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Alles, was Sie schon immer übers Filmkopieren wissen w . . .


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Geschrieben
Auch wenn's nicht ganz den Kern trifft:

Was, bitte, ist eine 'Theaterkopie'?

 

ich kenn das jetzt nur als Ausdruck für die Kopien, die, anders als die Premierenkopien, in der Masse gezogen werden, es kann da durchaus Qualitative unterschiede zur "Premiere" geben, die mit verringerter Kopiergeschwindigkeit auf Schrittkopierern im Flüssigkeitsbad gezogen werden (wobei das Ausgangsmaterial ja meist leider nur noch 2K DI ist)

Geschrieben

Ja, ganz recht, eine Theaterkopie hat einen für die Projektion im verdunkelten Theater nützlichen Kontrast, während eine Fernseh- oder "Sende"-Kopie geringeren Kontrast aufweist, was mit der Bilddarstellung in der Kathodenstrahlröhre und im Flachmonitor zusammenhängt. Der Unterschied ist in schwarzweiß ganz augenfällig. Fernsehkopien bieten auf der Kinoleinwand einen Grau-in-Grau-Sumpf. Zurückweisen!

 

{Bin schon wieder parteiisch.}

Geschrieben
..., während eine Fernseh- oder "Sende"-Kopie geringeren Kontrast aufweist, was mit der Bilddarstellung in der Kathodenstrahlröhre und im Flachmonitor zusammenhängt. Der Unterschied ist in schwarzweiß ganz augenfällig. Fernsehkopien bieten auf der Kinoleinwand einen Grau-in-Grau-Sumpf. Zurückweisen!

 

Zwischenfrage:

Werden überhaupt noch "Sendekopien" gezogen heutzutage?

IMHO müssten die Filmscanner etc im HD-Zeitalter mit den Kontrastwerten eines 35mm Filmes doch zurechtkommen, oder?

Geschrieben

oha da stehst Du aber im Fettnäpfchen :wink:

 

Wieso? Das ist eine einfache technische Frage. Das manche daraus hier eine Lebensphilosophie machen ist nicht mein Problem.

Und irgendwelche pro/contra Digitalfilmdiskussionen will ich hier nicht führen. :wink:

 

Bis ins letzte Detail kann ich da nicht Auskunft geben, das müßte ein Abtastspezialist tun. Allgemein aber ist es schon so, daß "flache" Kopien leichter abzutasten sind.

 

Schon klar. Meine Frage ziehlte aber eher daraus ob überhaupt noch kontrastreduzierte Kopien für TV etc gezogen werden.

Geschrieben

also ich hatte schon des öfteren kontrastreduzierte abtastkopien in den händen, aber die meisten kommen aus den USA, die deutschen abtastungen stammen meist vom intermed und werden elektronisch zum positiv umgewandelt

Geschrieben

Diese flachen Abtastkopien waren sicher mal nötig, als, gelegentlich auch im Echtzeitsendebetrieb, mit klassischen Röhren- oder Video-CCD Telecines gearbeitet wurde. Das waren ja mehr oder weniger Videokameras und die kamen mit hochkontrastigen Vorführkopien nicht klar. Bei heutigen digitalen CCD Abtastern dürfte eine Vorführkopie sogar besser funktionieren, weil der Dynamikumfang der CCDs und der nachfolgenden Verarbeitung da besser mit klarkommt. Flache Durchsichtvorlagen sind jedenfalls für heutige Scanner eher ein Problem als zu steile. >D3,0 ist für die kein Problem mehr, allemale wenn man in nicht-Echtzeit arbeiten und div. Tricks machen kann.

 

 

- Carsten

Geschrieben

Nachgefragt: Wo liegt denn nun in einer modernen Theaterkopie die Schichtseite? In der guten alten Zeit lernten die Filmvorführer "Schicht zum Licht". Dann brachte Eastman die CRIs - Color Reversal Intermediates - heraus, die den Kopieprozess um eine Generation verkürzten - die Schichtseite lag nun auf der Seite des Projektionsobjektivs. Und heute? Mit der Technik der Digital Intermediates sollte man eigentlich erwarten, dass die Schichtseite wieder in die Ursprungslage zurückgekehrt ist. Oder?

 

Weil erster Post in diesem Forum: Hallo in die Runde ...

Geschrieben

Hallo, Sam !

 

Kontaktkopien ab Kamera-Original laufen logischerweise Schicht zum Licht. Um das Negativ zu schonen, stellt man eine oder mehrere so genannte Meisterkopien her, beim Color-Film spricht man von Zwischenpositiven. Davon werden wieder im Kontakt Zwischennegative gezogen, die dann in die Kopierwerke verschickt werden, wo man die Masse herstellt. So erhalten wir im Kino in den meisten Fällen vierte Bildgeneration, die Schicht zum Licht läuft, wenn du mitgedacht hast.

 

Wie du richtig sagst, ändert sich das mit dem Einsatz von CRI oder schwarzweißen Umkehrzwischengenerationen. Die laufen Schicht zur Optik. Color Reversal Intermediates sind nicht mehr in Gebrauch.

 

Wenn Daten auf Film belichtet werden, sorgt man dafür, daß das entstehende Zwischennegativ gleiche Orientierung hat wie ein traditionelles.

 

Beim Schmalfilm 16 ist das nicht anders. Dort kommen Reduktionen hinzu, die meistens Schicht zu Optik laufen.

 

Um die Dinge noch ein wenig zu verkomplizieren: Es gibt auch Reduktionen 65-35, doch sollten die wie klassische Theaterkopien Schicht zum Licht orientiert sein. Es gibt keine Norm für die Schichtlage.

Geschrieben

Hallo,

so viel schlauer bin ich jetzt immer noch nicht, vielleicht auch, weil ich keinen 'Weber' zur Hand habe.

Aber immerhin weiß ich jetzt, das es sogar Fernsehkopien gibt - oder gab...

Um die ursprüngliche Frage etwas zu präzisieren:

Ich hatte in 99 eine Kopie in Händen, auf deren Verpackung eben 'Theaterkopie' stand. Seidem frage ich mich halt: Was steckt dahinter?

Ist es eine Kopie, die zwar Masse ist, aber vielleicht langsamer kopiert?

Quasi so eine Art bessere Masse.

Denn wäre es normale Masse, wie TK-Chris andeutete, dann müßte ja jede eine Theaterkopie sein. Nur warum dann diese Bezeichnung?

Zwischen Sende- und Theaterkopie in 99 noch zu unterscheiden, will mir auch nicht so recht einleuchten.

Denn Sendekopien gehen mit Sicherheit direkt Richtung TV. Alles andere wäre dann ja logischerweise 'Theater', und eine Kennzeichnung also überflüssig.

Geschrieben

Der 'Orlando' läuft jedenfalls gerade auf 3sat mit hübschen Aktwechselzeichen. Immerhin ein Film von 1992. Die Abtastung wird frühestens Ende der 90er passiert sein.

 

- Carsten

Geschrieben
Hallo,

so viel schlauer bin ich jetzt immer noch nicht, vielleicht auch, weil ich keinen 'Weber' zur Hand habe.

Aber immerhin weiß ich jetzt, das es sogar Fernsehkopien gibt - oder gab...

Um die ursprüngliche Frage etwas zu präzisieren:

Ich hatte in 99 eine Kopie in Händen, auf deren Verpackung eben 'Theaterkopie' stand. Seidem frage ich mich halt: Was steckt dahinter?

Ist es eine Kopie, die zwar Masse ist, aber vielleicht langsamer kopiert?

Quasi so eine Art bessere Masse.

...logischerweise 'Theater', und eine Kennzeichnung also überflüssig.

Ja, ganz recht, eine Theaterkopie hat einen für die Projektion im verdunkelten Theater nützlichen Kontrast, während eine Fernseh- oder "Sende"-Kopie geringeren Kontrast aufweist, was mit der Bilddarstellung in der Kathodenstrahlröhre und im Flachmonitor zusammenhängt. Der Unterschied ist in schwarzweiß ganz augenfällig. Fernsehkopien bieten auf der Kinoleinwand einen Grau-in-Grau-Sumpf. Zurückweisen!

 

Hier steh' ich nun, ich armer Thor und bin so klug als wie zu zuvor...

:roll:

Geschrieben

Wieso, weil jemand redundanterweise auf eine normale Vorführkopie 'Theaterkopie' geschrieben hat? Vielleicht war das ja ursprünglich auch eine Fernsehproduktion und in diesem Umfeld dann die Kinokopie 'die Ausnahme von der Regel'. Oder es sind beide Kopievarianten gezogen worden und irgendjemand wollte die halt voneinander unterscheiden.

 

 

 

- Carsten

Geschrieben

Danke, carstenk

 

Man lasse mich noch anmerken, daß Aktwechselzeichen nicht veraltet sind, daß überhaupt die gesamte klassische, traditionelle Filmtechnik nie veraltet. Es ist weder peinlich noch eine Schande noch sonstwie unangebracht zu arbeiten, mit Kopf, Herz und Hand etwas zu tun, etwas selber zu machen und es mit Fleiß zu machen, sei es den Straßenverkehr zu regeln (mit weißen Handschuhen), sei es ein Kino zu betreiben. Man darf weiterhin Bibliotheken aufbauen und sie anderen Menschen zur Nutzung zugänglich machen. Man darf sich sein Essen selber zubereiten. Man kann auch einen Döner einwerfen.

 

Es gibt Theater- und Fernsehkopien. Es gibt sogar Archiv-Kopien, wobei ich nie verstanden habe, was das sein soll. Angestellte bei Verleihern, bei Archiven, sprechen von Archiv-Kopien. Meinetwegen. Sie meinen Kopien, die das Archiv nicht verlassen. Das Andere sind logischerweise Ausleihkopien. Also: Denkmuskel anspannen, dann klickt's.

Geschrieben

Man lasse mich noch anmerken, daß Aktwechselzeichen nicht veraltet sind, ...

 

Dies mag für Einzelhäuser die Einzelvorstellungen machen gelten.

Im modernen Multiplex oder bei TV Ausstrahlungen sind sie nicht nur überflüssig, sondern auch störend. Zumindest ich empfinde sie so.

Genauso störend finde ich aber auch schlechte Klebestellen die bei jeden Aktübergang das Bild hüpfen lassen.

Geschrieben

dito. Man kann sich nicht über mehr oder weniger gut versteckte Kopierschutzmarkierungen aufregen und gleichzeitig sinnlose Aktwechselmarkierungen als state-of-the-art bezeichnen.

 

Mag ja sein, dass Überblendbetrieb von einigen als die Krönung des Filmvorführertums gesehen wird.

 

Ich würde dagegen ordentlich gesäuberte Aktenden und sauber ausgeführte Klebestellen als die Krönung des Filmvorführertums bezeichnen.

 

- Carsten

Geschrieben

Machen Aktwechselmarkierungen einen digitalen Film (DCI) nicht so richtig authentisch :D Ich meine die DCI Spezifikation unterteilt einen Film ja immer noch in Reels und 2 Minuten "schwarz" leerlauf mit Beeps davor - warum dann nicht auch Aktwechselmarkierungen :P

 

 

.

Geschrieben

USA und Deutschland haben 1936 vom Tausendfüßler auf die heute noch übliche Aktlänge von maximal 2000 Fuß umgestellt. Grund war einzig und allein die Kopienverstümmelung. Vom Brandschutz her war die Entscheidung ja in die falsche Richtung.

 

Bei den meisten Filmen, die das Publikum und Geld bringen, ist die Kopie ja nicht der Erhaltung wert. Es gibt aber immer wieder Streifen, die ins Archiv gehören, und was sammelt sich in den Archiven an?

 

Beschnittene, verölte, verregnete, mit kopienfremden Start- und Endstreifen versehene Kopien, bei denen keiner die Synchronität nachprüfen kann, Ruinen, ich finde, das gehört in die Verbrennung oder ins Recycling. Unsere Archive sind vollgestopft mit Terminator-Müll, während Originale und Duplikate fein säuberlich gehortet werden in Los Angeles, Paris, Berlin, Bangalore, usw.

 

Die Krönung des Filmvorführens kann nicht sein, daß man die automatisierte Anlage möglichst sauber füttert, sondern daß man als Arbeiter etwas drauf hat. Von Teller zu Teller spielen kann ein Schüler. Vorführer sollten sich etwas darauf einbilden, aktweise spielen zu können, genau aus dem Grunde, daß man eines Tages eine Kopie aus dem Archiv, an der nichts geschnitten werden darf, aufführen kann. Ich weiß, daß sich 99 Prozent der Kinovorführer Null Gedanken darüber machen, wie der Film für synchrone Wiedergabe in den Projektor einzuspannen ist.

 

Die Leute in der Elektronik denken zu 99,9 Prozent nicht daran. Auf YouTube ist fast alles irgendwie asynchron, zum Teil heftig.

 

Wie schön wäre es, wenn die Menschheit die deprimierende Dekadenz hinter sich ließe und wieder etwas aufbaute!

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