Gehalt und Arbeitsbedingungen

[Raven]

Hallo...ich Arbeite jetzt seit ca 2 Jahren in einem Kino als Filmvorführer( manchmal auch Verkauf), bin Angestellter(unbefristet) und bringe meistens 160 std. im Monat! So es kommt immer wieder vor, dass mein Chef mich OHNE vorher zu fragen an meinen FREIEN Tagen für diverse Frühvorstellungen(für Schüler usw.)einteilt. Ich muss driftige Gründe liefern, wenn ich z.b. Samstags frei haben möchte! Wenn sich die Aushilfe frei einträgt, ist dass meistens kein Problem, denn er muss ja extra bezahlt werden und wer muss den Kopf wieder hinhalten?Ich!!! Weil eine Aushilfe(Verkauf) Urlaub nehmen wollte, aber ich meine Urlaub schon genommen hatte, musste ich meinen Urlaub um eine Woche verschieben! Egal, Probleme auftreten, der dumme Forführer ist doch da! Und dann darf ich mich mit einem NETTO Gehalt von knapp 780 Euro (ist ja laut Aussage vom Staat die untere Armutsgrenze) bei meinem Chef für`s Arsch aufreissen bedanken! Kann man sich das gefallen lassen? Ich meine ich bin froh, diesen Job zu haben, aber irgendwie wünsch ich mir manchmal abends nach der Arbeit am nächsten Tag nichtmehr im Kino arbeiten zu müssen, klingt sehr dumm, aber ist leider so!

[meoptaIV]

kenn das,hab ich alles durch 20 jahre lang.wie sagte mein chef immer,

es gehört doch ein wenig leidenschaft dazu.

ich sagte darauf,aber von der kann man leider nicht runterfressen.

alles die gleichen,die herren kinobesitzer.

[RaKna]

Hallo raven,

wenn du an deinen "sogenannten" freien Tagen arbeiten muß, weil dein Chef

-> OHNE vorher zu fragen <-

dich einteilt, sind das ganz klar KEINE freien Tage mehr. Frei heißt ganz klar: NICHT IM BETRIEB zu sein und ggf auch NICHT erreichbar zu sein. Die 16o Std. die du monatlich arbeitest sind die Regelarbeitszeit, da gibts nichts dran zu rütteln. Regelmäßig an bestimmten Tagen, sozusagen wiederkehrend frei zu bekommen ist mitunter nicht immer einfach. In Plexen ist das zum Teil möglich, aber ...nicht immer.

Also, wenn du am freien Tag vormittags arbeiten muß, ist der Tag definitiv NICHT frei und du mußt dafür einen ERSATZ bekommen.

Das ist jetzt leicht geschrieben, aber in der Realität mitunter schwer umzusetzten. Was die Bezahlung angeht, schaue mal auf die gängigen Tarifverträge die du im Netz bei verdi findest.

[Raven]

Mein Chef sagte zu mir, nach der Probezeit könnte ich über eine Lohnerhöhung mit ihm sprechen! Ich hab sogar 1 Jahr lang gewartet, bis ich den Mut gefasst habe Ihn zu fragen und als Antwort bekam ich...zur Zeit sieht es mit den Besucherzahlen und den Umsätzen nicht gerade rosig aus, ich sollte doch verstehen, dass er meinem Anliegen zur Zeit keine Achtung schenken kann! Und als ich ihm sagte, dass Arbeit für mich das halbe Leben sei(für die meisten natürlich auch) und aber auch, dass sich Arbeit lohnen muss, meinte er ich soll daran denken, dass jeder Angestellte ersetzbar ist! Ich würde gerne einer Gewerkschaft beitreten, aber ob mir das etwas bringt bezweifel ich...

[Raven]

@RaKna

160 std. + 15- mancjmal sogar 20 Überstunden(monatlich), die ich mir bis jetzt noch nicht in Gehalt oder Urlaub wiederholen konnte.

[jenz666]

dein chef nutzt dich aus und das musst du dir auch nicht gefallen lassen!

und der lohn hört sich auch SEHR wenig an für einen vorführer...

 

schau mal hier: http://kinonetzwerk.verdi.de/

[RaKna]

Hallo Raven,

 

die monatliche Arbeitszeit liegt im Rahmen des üblichen deine Ü-Std sind nicht dramatisch viel, die Bezahlunf wie @jenz666 schreibt solltest du mal vergleichweise vergleichen.

Das laut deinem Chef ->jeder Angestellte ersetzbar ist! <- mag man zwar zustimmen, ABER ausnehmen wie ein Sklave braucht sich niemand.

Du schreibst -> Ich würde gerne einer Gewerkschaft beitreten, aber ob mir das etwas bringt bezweifel ich... <- das mußt du selber entscheiden, auch wenn man oft über diese rote Organisation schimpft ab und an bringt es schon was.

Entscheiden wie es nach der Einholung der ganzen Informationen weitergeht mußt du selber. Aber Informiere dich erstmal und ggf können wir dir hier einige Tips geben die dir weiterhelfen.

[Stand-By]

Es gibt einen anderen, schwierigen aber auf lange Sicht sinnvolleren Weg: Raus aus der Kinobranche, such dir nen neuen Job oder mach ne Aus/Weiterbildung.

 

Die "schlechten Besucherzahlen" sind die Standartausrede damit dein Chef seinen Luxusurlaub oder das Ferienhaus finanzieren kann.

 

Lass dich nicht verarschen !

[pepu]

weisst du eventuell, ob dein cheffe im hdf mitglied ist - wenn ja, dann sollte er dich zumindest nach tarif bezahlen - schau einfach bei http://kinonetzwerk.verdi.de/ nach, wie jenz666 schon bemerkte.

des weiteren gibt es eindeutige gesetzliche regelungen wie das arbeitszeitgesetz und das bundesurlaubsgesetz, die gewisse sachen wie urlaubsanspruch, freie tage und pausen regeln. und wenn dein chef meint er muss sich nicht daran halten, dann erinnere ihn einfach mal daran - wenn er dir kündigen will und du seit zwei jahren bei ihm arbeitest, dann hat er es auch nicht so leicht, dich loszuwerden, wenn du dir nichts zu schulden kommen lässt.

[Raven]

Danke für eure Tipp`s! Okay, die Arbeitszeiten sind normal,aber der Rest ist einfach nur zum kotzen und das lass ich mir nicht weiter gefallen...das Gute ist, ich bin überhaupt nicht so leicht ersetzbar, denn wenn jemand neues angelernt werden müsste, dann müsste mein Chef knapp einen Monat durcharbeiten (auch am WE, an dem er immer frei hat) Ich erkundige mich mal bei Verdi...Danke nochmal

[carstenk]

Die Liebe zum Kino darf nicht soweit gehen, dass man sich derartig ausnutzen lässt. Wenn man das als Kinobetreiber oder ehrenamtlich tut - okay. Das Gehalt ist wirklich ein Witz.

[hulk]

Ich meine wenn wenigstens das Geld stimmen würde, dann würde ich die Sache vielleicht auch nicht ganz so verbissen sehen! Es ist manchmal einfach nur traurig...mfg

[stefan2]

Eines ist durchaus richtig: Mit Kino verdient kaum einer viel Geld. Der Umkehrschluß, seine Mitarbeiter unwürdig zu bezahlen, ist auch nicht korrekt. Dann ist es ehrlicher das Gewerbe aufzugeben und etwas anderes zu machen.

 

Noch etwas zur Gewerkschaft: Es muß ja nicht die Sozialdemokratie sein, die immer nur heuchelt, daß es ja schlimmer kommen könnte. Kulötursyndikate der Beschäftigten im Kulturbereich sind eine Alternative. Und auch diese findet man.

 

Stefan