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Geschrieben

Kennt sich jemand mit einem sogenannten "Fine grain master aus"? Ich hatte im ebay folgenden Artikel ersteigert: 150227276343

 

Jetzt habe ich allerdings ein boeses Gefuehl dass ich mit dem Artikel Probleme haben werde.

 

Daher meine Fragen:

 

Ich verstehe ungefaehr was ein Fine Grain Master ist. Hat normalerweise ein solches Element eine Tonspur? Auf der Auktion war das nicht angegeben?

 

Kann man einen solchen Film ueberhaupt projekzieren? Angeblich soll die Perforation anders sein als bei einem normalen Film.

 

Ist die Qualitaet eines solchen Filmes einigermassen OK?

 

Ich weiss dass solche Elemente zur Herstellung weiterer Negative hergestellt werden, aber ich wollte den Film fuer meine Sammlung erwerben, aber nicht wenn die Qualitaet schlechter ist als die DVD.

 

bb

Geschrieben

Ein Duplikatpositiv ist als Zwischenmaterial gedacht und hat i.d.R. eine "weichere" Gradation, wirkt also in der Projektion eher etwas flau ohne tiefes Schwarz. Die Bildqualität kann ganz exzellent sein, manche Fine Grain Master haben auch eine kombinierte Lichttonspur, die kein Problem bei der Abtastung darstellen sollte (jedenfalls für "Zackenschrift", bei "Sprossenschrift" habe ich selbst noch nie ein kombiniertes Dup gesehen.)

 

Der eigentliche Bildeindruck hängt letzten Endes davon ab, wie kontrastreich und dicht die Originalvorlage war. Fine Grain Master werden oft mit TV-Kopien (Low Contrast, zur Abtastung gedacht) verwechselt. Je nach Alter und Status des Films kann ein solches Duppositiv übrigens durchaus konservatorischen Wert für Restaurierungen besitzen.

 

Das Kontrastproblem kann man bei der Vorführung manchmal mildern, indem man die Lichtleistung des Projektors etwas drosselt, das Auge mag nur keine Bilder mit "transparentem Schwarz".

 

Das nur als "erste Hilfe", andere Forumsteilnehmer mit Kopierwerkshintergrund können sicher mehr sagen und besser raten.

Geschrieben

Danke, das ist schon sehr hilfreich. Zum Glueck hat mir der Verkaeufer gesagt, dass ich den Film zurueckgeben kann, falls ich damit nicht zufrieden bin.

 

Das mit dem Kontrast wuerde mich auch nicht so sehr stoeren, ich hoffe jedoch dass da auch eine Tonspur drauf ist.

 

Uebrigens, man lernt immer was neues. Ich wusste garnicht dass es bei der Tonspur Zackenschrift oder Sprossenschrift gibt aber wenn man sich die Tonspuren ansieht, dann sieht man es ja. Alte Filme scheinen wohl meistens die gezackte Schrift zu haben.

 

bb

Geschrieben

Weshalb wählt man dafür eigentlich eine niedrige Gradation? Möchte man dadurch zusätzliche Kornbildung im Zwischenstadium vermeiden?

 

Und wird von diesem Positiv dann wieder ein Direktpositiv abgezogen?

Geschrieben
Weshalb wählt man dafür eigentlich eine niedrige Gradation? Möchte man dadurch zusätzliche Kornbildung im Zwischenstadium vermeiden?

 

Und wird von diesem Positiv dann wieder ein Direktpositiv abgezogen?

 

Soviel ich weiss kann man von einem Positiv kein Positiv abziehen, sondern nur ein Negativ. Also dient diese Zwischenstufe dazu, weitere Negative zu ziehen.

 

bb

Geschrieben

eigentlich ist ein fine grain master ja nur das verwendete kopiermaterial, also nicht sowas wie eine low contrast kopie zur abtastung (gabs zu einer zeit, als die abtaster an reinem schwarz nen kollaps bekommen hätten). heute werden meist "normale" kopien abgetastet, was auch zu besserer qualität führt. eine low-con kopie sieht manchmal eben ein wenig milchig aus, um nicht zu sagen "überbelichtet"

das fine-grain master ist nur ne bezeichnung des positiv-filmes, auf dem diese filmkopie wohl gezogen wurde. hat meines wissens nach nichts mit einer low-con kopie zu tun.

low-con kopien haben idr, eine normale oder gar keine tonspur, die belichtungsintensität bleibt bei dieser auch bei einer low-con kopie gleich derer einer massenkopie.

 

von einer low-con kopie lassen sich übrigens keine kopien ziehen.

dazu braucht man das internegativ, bzw das interpositiv...

 

das kopierverfahren geht meist so:

negativ -> interpositiv -> internegativ -> vorführkope

 

abm.sized.jpg

Geschrieben
Weshalb wählt man dafür eigentlich eine niedrige Gradation? Möchte man dadurch zusätzliche Kornbildung im Zwischenstadium vermeiden?

 

Und wird von diesem Positiv dann wieder ein Direktpositiv abgezogen?

 

Mit jeder weiteren Kopiengeneration wächst der Kontrast. Der niedrige Kontrast wirkt dem entgegen.

Für die Abtastung werden ebenfalls Low-Contrast-Elemente benutzt um den Dynamikumfang des Abtasters nicht zu überfordern wie es bei normalen Vorführkopien der Fall wäre (keine/wenig Zeichnung in Schatten und Lichtern)

Geschrieben

Hier mal ein paar Abläufe in der traditionellen Filmkopierung:

 

 

chart3.gif

 

chart1a.gif

 

chart1b.gif

 

( Nicht gezeigt ist der heute nicht mehr ausgeübte CRI-Prozeß. CRI steht für COLOR REVERSAL INTERMEDIATE, einen speziellen Umkehrfilm, der es ermöglichte, direkt vom Originalnegativ ein Duplikatnegativ zu erhalten. )

 

 

 

(von der Website der ASSOCIATION OF FILM & VIDEO LABORATORIES unter http://www.acvl.org/acvl_manual/ )

Geschrieben

Die Kopie habe ich jetzt erhalten. Es handelt sich um eine sogenannte "Lavender" Kopie. Die Kopie ist auf 10 300m Dosen aufgeteilt und auf den Dosen steht: Film Attelier Goettingen Kopieranstalt, und Komb. Kopie. Die Kopie hat auch eine Tonspur.

 

Die Perforation einer solchen Kopie ist wohl etwas anders aber ich hoffe dass ich mit dem Abspielen keine Probleme haben werde. Die Qualitaet scheint ganz ausgezeichnet zu sein.

 

bb

Geschrieben

STOP!

 

das isn lavendel...

 

blos nicht durch nen normalen projektor laufen lassen!

da passt die perforationsgeometrie nicht, und wenns dumm läuft, ist nach der schaltrolle matsche...

 

n lavendel ist eigentlich ne nullkopie auf intermedpositiv zum nachträglichen bearbeiten, prüfen, mustervorführen. selten gabs das auch mit ton.

Geschrieben

du sagst mustervorfuehren. Das etwa nicht mit einem normalen Projektor? Uebrigens macht mein Projektor auch die kleinen Fox Perfors, da sollte doch dieses kein Problem sein, oder?

 

Jedenfalls habe ich eine Rolle ein paar minuten durch den Projektor laufen lassen, und die lief ganz normal, Bildstand ist auch OK, und Bild und Ton waren 100 Prozent OK.

 

Wenn ich mir den Film so ansehe, scheint die Perforation genauso zu sein wie bei normalen Filmen. Eigentlich stimmt die Perfo Geometrie auch bei alten geschrumpften Filmen nicht, und die laufen trotzdem ohne Problem durch.

 

Ausserdem riecht das Ding. Ich bin mir noch nicht sicher ob es Essig ist. Es scheint nach einiger Zeit abzunehmen.

 

Bilder werde ich machen, bin mir aber nicht sicher wie man die hier auf das forum hochladet.

 

bb

Geschrieben

Ich habe den ganzen Film eben durchlaufen lassen. Der Film lief ohne Probleme durch den Projektor. Die Bild und Tonqualitaet ist ganz ausgezeichnet. Besser als jede normale Kinokopie.

 

bb

Geschrieben
du sagst mustervorfuehren. Das etwa nicht mit einem normalen Projektor? Uebrigens macht mein Projektor auch die kleinen Fox Perfors, da sollte doch dieses kein Problem sein, oder?

 

 

bb

 

ne, dann nicht :)

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