Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

 

ich habe neulich eine Kopie von "Der mit dem Wolf tanzt" (von Technicolor) auf AGFA-Material gesichtet.

 

Was mir sofort aufgefallen ist: Der sehr starke, schon fast bissige Geruch und der sehr "rötliche" Look...

 

Wurde denn 1990 noch auf Material kopiert, das fadet?

 

Ich habe nur die Akte 6 bis 10 durchgeschaut, aber hier ist mir auch aufgefallen, dass keineswegs ein gleichmäßiges Fading vorliegt - manche Akte scheinen mir überhaupt nicht gefadet zu sein :shock:

 

Grüße

Geschrieben

Begründung interessiert mich auch.

 

Habe (inzwischen viele) alte 35mm Trailer, die teilweise von den Farben wie neu sind, manche haben einen Rotstich und andere wiederum sind farblich ganz blaß. Nach essig riechen sie alle nicht. Woran liegt das? Nur am Filmmaterial?

 

Sollte man bei der künftigen Aufbewahrung etwas beachten? Werden die Farben unter Umständen noch rotstichiger? Kann der Essiggeruch noch kommen? Fragen über Fragen...

Geschrieben

autsch, das wunderr mich nun wirklich...

normalerweise sollten die filme, die so spät rauskamen, weder nach essig riechen, noch farbstichig sein...

hmm, vielleicht wars ne verölte kopie, die total falsch gelagert wurde...

oder das kopienmaterial war schon "verdorben" als kopiert wurde...

(rohfilmrollen haben ein verfallsdatum)

 

also das ist das erste mal, dass man 60er-70er jahre symtome an einer 90er jahre kopie entdeckt! (wenn ich da an meine filme denke, wird mir schlecht)

Geschrieben

Hallo Showmanship!

 

Es kommt darauf an, wo die Rollen gelagert waren und bei welcher Temperatur bzw Luftfeuchtigkeit.

 

Kopien, die in feuchten Kellern besonders in schwarzen Aktkartons vor sich hin gammeln sind oft nach wenigen Jahren schon im Eimer.

 

Ich habe festgestellt, das die schwarze Pappe der Aktkartons den Essiggeruch bei Agfa Material stark begünstigt. Nimmt man sie aus den Kartons heraus und packt sie in Kunststoffdosen bei der richtigen Luftfeuchte

ca. 55-65% bei 15-20 Grad so kann sich der Essiggeruch wieder verlieren.

 

Gruß Thomas

Geschrieben

Geruch ist nicht gleich Essigsyndrom. Manche Filmreiniger riechen ähnlich.

Essigsyndrom entsteht nur bei Acetat Filmen, denn Acetat ist das Salz der Essigsäure. Bei ungünstigen Bedingungen geht da eine Reaktion wieder Rückwerts und es entstehen Essigsäuredämpfe, die langsam den Film zerstören. Erst wird der film wellig und mann kann kaum noch scharf stellen. Später schmilzt der Film sogar, so das alles verklebt.

Wenn man eine Filmkopie in einem Raum mit normalen Filmen lagert, können die Dämpfe katalytisch wirken und andere Filme infizieren.

Man kann mit pH-stäbchen ganz gut testen ob ein Film tatsächlich Essigsäuredämpfe aussondert oder nicht.

Wie gesagt, nicht jeder Film der stinkt hat Essigsyndrom.

 

Und, Essigsyndrom hat nichts unbedengt mit Color Fading zu tun. Der klassische Eastman wird ja rot, Fuji wird rosa, dann gibt es noch den Braunstich, was genau bräunlich wird weis ich jetzt nicht. Aber LPP ist ziemlich farbstabiel. Späte Fuji filme sind auch LPP und faden auch nicht.

Geschrieben

Ich habe hier auch etwas Seltsames:

 

Ich habe hier eine Kopie des Films "Fast Food Family" von 1991. Die einzelnen Akte riechen etwas "bissig" wenn man dran riecht. Da es der einzige Film ist, den ich besitze und den ich je in Händen hielt (abgesehen von neuen Trailern) kann ich schlecht sagen ob das das typische Essigsyndrom ist.

 

Auf dem Startband steht jedenfalls ganz groß längs drauf "ARRI CONTRAST" und seitlich neben der Perforierung "Fujicolor". Hab ich nur mal so erwähnt, falls das irgendwie weiterhilft.

 

Bin jedenfalls momentan etwas verwirrt inwiefern der Film betroffen ist, bzw. was ich machen sollte.

Geschrieben

Keine Panik, meistens ist es falscher Alarm und die Leute sind verunsichert. Wenn man eine echte Essig Kopie hat, riecht es deutlich und es beist auch in der Nase. Wenn man sicher gehen will, besorg Dir pH-Indikatorstäbchen, kurz anfeuchten und mit in die filmdose legen. Nach ca.5-10 Minuten zeigt er einen pH-Wert von ca. 2 an.

Die pH-Scala geht von pH 0 bis 14, pH 7 ist neutral. unter 7 ist sauer, über 7 Alkalisch. Destilliertes Wasser hat noch einen pH-Wert von 5.

 

Ich bin mir ziemlich sicher das diese Kopien nicht Essigsyndrom haben.

Das kommt viel mehr bei den alten Filmen aus den 50iger Jahren vor.

Geschrieben
Ich habe nur die Akte 6 bis 10 durchgeschaut, aber hier ist mir auch aufgefallen, dass keineswegs ein gleichmäßiges Fading vorliegt - manche Akte scheinen mir überhaupt nicht gefadet zu sein

 

...wenn die akte derart unterschiedlich gefadet sind, tippe ich auf eine mixkopie. im lager wurden wohl aus 2 oder 3 angeschlagenen kopien eine brauchbare zusammengestellt. leider hat man nicht immer darauf geachtet, ob die gemixten akte aus der gleichen kopien-generation sind.

erinnert euch an die unsäglichen mixkopien von spiel mir das lied vom tod, die bis anfang (?) der 90er unterwegs waren. 4 mal pro vorstellung extreme schärfensprünge nach aktwechsel. plus merkliche farbton- und lautstärkeunterschiede.

 

gruß, tg

Geschrieben
Ich habe hier auch etwas Seltsames:

 

Ich habe hier eine Kopie des Films "Fast Food Family" von 1991. Die einzelnen Akte riechen etwas "bissig" wenn man dran riecht. Da es der einzige Film ist, den ich besitze und den ich je in Händen hielt (abgesehen von neuen Trailern) kann ich schlecht sagen ob das das typische Essigsyndrom ist.

 

Auf dem Startband steht jedenfalls ganz groß längs drauf "ARRI CONTRAST" und seitlich neben der Perforierung "Fujicolor". Hab ich nur mal so erwähnt, falls das irgendwie weiterhilft.

 

Bin jedenfalls momentan etwas verwirrt inwiefern der Film betroffen ist, bzw. was ich machen sollte.

Dein Verdacht muss leider bestätigt werden. Es betrifft auch 1990er Jahre-Kopien. Insofern keine Illusionen auf die Ewigkeit machen, sondern kühl und trocken lagern - am besten bei Minusgraden.

Geschrieben
Also ist der kühle Keller offensichtlich der beste Platz um 35mm Filmmaterial zu lagern-gut zu wissen! :D

 

Das ist schon mal besser, als der dachboden ... wichtig wäre auch eine geringe luftfeuchtigkeit ... bei 2° und 20% luftfeuchtigkeit spricht man von 1200 jahren lebensdauer bei acetat-material ... dann haben Deine erben wenigstens noch etwas davon :-)

Geschrieben

Fakt ist: Acetat Kopien können Essigsäure entwickelln und bei bestimmten Filmmaterial, verändern sich die Farben.

Es ist bekannt, dass Feuchtigkeit, gerade für die Reaktion, die Essigsäure verursacht, auch verantwortlich ist.

Bei chemischen Reaktionen, ist Temperatur immer ein wichtiger Faktor, bei den meisten Reaktionen dauert es sehr lange bis etwas passiert und bei erwärmen um wenige Grad verkürzt sich die Reaktionszeit auf ein vielfaches z.B. statt Stunden kann es sich auf wenige Minuten verkürzen. Also ist Kühl lagern bestimmt nicht verkehrt.

Nächster Faktor: Besonders fürs Fading ist die Sauerstoffzufuhr verantwortlich. Als Beispiel: Ich hatte vor einigen Jahren einen Super 8 Spielfilm gekauft, der noch original Luftdicht verschweist war. Die meisten bekannten Kopien dieses Titels waren schon rotstichig. Zufällig war eine Rolle ganz leicht aufgerissen und nicht mehr Luftdicht, gerade diese Rolle war als einziges Rotstichig und bei den anderen beiden waren die Farben wie damals, als es verkauft wurde.

Also sehr entscheident auch die Sauerstoffzufuhr.

Ich habe mal mit einige Chemie doktoren das Thema diskutiert und sie waren der Meinung, das eine Essigverseuchte Kopie katalytisch wirken könnte und andere gesunde Kopien anstecken könnte.

Daher unbedingt getrennt lagern.

Theoretisch müssten alte Nitro Kopien salpetersäure entwickeln (Nitrat ist das Salz der Salpetersäure), ist jemandem solch ein Phenomen bekannt?

Geschrieben

Scheint dann wirklich eine gemischte Kopie zu sein - obwohl die 10 Akte alle in den identischen von TECHNICOLOR beschrifteten grauen Schachteln liegen...

 

Die Akte sind teils auf Fuji und teils auf AGFA-Material kopiert - das Fuji-Material sieht farblich aus wie neu, während AGFA rot geworden ist...

 

Kann mir das mal jemand erklären? :shock:

 

Habe übrigens mal etwas in den 1. Akt reingeschaut - sieht schärfemäßig ja auch ganz gut aus - und der SR-Sound ist wirklich klasse, bei der Schlacht am Anfang knallts ja ordentlich :lol:

Geschrieben

früher wurde ja auch rein für analog gemixt, heute wird für DD gemixt und dann beim ausbelichten des DD negativs ein "live downmixing" für den analogton betrieben, weil "analog is ja eh nur backup"

Geschrieben
Scheint dann wirklich eine gemischte Kopie zu sein - obwohl die 10 Akte alle in den identischen von TECHNICOLOR beschrifteten grauen Schachteln liegen...

 

Die Akte sind teils auf Fuji und teils auf AGFA-Material kopiert - das Fuji-Material sieht farblich aus wie neu, während AGFA rot geworden ist...

 

Kann mir das mal jemand erklären? :shock:

 

Habe übrigens mal etwas in den 1. Akt reingeschaut - sieht schärfemäßig ja auch ganz gut aus - und der SR-Sound ist wirklich klasse, bei der Schlacht am Anfang knallts ja ordentlich :lol:

 

Eigentlich müssten deutsche "Wolf" Kopien Dolby A sein.

Auch wenn im Abspann SR steht.

Geschrieben

Kann man aber raushören.

 

Bei korrekt eingemessener Tonanlage (welches Kino hat das noch? :roll: )

ist bei einer Dolby A Kopie, wenn Du sie auf SR spielts die Stimme zu leise und mumpfig. Umgekehrt ist bei einer Dolby SR Kopie auf Dolby A gespielt die Stimme zu laut.

 

Gruß

MArtin

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.