensdauer des Materials

-für das deutsche Filmerbe

 

Wer sich in der Zwischenzeit genauer über die kostenlose Filmhinterlegung im Bundesarchiv-Filmarchiv informieren will, dem empfehlen wir unsere neuen Seiten zur Hinterlegung/Übernahme im Internet:

 

www.bundesarchiv/aufgaben_organisation/ ... index.html.

 

Dort finden Sie auch die Ansprechpartner. Oder schicken Sie uns einfach eine mail unter FA.Hinterlegung@barch.bund.de.

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