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Hilfe! Verschrottung der Bauer B14 droht!


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Geschrieben

Hallo,

 

Etwas zum Mythos FP30 E und alte Filme:

 

Gerade die doppelt große Schaltrolle an der E Version hat massive Probleme mit geschrumpften Kopien gegeben, weshalb die Kinoton E für Archive und Kinematheken eine ungeeignete Wahl darstellte. Kinoton hat dieses zunächst über lange Zeit abgeleugnet, war sogar verärgert, und hat nur Vorteile herausgestellt, aber sich mittlerweile überzeugen lassen (es geht wirklich nicht!) und E Maschinen mit normalem Rollendurchmesser für diesen Zweck im Angebot. Und dann ist das ein ordentlicher Projektor, für neue gebaute Kinematheken.

Allerdings finde ich eine gepflegte B14 immer noch die bessere Wahl für ältere Filme, mit nicht nur meiner Kinoton führt die Vorführung verwölbter und geschrumpfter Filme Filmklassiker zur Katastrophe, da der Umschlingungswinkel an den kleinen 24z Rollen zu groß ist, hier läuft Bauer B11(=14) entschieden besser. Auch ist mit gewölbtem Material mit der Kinoton durch fehlende Seitenführung, die Keramikplättchen sollen nur ein Ausbrechen des Filmes zur Seite verhindern, z.B. die IB Tech Fair Lady nie spielbar gewesen, mit einer B11 war sie es immer.

Und deshalb befinden sich in meinem Vorführraum nur noch Bauer Maschinen, obschon ja die Kinotone mit Baujahr 2000 die modernste Maschine in meinem Eigentum wäre.

Und zum Tongerät: Was nutzt eine "fehlende" Bremsrolle, wenn das Gerät an Sich konstruktionsbedingt starke Anfälligkeiten für Tonhölhenschwankungen hat, und an jeder schlechten Klebestelle oder mit welligem Film zu leiern anfängt? Und sichtbar wird es bei SRD: Der digitale Jitter des Gerätes ist selbst mit Referenztestfilmen nie in den zulässigen Bereich zu bekommen gewesen.

Deer analoge Vor-Vorverstärker ist ein Dolby Originalteil, und das erste, was zu überbrücken war, denn 1458 ICs gehören nicht in einen Audioweg.

Dafür enthält der Projektor diverse Mikrokontroller, für Schärfesteuerung, Revolver mit genialer optischer Abtastung und Bildkadriereinrichtung. Mehrere Schaltnetzteile und eine PIC basierte Allgemeinsteuerung sowie einen Frequenzumrichter zur Ansteuerung des Papst Außenläufers.

Das garantiert alles einfachste Wartung (Was tun, wenn die Dinger nicht mehr lieferbar sind?) und langes, fehlerfreies Arbeiten.

 

Im modernen Kino sicher die beste Wahl heutzutage, und ein sehr guter Projektor, würde ich im bestehenden Einzelhaus die bestehende Lösung bis zur Aufgabe des Betriebes oder zur Digitalisierung immer beibehalten, solange nicht dringende Gründe in Fehlern oder Defekten vorliegen.

Noch etwas zur Bauer Ersatzteilversorgung: Auch wenn KT kleine mehr hat, europaweit sind da genügend OEM Lieferanten und ex- Bauervertriebe, die fast jedes Teil liefern können.

 

 

Stefan

Geschrieben

...darf ich auch ein wenig Senf beisteuern:

 

eine VORHANDENE, gut funktionierende und gewartete Bauer-Anlage würde ich NIE durch FP's ersetzen, v.a. bei Überblendbetrieb, wie offensichtlich in unserem Fall.

Als kommerzielle (sprich nicht-archivmäßige) Neuinstallation kämen für mich freilich NUR FP's in Frage - schon allein wegen der gebogenen Filmbahn - wobei ich Anhänger der "je weniger drin, desto weniger kann kaputtgehen"-Ideologie bin, also nur analoge Modelle zum Zug kämen.

 

lG,

Flo

Geschrieben
[...] E-Maschine mit schlechtem Bildstand gesehen, keine einzige. Wo find ich die denn? Würde das gern mal sehen.

 

Aus welchem Material war denn die alternative Kupplungsbuchse? Das Problem ist ja nicht ein grundsätzlich schlechter Bildstand, sondern die relativ kurze Lebensdauer.

Sprach ja nur von unserer Kino-Provinz (und würde mich hüten, externe Anlagen, d.h. aus der Ferne zu "diagnostizieren"). Im Auslieferungs- und Wartungszustand bestimmt so gut, wie es der verdiente (?) Oscar mutmaßen läßt.

Folgende Plätze des Imperfekten (die unvollendete Form der Vergangenheit) erinnere ich leider nur zu gut: Potsdamer Platz, Rosa-Luxemburg-Platz, Marlene-Dietrich-Platz u.a.

 

Stabilere, verschleissfreiere Kupplungsbuchse: anstelle Nylon aus Bronze gefertigt. Ein Geheimtip für alle, die ihre alte Kinotone-Maschine optimieren wollen (anstelle der Entsorgung wegen angeblich schlechten Bildstandes und des daraus folgenden Einbaus einer ruinösen DLP-Bahnhofsprojektion).

 

Den mechanischen Erklärungen von @stefan2 kann ich gut folgen, hatte dem sehr ähnliche Beobachtungen machen müssen.

 

...darf ich auch ein wenig Senf beisteuern:

 

eine VORHANDENE, gut funktionierende und gewartete Bauer-Anlage würde ich NIE durch FP's ersetzen, v.a. bei Überblendbetrieb, wie offensichtlich in unserem Fall.

Als kommerzielle (sprich nicht-archivmäßige) Neuinstallation kämen für mich freilich NUR FP's in Frage - schon allein wegen der gebogenen Filmbahn - wobei ich Anhänger der "je weniger drin, desto weniger kann kaputtgehen"-Ideologie bin, also nur analoge Modelle zum Zug kämen.

 

lG,

Flo

Dito.

Geschrieben

Hallo Cinerama,

 

aus Bronze gefertigt, super Tip.. ich geh einfach zum Schlosser um

die Ecke und lasse mir eine anfertigen. Bitte bleib realistisch

mit Deinen Tips... diese Bronze-Buchsen sind de facto nicht auftreibbar,

und ich habe bisher auch noch nie eine gesehen, und kenne (ausser Dir?)

auch niemanden der jemals eine gesehen hat. Davon abgesehen müssten

die Fertigungstoleranzen (da Bronze, anders als Nylon, nicht fliesst) derart

minimal sein, das möchte ich bei einer gezogenen (!) Innenverzahnung mal

sehen.. mal ganz zu schweigen davon dass sich das Teil wohl kaum

montieren liesse, denn die Fertigungstoleranzen der Schaltwellen-

Verzahnung dürften auf das wenger kritische Nylon abgestimmt sein.

Und wenn die Buchse zu großzügig geschnitten ist, dann ist der Bildstand

von Anang an sogar schlechter als bei Nylon - na Prost Mahlzeit.

 

Falls dennoch jemand mal ein Bild einer solchen Bronze-Wunderbuchse

beibringen könnte wäre ich hoch entzückt.

 

Grüße,

Marc

Geschrieben

GLORIA PALAST Berlin - 1988 bis 1999. Der einzige gute Bildstand auf DP 75, den ich je sah (ausgenommen ein weiteres Kino in Baden-Württemberg.)

Wurde von Kinotone auf Sonderwunsch (!) gefertigt.

Du darfst entzückt sein!

Geschrieben

Ich will die Fakten bzgl. den Unterschieden im Bildstand garnicht bestreiten, das stimmt so sicher alles, die Probleme bei der Kinoton-Buchse sind ja auch bekannt... aber:

 

Beim derzeit gelieferten zu 70% bildstandstechnisch absolut unterirdischen Material fällt ja selbst ein absolutes "ausgeleiertes" Getriebe mit abgelaufener Schaltrolle kaum mehr auf, leider...

 

Zum Ursprungspost:

 

Ich kenne natürlich jetzt die örtlichen Gegebenheiten nicht, aber ich denke da gäbe es durchaus sehr viel sinnvollere Investitionen:

 

- Der angesprochene Lampenhaus-Umbau

- Neue lichtstarke Objektive

- Neues Leinwandtuch

 

Natürlich ohne Gewähr - sollten im angesprochenen Kino eh schon "Rote" oder "Blaue" Objektive vorhanden sein, macht das natürlich keinen Sinn.

 

Habt ihr denn mit euren B11 irgendein Problem? Bildstand, Schärfe...?

 

In einem Einzelhaus-Kino halte ich 1800m-Betrieb für äußerst praktibel - solange alles einwandfrei läuft, sprich alle Friktionen perfekt arbeiten, Filmzug am Umroller usw.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Wie kann der größere Zahnrollendurchmesser an der Schaltrolle zum Problem werden und an Vor- und Nachwickelrollen nicht? Der Film ist z.B. an der Nachwickelrolle sogar noch weiter umschlungen...?

 

Das leiernde Reverse Scan ist wohl mittlerweile in den Griff bekommen, vor einigen Jahren gabs es Retrofit ne weitere Rolle, andere O-Ringe und vll noch andere Maßnahmen von denen ich nichts weiß. Jitter bei SRD ist auf jeden Fall noch nen Ticken besser im Vergleich mit einem Cat 700 Reader.

Geschrieben

Was sind den rote und blaue Objektive ?

 

Und an Palpatine wie schauts denn nun aus? Hast du deinen Chef schon beeinflussen können?

Geschrieben
Liebe Kollegen,

 

mein Boss ist im Begriff, sich Kinoton FP 30 D aufschwatzen zu lassen :cry: und unsere guten, alten, tadellos gepflegten, mit allen modernen Raffinessen (Laserspaltbildgeräte/Digitalton/LED Startlampen etc.) ausgestatteten Bauer B14 auszumustern. Ich brauche dringend Argumente dagegen, das heißt möglichst miese Erfahrungsberichte über die FP 30! Aber auch andere Argumente sind herzlich willkommen.

 

Vielen Dank!

:wink:

 

Nichts wie weg mit dem alten Glump. Alte Kiste mit unsäglichen Nachteilen, z.B.: Filmführung, hier speziell - keine gebogene Filmbahn am Bildfenster, Tonwelle mit zu wenig Auflagefläche, festsitzende Pendelrolle, austretendes Öl, Bildstrichverstellung "wie im alten Rom" - altes Glump eben. Nicht traurig sein, sondern dem Chef danken, dass er so aufgeschlossen ist. Gruss

Geschrieben
Liebe Kollegen,

 

mein Boss ist im Begriff, sich Kinoton FP 30 D aufschwatzen zu lassen :cry: und unsere guten, alten, tadellos gepflegten, mit allen modernen Raffinessen (Laserspaltbildgeräte/Digitalton/LED Startlampen etc.) ausgestatteten Bauer B14 auszumustern. Ich brauche dringend Argumente dagegen, das heißt möglichst miese Erfahrungsberichte über die FP 30! Aber auch andere Argumente sind herzlich willkommen.

 

Vielen Dank!

:wink:

 

Nichts wie weg mit dem alten Glump. Alte Kiste mit unsäglichen Nachteilen, z.B.: Filmführung, hier speziell - keine gebogene Filmbahn am Bildfenster, Tonwelle mit zu wenig Auflagefläche, festsitzende Pendelrolle, austretendes Öl, Bildstrichverstellung "wie im alten Rom" - altes Glump eben. Nicht traurig sein, sondern dem Chef danken, dass er so aufgeschlossen ist. Gruss

 

ja, schenk mir dein neues glump, dass nach 5 jahren ausgenudelt ist...

 

vorteile der bauer:

- schweres gussgehäuse, geräusch und schwingungsdämpend.

- tonschwungbahn: geringe auflagefläche, dadurch keine kratzer in der bildfläche bei anlauf

 

alle anderen beschriebenen mängel treten nur auf, wenn die maschine über mehrere jahrzehnte nicht gewartet wurde.

die bauer-maschinen die ich kenne, haben zum teil 50 jahre auf dem buckel und laufen immernoch einwandfrei, auch ist die bildstrichverstellung sehr präzise, kommt halt drauf an, wer die maschine bedient...

Geschrieben

Na sowas aber auch!

Schon komisch, dass die alten Maschinen solange und bis heute problemlos überdauern.

Bei uns im Kino steht auch noch "so altes Glump" aus den 50ern im Vorführraum, das bis heute tadellos und einwandfrei funktioniert.

Also wer mit einer B14 schon solche Probleme hat, wie siehts da erst mit einer neuen Maschine nach kurzer Betriebsdauer aus?

Geschrieben

Die größere Vorwickelzahnrolle älterer Bauer-Maschinen kann nur dann ein Problem werden, wenn man sehr stark geschrumpfte alte Acetatkopien spielen will - aber wie gesagt, nur in extremen Fällen.

 

Wenn an der alten Maschine in puncto Bildhelligkeit und Ausleuchtung alles stimmt, sie ordentlich gewartet und eingestellt ist, außerdem eine neuzeitliche Tonabtastung existiert, warum sollte man sie dann ersetzen? Wie schon bemerkt wurde, bringt eine Investition in neue Objektive eventuell einen größeren Qualitätsschub.

 

Aber vielleicht braucht Cheffe ja einfach eine Neuanschaffung zum langfristigen Abschreiben...? :)

  • 4 Wochen später...
Geschrieben
Wie kann der größere Zahnrollendurchmesser an der Schaltrolle zum Problem werden und an Vor- und Nachwickelrollen nicht? Der Film ist z.B. an der Nachwickelrolle sogar noch weiter umschlungen...?

 

Update, nachdem wir gestern ne geschrumpfte Technicolor Kopie gespielt haben:

 

Es war nicht möglich die Kopie ohne Probleme zu spielen da die untere Schleife bei jeder Klebestelle etwas kleiner wurde. Die Nachwickelrolle der FP30 wird einfach zu weit umschlungen. Selbst beim Umgehen des Filmsplittingschalters gabs noch Probeme. Deshalb nochmal die Frage: Wieso sollte bei der E-Version die große Schaltrolle zum Problem werden wenns schon an der Nachwickelrolle scheitert?

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