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Geschrieben

Ganzschöne Sauerei was die da Abziehen. Manche denken die können mit den Leuten umgehen wie sie wollen. Wenn ich dort Mittarbeiter wäre würde ich mir da schon irgendwas einfallen lassen um den Boss von dem Laden mal zu zeigen das er sich nicht alles Erlauben kann.

Geschrieben

Auf der taz-Webseite ist der neueste Stand zu lesen:

http://www.taz.de/regional/berlin/aktue...r-gericht/

 

Zitat: "Im Streit über die Arbeitsbedingungen im Kino Babylon Mitte muss die Geschäftsführung eine Niederlage einstecken: Die fristlose Kündigung eines Mitarbeiters war rechtswidrig, entschied am Dienstag das Arbeitsgericht Berlin. Die Neue Babylon Berlin GmbH, die das Kino in Mitte betreibt, muss Jason Kirkpatrick zwei Monatsgehälter zurückzahlen." usw. usf.

 

Noch eine Anmerkung zum Status als kommunales Kino. Das Babylon wird im Artikel zwar als solches bezeichnet, ist es aber de facto seit 2005 nur noch zum Teil. In einem heftig umstritten Vergabeverfahren wurde dem alten Träger die Führung aufgekündigt und dann an den jetzigen Betreiber übertragen. Das Bablyon wird zur Hälfte als Programm- und zur Hälfte als kommunales Kino geführt. Möglicherweise war der Senat mit den Zuschauerzahlen davor unzufrieden. Nachlesen kann man das z.B. hier:

http://www.cinetramp.de/conpresso/carte...ie=cartebl

 

In vielen kommunalen Kinos wird übrigens ehrenamtlich gearbeitet. Ich selbst hab 5 Jahre ehrenamtlich als Vorführer gearbeitet... Das sind dann aber auch Kinos, die keine 320000 Euro pro Jahr an Subventionen bekommen. Dafür hatte ich als Aktiver viele Freiheiten und Möglichkeiten.

Geschrieben
eine kündigung bedarf der schriftform, um wirksam zu sein!!!

 

Stand da nicht irgendwo er hatte keinen schriftlichen Vertrag - dann kann ja wohl auf Zuruf gekündigt zu werden :shock: - laut einem Arbeitsrechtler brauchst Du zum Arbeiten nix schriftliches - kommen und Arbeit tuen und nicht vertrieben werden soll langen um ein Arbeitsverhältnis einzugehen :D

 

 

.

Geschrieben

Oh, ist mal wieder jemand spontan auf unmenschliche Arbeitsbedingungen im Kino aufmerksam geworden ?

 

Arbeitsbedingungen die sich auf einen erheblichen Teil der Kinos in Deutschland übertragen lassen. Beispiele finden sich, wenn man zwischen den Zeilen in den Beiträgen der "Filmvorführer" hier im Forum liest zu genüge.

 

Nur, was scheinbar niemand so richtig begreift, NACH der Kündigung zum Arbeitsgericht rennen und klagen wird die Arbeitsbedingungen in der deutschen Kinobranche niemals ändern.

Solange sich das Personal ausbeuten lässt und selbst in Großstädten Stundenlöhne von 6,50€ akzeptiert werden wird sich nichts ändern.

Dieses Problem existiert in Einzelkinos wie in Multiplexen, die paar Betriebe die aktuell angemessene Löhne zahlen (ausgenommen alte UfA/CxX Verträge) dürfte man an einer Hand abzählen können.

 

Und wer ist jetzt schuld daran ? Der Arbeitgeber "der es ja wegen der Steuern schon so schwer hat" oder der Arbeitnehmer der sich zuviel gefallen lässt ?

 

Das Problem ist, mit Leidenschaft und "Liebe zum Kino" kann ich weder Miete, noch Lebensmittel oder irgendetwas Lebensnotwendiges bezahlen, oder kann jemand seine Miete mit Freikarten begleichen ?

 

Kino 2009 ist nicht die verträumte Dorfklitsche in der "CinemaParadieso" läuft, sondern Arbeitsbedingungen die anderen Unternehmen verdammt schlechte Presse und erhebliche Probleme mit der Öffentlichkeit eingebracht haben. Nur, wo sind die Berichte auf Seite 1 "XYZ arbeitet als Filmvorführer bei ZYX und hat eine 7 Tage Woche", die "Undercover" Aktionen von G.Wallraff verkleidet als Popcornbäcker ?

Geschrieben
...

Solange sich das Personal ausbeuten lässt und selbst in Großstädten Stundenlöhne von 6,50€ akzeptiert werden wird sich nichts ändern.

...

 

Ist das nicht sogar unter dem "Sozialhilfesatz"? Sollte man da nicht noch was von Hartz IV dazu bekommen und Wohngeld etc.?

 

 

Bei den Einzelkinos sind das ja meistens Einzelkämpfer die sich eher selber ausbeuten (aber ihren Traum leben) und mit Aushilfen versuchen das Programm am laufen zu halten.

 

 

.

Geschrieben

Oh großer Manitu des Wissens, dann lass uns mal dran teilhaben.

Die Missstände wie sie in dem Artikel aufgezeigt wurden, sind schon etwas besonderes. Das gibt es sicher öfters, aber die Regel ist das nicht. Es geht im übrigen nicht um die 6,50/h. 8)

Geschrieben

Das höre ich von den Kollegen irgendwie anders, irgendwie werden "ab und zu" regelmässig Mitarbeiter gekündigt wenn selbige bspw. versuchen den von Dir empfohlenen Betriebsrat zu gründen.

Auch die Bezahlung weit unter dem "Mindestlohn" ist Standart, ebenso die Bezahlung pro Vorstellung (dumm wenn ein 3 Stunden Schinken läuft).

 

Die Kollegen die dieses berichten sind übrigens in ganz Deutschland verteilt, in ganz kleinen und ganz besonders wertvollen Kinos ebenso wie in großen bösen Multiplexen.

 

Das ich hier keine Namen nenne sollte eigentlich klar sein.

 

Scheinbar möchten aber einige die Realität nicht wahrhaben...

Geschrieben
eine kündigung bedarf der schriftform, um wirksam zu sein!!!

 

Stand da nicht irgendwo er hatte keinen schriftlichen Vertrag - dann kann ja wohl auf Zuruf gekündigt zu werden :shock: - laut einem Arbeitsrechtler brauchst Du zum Arbeiten nix schriftliches - kommen und Arbeit tuen und nicht vertrieben werden soll langen um ein Arbeitsverhältnis einzugehen :D

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Kurz und knackig: Ein Arbeitsverhältnis muss nicht durch einen schriftlichen Vertrag geschlossen werden, es reicht ein mündlicher. Die Kündigung muss aber in jedem Fall schriftlich erfolgen, so steht es im §623 BGB.

 

Allerdings ist seit einigen Jahren vorgeschrieben, dass bei einem mündlichen Arbeitsvertrag die Vereinbarungen schriftlich fixiert werden - quasi halbschriftlich also.

Dafür gibt es auf der Webseite des HDF im internen Bereich Vordrucke.

 

Bin selber mal der Fehlinformation aufgesessen, dass Arbeitsverträge schriftlich sein müssen.

Geschrieben

tomas katz hat recht: ein faktisches arbeitsverhältnis reicht...!

aber wie gesagt kündigung MUSS schriftlich sein, ohne wenn und aber...!

 

btw. wer rausfliegt, weil er einen betriebsrat gründen will, muss sich schon ziemlich ungeschickt/unbedarft anstellen!

sowas tut man schließlich nicht öffentlich mit mitteilung an den chef, sondern unbemerkt und wenn man dann in der von verdi einberufenen wahlversammlung aufsteht um für den wahlvorstand zu kandidieren ist man schon besonders kündigungsgeschützt...

ist natürlich ungeschickt, wenn man nur einen befristeten vertrag hat, dann sollte man die finger davon lassen...

Geschrieben

Ich glaube Stand-By hat vergessen folgendes in seinen Thread zu schreiben

Ich denke das Du die tatsächlichen Bedingungen in den Kinos IN DENEN ICH BISHER GEARBEITET HABE nicht ansatzweise kennst....

 

Ich finde übrigens, dass schlechte Bezahlung eine Sache ist, aber schlechte Bezahlung unter unmöglichen Bedingungen noch mal was anderes.

Geschrieben

Was ich hauptsächlich zum Ausdruck bringen wollte ist das die Arbeitsbedingungen in dieser Branche im Prinzip niemanden interessieren, das kann die heutige Spaßgesellschaft wohl nicht verkraften

 

Das beschriebene ist größtenteils Alltag befreundeter Kollegen die nicht unbedingt die Möglichkeit haben etwas daran zu ändern da alleine der Versuch damit enden würde das jemand anders dann den Job macht.

 

Das sind Beispiele aus der Praxis, echt und zum Anfassen :wink:

 

P.S. Nein, ich werde nicht pro Vorstellung bezahlt, würde sich aber bei uns sicherlich trotzdem lohnen.... 8)

Geschrieben
Das Problem ist, mit Leidenschaft und "Liebe zum Kino" kann ich weder Miete, noch Lebensmittel oder irgendetwas Lebensnotwendiges bezahlen, oder kann jemand seine Miete mit Freikarten begleichen ?

 

Kino 2009 ist nicht die verträumte Dorfklitsche in der "CinemaParadieso" läuft, sondern Arbeitsbedingungen die anderen Unternehmen verdammt schlechte Presse und erhebliche Probleme mit der Öffentlichkeit eingebracht haben. Nur, wo sind die Berichte auf Seite 1 "XYZ arbeitet als Filmvorführer bei ZYX und hat eine 7 Tage Woche", die "Undercover" Aktionen von G.Wallraff verkleidet als Popcornbäcker ?

 

Ich denke Stand-By hat damit eines der Hauptprobleme (zumindest für die an der Basis Beschäftigten) auf den Punkt gebracht. 7 Tage Woche, Arbeitszeiten regelmäßig bis 2 Uhr nachts, tlw. Monatsstundensummen von über 300 Stunden (ohne finanziellen Ausgleich, abbummeln zwar möglich ...) :shock: .

Was sagt dann irgendwann die Familie dazu? :oops:

 

Viele Grüße

Peter

Geschrieben

Keiner kann sich vorstellen, was in dieser Branche abläuft. Bin selbst 12 Jahre fest angestellt und werde ausgebeutet ohne Ende. Löhne nicht pünktlich, keine Lohnerhöhung, keinen Arbeitsvertrag !!!!!!!!!!!! und...und...und...

Geschrieben
wenn alles soooooooo schlimm beim Kino ist, ihr bis aufs Blut ausgebeutet werdet, warum streicht ihr dann nicht die Segel ?

 

Weil 80% von den Spezialisten woanders keinen Job finden werden und wenn doch sich sicher nicht lange halten

Geschrieben
Keiner kann sich vorstellen, was in dieser Branche abläuft. Bin selbst 12 Jahre fest angestellt und werde ausgebeutet ohne Ende. Löhne nicht pünktlich, keine Lohnerhöhung, keinen Arbeitsvertrag !!!!!!!!!!!! und...und...und...

 

Was hast Du gelernt?

Geschrieben

Naja, ob das alles noch menschenwürdig ist, glaube ich auch nicht.Es ist nur so, das mir diese Arbeit Spaß macht, nur davon werden wir nicht satt. Es gibt keinerlei Möglichkeit für ein Gespräch und eine neue Arbeit zu finden ist nicht so einfach, wenn man etwas älter ist. Ich lebe und sterbe für dieses Kino und habe immer zur Geschäftsleitung gehalten und Verständnis gezeigt, aber bei 6,50 Euro STD Lohn, gleichgestellt mit Pauschalkräften, stellt sich mir schon die Frage"Wie geht es weiter ?" Fühle mich einfach nur in den A....getreten.

Sorry !!!!!

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