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Geschrieben

Cineplexx Kinobetriebe Österreich stellt alle Kinos auf digital um.

 

XDC ist der Ausrüster, Christie 2K Projektion, CineStore 3D Server.

 

Die Aufrüstung auf digital beginnt 2008, je ~ 50% der 193 Kinos sollen binnen eines Jahres modernisiert sein.

 

Finanzierung läuft über XDC via VPF, das komplette Volumen liegt bei 21.000.000€.

 

*edit*

Die Installation wird durch Film Ton Technik (FTT) ausgeführt.

 

http://www.xdcinema.com/news/2008/06/XD...n-Austria-

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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben

Mal ganz grob durchgerechnet: Das wären ca. 100.000.-- pro Kino. Rechnen wir hier mal mit (noch gröber) EUR 2000 Personalkosten pro Vorführer, ist die Geschichte nach 4 Jahren bezahlt. Fallen mehrer Vorführer weg oder sind die Personalkosten höher ist die Umrüstung vielleicht schon bezahlt - da ist sogar noch Garantie auf den Projektoren...

 

Mal eine andere Frage: Wird es möglich sein (bei einem Kinokonzern) die Vorführtätigkeit auf ein Haus zu konzentrieren? Will heissen: Der Cine...konzern XY spielt in 20 seiner Häuser das gleiche Programm, der Vorführer sitzt zu Hause am PC (Home-Office-Projectionist) und startet dort die Vorführung. Zugegeben, das hört sich jetzt überspitzt an - aber so, oder ähnlich, könnte es doch in Zukunft aussehen.

 

Gruß Utschke

Geschrieben

Hallo!

 

Ein Vorfuehrer kostet mehr als 2000.- im Monat, speziell in Wien, es gibt dort sehr hohe Kollektiverträge, da verdient ein VF mehr als ein TL Assistent.

 

Also wird es früher abbezahlt sein.

 

mfg

Michael

Geschrieben
der Vorführer sitzt zu Hause am PC (Home-Office-Projectionist) und startet dort die Vorführung.

 

quatsch. wozu, denn?

man braucht definitiv keinen vorführer mehr, wenn man ein rein digitales kino 'gut' umsetzt.

Geschrieben

Jepp, kann der Einlaß machen. Start drücken und fertig. Einzig einen wirklich zuverlässigen Mitarbeiter für das Aufspielen und Erstellen der Abspiellisten braucht es. Incl. gescheiter Vertretung für den Urlaub oder im Krankheitsfall.

Jens

Geschrieben

weniger Personal braucht man definitiv. Aber dass dann ein Plex mit 10-X Säälen nur mit der Kassenkraft gefahren werden kann glaube ich nicht. Und ein Vorführer hat heute idR auch schon mehr zu tun, als nur alle 2 Stunden den Film einzulegen.

Außerdem ist eine Kassenkraft überfordert, wenn der Kolben in Saal5 nicht zündet, der Center-Speaker in Saal 8 ausfällt etc. Technisches Personal in welcher Form auch immer wird es noch eine ganze Weile geben (müssen).

Geschrieben

Na ja, die Kassenkraft meinte ich auch nicht. Und bei großen Kinos wird es immer einen Haustechniker im Gebäude geben, der Ansprechpartner für technische Probleme sein kann/wird. Jens

Geschrieben
Einzig einen wirklich zuverlässigen Mitarbeiter für das Aufspielen und Erstellen der Abspiellisten braucht es.

Jens

ist doch nicht notwendig! wenn - wie bereits der fall - die zentrale spielplan und trailereinteilung festlegt, wird sich wohl jemand finden lassen, der daraus die notwendigen playlists macht.

 

Und ein Vorführer hat heute idR auch schon mehr zu tun, als nur alle 2 Stunden den Film einzulegen.

alle zwei stunden, sehr witzig...

natürlich hat ein vorführer mehr zu tun. die frage ist aber, _braucht_ es dafür einen vorführer/techniker, oder lässt sich das mit anderem personal billiger bewältigen? die antwort lautet leider: ja.

 

...wenn der Kolben in Saal5 nicht zündet, der Center-Speaker in Saal 8 ausfällt etc.

das sind probleme, die so selten vorkommen, dass sie durch die einsparung der vorführer locker abgedeckt sind, selbst wenn der saal mal einen tag stillgelegt werden muss.

 

ich nehme wetten an, dass, sobald cineplexx alle säle digitalisiert hat, kein vorführer mehr auf der gehaltsliste steht. lediglich gebietszuständige (notfall-)techniker der firma ftt werden zu kolbenwechsel, wartungen und reparaturen einen kostenfaktor darstellen.

Geschrieben

Zum letzten Beitrag lassen sich etliche Beobachtungen bestätigen.

Bin sehr erstaunt, wie einige Kollgen dennoch (mit, sagen wir einmal - uns allen inhärentem, genetisch bedingtem Zweckoptimismus) immer wieder "neue Aufgaben" der Filmvorführer auszumachen glauben oder ein "Weiterlernen" oder die "Umschulung" als Garant für die Weiterbeschäftigung sehen.

 

Gebraucht werden IT-Ingenieure und ein Hauselektriker für das Grobe und Ganze. Beides läßt sich durch Gebietsleiter in Springerfunktion vollstens abdecken. So wie in Garagen, U-Bahnhöfen oder manchen Museen mittlerweile kaum mehr Personal anzufinden ist, so werden die Technikräume der Filmtheater zu Geisterkammern.

Es liegt im Wesen der seit der Industralisierung fortschrittlichsten "Erfindung", der Digitalisierung, sich über eben grenzenlose Vernetzung zu verbreiten: kosten-, personal und zeiteffizient. Alles, was dem kulturell und produktiv im Wege steht, muß aufgesogen oder beseitigt werden (Parallelentwicklung: sog. "Globalisierung", der sich aber einige erfolgreich widersetzen.). Die Umwälzung der Produktions- und Arbeitsbedingungen wird in einer neuen Medienlandschaft einer Entrechtung weiter Bevölkerungsteile (beispielsweise durch die staatliche und kommerzielle Einschränkung von Privatsphäre und informationeller Selbstbestimmung) Aufwind geben.

 

Personalintensive, auf performative Kulturdarbietungen spezialisierte Unterfangen außerhalb des Internets können sich künftig immer schwerer "bemerkbar" machen.

Weil aber nun "Filminhalte" seit den 1980er Jahren als austauschbare AV-Güter gelten (im Gegensatz zur Operndarbietung oder zum Sportverein), deren Besuch in ortsfesten Film-Zweckbauten von der produzierenden Industrie nicht mehr als zwingende Notwendigkeit erachtet wird, scheint eine endliche Entwicklung in Sicht.

 

Eine Umrüstung aller Filmtheater ist auszuschließen - und selbst die meisten um- (oder genauer gesagt: zu-)gerüsteten Häuser tragen Hypotheken mit wenig Mehrwert zur klassischen 35mm-Distribution - sie schreiben über kurz oder lang Rote Zahlen. Sobald sie in den Bereich der Amortisation gelangen, haben sich durch On-Demand, Blu ray und Internet längst riesige Krater im theaterbasierten Gewerbe breit gemacht. Ganz abgesehen von der Neuanschaffung von Projektoren nach 5 Jahren, deren Zustand rasch verschleißt und deren Technik nach wenigen Monaten bereits überholt ist:völlig theateruntypisch.

Es wäre daher sinnvoller, in den Service, ins Marketing, in die Gebäudesubstanz und in das Schienenspiel zu investieren und die "Herausforderung Geisterkammer" einstweilen aufzuschieben.

 

Wir werden ein Paradies der Heimkinos und die Hölle ortsfester Filmtheater erleben. Hoffentlich nicht zu bald ... man kann ja etwas bremsen (was bereits geschieht). :)

Geschrieben
Einzig einen wirklich zuverlässigen Mitarbeiter für das Aufspielen und Erstellen der Abspiellisten braucht es.

Jens

ist doch nicht notwendig! wenn - wie bereits der fall - die zentrale spielplan und trailereinteilung festlegt, wird sich wohl jemand finden lassen, der daraus die notwendigen playlists macht.

 

Und ein Vorführer hat heute idR auch schon mehr zu tun, als nur alle 2 Stunden den Film einzulegen.

alle zwei stunden, sehr witzig...

natürlich hat ein vorführer mehr zu tun. die frage ist aber, _braucht_ es dafür einen vorführer/techniker, oder lässt sich das mit anderem personal billiger bewältigen? die antwort lautet leider: ja.

 

...wenn der Kolben in Saal5 nicht zündet, der Center-Speaker in Saal 8 ausfällt etc.

das sind probleme, die so selten vorkommen, dass sie durch die einsparung der vorführer locker abgedeckt sind, selbst wenn der saal mal einen tag stillgelegt werden muss.

 

ich nehme wetten an, dass, sobald cineplexx alle säle digitalisiert hat, kein vorführer mehr auf der gehaltsliste steht. lediglich gebietszuständige (notfall-)techniker der firma ftt werden zu kolbenwechsel, wartungen und reparaturen einen kostenfaktor darstellen.

 

Hi,

 

 

Die größte Ersparnis liegt im Bereich der Filmtheater, weil man wirklich die Position der Filmvorführer einsparen kann (und wird).

Da Produktion heute eh mit mit DI läuft, ist die chem. Kopie ein einfacher physikalischer Träger, der kostenmäßig vergleichbar mit "broadcast" Verteilung ist, sparen die Studion nicht viel, der Filmtheaterbetrieb will diese Realität aber nicht wahrhaben.

 

Kino ist tatsächlich nur eine Form des "broadcast", weil sich die heutige Vielfalt nicht in individuellen Häusern mit Repertoireprogramm und Aktualitäten oder "Stzraßentheater" (roadshow engagement), sondern in gleichgeschalteten Programmen wie bei Fast-Food-Ketten manifestiert.

 

Und da operieren am Markt Firmen, wie TDF media-broadcast, die ganz hervorragende Kino- Managementsysteme mit Servern und kompletter Zuspieldienstleistung anbieten. Als jahrzehnte erfahrene Rundfunk und AV Zuspieldienstleister wissen die, wie so etwas zuverlässig geht.

Solche Leistungen werden auch von anderen Anbietern geboten.

 

Was die beschriebenen Technikprobleme betrifft, ein sinnloses Argument. Überall in professioneller Technik gibt es Kontraktpartner, die einen 365/24/7 Betrieb mit 99,6% Zuverlässigkeit bei 2 Stunden Antrittszeit realisieren, wie sollte sonst z.B. Mobilfunk mit der vorgefundenen Verfügbarkeit funktionieren?

Oder rapariert ihr die Rolltreppen, Aufzüge, Heizungen oder RLT/ GLT Systeme und Brandmeldeanlagen selbst? (Da gibt es nicht nur gesetzliche Vorgaben...)

Das aus Geiz so etwas bisher in Kinos für die Projektion nicht oder nur selten vereinbart ist, hat mit der Technik nichts zu tun.

 

Sehr wahrscheinlich werden ja auch der Technik- oder Programmzuspieler auf diese Anforderungen in seinem Liefervertrag eingehen, und einen Full Service liefern?

Das müssen nicht unbedingt die Techniker der Firmen der Kino Filmtheater Wartung sein, die sind fachlich da häufig auch nicht kompetent genug (sorry, natürlich werden diese Firmem sich auch weiterbilden, aber Rasselmechaniker sind nicht unbedingt Serverspezis,...), das könnten ja auch Kommikationsfirmen wie Siemens-Nokia-Network sein.

 

Digitale Zuspielung wird letztendlich dem Filmtheaterbetrieb eine wesentliche Entlastung auf seine Kernkompetenz - Programmgestaltung- bringen, und damit endlich eine echte Erleichterung darstellen.

Das der Zuschauer merkt, daß hier herzlos automatisiert betrieben wird, ist ja seit der Einführung der widerlichen Tellerprojektion und Automatik ein bekannter Diskussionspunkt.

 

Gebraucht werden IT-Ingenieure und ein Hauselektriker für das Grobe und Ganze. Beides läßt sich durch Gebietsleiter in Springerfunktion vollstens abdecken. So wie in Garagen, U-Bahnhöfen oder manchen Museen mittlerweile kaum mehr Personal anzufinden ist, so werden die Technikräume der Filmtheater zu Geisterkammern.

 

Gut beobachtet, aber warum nicht? Wenn das keine Geisterkammern sein sollen, dann bitte wieder Überblendung mit 3 Technikern pro Saal, so wie es in Chicago bis etwa 1991 der Fall war. Da hat mensch noch gemerkt, daß jemand für ihr arbeitet. Und zurück zur Vermittlungsbeamtim (Technische Fernmeldehauptsekretärin), die dein Telephongespräch durchschaltet. Würde doch eim Telephon wieder eine persönliche Note geben.

 

 

Stefan

Geschrieben

Digitale Zuspielung wird letztendlich dem Filmtheaterbetrieb eine wesentliche Entlastung auf seine Kernkompetenz - Programmgestaltung- bringen, und damit endlich eine echte Erleichterung darstellen.

Das der Zuschauer merkt, daß hier herzlos automatisiert betrieben wird, ist ja seit der Einführung der widerlichen Tellerprojektion und Automatik ein bekannter Diskussionspunkt.

 

Stefan

Das war jetzt aber sicher hart-ironisch gemeint?

Das große Geschrei bei Center-, Plex- aber auch Programmkinobetreibern ist ja eben seit Jahren, daß sie programmatisch durch Digital Cinema entmündigt werden, und außerdem im Saaltausch gehandicapt sind.

Ein Supergau bahnt sich da an.

Geschrieben

Das war jetzt aber sicher hart-ironisch gemeint?

Das große Geschrei bei Center-, Plex- aber auch Programmkinobetreibern ist ja eben seit Jahren, daß sie programmatisch durch Digital Cinema entmündigt werden, und außerdem im Saaltausch gehandicapt sind.

Das Gegenteil wird der Fall.

 

- Von den mittleren und kleineren Produzenten freut sich jeder, sein Repertoire verfügbar zu machen - Anstelle von 10 Kopien oder 20 kann man bei geringeren Kosten auch mit 100 Kopien starten, und muss nicht 2 Kopien des Filmes zum Festival schleppen. Und er verschleisst nicht.

 

- Kinobetreiber können bequem Saalwechsel durchführen. Kein Umbau, sondern ein Knopfdruck. Wenn die NAchfrage gut ist kann auch binnen Stunden von einer Kopie auf 2, oder 10, gesteigert werden. Oder Logistik & Transportkosten, ohne personalintensiven Zeit und Umbauaufwand.

 

- Zahlreiche neue, studiounabhängige, Verdienst und Aufführmöglichkeiten kommen dazu. Von Repertoire, digitalen Premieren über live Sportereignisse und Popkonzerte, Kultur

 

Paranoides Gebarme ist in Bezug auf digitale Projektion reichlich unreflektiert.

 

Es wird *mehr* Filme, *mehr* unabhängige Produktionen, *mehr* kleinere und schrägere Filme geben als je auf 35mm Film. Die Welt besteht nicht nur aus 6 US-Studios.

 

Und das völlig unbesehen der besseren Auflösung, verschleissfreien Master, der erheblich besseren ökolgischen Bilanz, der orginalgetreueren Bilder, der neuen und spektakulären Präsentationsmöglichkeiten wie 3D etc.

 

Mit über 3000 bestellten digitalen Kinos in den letzten 4 Wochen sind die Diskussionen so oder so obsolet.

 

Digital hat bei Neuinstallationen, mit Abstand, mechanische Systeme als Marktführer abgelöst. Bei 35mm Kameras, bei Kinoprojektoren, bei 3D.

 

Jetzt ist die Frage wann die Bestandstechnik mehrheitlich digital ist - bei der derzeitigen Lieferfrequenz wird das wohl im Delta von 36-72 Monaten der Fall sein.

Geschrieben

Endlich mal ein Beitrag mit "Hand und Fuß"

 

Schade nur, dass man mit guten Argumenten den "Nostalgieverliebten" nicht beikommt.

 

Freunde die Zukunft hat begonnen, springt auf den Zug auf oder verpasst Ihn, heult dann aber danach nicht.

 

Ich arbeite auch noch an einer FP30E freue mich aber auf was neues. Und jetzt kommt mir nicht mit "Arbeitsplatz verlieren" Da mussten und müssen andere Branchen auch durch. Bildet Euch weiter und macht mit statt des obsoleten 35mm Technik hinterherzutrauern.

 

Oder hört Ihr noch Radio mit einem Volksmpfängr,

fahrt Auto mit einen Vergasermotor oder Saugdiesel,

habt einen Röhrenfernseher mit VHF und UHF Empfangsteil,

telefoniert noch in der Telefonzelle,

nehmt Sendungen im TV noch auf VHS auf,

und, und, und...

 

Heute reden wir über HDTV, DVB-T(S), UMTS, DECT, und solche Kürzel wird es auch in der Kinobranche geben.

 

DIE ZUKUNFT IST DIGITAL

Geschrieben
Oder hört Ihr noch Radio mit einem Volksmpfängr,

fahrt Auto mit einen Vergasermotor oder Saugdiesel,

habt einen Röhrenfernseher mit VHF und UHF Empfangsteil,

telefoniert noch in der Telefonzelle,

nehmt Sendungen im TV noch auf VHS auf,

und, und, und...

Nein, aber manche nutzen noch Schallplatten, scheuen nicht die Bandkosten, die eine 19 cm/s Bandmaschine verursacht, schauen sich lieber zu Hause 16 mm als DVD an, nutzen SVHS statt DVD, und, und, und....

Natürlich, wenn ich mit Compactcassette vergleiche, schneidet MP3 in 192 kBs besser ab und wenn ich mit normalen VHS vergleiche, kommt DVD sicher besser und wenn ich bisher meine Vinylplatten auf einem Billigplattenspieler hörte und häufig spielte, dann hat die CD keine Mühe, 100 x besser zu klingen.

Geschrieben
Endlich mal ein Beitrag mit "Hand und Fuß"

 

Schade nur, dass man mit guten Argumenten den "Nostalgieverliebten" nicht beikommt.

 

Freunde die Zukunft hat begonnen, springt auf den Zug auf oder verpasst Ihn, heult dann aber danach nicht.[...]

 

Heute reden wir über HDTV, DVB-T(S), UMTS, DECT, und solche Kürzel wird es auch in der Kinobranche geben.

 

DIE ZUKUNFT IST DIGITAL

Ausdruck kompletter Branchen-, Film- unf Kinounerfahrenheit. Mit dem High-Tech-Vokabular (s.o.) aus der Fernseh- und Mediamarkt-Branche wird kein Kino zu machen sein.

Solch ein Zug fährt nicht ins Paradies, sondern in die Vorhölle eines SATURN-Marktes: gekoppelt an unzählige minderwertige und wechselnde Standards (wer noch nie eine gute 35mm-Kopie gesehen hat, hat m.E. auch kein Recht auf Verhöhnung der Mindestgrundlagen der Kinowirtschaft), vermixt mit Blu ray-"Repertoire" (für das im Ernst doch keiner eine Kinovorführung vermarkten möchte?) und garniert mit Live-Übertragungen dessen, was in jeder Kneipe zu sehen ist.

Mit Nostalgie hat dieser Einwand nichts zu tun, sondern mit dem Ringen um die Identität einer Branche. Es geht aktuelle um nichts mehr oder weniger als um die Okkupation der Kinobranche durch TV- und Videoverwerter.

Sehen manche natürlich ganz locker und easy - denen seit gesagt: denn schnell mal rein in den Zug!

 

Aber bitte: Was hat der Volksempfänger mit dieser Problematik zu tun? Oder die Eisenbahn, die man nicht überlebt? Oder Kaiser Wilhelm auf dem Pferd, das die Bahn überlebt? Oder nur 3 Computer, die die Welt sich leisten kann, die uns alle überleben?

 

Ich verweise auf die kompetenten Einwände der Plex- und Programmkinobetreiber auf den letzten Branchentreffen gegen den Nötigungshorizont des Digital Cinema eben so wie auf aktuelle Artikel in "Filmecho" (S. 40) oder in der Neuen Zürcher Zeitung:

 

Nach dem Mooreschen Gesetz verdoppeln sich in der Computerwelt die Leistungen der Systeme rund alle zwei Jahre. Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs werden die Geschäftsmodelle für das digitale Kino über Laufzeiten von acht bis zehn Jahren kalkuliert. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die teuren Anlagen amortisiert, sind aber unter Umständen veraltet, so dass erneut Geräte erworben und finanziert werden müssen. Das Versprechen für die Kinobetreiber, dass die Anlagen nun ihnen gehörten, sei damit wertlos.

 

http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/fi...76005.html

 

Nicht das enthusiastische Gejaule hier in diesem Thread über die strahlende Zukunft hat "Hand und Fuß" (es handelt sich m.E. um juvenile Begeisterung für "starke Apparaturen", um ein postpubertäres Ausprobieren von Grenzen und ein Kräftemessen), sondern die Erfahrenheit von Filmfachleuten und Kinobetreibern, die einige Jahrzehnte Marktbeobachtung aufweisen können.

 

Und selbstverständlich kann eine einwandfreie 35mm-Kopie die Güten der DLP-Projektion weit in den Schatten stellen, kürzlich erst erlebt.

Geschrieben

Ausdruck kompletter Branchen-, Film- unf Kinounerfahrenheit.

 

Na Hauptsache Du kennst Dich aus :lol: Dann ist ja alles in Butter, gut dass wir solche Kompetenzbolzen haben.

 

Und selbstverständlich kann eine einwandfreie 35mm-Kopie die Güten der DLP-Projektion weit in den Schatten stellen, kürzlich erst erlebt.

 

Weiß ich auch. Eine Vinyl in gutem Zustand an guter Endstufe klingt auch besser als eine CD.

 

Deswegen kauft aber trotzdem kaum noch einer Vinyl´s

Geschrieben

Ich rede über Film und Kinoverwertung, nicht über Vinyl. Das ist nicht mein Gebiet!

Einfach mal nachdenken über die Verwertungsstrukturen der Branche und die Voraussetzungen, unter denen es erst zur Herausbildung ortsfester "Lichtspieltheater" kam. Und dann die heutigen Interdependenzen zu den Media-Märkten, Downloads, Panel-Herstellern und Videoproduzenten in eine Investitionsrechnung mit hineinsetzen.

Dann weicht die Begeisterung für den sauberen Beamer schnell dem Schock, dass man als Kino keinen Markt mehr bedient, der ein Publikum damit versorgt, was anderswo Mangelware ist.

(Ich war im Mai 2000 auch digitalbegeistert uns sagte: "Bloß weg mit dem Wackelfilm - das wird nichts mehr mit dieser alten, anfälligen Industrietechnik!"

Heute denke ich umgekehrt: es ist eine arteigene Technologie mit gewachsenen Infrastrukturen, die einer Branche ein nicht austauschbares Gut zuführte. Würde diese exklusiv zugunsten des Kinos durch arteigene neue Technologie ersetzt werden, könnte man sich anschliessen.

Dies aber ist leider nicht der Fall. Es ist ein Anschluß, eine Gleichschaltung und die Kapitulation vor dem Fernsehvertrieb unter deren Produktionsbedingungen.)

Geschrieben

Guten Abend Herr Cinerama,

 

bitte überdenken Sie ihre Wortwahl. Sicher wissen Sie, dass der Begriff Gleichschaltung vom Reichsjustizminister Franz Gürtner geprägt wurde und es sich um eine nationalsozialistische Terminologie handelt. Wenn Sie dann auch noch von Kapitulation reden ist das geschmacklos.

 

Das was Sie unter Gleichschaltung verstehen (ich würde lieber einen anderen Ausdruck benutzen) wird doch nicht erst mit der Digitalisierung vollzogen. Wenn Sie sich mal die Spielpläne der meisten Kinos anschauen, und ich spreche hier auch von Filmkunsthäusern haben wir diese Situation bereits.

Geschrieben

Das Kino sollte bessere Güte liefern als der Zuschauer zuhause bekommt - das ist mit mechanischer 35mm Projektion nicht zu schaffen.

 

Kino wird heute digital gemastert - und zwar größtenteils 2K. Mechanische 35mm Projektion, vor allem mit der qualitativ verlustreichen und teuren Kopienkette, kostet Güte, Werktreue und auch einfach Geld und Zeit. Das Orginal ist heute größtenteils 2K digital, und deswegen ist die Filmkopie *immer* schlechter als eine saubere DCI 2K Projektion.

 

Das Kino sollte nicht nur neue Inhalte, sondern auch neue Attraktionen liefern - Perfektes stereoskopisches 3D ist genau das, und mit mechanischer Projektion geht das nicht - oder nur mittelmässig bis schlecht.

 

Wer in den heutigen Zeiten allen Ernstes auch nur denkt, das Kinofilme "Mangelware" sind, muss schon einen erheblichen Realitätsverlust haben.

 

Das Kino muss grossartige Bilder, in exzellenter Güte, günstig, schnell und sicher für Produzenten verwertbar, mit für das Publikum begeisternden Bilder und/oder Inhalten zu einem sozialen Ereignis machen.

 

Dazu braucht es keine 35mm Projektion, dazu gibt es besseres. Und deswegen haben, weltweit, bei neuen Kinos DCI digitalprojektoren den kurzfristig billigeren mechanischen Projektoren den Rang abgelaufen.

Geschrieben

bitte überdenken Sie ihre Wortwahl. Sicher wissen Sie, dass der Begriff Gleichschaltung vom Reichsjustizminister Franz Gürtner geprägt wurde und es sich um eine nationalsozialistische Terminologie handelt. Wenn Sie dann auch noch von Kapitulation reden ist das geschmacklos.

Müßte ich drüber nachdenken. Der Begriff ist negativ kontaminiert, wurde auch mit negativer Wertung von mir verwendet. Umgangssprachlich auch anderswo, etwa von der SPD (" Gleichschaltung der Medien im Dritten Reich, in der DDR. Und jetzt zunehmend auch bei uns?"): http://spdnet.sozi.info/brandenburg/bar...?nr=4416&m

Wenn anstelle dessen der Begriff "Anschluß" (an TV-Medien und Video-Verwertung) gebraucht würde, wäre auch dieser Begriff kontaminiert ("Anschluß des Sudetenlandes und Österreichs" - ein Terminus der NS-Propaganda.) - Schwierige Begriffsfindung allemal.

 

Aber was möchten Sie mit der Kritik an der Semantik inhaltlich bewirken?

 

Es handelt sich eindeutig aber um Marktbereinigung und bei den Majors um den Versuch der Aufstellung neuer Monopole mittels DCI. Dazu konträr das Interesse von Arthouse-Verleihern und einigen kommunalen Kinoleuten, mit Kleinstleinwänden und einem (erfreulich) sozial-politisch ausgerichtetem Auftrag, etwa mit "Delicatessen", Substandards aufzurichten und das Major-Monopol zu unterlaufen (1.4k-DLP-Beamer: teils unter dem Niveau von 16mm).

Mit der Gruppe @oceanic gibt es eine weitere Interessen-IG, die beide Lager unterstützt, sofern die 35mm-Auswertung dadurch zerschlagen werden könnte (zum einen aus Gründen der Kritik an einer Abweichung der Filmkopierung von einem digital erstellen Master, oder zum anderen aus Gründen der Beförderung von Kleinaufträgen und Kleinproduktionen inkl. deren "kostenneutraler" Kinodistribution.

 

Es existiert fernerhin ein Lager der Kinobetreiber mit Grundversorgung, die in kleinen Orten hoffen, via Festplatte schneller an eine Erstaufführung zu gelangen und es gibt auf der anderen Seite solche Betreiber (und Verleiher), die ihre Grundversorgung infragegestellt sehen, wenn digitaler Content alsbald in day-to-day-Starts "verschleudert" würde, d.h. auf dem Videomarkt erscheint und dann eine nachgelagerte Kinoauswertung für die sozusagen auf Leinwand gebrachte Videopremiere erfährt (dies anstelle der traditionellen 35mm-Langzeitauswertung, die über das Zeitfenster zeitweilig unbehelligt bleibt).

Und es gibt nicht zuletzt Wirtschaftsprüfer, Kinokaufleute und Forscher, die prognostizieren, dass bereit heute, mit einem Filmangebot von rund 450 Titeln im Jahr, der Markt völlig überschwemmt und undurchsichtig geworden sei, daß nur sehr wenige Filme die Gewinnschwelle erreichten und der Rest vor leeren Häusern spiele.

Sinken nun aber die Kosten für hochwertige 35mm-Kopien durch Digitalersatz und mitunter auch die Ansprüche an Bildgüten (1.4-Systeme sind ein sichtbares Monitoring auf Kinoleinwand), so erblüht plötzlich "mehr Content". Content bis hin zu Urlaubsfilmen, die anstelle einer Langzeitsauswertung einen Kinobetrieb aufrechterhalten sollen? Content mit angeblichen Live-Events, die dennoch aber TV-Ware sind und bleiben. Und gerade bzgl. der digitalen Spartenprogramme wurde kürzlich, etwa durch Rincke Medien Consult, eine sehr skeptische, wenn nicht sogar ausgesprochen negative Prognose für "nicht kinogerechten" Content gestellt.

 

Und zuguterletzt gibt es die Auseinandersetzungen über Blickwinkel, Kontrastumfänge, Artefaktbildungen, Bildstandsschwankungen, Geräteanfälligkeiten, Mindesauflösungen und Investitionszyklen.

Diese Anforderungen für eine stabile Theaterbewirtschaftung konnte nachwievor durch Einführung digitaler Projektionssysteme nicht überzeugend erfüllt werden.

Es bleiben somit etliche Beiträge in diesem Thread und diesem Forum (evtl. die von @cinerama eingeschlossen), die in voller Überzeugung Empfehlungen erteilen, Prognosen stellen oder von pauschalen Verbesserungen sprechen, auf allen Gebieten anfechtbar.

 

 

Antithese an die Gruppe @oceanic betreffs ihrer Aussage über aktuelle Kinoausstattungen:

 

Es haben keinesfalls, wie gerade geschrieben wurde, bei neuen Kinos DCI digitalprojektoren den kurzfristig billigeren mechanischen Projektoren den Rang abgelaufen.

Es gibt entweder Doppelausstattungen in neuen Kinokomplexen oder mehrheitlich mit dem 35mm Standards bestückte Neubauten.

Woher kommen diese Informationen, bitte? Wenn einem Realitätsverlust vorgehalten wird, möchte ich gerne überzeugende Bilder dieser ausschließlich oder mehrheitlich mit DCI ausgestattenten Kinos sehen, die gerade neu eröffnet wurden.

Vielen Dank!

Geschrieben

 

Es haben keinesfalls, wie gerade geschrieben wurde, bei neuen Kinos DCI digitalprojektoren den kurzfristig billigeren mechanischen Projektoren den Rang abgelaufen.

Es gibt entweder Doppelausstattungen in neuen Kinokomplexen oder mehrheitlich mit dem 35mm Standards bestückte Neubauten.

Woher kommen diese Informationen, bitte? Wenn einem Realitätsverlust vorgehalten wird, möchte ich gerne überzeugende Bilder dieser ausschließlich oder mehrheitlich mit DCI ausgestattenten Kinos sehen, die gerade neu eröffnet wurden.

Vielen Dank![/size]

 

Da brauchen sie nicht weit suchen - Schauen sie einfach mal die letzten 4 Wochen durch:

Neu runde 3000 DCI Projektoren bei den größten US-Kinoketen bestellt, die größte österreichische Kette 193 dazu und IMAX teilt offiziell mit, das zu den ~100 digitalen *alle* IMAX umgestellt werden sollen.

 

Allein das sind wohl schon mehr digitale Projektoren als mechanische 35mm in 2008 insgesamt geordert wurden.

Geschrieben
Und gerade bzgl. der digitalen Spartenprogramme wurde kürzlich, etwa durch Rincke Medien Consult, eine sehr skeptische, wenn nicht sogar ausgesprochen negative Prognose für "nicht kinogerechten" Content gestellt.

 

 

schlecht (wenn überhaupt) recherchiert ... K.L. Koch (bis vor wenigen Wochen Geschäftsführer von Rincke Medien Consult) hat dazu klar stellung bezogen ...

 

aus cinebiz.de ...

 

"Kim Ludolf Koch, Geschäftsführer der Cineplex-Gruppe, bringt es auf den Punkt: "Der Stellenwert von alternativem Content im Kino ist momentan noch nicht allzu groß, weil dafür eine digitale Projektion vonnöten ist. Von daher sehe ich Zusatzprogramme noch als wirtschaftliche Fußnote. In die Zukunft gedacht, hat das Kino durch die Ausstrahlung von alternativem Content sicherlich die Möglichkeit, sein Programm vielfältiger zu gestalten. Ob damit ein eigene wirtschaftliche Säule und Refinanzierung für das digitale Equipment entsteht, hängt auch vom Ideenreichtum der Betreiber und der Anbieter solcher Events ab."

 

K.L. Koch weiter ...

 

"Insgesamt finde ich die Entwicklung im Bereich alternativer Conent interessant. Aber es erfordert einen völlig neuen Betreibertyp und ein Umdenken in der Vermarktung von Kinos und deren Programmen. Denn das Hauptproblem stellt weniger die Technik dar als die völlig unterschiedliche Vermarktung von Spielfilmen, die über Wochen ausgewertet mit Unterstützung der Verleiher beworben werden, während singuläre Events mit hohem Werbeaufwand auf den Punkt gebracht werden müssen"

 

Wo spricht er denn hier "ausgesprochen negativ"? K.L. Koch unterstreicht vielmehr die notwendige andere herangehensweise bei der vermarktung und planung von alternativen inhalten. es ist hier weitaus mehr eigeninitiative, "showman"-qualität und auch kompetenz auf betreiberseite vonnöten, um aus der vielzahl von angeboten und möglichkeiten sich die für "sein" haus und "sein" publikum interessanteste mischung auszusuchen.

 

Content bis hin zu Urlaubsfilmen

 

fitzpatrick.jpg

 

"travellogues" oder "traveltalks" haben im kino eine lange und ehrbare tradition.

 

Du nennst Dich selber nach einem "filmverfahren", das durch "travellogues" wie "Cineramas South Seas Adventure" glänzte und der alternative inhalt der 50er jahre war.

 

Eine hommage an die "VistaVision visits ..." reihe von James A. Fitzpatrick kannst Du beim nächsten Widescreen-Festival 2009 bei uns bewundern ... oder auch nicht, da Du ja keine "Urlaubsfilme" magst :-)

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