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Bauer Roxy Lichttongerät restaurieren


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Geschrieben

Da ich inzwischen das zu meinem Projektionskopf passende Roxy Tongerät in Linksausführung besitze, habe ich mich nun mal drangemacht, die Sache wieder etwas herzurichten.

Da mir dabei einiges unklar ist, habe ich hier einfach mal ein paar Fragen aufgezählt, in der Hoffnung, dass ihr mir etwas weiterhelfen könnt ;)

 

Als Erstes habe ich mich mal an die völlig verdreckte Rollenbahn gemacht, in der im Grunde alles festsaß, da sich im Lager einfach nur noch verdrecktes, fest gewordenes altes Öl befand.

Diese drei kleinen Rollen lassen sich jetzt wieder wunderbar drehen (trotzdem muss noch neues Sprühöl rein):

img5187il6.jpg

Als ich mir nun aber diese größere Rolle, gegen die die drei kleinen drücken, vornehmen wollte, musste ich feststellen, dass sie nicht geölt, sondern gefettet ist. Aus diesem Grund lässt sie sich nur verhältnismäßig schwer, aber trotzdem gleichmäßig drehen:

img5189yq3.jpg

Frage 1: Muss diese Rolle gefettet sein? Kann es sein dass dadurch der Film besser eingespannt wird, da sich die Rolle schwerer dreht? Gibt es im Tongerät bestimmte Rollen die jeweils gefettet oder geölt werden müssen?

 

Mein größtes Problem momentan dürfte allerdings die Tatsache sein, dass sich sogut wie an allen Stellen, an denen der Film aufliegt, große Mengen an Flugrost gebildet haben, zb hier:

img5191bn6.jpg

Frage 2: Darf ich diesen Flugrost einfach mit einem feinen Schleifpapier abschleifen? Oder wäre Ultraschall, was für mich momentan nicht so einfach möglich ist, hier wirklich um Längen besser?

 

Achja und nur noch so am Rande Frage 3:

Inwiefern kann ich die momentan eingebaute Bauer Monozelle anfangs testweise verwenden verwenden? Ist die Funktionsweise gleich der einer Solarzelle, sprich gibt die ein Niederspannungssignal aus? Oder muss an die Röhre von außen erst eine höhere Spannung angelegt werden?

 

Das wäre es erstmal mit meinen Fragen, die garantiert noch wesentlich mehr werden ;)

Geschrieben

Ich würde da bloß nicht mit Schleifpapier rangehen.

 

Besorg Dir aus dem Autozubehör ne Tube "Autosol" und mach den Rost damit ab. Kriegst Du zum Beispiel in jedem ATU-Laden.

 

Danach Rolle mit Aceton wieder schön saubermachen.

 

Ne Röhrenzelle (wenn da wirklich ncoh eine drin ist, kannst Du so nciht verwenden. Aber ne Monosolarzelle kost auch nix, schätze so um 10 Euro.

 

Liebe Grüße

MArtin

Geschrieben

Hab ich noch welche. Sind einfach herzustellen. Meist einfach eine Solarzelle auf einen Holzklotz geklebt oder Styropor genommen. Die Zellen waren relativ groß. Mittlerweile gibts allerdings mit den alten Zellen aufgrund ihrer geringen Empfindlichkeit bei LED Rotlicht. Wenig Pegel halt.

Ich habe den Rost auf der Trommel mit feinem Schmirgel abgezogen, erst 600er und dann 1000er Papier.

Ob auf die Bremsrolle Fett oder Öl gehört, kann ich nicht genau sagen, Bauer schrieb dazu, die Rollen werden mit Projektorenöl geölt, wäre also etwa SAE20 Öl. Die kleinen gefederten Rollen gibt es auch als Kunststoffrollen. Das wichtigste am Roxy ist das Entfetten der Bakelitrollen unter dem großen Deckel auf der Rückseite. Die müssen kraftschlüssig kuppelt, die Trommel darf nicht durchrutschen. Dennoch läßt sich mit dem Roxy bei Polyesterfilm keine wirklich schlaufenschlagfreie Tonwiedergabe erzielen. Dafür müßte eine Gummirolle den Film direkt auf die Trommel drücken.

Umbau wäre nötig. Die Optik ist meist sehr gut.

Man kann auch eine Stereozelle einbauen. Aufpassen muß man, das das Abdeckblech zwischen den Trommelhälften keine Laufstreifen produziert.

Jens

Geschrieben

Die Laufflächen der Rollen lassen sich am schonendsten mit Schleivlis reinigen.

Gibt es im Baumarkt oder bei Würth usw. Die Schwungbahn kann man dazu ohne weiteres aus der Lagerung nehmen und in eine Drehbank spannen.

 

Die Rollen werden vorzugsweise mit Balistol geschmiert. Achtung, die etwas größere Rolle auch mit Balistol schmieren. Nicht mit Fett!

Und ganz wichtig, die eingebauten Lager unbedingt prüfen, ob diese sauber sind und geräuschfrei laufen. Ansonsten auswaschen und mit Balistol schmieren. Dazu kein Fett oder Projektorenöl verwenden. Sonst verschlechterung der Laufeigenschaft!

Bakelitrollen immer staub und fettfrei halten und auf Rundlauf prüfen.

 

Für die Abtastung ist eine Reverse Scan absolut empfehlenswert! Gerade wenn man Stereo mit Rotlicht will. Die Reverse-Scan Platine samt Optik von CM passt in den Tonlampenhalter. Es muß dazu nur der Abtastchip auf der Platine um 90 Grand gedreht werden. Der Optikhalter hat den selben Durchmesser, wie die Bauer Tonoptik.

Es muß nur noch ein LED Halter selbst gebaut werden, was aber nicht unbedingt die große mechanische Herausforderung ist. Man hat den Vorteil das man die Spurung der LED im Stillstand einstellen kann. Was bei einer Stereozelle nicht möglich ist. Nur bei rotierender Schwungbahn kommt man nicht an die Zelle ran!

Habe mit Reverse Scan bis jetzt beste Ergebnisse erziehlt! Hab schon 4 Roxy generallsaniert, und weiß somit, wovon ich rede!

 

Ach ja, und wie Jens schon schrieb, sind die Andruckröllchen eigentlich aus

Plastik. Entweder in weiß oder hellblau. Es gab beides. Aus Metall kenne ich diese eigentlich nicht.

 

Gruß flimmerman :shock: :shock: :shock:

Geschrieben

Also beim Schumi (kennt ihr ja alle) ist der Ton auf der Werbemaschine (mit Roxytongerät links) wirklich phänomenal.

 

Da leiert und gurgelt nix.

 

Und ich bin da ja nun wirklich empfindlich.

 

Liebe Grüße

MArtin

Geschrieben

 

 

 

Ach ja, und wie Jens schon schrieb, sind die Andruckröllchen eigentlich aus

Plastik. Entweder in weiß oder hellblau. Es gab beides. Aus Metall kenne ich diese eigentlich nicht.

 

Gruß flimmerman :shock: :shock: :shock:

Plastik in hellblau? In 1935? Wohl kaum. Das war ursprünglich Metall. Das Roxy Allfrequenzgerät war Mitte der 30er das Luxusgerät- mit bestem Gleichlauf und bester Spaltoptik. CM benutzte damals übrigens auch die gleichen Busch Spaltoptiken aus Rathenow,weshalb heute die CM Macrogeräte passen, gabs mal von BACP. Doch wird ja zunehmend schwieriger, so was zu bekommen, weil 1) Die Umrüstung vor 5 Jahren hätte laufen müssen 2) Derzeit massiv digitalisiert wird (international betrachtet).

Wenn das Roxy nicht für modernen Kinoeinsatz sein muß, warum nicht die Monophotozelle von Peßler behalten? Ein Zellenkoppler ist genau so einfach zu bauen, wie ein Photoelement Vorverstärker. Wenn da Bedarf besteht, gibts gern eine Anleitung. Nur weil das nicht direkt an den Mikrophoneingang eines heutigen Gerätes paßt, ist das kein Grund, nicht die Zelle zu behalten. Ist halt originaler, und mit den roten /Zellen geht es sogar mit Zyantonspuren.

 

Grüße

 

Stefan

Geschrieben

Die Empfehlung mit Ballistol zu schmieren, kann ich nicht teilen, das Zeugs härtet nach meinen Erfahrungen aus. Guck auf www.kinobauer.de nach, da gibts die Bedienungsanleitung als pdf.

Eine komplette original Ersatzteilliste hab ich noch.

Grüße

Jens

Geschrieben

Na ja Stefan, die Photozelle hat doch je nach Saugspannung einen anderen Frequenzgang und außerdem nur eine begrenzte Lebensdauer von ca. 200h. So steht es zumindestens in den Kinohandbüchern aus dieser Zeit.

Ich hab noch nie eine betrieben, kann daher keine Aussagen aus eigener Erfahrung machen. Vielleicht weißt du mehr.

Meine Roxy habe ich auf Stereo umgerüstet, indem ich die Zelle auf den Reiter eines Spindelpotis befestigt habe. Damit kann man dann ganz genau die Zelle einstellen.

Ach ja, die Plastikrollen liefen trocken, ohne Schmierung. Deshalb wurde ja wohl auch der Kunststoff gewählt, denn das Reinigen und Montieren der Rollen ist etwas fummelig und zeitaufwändig.

Jens

Geschrieben

Hallo Jens,

 

ich hatte - und habe - noch einige Roxy Tongeräte, und die waren alle aus den 1930ern, in schwarzem Klavierlack. Erst später fand ich bei einem Freund eine hammerschlagfarbige blaugrüne Version.

Meine haben alle Stahlrollen.

 

Ich habe meine ersten Kinoversuche als Schüler mit Photozellen gemacht, und bei richtiger Anpassung ("gutes" kapazitätsarmes HF Kabel, z.B. RG 214; kurze Leitung) war die erzielte Monoqualität herausragend gut, besser von der Höhenwiedergabe, als mit den vor 25 Jahren verbreiteten Großflächen Photoelementen. Und die Zellen, die wir zur Verfügung hatten, waren ja alles andere, als neu, die hatten schon etliche Jahre hinter sich, bei meiner Sonolux und der Ernemann 7b meines Schulfreundes wohl 45 -50 Jahre.

solange die Cäsiumsulfidschicht nicht dem direkten Tageslicht ausgesetzt wird, scheint das ganze relativ stabil zu sein.

Es wohl ähnlich, wie bei den Lichtwurflampen 750 W/100 V oder den Mazda Projektionslampen mit 30V / 30A der Sonolux, die eine Nennlebensdauer von 2 (-5) Stunden haben, eben Betrieb mit maximal zulässiger Belastung bei Nennlichtstrom.

Photozellen werden durch UV Bestrahlung und durch Überspannung schnell zerstört, Überspannung ist der größte Feind. Gerade alte Klangfilmverstärker hatten direkt geheizte Gleichrichterröhren, wodurch sich die Gleichspannung sehr schnell aufbaute, da die Belastung durch die Endstufe fehlte, würde die Saugspannung in den Zündbereich der Photozelle ansteigen, und diese zerstören. Aus diesem Grunde hatten die Verstärker einen Schaltert, bei dem zunächst vorgeheizt wurde um dann bei voller Heizung den Gleichstrom zuzuschalten.

Auch war die erzielbare Verstärkung der Röhren mit niedriger Steilheit nicht ganz so groß, wie es gerne gewünscht war. Deswegen wurde die Saugspannung am oberen Grenzwert betrieben, was die Lebensdauer herabsetzte.

Später nutzte man gerne Glimmstabilisatoren zur Erzeugung der Saugspannung.

Auch standen mir in den frühen 80ern auch vernünftige, moderne Röhren zur Verfügung, die ausreichend Verstärkung erzielten, daß unsere Saugspannung bei 85 V liegen konnte.

Ich vermag nur negativ über die Großflächen Photodioden zu schreiben, die sind nicht besonders gut, erst recht jene aus der DDR, die in den E7b und TK auftauchten. Mit Photozelle war die HF Wiedergabe besser, aber es ist wie alles, ein Kompromiß.

Und meine Museumprojektoren wie Super M7, Phillips FP5, AEG Euro M und E7b haben alle Photozellen, mit Röhrenverstärker. Und die laufen heute noch, wenn man den Stecker einsteckt.

 

Grüße:

 

 

Stefan

Geschrieben

Hallo zusammen!!

Ich wollte nur zu den Rollen etwas anmerken:

An der beschriebenen "großen Roll", also der vor der beweglichen Tonbahn, drückt / liegt der Filmberuhiger an, der aus 2-3 Rollen besteht.

Die große Rolle ist deshalb gefettet und nicht geölt, damit sie in der Tat einen Tick schwerer zu drehen ist. Dadurch wird der Film, wenn er am Ende des Tongeräts wieder herausläuft und vom Perforad am Projektorkopf gezogen wird, beim Transport etwas gespaannt und mit etwas Druck an die bewegliche Tonbahn gepresst, so dass diese mitläuft.

Ich selbst habe den Standard 5 von Bauer ebenfalls mit Roxy.

Ich allerdings würde die große Rolle ganz normal ölen. Bei mir hat das auch funktioniert. Tonbahn läuft mit. Allerdings sollte die wirklich schön leicht laufen und der Beruhiger muss in jedem Fall da sein, sonst bekommt man keinen identifizierbaren Ton aus dem Ding raus. Gut-- wie stellt man einen leichten Lauf bei einem Bauer Roxy fest, bei dem das Andrehen der riesigen Schwungmasse schon etwas Kraft benötigt? Ich würde danach ghen, wie lange sie nach dem Anschubsen von Hand nachläuft. Wenn sie lange nachläuft ists ok.

Wichtig ist, dass alle Rollen mitlaufen, sonst ist der Ton schlecht.

Hier in vielleicht hilfreicher Link, mit Bedienungsanleitungen zu Bauer Projektoren, und auch zum Roxy:

http://www.kinobauer.de/bauer.html

 

 

Zur Photozelle: Solltest Du eine original Fotozelle haben, ist diese meist unbrauchbar. Glas-Photozellen halten nur ein paar hundert Stunden Lebensdauer im Betrieb. Ich würde, wie das in den anderen sehr informativen Beiträgen geschildert wurde, diese aus der Bajonettkapsel ausbauen und gegen entweder eine Solarzelle ersetzen, oder durch eine ordinäre Fotodiode, wie sie in jedem Diskettenlufwerk vorhanden ist. So habs ich gemacht und funktioniert.

Bei der Diode brauchst du allerdings so 5 Volt Vorspannung etwa. Solarzelle ist definitiv die bessere Variante, weil die schön flächig ist und man da auch nix exakt auf die Tonspur am Film ausrichten muss.

Wenn Du Wert auf einen Röhrnverstärker legst, dann empfehle ich ein altes Röhrentonband aus den 50ern bei ebay, etc. günstig zu ererben und den Verstärker auszubauen und umzufunktionieren. Geht super.

Philipsgeräte sind ok, Telefunken magnetophon 85 und bauähnliche sind auch gut, besonders die, mit dem runden Mittelknopf unten, denn dann is es sogar 2x El95 Gegentakt!!

Wenn die Zuleitung zum Roxy defekt oder nicht vorhanden ist, empfehle ich ein billiges Koaxkabel. Das ist hervorragend abgeschirmt und bestens geeignet.

Schöne Grüße,

Johannes.

Geschrieben

Aller herzlichen Dank schonmal für die vielen äußerst hilfreichen Antworten ;)

 

Die verrosteten Rollen wurden mittlerweile mit "Polierstein" und Wenol poliert, sehen jetzt absolut perfekt aus und sind völlig frei von Kratzern:

img5197rh2.jpg

 

Photozellen werden durch UV Bestrahlung und durch Überspannung schnell zerstört, Überspannung ist der größte Feind

ARGH frustrierend, das war mir natürlich völlig unbekannt, weshalb die rote Photozelle auch seit 5 Tagen hier auf meinem Schreibtisch rumliegt :(

 

Daher denke ich mir ich werde das Gerät eventuell doch mit so einer hier ja öfters empfohlenen KOM2125 Stereozelle betreiben. Seltsam finde ich nur wie die bei Conrad aussieht:

http://www.conrad.de/goto.php?artikel=153360

Irgendwie ist die ja seltsam ungleichmäßig aufgeteilt, oder bilde ich mir das nur ein?

 

Und ganz wichtig, die eingebauten Lager unbedingt prüfen, ob diese sauber sind und geräuschfrei laufen. Ansonsten auswaschen und mit Balistol schmieren. Dazu kein Fett oder Projektorenöl verwenden. Sonst verschlechterung der Laufeigenschaft!

Wie komme ich an die eingebauten Lager ran, bzw wie kann ich sie reinigen und schmieren? Irgendwie sieht es aus als wäre da nichts geschraubt sondern alles mit so schwarzen Bolzen, die sich auf keiner Seite mit einem Schraubenzieher angreifen lassen befestigt, siehe hier:

img5199wz1.jpg

Achja, wie lange dreht sich bei euch eigentlich das Gerät weiter, wenn ihr da mal etwas anschiebt? Bei mir sind das circa 5 Sekunden, so gesehen denke ich müssten die Lager wirklich etwas geschmiert/gereinigt werden. Oder ist das normal so? Die 4 hinteren Rollen sind jedenfalls inzwischen fettfrei.

Geschrieben

Der von Dir gezeigte Deckel hat 3 Löcher. In einen steckt eine kleine Schraube, mit dem der Decke geklemmt wird. diese lösen, dann geht der Decke abzuschrauben.

Ich denke, ich scanne Dir mal die Ersatzteilliste ein, da kannst du das ganze Gerät als Explosionszeichnung sehen. Schick mir mal deine emailadresse mit PN.

Jens

Geschrieben

Hi!!

zum Weiterlaufen nach dem Anschubsen:

Ich denke 5 Sekunden sind sehr wenig. 10-12-15 Sekunden wäre ganz ok.

 

Sehr schön poliert die Rollen übrigens :-)

Kleiner Tipp für die Tonlampe, sofern du das Ding nicht auf Rotlicht umrüstn willst:

Im Handel gibts 12 Volt, 50 Watt Halogenlampen zum Stecken.

Falls Du eine defekte alte Tonlampe original hast, kann man von der das Steckkreuz abziehen, und da drauf so einen Stecksockel mit 2mm-Schrauben

montieren. Bei Interesse bin ich gerne behilflich. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht überlegen muss, wo man die kaum mehr zu bekommenden und nicht ganz billigen TLs herbekommt, andererseits haben die Halogen eine deutlich längere Lebensdauer. Funktioniert super :-)

Ja und das mit der Fotozelle... Würde mir keine Gedanken drum um die alte machen. Auch das Glühlicht der Tonlmpe enthält UV-Licht, von daher...

Geschrieben

Achja, was mir immer noch nicht ganz klar ist: Kann ich eigentlich mit einer auf Rotlicht umgerüsteten Anlage auch alle alten Kopien aus der Vor-Rotlichtzeit ohne Probleme spielen?

Geschrieben

Ein ganz klares Jein!

 

Alte Kopien laufen zwar, es wird auch der Dolbypegel für die Rauschunterdrückung stimmen, aber der Ton wird mehr oder weniger in den Zischlauten unsauber sein. Man hört so ein Zischeln.

 

Alte Leute hören das nicht mehr, denn es wird immer wieder behauptet, daß der Ton mit Rotlich einwandfrei sei, was aber definitiv nicht stimmt.

 

Über das Thema gibt es auch eine ausführliche Abhandlung in englischer Sprache von der Firma Agfa, die das mal untersucht haben, woran das liegt.

 

Frag da mal unsern Max, der weiß da am besten Bescheid. Oder Stefan2.

 

Liebe Grüße

MArtin

Geschrieben

Es gibt historische Filme der Fox um 1957, die gar nicht mehr abspielbar sind.

Dolby, lügt wie immer, und behauptet dreist es gäbe keinen Unterschied.

Ich selber habe Filme um 1981, mit schwarzer Tonspur (Dolby A)ala Indiana Jones and the temple of the doom, oder Cape fear, Back to the future,... die gar nicht mehr anhörbar sind, weil das Zischeln einem jeden Spaß verdirbt. Mit Glühlicht ist es dann auf Anhieb einwandfrei. Dagegen laufen Filme mit Ultra Stereo Aufzeichnung um einiges besser.

Warum--- Keine Idee.-??!! (Dolby simply sucks in any parameter ???!!)

 

Entscheident für die Güte ist auch, welche Rotlichtquelle benutzt wird, d.h. Strahlungsdichte des Lichtspaltes (Laser unendlich w pro qm, Lumiled 1,0 gegen 0 Watt pro qm), und die Anpassung an den Eingangsverstärker, ob Stromwandler oder Spannungverstärker.

 

Zunächst einmal: Das Zischeln sind Modulationsverzerrungen (Kreuzmodulationen) zwischen hoher und tiefer Freuenz. Bei Sprache am schlimmsten hörbar, während Musik nicht ganz so beeinflußt wird. Um das näher zu erläutern müßte man tief ausholen, während Musikinstrumente einen relativ beschränkten Bereich von ca 40 bis 3000 Hz in der Grundschwingung aufweisen, und deren Oberwellen geradzahlig zur Grundwelle sind. Hingegen erfordern Zischlaute eine theoretisch unendlich hohe Grenzfrequenz.

Modulation bedeutet jetzt, daß sich Summen und Differenzen zwischen tiefen und Hohen Frequenzen bilden, die dann nicht mehr unbedingt geradzahlig zu den Grundanteilen liegen.

Modulation entsteht immer dann, wenn etwas nichtlinear arbeitet, d.h. Eingangs zu Ausgangsgröße nicht in proportionalem Zusammenhang stehen. Und ein solcher nichtlinearer Effekt entsteht bei Nutzung von Rotlicht, weil anscheinend die Kennlinie der Zelle in die Randbereicher (Laser kann nicht genügend Ladungsträger im belichteten kleinen Bereich lösen, Lumiled, befindet sich im Anfangsbereich der Kennlinie.

 

Die größte Anzahl von Kinoprozessoren nutzen Spannungsverstärker, die von Hause aus eine beschränkte Linearität haben. Nur bei Kurzschluß wäre der Strom proportional zur Lichtmenge. Stromwandlereingänge finden sich nur selten, oder an Nachrüstkarten für Prozessoren. Diese klingen etwas besser, da weniger Neigung zur Kreuzmodulation.

 

Noch etwas zu modernen Filmen:

 

Beim Schwarzweißsystem mit Infrarot wurde die Spur auf eine genormte Dichte (Gammawerrt) entwickelt, und somit waren die Abtastbedingungen in der Zelle immer gleich. Bei Rotlicht hängt der gesehene Gammawert bei Blaugrünspur sehr stark auch von der entwickelten Farbe ab. Kopien werden heute in verschiedenen Rollen in verschiedenen Werken hergestellt (Sicherheit, Zeitgewinn, da Maschinenumrüstung entfällt), wo lediglich der Bildeindruck identisch eingestellt wird. Daß dann die Tonspuren nicht mehr gleich sind, macht Blaugrünspuren eigentlich als Primärtonformat unbrauchbar. Heutige Filmkopien sind daher nur noch digital zu spielen.

 

 

Alles in allem unbefriedigend.

Für Kinematheken werden übrigens Projektoren geliefert, die austauschbare Lampenhäuser mit Spaltoptik (Prevost: Laser und Glühlicht) oder einfach austauschbare LEDs (BACP RSTR Makrotonkit, IR LED und Rotlicht LED; guter Anpassungsverstärker) aufweisen, von der Industrie geliefert. Dolby's Leute verließen nur angewiedert den Saal, als man ihnen das Problem in Bologna vorführte.

 

 

Stefan

  • 6 Monate später...
Geschrieben

So um mal das alte Thema wieder auszugraben, zwei Fragen:

 

1. Weiß jemand wie man beim Roxy korrekterweise die Kugellager ausbaut und anschließend neue einsetzt? Einen Abzieher kann man ja zu dem Zweck schlecht verwenden, da die Dinger im Gehäuse stecken.

 

2. Wie kann man beim Roxy die große Schwungmasse ausbauen, bzw. wie entfernt man zuerst die Achse von selbiger? Muss man die irgendwie rausklopfen?

 

Habe eben festgestellt, dass das ganze nicht besonders ruhig läuft und ich tippe einfach mal drauf, dass die Lager ausgeschlagen sind. Da die Lager seltsamerweise dieselben wie die im Motor den ich gerade zerlegt habe zu sein scheinen, dachte ich mir, da bestell ich dann gleich 6 Stück und mach das alles neu.

Geschrieben

was ist deiner meinung nach ausgeschlagen???

 

ich verstehe einfach die logik nicht,lass doch das ganze zeugs mal unter last laufen,dann hört man schon wie und was wie klingt,ob es schabt,mahlt,usw.

mit 3 mal, mit der hand durchgedreht,kann man nicht beurteilen.

bei mir laufen die ältesten roxys ohne das gross was gemacht wurde.

ich finds einfach ein bißchen spinnerei,alles auzumachen und zu zerlegen.

 

das ist wie wenn ich mir heut ein auto kaufe,das wunderbar läuft und ich wechsle die pleuel und kurbelwellenlager.

 

aber jeden das seine.

Geschrieben

Die Schwungmasse ist auf der Welle geklemmt, die Lager sind nur leicht ins Gehäuse gepresst. Es handelt sich dabei um fast spielfreie Präzisionslager. Eins der Lager führt die Welle axial, ich glaube, es ist das an der Tonbahn.

Übers Ölen/fetten wurde schon genug geschrieben, meist sind die Lager nur verharzt und eines funktioniert noch ausreichend für die Überholung.

Jens

Geschrieben

Beim Roxy Gerät ist wichtig, daß beide Zwischentriebrollen gleichmäßig abgenutzt sind, auch darf keine Rolle Schleifspuren haben, sonst bremst sich die Konstruktion aus. Auch die Lager dieser Rollen sind wichtig, und dürfen nicht schwergängig sein.

Nicht alle Roxygeräte, die ich hatte, liefen noch einwandfrei.

 

Stefan

Geschrieben

Roxy ist ne Fummelei. Die Pendelrollenlager der Bakelitrollen müssen leichtgängig sein, gleichzeitig dürfen sich die Rollen nicht voller Öl saugen, sonst rutschen sie durch. Die Lager der Tonbahn sind hoch belastet durch das hohe Gewicht der Schwungmasse, sie werden mittels einstellbarer Verschraubung quasi im Spiel eingestellt. Die Stahl oder auch Nylonrollen der Andruckbahn laufen sich gerne auf den Wellen ein, auch diese müssen dann mal ersetzt werden.

Leider ist das Roxy nicht so richtig für Polyesterfilm geeignet, er rutscht auf der Tontrommel leicht hin und her, weil er zu weich ist.

Jens

Geschrieben

Um kurz auf ein Zitat aus dem Motor-Thread einzugehen:

Schn richtig,

aber können sollte mans auch. Und das Roxy im anderen Thread würde ich an Fabians Stelle nicht zerlegen.

Du bekommst es nie wieder zusammen.

Nun, das Roxy ist bis auf die Schwungmasse bereits komplett in alle seine Einzelteile zerlegt. Die Aktion war auch nötig, da es teils stark von Flugrost befallen war.

Außerdem drehte es sich im ursprünglichen Zusatand einmal stark angestoßen keine 3 Sekunden weiter.

 

Das größte Problem allerdings ist die Tatsache, dass es aus Aluguss gefertigt ist und dieser Aluguss eine extrem starke Korrision aufweist. Sprich der ganze Innenraum ist voll mit diesem weißen Pulver das überall wegbröselt. In den Lagern ist das natürlich auch drin.

Weshalb ich es allerdings hauptsächlich neu lagern will: Wenn man die Schwungmasse einmal anstößt, gibt es bei jeder Umdrehung an einer Stelle ein lautes Holpern aus einem Lager. Ich denke ja doch, das sagt alles.

 

Kurz und gut: da ich das Ding eh schon zerlegt habe und bis jetzt guter Dinge bin es auch wieder zusammenzubekommen, denke ich man sollte diesen vermutlichen nötigen Austausch auch gleich noch vornehmen.

 

Oder was meint ihr dazu?

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