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Geschrieben

Eine erfreuliche Nachricht: in Paris läuft Christophe Barratiers neuester Film FAUBOURG 36 angeblich in einer 70mm-Version!

 

Ich habe den Film gestern in der Pressevorführung gesehen. Starke Parallelen zu Luhrmans MOULIN ROUGE sind storymäßig vorhanden. Leider jedoch fehlt dem Film der gewisse Charme, der französischen Filmen so gut steht. Auch gefühlsmäßig konnte mich der Film nicht so bewegen wie mein Allzeitfavorit MOULIN ROUGE. Aber das ändert sich ja möglicherweise bei einem 70mm-Screening :roll: - @preston: hol Dir die Kopie mal auf die Südkurve!

Geschrieben

Offenbar ohne Digital Intermediate - gottlob. Dreh auf 4-Perf 35mm in Scope, das läßt hoffen. Und vielleicht auch als Direktkopie? Zumal für eine einzige Kopie kein Duplikatnegativ lohnt.

Theoeretisch sehen wir also 35mm-Kinematographie in Reinstkultur. :)

 

http://www.cinemasgaumontpathe.com/cine...ubourg-36/

(Das Ganze gehört vielleicht in den Block "Allgemeines", weil hochktuell und nicht nostalgisch.)

Geschrieben
...Offenbar ohne Digital Intermediate..

 

Angesichts der vielen Digital Visual Effects kann ich mir das nicht vorstellen. Du etwa?

 

Die End Credits der 35mm CS Kopie waren leider extrem klein und dadurch für meine Augen unleserlich. Kann jetzt also nicht sagen, ob ein DI im Abspann aufgeführt wurde.

Geschrieben
Offenbar ohne Digital Intermediate - gottlob. Dreh auf 4-Perf 35mm in Scope, das läßt hoffen. Und vielleicht auch als Direktkopie?

 

nein ... produktionskette wie folgt ... aufnahme Panavision scope > negativ-scan 4k > digitale bearbeitung > digital intermediate 4k > vom ausbelichteten frischen 35mm IN blow-up auf 70mm dts ... nur eine 70mm hergestellt ... die läuft jetzt im Gaumont Opera in Paris ...

Geschrieben
Offenbar ohne Digital Intermediate - gottlob. Dreh auf 4-Perf 35mm in Scope, das läßt hoffen. Und vielleicht auch als Direktkopie?

 

nein ... produktionskette wie folgt ... aufnahme Panavision scope > negativ-scan 4k > digitale bearbeitung > digital intermediate 4k > vom ausbelichteten frischen 35mm IN blow-up auf 70mm dts ... nur eine 70mm hergestellt ... die läuft jetzt im Gaumont Opera in Paris ...

 

Interessant! Gibt's denn auch die Möglichkeit, vom DI direkt auf 70mm auszubelichten?

Geschrieben

Interessant! Gibt's denn auch die Möglichkeit, vom DI direkt auf 70mm auszubelichten?

 

nein ...

 

Grundsätzlich nicht oder ist die Technik einfach noch nicht bereit dafür?

 

es gibt m.w. keine 70mm belichter ... man kann natürlich 65mm ausbelichten, 70mm aber nicht ...

Geschrieben

Interessant! Gibt's denn auch die Möglichkeit, vom DI direkt auf 70mm auszubelichten?

 

nein ...

 

Grundsätzlich nicht oder ist die Technik einfach noch nicht bereit dafür?

 

es gibt m.w. keine 70mm belichter ... man kann natürlich 65mm ausbelichten, 70mm aber nicht ...

naja, gehen würde es schon, es wird, aber so verfahren wie preston geschildert hat: ausbelichtung auf 65mm negativ, kopiert dann auf 70mm positiv :)

Geschrieben

Die Frage, die ich mir stelle, ist ganz einfach: bekäme man nicht eine bessere Qualität, wenn man vom DI direkt auf 65mm ausbelichten würde anstatt den Zwischenschritt über 35mm Negativfilm mit anschließendem optischen Blow Up auf 70mm zu beschreiten?

Geschrieben
Die Frage, die ich mir stelle, ist ganz einfach: bekäme man nicht eine bessere Qualität, wenn man vom DI direkt auf 65mm ausbelichten würde anstatt den Zwischenschritt über 35mm Negativfilm mit anschließendem optischen Blow Up auf 70mm zu beschreiten?

 

extra ein 65mm negativ für eine 70mm kopie? wer soll das bezahlen?

 

das 35mm negativ von FAUBOURG 38 wurde ja nach dem blow-up für die 35mm serienkopierung genutzt, war also vorhanden und brachte weiteren nutzen.

Geschrieben
Die Frage, die ich mir stelle, ist ganz einfach: bekäme man nicht eine bessere Qualität, wenn man vom DI direkt auf 65mm ausbelichten würde anstatt den Zwischenschritt über 35mm Negativfilm mit anschließendem optischen Blow Up auf 70mm zu beschreiten?

 

extra ein 65mm negativ für eine 70mm kopie? wer soll das bezahlen?

 

das 35mm negativ von FAUBOURG 38 wurde ja nach dem blow-up für die 35mm serienkopierung genutzt, war also vorhanden und brachte weiteren nutzen.

 

OK - es war dann vermutlich eine rein finanzielle Enscheidung. Logisch, muss sich ja rechnen. Das 65mm Negativ hätte man ja dann für eine 70mm Serienkopierung nutzen können....rein theoretisch.

 

Meine Fragestellung bleibt aber damit weiter bestehen.

Geschrieben

Wenn es denn schon ein DI gibt sollte es zumindest keine Zwischenstufe mehr geben zwischen dem DI und der 70mm Kopie.

 

Ich erhoffe mir das auch als Möglichkeit noch einmal an einen Film wie Ben Hur mit einer neuen 70mm Kopie heranzukommen. Da man wohl bei Warner eine photochemische Restauration nicht mehr für möglich bzw. erstrebenswert/wirtschaftlich hält wäre es doch schön vom 6 oder 8k Scan auf 70mm auszubelichten.

 

Der Prozeß des Ausbelichtens vom DI direkt auf den Print dauert doch meines Wissens momentan noch recht lange und ist vor allem deswegen für Massenkopien nicht geeignet aber das wäre ja bei 70mm Kopien die immer mehr oder weniger Unikate sind nicht das Problem, man müsste eben nur in der Lage sein gleich auf 70mm statt 65mm zu gehen.

 

Vielleicht habe ich da ein paar Denkfehler drin, aber hier gibt es ja genug Leute die sich mit der Materie auskennen :)

Geschrieben
Offenbar ohne Digital Intermediate - gottlob. Dreh auf 4-Perf 35mm in Scope, das läßt hoffen. Und vielleicht auch als Direktkopie?

 

nein ... produktionskette wie folgt ... aufnahme Panavision scope > negativ-scan 4k > digitale bearbeitung > digital intermediate 4k > vom ausbelichteten frischen 35mm IN blow-up auf 70mm dts ... nur eine 70mm hergestellt ... die läuft jetzt im Gaumont Opera in Paris ...

Und hätten Sie da eine Quellenangabe?

(Ich brauch' sowas immer für den Index, dankeschön).

 

Wenn vom ausbelichteten 35-mm-Dupneg. auf 70mm vergrössert wurde, wäre auch dies ein eher unvorteilhafter Schritt. Der digitale Scan ist bereits verlusbehaftet, die Ausbelichtung eben so.

Nach alledem wohl ein gute Premierenkopie, aber kaum eine neue Seherfahrung, die gänzlich neue Maßstäbe setzen könnte.

Wenn es denn schon ein DI gibt sollte es zumindest keine Zwischenstufe mehr geben zwischen dem DI und der 70mm Kopie.

 

Ich erhoffe mir das auch als Möglichkeit noch einmal an einen Film wie Ben Hur mit einer neuen 70mm Kopie heranzukommen. Da man wohl bei Warner eine photochemische Restauration nicht mehr für möglich bzw. erstrebenswert/wirtschaftlich hält wäre es doch schön vom 6 oder 8k Scan auf 70mm auszubelichten.

 

Der Prozeß des Ausbelichtens vom DI direkt auf den Print dauert doch meines Wissens momentan noch recht lange und ist vor allem deswegen für Massenkopien nicht geeignet aber das wäre ja bei 70mm Kopien die immer mehr oder weniger Unikate sind nicht das Problem, man müsste eben nur in der Lage sein gleich auf 70mm statt 65mm zu gehen.

 

Vielleicht habe ich da ein paar Denkfehler drin, aber hier gibt es ja genug Leute die sich mit der Materie auskennen :)

Das ist heute schon machbar, wird von einer skandinavischen Firma angeboten (sie hatte auch in einer Fachzeitschrift kürzlich annonciert. Ich glaube "in camera"): hier preist man die "Direktkopie" über 2k direkt in Ausbelichtung auf eine 35mm-Festivalkopie, die extrem sauber und auch ruhig im Bildstand wirke.

 

Setzt man Deine Idee fort, wäre sie eine Möglichkeit bei schwer beschädigten Large-Format-Negativabschnitten.

 

Hättest Du noch einmal eine Quelle zu der BEN HUR-Bewertung? (Vielleicht sind es nur ein paar Bildfelder, die fehlen, aber deswegen nicht zur völligen Nichtkopierbarkeit führen.

Allerdings fürchtet man sich vor der Blu ray-Gemeinde, und so ist auch eine Veröffentlichung von LAWRENCE OF ARABIA immer wieder hinaus geschoben worden, weil sich der derzeitige Zustand sämtlicher Sicherungsmaterialien wohl als mangelhaft erweist: zumindest aus Sicht der digital-fetischisierten Sehweise.)

Geschrieben
preston sturges hat folgendes geschrieben:

was für einen index, bitteschön?

Mr. Sturges, sie haben es vielleicht vergessen, aber er wollte doch ein Kino-Buch schreiben. Zweifellos wird allein schon sein Stil für einen sehr exklusiven Leserkreis sorgen...

Sie kommen auch drin vor, Mr. Sturges, natürlich unter Pseudonym. Es lautet etwas umständich:"Großer KinovernichterMarketingheini70mmFadingverursacherNichtswisserJugendverderberDigitaljüngerSchlechtwetterverursacher"

Geschrieben

Das ist heute schon machbar, wird von einer skandinavischen Firma angeboten (sie hatte auch in einer Fachzeitschrift kürzlich annonciert. Ich glaube "in camera"): hier preist man die "Direktkopie" über 2k direkt in Ausbelichtung auf eine 35mm-Festivalkopie, die extrem sauber und auch ruhig im Bildstand wirke.

 

Das würde mich interessieren, kannst Du mir bitte sagen wie die Firma heisst ?

Wobei man in einem solchen Fall sicher von 4k auf 35mm ausbelichten sollte.

 

 

 

 

Hättest Du noch einmal eine Quelle zu der BEN HUR-Bewertung? (Vielleicht sind es nur ein paar Bildfelder, die fehlen, aber deswegen nicht zur völligen Nichtkopierbarkeit führen.

 

Auskunft von jemandem der für Warner an Ben Hur arbeitet und nicht gerne genannt werden mag. Er meinte, dass man wegen Schrumpfung und Zerfall des Originalnegativs und geschrumpften Separations mit der für 2009 geplanten Blu-Ray Veröffentlichung nicht so recht vorankäme. Um Farbverschiebungen und Größenveränderungen in den Griff zu bekommen die beim Zugriff auf solches Material unvermeidbar sind soll wohl eine weiterentwickelte Version des sogenannten "ultra resolution" Prozesses verwandt werden. Zum damaligen Zeitpunkt (vor ca einem halben Jahr) war es allerdings so, dass man noch nicht absehen konnte inwieweit dieser Prozess rechtzeitig so weit war auch für Ben Hur verwendet zu werden.

 

 

 

 

Allerdings fürchtet man sich vor der Blu ray-Gemeinde, und so ist auch eine Veröffentlichung von LAWRENCE OF ARABIA immer wieder hinaus geschoben worden, weil sich der derzeitige Zustand sämtlicher Sicherungsmaterialien wohl als mangelhaft erweist: zumindest aus Sicht der digital-fetischisierten Sehweise.)

 

Die Veröffentlichung von Lawrence von Arabien wurde herausgeschoben weil die vorhandenen Materialien sehr schlecht sind, und zwar die Digitalen. Wer mal ein oder zwei Ausschnitte in dem Sony Blu-Ray-Ttrailer gesehen hat wird wissen was ich meine, auch die darauf basierenden Fernseh HD-Versionen sind von schlechter Qualität. Die Sicherungsmaterialien auf der Filmseite sind meines Erachtens sehr gut als Ausgangspunkt für eine hervorragende Blu-Ray geeignet. Von der HD-Version von Ben Hur zeigte ich Dir ja Captures und Du hast sie zunächst für DVD-Captures gehalten weil sie so soft waren, überhöhtes Anspruchsdenken kann ich da also nicht erkennen :)

 

noch ein wenig off-topic:

Wie wird eigentlich die Frage neuer Kopien gelöst wenn es um die MGM-Filme geht die Warner auf digitalen Medien rausbringt ? Filme wie King of Kings, Ben Hur, Raintree County und Mutiny on the Bounty würde ich gerne mal mit neuen 70mm-Kopien sehen, aber wer soll den Aufwand treiben wenn die Rechte für die Kinoverwertung bei MGM liegen ?

 

Nun könnte man sagen, dass MGM auch so einmal neue Kopien machen könnte aber alles was zuletzt neu bei Fox herauskam gab es auch nur sozusagen Huckepack mit DVD releases und nicht einfach mal so, auch bei Khartoum vermute ich Arbeiten an einem Master für Silberscheiben und dann hat MGM nicht einmal den Nebeneffekt das als "begleitende Maßnahme" zur DVD/Blu-Ray-Veröffentlichung vermarkten zu können.

Geschrieben

Das ist heute schon machbar, wird von einer skandinavischen Firma angeboten (sie hatte auch in einer Fachzeitschrift kürzlich annonciert. Ich glaube "in camera"): hier preist man die "Direktkopie" über 2k direkt in Ausbelichtung auf eine 35mm-Festivalkopie, die extrem sauber und auch ruhig im Bildstand wirke.

 

Das würde mich interessieren, kannst Du mir bitte sagen wie die Firma heisst ?

Wobei man in einem solchen Fall sicher von 4k auf 35mm ausbelichten sollte.

.

Vorhin vergeblich nachgestöbert, aber ich suche das gerne noch heraus.

Jedenfalls wurde dieses Verfahren der Printausbelichtung nur für Festivalkopien beworben, weil die Ausbelichtung auf Serienkopien schlichtweg zu lange dauern würde.

Andersherum wäre ja ein 6k-Scan und Ausbelichtung auf mehrere 35mm-Dupnegative ein deutlicher Sprung für die 35mm-Massenkopie. Wäre aber wiederum in den konventionellen 2k work flow schwer integrierbar.

Die Veröffentlichung von Lawrence von Arabien wurde herausgeschoben weil die vorhandenen Materialien sehr schlecht sind, und zwar die Digitalen. Wer mal ein oder zwei Ausschnitte in dem Sony Blu-Ray-Ttrailer gesehen hat wird wissen was ich meine, auch die darauf basierenden Fernseh HD-Versionen sind von schlechter Qualität. Die Sicherungsmaterialien auf der Filmseite sind meines Erachtens sehr gut als Ausgangspunkt für eine hervorragende Blu-Ray geeignet.

Da setzt wiederum unsere Kritik an, daß das sämtlichen Versionen von LAWRENCE zugrundeliegende ZwiPo von 1988 bereits fehlerhaft hergestellt war.

Dies zeigt sich durch die Ausleuchtungsfehler und Bildstandschwankungen in vielen Video-Versionen seit 1992. In der 70mm-Kopie fällt der Ausleuchtungsfehler weniger auf, weil über den Schritt der Dupkopierung zum Internegativ und letzlich zur Theaterkopie dieser Fehler durch die optischen Umkopierungen unfreiwillig kompensiert wurde.

1988 wurde das das 65-mm-Originalnegativ (mitsamt der wieder eingefügten Out-Takes) trotz altersbedingter Schrumpfung auf einem 65-mm-Bell & Howell-Modell C-Durchlaufprinter mit Schmitzer-Naßteil auf die neuen 65-mm-und 35-mm-Zwipos umkopiert. Also auf einem Printer, der zwar immerhin mit einem Wet-Gate-Fenster aufgerüstet wurde, allerdings in bezug auf seine Zahnkranzteilung einer Spezialanfertigung bedürfte. Die im Endergebnis der Theaterkopien und auch der Columbia DVD von 2000 störenden diagonalen Bildstandsschwankungen - zumeist zu einer Seite hin tendierend (denn auch im Kopierkopf befindet sich ja nur auf einer Seite ein Zahnkranz) - können als typisch für nicht perfekt justierte Printer des o. g. Typus gelten, sobald etwa die Gummiandruckrolle am Zahnkranz keine optimale Abstandsjustage erfährt oder auch eine Zahntrommel auf ihrer Welle nicht richtig in der Fluchtung eingestellt wird. Der Bildstand blieb also unbefriedigend, die Rauchigkeit des Bildes eben so. Ein paar Jahre später wurden diese Fehler bei der MY FAIR LADY-Restaurierung weitgehend vermieden, aber neue Ideen auf der Sound-Ebene hinzugefügt.

Wie wird eigentlich die Frage neuer Kopien gelöst wenn es um die MGM-Filme geht die Warner auf digitalen Medien rausbringt ? Filme wie King of Kings, Ben Hur, Raintree County und Mutiny on the Bounty würde ich gerne mal mit neuen 70mm-Kopien sehen, aber wer soll den Aufwand treiben wenn die Rechte für die Kinoverwertung bei MGM liegen ?

 

Nun könnte man sagen, dass MGM auch so einmal neue Kopien machen könnte aber alles was zuletzt neu bei Fox herauskam gab es auch nur sozusagen Huckepack mit DVD releases und nicht einfach mal so, auch bei Khartoum vermute ich Arbeiten an einem Master für Silberscheiben und dann hat MGM nicht einmal den Nebeneffekt das als "begleitende Maßnahme" zur DVD/Blu-Ray-Veröffentlichung vermarkten zu können.

Technirama nochmals konventionell auf 70mm kopiert ist auszuschliesen, weil die Printer und Lampenhäuser entsorgt wurden. Dagegen ist der 65-mm-Bereich heute ein Kinderspiel...

Würde sagen - ohne dabei kontraproduktiv zu kritisieren - daß dies immer von der Firmenpolitik abhing. Hier hatte der Schawn Belston im Auftrag der Fox-Firmenspitze eine etwas freiere Hand, zumindest um von jedem Film eine (Null-)Kopie zu ziehen.

Bei John Kirk (MGM/UA) hatte die Firmenspitze restriktiv ablehnend reagiert, als EXODUS 1999 ins Spiel kam. Daher wurde nur eine neue 35mm-Festival-Kopie mit Dolby-Lichtton gezogen.

Bei Richard (Dick) May von Warner, den ich nicht kenne, gab es vor einigen Jahren Anstösse, einige solcher Titel ins Visier zu nehmen, etwa AROUND THE WORLD IN 80 DAYS. Heraus kam nur eine Videoversion. Und bei "2001" anno 2001 erwies sich das Duplikatnegativ als ähnlich minderwertig wie schon bei LAWRENCE: fast hätte man geglaubt, es sei das Dup, das Ted Turner 1988 von "2001" (und auch von "Ben Hur") gezogen hatte, von dem nur noch einmal eine Neukopie gezogen wurde.

 

Der beste Weg ist nach meinem Geschmack die analoge Direktkopierung unter Einschluss auch einiger fehlerhafter oder schadhafter Stellen. Nur frißt dies horrend viel Zeit und Geld für ordentliche Materialproben und Lichtbestimmungen, die keiner hat.

Robert Wise hatte ja 1968 das Kopierwerk wochenlang getriezt, um die komplizierten Opticals und Schwarzweiss-Farb-Blenden bei STAR! abzugleichen.

Ist heute unbezahlbar, weshalb man sich eine eher helle und etwas bräunliche Einfärbung der Neufassung vorstellen könnte.

 

Auskunft von jemandem der für Warner an Ben Hur arbeitet und nicht gerne genannt werden mag. Er meinte, dass man wegen Schrumpfung und Zerfall des Originalnegativs und geschrumpften Separations mit der für 2009 geplanten Blu-Ray Veröffentlichung nicht so recht vorankäme. Um Farbverschiebungen und Größenveränderungen in den Griff zu bekommen die beim Zugriff auf solches Material unvermeidbar sind soll wohl eine weiterentwickelte Version des sogenannten "ultra resolution" Prozesses verwandt werden. Zum damaligen Zeitpunkt (vor ca einem halben Jahr) war es allerdings so, dass man noch nicht absehen konnte inwieweit dieser Prozess rechtzeitig so weit war auch für Ben Hur verwendet zu werden..

Bei den Separationen ist die Schrumpfung für eine erneute Analog-Kopierung verhehrend. Beim O-Negativ ließe sich durchaus ein neues Dup ziehen. Wenn es zu schadhaft ist, muss man dem wohl Glauben schenken. Im Gegensatz zu LAWRENCE, FAIR LADY oder 2001 etwa, war die Kopienauflage beim BEN HUR 1959 aber noch deutlich niedriger, was i.d.R. auf einen besseren Zustand hätte hoffen lassen.

Bei LAWRENCE, dessen Negativ ja auch 1988 fast tot gesagt wurde, gibt es ja ein BBC-Interview mit David Lean, der um 1987 äusserte, er sei bei Technicolor gewesen und das Negativ sei noch in gutem Zustand. (Vielleicht kann hier @filmempire noch einmal mit einer Information dienen?) Allerdings haben die damaligen Umschnitte und das Auto Select Printing bei diesem Titel schon gewisse Einflüsse auf den Zustand.

Bin doch sehr der Meinung, die LAWRENCE-Restaurierung müßte von Grund auf wiederholt werden.

 

Wie gesagt, dies sind mitterweile olle Kamellen, und es kann ja sein, daß sich etwas zum Positiven wendet.

 

Bei RAINTREE COUNTY wäre ich voll auf Deiner Seite: das wäre eine Sensation. (Aber es gibt halt nur ein Dutzend Häuser, die solche Breitfilmklassiker noch zeigen, und dann nur in wenigen Vorstellungen.)

Geschrieben

Vorhin vergeblich nachgestöbert, aber ich suche das gerne noch heraus.

Jedenfalls wurde dieses Verfahren der Printausbelichtung nur für Festivalkopien beworben, weil die Ausbelichtung auf Serienkopien schlichtweg zu lange dauern würde.

Andersherum wäre ja ein 6k-Scan und Ausbelichtung auf mehrere 35mm-Dupnegative ein deutlicher Sprung für die 35mm-Massenkopie. Wäre aber wiederum in den konventionellen 2k work flow schwer integrierbar..

 

70mm Kopien werden ja inzwischen leider immer in so geringer Menge hergestellt , dass das Verfahren dafür perfekt wäre, auf 35mm könnte das sicher auch sehr gut aussehen.

Den 2k workflow sähe ich sehr gerne abgeschafft und durch 4k als neuen Standard ersetzt, das scheint heutzutage auch nicht mehr so unrealistisch.

 

 

 

Da setzt wiederum unsere Kritik an, daß das sämtlichen Versionen von LAWRENCE zugrundeliegende ZwiPo von 1988 bereits fehlerhaft hergestellt war.

Dies zeigt sich durch die Ausleuchtungsfehler und Bildstandschwankungen in vielen Video-Versionen seit 1992. In der 70mm-Kopie fällt der Ausleuchtungsfehler weniger auf, weil über den Schritt der Dupkopierung zum Internegativ und letzlich zur Theaterkopie dieser Fehler durch die optischen Umkopierungen unfreiwillig kompensiert wurde.

1988 wurde das das 65-mm-Originalnegativ (mitsamt der wieder eingefügten Out-Takes) trotz altersbedingter Schrumpfung auf einem 65-mm-Bell & Howell-Modell C-Durchlaufprinter mit Schmitzer-Naßteil auf die neuen 65-mm-und 35-mm-Zwipos umkopiert. Also auf einem Printer, der zwar immerhin mit einem Wet-Gate-Fenster aufgerüstet wurde, allerdings in bezug auf seine Zahnkranzteilung einer Spezialanfertigung bedürfte. Die im Endergebnis der Theaterkopien und auch der Columbia DVD von 2000 störenden diagonalen Bildstandsschwankungen - zumeist zu einer Seite hin tendierend (denn auch im Kopierkopf befindet sich ja nur auf einer Seite ein Zahnkranz) - können als typisch für nicht perfekt justierte Printer des o. g. Typus gelten, sobald etwa die Gummiandruckrolle am Zahnkranz keine optimale Abstandsjustage erfährt oder auch eine Zahntrommel auf ihrer Welle nicht richtig in der Fluchtung eingestellt wird. Der Bildstand blieb also unbefriedigend, die Rauchigkeit des Bildes eben so. Ein paar Jahre später wurden diese Fehler bei der MY FAIR LADY-Restaurierung weitgehend vermieden, aber neue Ideen auf der Sound-Ebene hinzugefügt.

 

Was Farben und Lichtbestimmung betrifft gefiel mir von den 6 nachgezogenen Kopien die ich bisher sah Lawrence von Arabien am besten, der Bildstand ist mir bei der ganzen Farbenpracht dann auch nicht negativ aufgefallen :)

 

 

 

 

Technirama nochmals konventionell auf 70mm kopiert ist auszuschliesen, weil die Printer und Lampenhäuser entsorgt wurden. Dagegen ist der 65-mm-Bereich heute ein Kinderspiel....

 

Da würde sich das Ausbelichten eines DI auf 70mm ja geradezu anbieten, wenn das mal klappt gibt es ja auch sehr viele horizontal gedrehte Filme die davon profitieren könnten.

 

 

 

Würde sagen - ohne dabei kontraproduktiv zu kritisieren - daß dies immer von der Firmenpolitik abhing. Hier hatte der Schawn Belston im Auftrag der Fox-Firmenspitze eine etwas freiere Hand, zumindest um von jedem Film eine (Null-)Kopie zu ziehen.

 

Das ist sehr zurückhaltend ausgedrückt bzgl. Shawn Belston, neue Kopien von knapp einem Dutzend large Format Filmen sprechen denke ich eine deutliche Sprache, was haben dagegen Warner, Universal, MGM und Sony anzubieten ? Soweit ich sehen kann hat keines dieser Studios mehr als zwei Filme vorzuweisen von denen es neue(re) Kopien gibt. Ob und wie sie gezeigt werden können ist dann ja auch noch die nächste Frage: Bei Fox sieht man es eben auch sehr gerne wenn die Kopien gezeigt werden wohingegen die neuen Kopien von Grand Prix und auch Greatest Story Ever Told meines Wissens noch fast niemand gesehen hat. Das ist sehr schade, denn selbst wenn die Kopien zum Teil Mängel haben sollten wären sie doch den rosa Erstaufführungskopien im Rahmen eines Festivals vorzuziehen.

 

 

 

 

Bin doch sehr der Meinung, die LAWRENCE-Restaurierung müßte von Grund auf wiederholt werden.

 

Naja, mir fallen da auf Anhieb ca ein Dutzend anderer großformatiger Filme ein auf die ich zunächst ein wenig Zeit verwandt sehen wollte bevor man sich zum dritten Mal über Lawrence hermacht :)

 

 

 

 

Bei RAINTREE COUNTY wäre ich voll auf Deiner Seite: das wäre eine Sensation. (Aber es gibt halt nur ein Dutzend Häuser, die solche Breitfilmklassiker noch zeigen, und dann nur in wenigen Vorstellungen.)

 

Sicherlich richtig aber wenn man sich anguckt wo die Fox-Kopien laufen dann sind das oft Häuser die auch in Camera 65/UP70 aufgenommene Filme zeigen können, ein weiterer Kandidat für eine Erstaufführung im ultrabreiten Format wäre ja auch noch der Untergang des römischen Reiches - vielleicht klappt es ja doch einmal mit den beiden so wie zuletzt mit Khartoum.

Geschrieben

Jedenfalls wurde dieses Verfahren der Printausbelichtung nur für Festivalkopien beworben[...].

 

70mm Kopien werden ja inzwischen leider immer in so geringer Menge hergestellt , dass das Verfahren dafür perfekt wäre, auf 35mm könnte das sicher auch sehr gut aussehen.

Den 2k workflow sähe ich sehr gerne abgeschafft und durch 4k als neuen Standard ersetzt, .

Für die Serienkopierung zu langsam, für Festivalkopien möglich: dann aber 6k zur Reserve für Abtastung des modernen Daylight-35mm-Negativs und Anpassung des Work Flows. 4k reicht nicht aus (siehe Untersuchungen von SMPTE und FKT und Aussagen der "35mm"-Kameraleute in der A.S.C.), vor allem, da jeder Scan und Ausbelichtung Verluste mit sich trägt. Insofern bei rein photochemisch verarbeitetem Negativ fast immer der beste Weg: die Direktkopie auf photochemisches Material, auch wegen des unverfälschten Farbraums.

Der von mir erwähnte Artikel erschien in "in camera", April-Ausg. 2008: "35mm Film print without a negative".

 

 

Technirama nochmals konventionell auf 70mm kopiert ist auszuschliesen, weil die Printer und Lampenhäuser entsorgt wurden. Dagegen ist der 65-mm-Bereich heute ein Kinderspiel....

 

Da würde sich das Ausbelichten eines DI auf 70mm ja geradezu anbieten, wenn das mal klappt gibt es ja auch sehr viele horizontal gedrehte Filme die davon profitieren könnten.

.

Das Scannen und Ausbelichten ist nicht immer mit dem firmell zertifizierten Vorgang des D.I. gleichzusetzen. Prozessual oft völlig unterschiedlich.

Aber bei Technirama könnte man natürlich hochauflösend und relativ preiswert gegenüber 65mm-Transfers scannen. Oder die alten Technirama-Printer ausfindig machen und mit additiven Lampenhäusern und Reprooptiken bestücken. Vielleicht noch billiger (allerdings waren schon Harris/Katz bei "Spartacus" nicht mehr fündig geworden und fingen an zu "basteln"). Mich reizt der analoge Rekonstruktionsprozess, würde gerne dafür "sammeln" gehen. :wink:

 

 

Würde sagen - ohne dabei kontraproduktiv zu kritisieren - daß dies immer von der Firmenpolitik abhing. .

[...]was haben dagegen Warner, Universal, MGM und Sony anzubieten ?[...]wohingegen die neuen Kopien von Grand Prix und auch Greatest Story Ever Told meines Wissens noch fast niemand gesehen hat. .

"Greatest Story" ist mind. 1x gelaufen in USA. Entweder restriktive Verleihpraxis (siehe auch "Ryans Daughter", der nicht verliehen wird!), oder Desinteresse an diesem Film. Vermute, es ist eine Ausleihsperre: und diese betrifft dann auch Festivals wie in Oslo, Bradford, Karlsruhe, Krnov, San Francisco oder das demnächst in Dtl. stattfindende, etwas längere 70mm-Festival.

 

Bin doch sehr der Meinung, die LAWRENCE-Restaurierung müßte von Grund auf wiederholt werden.

 

Naja, mir fallen da auf Anhieb ca ein Dutzend anderer großformatiger Filme ein auf die ich zunächst ein wenig Zeit verwandt sehen wollte bevor man sich zum dritten Mal über Lawrence hermacht :).

Das ist wohl war. Es "nervt", daß immer auf diesem Film herumgeritten wird (aber auch ich nutze ihn als "Brotfilm").

ma"]

Bei RAINTREE COUNTY wäre ich voll auf Deiner Seite: das wäre eine Sensation. (Aber es gibt halt nur ein Dutzend Häuser, die solche Breitfilmklassiker noch zeigen, und dann nur in wenigen Vorstellungen.)

 

Sicherlich richtig aber wenn man sich anguckt wo die Fox-Kopien laufen dann sind das oft Häuser die auch in Camera 65/UP70 aufgenommene Filme zeigen können, ein weiterer Kandidat für eine Erstaufführung im ultrabreiten Format wäre ja auch noch der Untergang des römischen Reiches - vielleicht klappt es ja doch einmal mit den beiden so wie zuletzt mit Khartoum.

95% der Häuser, die die neuen Fox-Kopien zeigten, wären für Ultra Panavision nicht mehr geeignet. Aber eine interessante Frage: Welches Haus hat noch diese Bildwand? Cinerama Seattle und Los Angeles, denke ich. Anderswo lediglich "Letterbox"-Projektion.

 

Ist FALL OF ROMAN EMPIFE in Ultra Panavision gedreht? Kann ja leider niemand Unterlagen hierzu anbieten (abgesehen von "Hauslisten" der Panavision Inc. aus den 60's, die mir nicht genügen würden. Und auf meiner 70mm-Kopie gibt es keinen auch noch so feinen Hinweis, der dies denkbar werden ließe. :cry:

Und gab es eigentlich von WONDERFUL WORLD OF THE BROTHERS GRIMM eine 70mm-Kopie? (Suche gerade nach einer... :)

Und hat jemand Wissen von 3-Streifen-Kopien von MUTINY ON THE BOUNTY in den Niederlanden, Frankreich oder Belgien?)

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