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Geschrieben

Hallo,

 

egal ob von der EU verordnet oder nicht (s. dieser Thread), wird es in Zukunft immer mehr Kompaktleuchtstofflampen als Zimmerbeleuchtung geben. Die große Frage dabei ist: Welche Folgen hat das für den Schmalfilmer?

 

Für den Schmalfilmer ist auf jeden Fall die Farbwiedergabe interessant, da sie anders als bei herkömmlichen Glühbirnen zu sein scheint:

http://de.wikipedia.org/wiki/Energiespa...wiedergabe

Zitat: "Glühlampen haben einen Farbwiedergabeindex von 100 % während dieser bei Energiesparlampen um die 85 % liegt.[29] Vor allem Rottöne werden hierbei verfälscht dargestellt.[30]....haben Energiesparlampen ein sehr ungleichmässiges Spektrum das zu Farbverschiebungen führt was insbesondere bei Hautfarben kritisch ist.[29][14]

Besonders bei Beleuchtungsfällen für Kunst, Fotografie und Film ist eine gute Farbwiedergabe zu empfehlen."

Sollten "Energiesparlampen" also in großem Stile zur Raumbeleuchtung eingesetzt werden, könnte es bei Innenaufnahmen sein, daß man mit herkömmlichen Kunstlichtfilmen "trotzdem" filtern muß.

"Die Farbtemperatur normaler Glühlampen liegt zwischen 2300 K und 3000 K...Energiesparlampen sind mit Lichtfarben zwischen 2300 K und 7000 K erhältlich." (Zitat aus der Wikipedia, s. obiger Link)

Zum Vergleich: Der Ektachrome 64T ist für eine Farbtemperatur von 3200K, der Kodachrome 40 für eine Farbtemperatur von 3400K ausgelegt.

 

Zweitens:

"Die Funktion der Kompaktleuchtstofflampen entspricht im Wesentlichen derjenigen der konventionellen Leuchtstofflampen." (Zitat aus der Wikipedia, s. obiger Link)

"Konventionelle Leuchtstofflampen" sind aber dafür bekannt, zu flackern (ein Effekt, der sich bei Film-/Videoaufnahmen noch verstärken kann). Da stellt sich doch glatt die Frage, wie sich die Kompaktleuchtstofflampen bei Filmaufnahmen verhalten. Wikipedia meint dazu:

"Energiesparlampen haben heute normalerweise ein elektronisches Vorschaltgerät integriert und flimmern daher kaum."

http://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtstof...skopeffekt

 

Drittens:

Energiesparlampen sind z.T. dunkler als vom Hersteller bei "entspricht einer sounsoviel Watt-Glühbirne" angegeben. Die Differenz zum angegebenen Wert hängt stark von der Meßmethode ab. Und z.T. liegt es auch an der Alterung (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Energiesparlampe#Alterung ).

Könnte das dazu führen, daß man in Zukunft bei Innenaufnahmen immer mit "Zusatzscheinwerfer" filmen muß? Oder daß man statt eines 200-ASA-Films einen 500-ASA-Film nehmen muß?

 

Gruß,

Jörg

Geschrieben

Für den Schmalfilmer ist auf jeden Fall die Farbwiedergabe interessant, da sie anders als bei herkömmlichen Glühbirnen zu sein scheint:

http://de.wikipedia.org/wiki/Energiespa...wiedergabe

Zitat: "Glühlampen haben einen Farbwiedergabeindex von 100 % während dieser bei Energiesparlampen um die 85 % liegt.[29] Vor allem Rottöne werden hierbei verfälscht dargestellt.[30]....haben Energiesparlampen ein sehr ungleichmässiges Spektrum das zu Farbverschiebungen führt was insbesondere bei Hautfarben kritisch ist.[29][14]

Besonders bei Beleuchtungsfällen für Kunst, Fotografie und Film ist eine gute Farbwiedergabe zu empfehlen."

 

Hierzu muss man wissen, dass die Farbwiedergabe einer Lampe immer auf die eines schwarzen Strahlers mit gleicher Farbtemperatur nomiert wird.

Da die Glühlampe einem schwarzen Strahler sehr nahe kommt hat sie per Definition eine Farbwiedergabe von 100 (keine %), ist aber nicht perfekt in der Farbwiedergabe. Versucht mal dunkelblaue und schwarze Socken unter eine Glühlampe zu sortieren...

Bei professionellen Film- und TV/Videoaufnahmen werden keine Glühlampen und eher selten Halogenlampen (etwas höherer Blauanteil) eingesetzt sondern Metalldampflampen mit Ra 90 oder billigere Leuchtstofflampen. Bei HARRY POTTER wurden wohl für mehrer Szenen Halogenleuchter eingesetzt um eine spezielle Atmosphäre zu erschaffen (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Geschrieben

Es wird immer irgendwo kleine Unternehmen geben, die Sonderartikeln anfertigen, seien es Knopfzellen, seien das Glühlampen. Auf YouTube kann man verfolgen, wie ein Franzose eigene Elektronenröhren fabriziert. Ich würde sofort einen Schlägerprojektor bauen und anbieten, wenn ich das erforderliche Kapital dazu hätte. Heute mit dem Polyester . . .

Geschrieben
Ich würde sofort einen Schlägerprojektor bauen und anbieten, wenn ich das erforderliche Kapital dazu hätte. Heute mit dem Polyester . . .

 

Warum mit Schläger? :wink: Wir sollten uns zusammentun. Ich besorg uns das Kapital :-) Die Nachfrage kann ich allerdings nicht beeinflussen, es sei denn, Filmmaterial wird spottbillig und das Kapital reicht noch für Marketing.

Geschrieben
Es wird immer irgendwo kleine Unternehmen geben, die Sonderartikeln anfertigen, seien es Knopfzellen, seien das Glühlampen.

 

Das ändert aber nicht an der fortschreitenden Verbreitung der Kompaktleuchtstofflampen! Und ich werde auch keine Lust haben, alle Kompaktleuchtstofflampen in meiner Wohnung kurzzeitig gegen Sonderanfertigungen von Glühbirnen auszutauschen, nur um "spontan" meine kleine Tochter zu filmen... also bitte zurück zum Thema! :)

Geschrieben

Okay, machen wir das ganze mal weniger theoretisch und nehmen das jüngste Umstellungsopfer, meinen Flur: Die Glühbirne (60W matt) war durchgebrannt und beim Kauf der Lebensmittel kurz vor Geschäftsschluß wurde dann noch schnell im Supermarkt eine Ersatzglühbirne gesucht. Glühbirnen waren aus, also wurde wahllos eine "Energiesparlampe" gegriffen. Auf der Verpackung stehen folgende Daten:

Lampe.jpg

 

Folgerungen:

a) Mit 'nem 200-ASA-Film könnte man bei 18fps und einer XL-Kamera ggf. noch ohne Zusatzleuchten arbeiten. (Würde zwar wegen der Beleuchtung von oben blöde aussehen, aber egal.)

b) Die 2700K sagen mir, daß ich hier sowohl mit 'nem Tages-, als auch mit einem Kunstlichtfilm filtern müßte, wenn ich nicht unschöne Farbverschiebungen aufnehmen will. Aber welchen Filter sollte man hier nehmen?

Geschrieben
Warum mit Schläger? :wink: Wir sollten uns zusammentun. Ich besorg uns das Kapital :-) Die Nachfrage kann ich allerdings nicht beeinflussen, es sei denn, Filmmaterial wird spottbillig und das Kapital reicht noch für Marketing.

Wenn du einverstanden bist, machen wir unter einem neuen Abschnitt weiter in der Technik, um dieses Thema hier nicht zu mißbrauchen.

Geschrieben

Hallo,

 

Vielen Dank, hier kommt endlich wieder etwas Sachlichkeit ins Thema.

 

Deshalb möchte ich auf den Ausgangsbeitrag eingehen.

Das mangelhafte Farbspektrum soll ja unter anderem auch Depressionen auslösen.

Aber sicher wird sich der eine oder andere von Euch noch daran erinnern daß es früher immer sehr merkwürdige Erscheinungen gegeben hat wenn beim Film Leuchtstofflampen im Bild waren. Da gab es so grüne Farbsäume o.ä. Da Grün die Komplimentärfarbe zu Rot ist, brauche ich wohl nichts mehr dazu sagen.

 

Der zweite Punkt ist das Flackern. Das tritt eigentlich nur bei klassischen Drosselvorschaltgeräten auf da die ja mit Netztfrequenz laufen. Übrigens war das lange Zeit auch ein Problem bei HMI-Lampen im Film und Videobereich. Die modernen Vorschaltgeräte sind ja dem Wesen nach, Schalt / getaktete Netzteile. Die Frequenz liegt dabei zwischen 10 und 100kHz. Damit ist das Flackern wohl vom Tisch.

 

Die Vergleiche, "ist so hell wie", sind alle etwas gelogen. Das ist nicht nur vom Alter abhängig, sondern auch vom Betriebszustand.

Außerdem ist die Geometrie dieser Lampen dabei sehr wichtig. Am ungünstigsten sind die Lampen mit 3 Leuchtrohren. Nach innen leuchten sich ja diese Rohre nur gegenseitig an und das Licht kann gar nicht mehr genutzt werden. Da ist die klassische Langröhre noch das Beste.

 

Aber da sind wir bei einem wichtigen Thema für Filmer, Fotografen.

Leuchtstofflampen sind durch ihre Bauart Weichstrahler und außerdem Flächenstrahler. Das ist gut für weiches, gleichmäßiges Licht.

Was ist aber wenn ich hartes, gerichtetes Licht brauche? Dafür brauche ich Lichtquellen mit hoher Leuchtdichte und kleiner Fläche.

Dafür kann ich aber nur Halogenstrahler oder Entladungslampen einsetzen, ganz einfach bauartbedingt.

 

LED's stehen ja auch in dem Ruf, kein gutes Farbspektrum zu haben.

Das kann ich mir auch gut vorstellen da es ja weiße LED's ja eigentlich nicht gibt. Die werden ja aus farbigen LED's zusammen gebastelt.

Im Bereich Video gibt es ja nicht so viel Alarm.

Hat einer hier diese Dinger schon mal für klassischen Film benutzt und kann Erfahrungen damit, mitteilen.

 

Ich will ja nicht wieder auf die leidige EU Diskussion einsteigen.

Aber eines dürfte doch klar sein. Filmemacher brauchen auch in Zukunft hartes und weiches Licht und damit die entsprechenden Leuchtkörper.

 

Gruß otti

Geschrieben

In Punkto LED mal bei Osram schauen, da gibts auch Farbspektren. Die in Taschenlampen usw. benutzten LED haben sicherlich ein grausames Spektrum für den Film, die warmweißen von Osram sind einfach noch viel zu dunkel. Ich wollte die letztens mal für eine Vitrinenbeleuchtung verwenden, klappt nicht.

Jens

Geschrieben

Hallo Filmfreunde

 

Die Stromsparerei mag gut für die Umwelt sein! Die neuen LED's sollen ja noch viel sparsamer sein, und werden irgendwann auch noch die heutigen Energiesparlampen ersetzen.

 

Vision: Ich kann mir vorstellen, dass eines Tages statt der bis heute üblichen Halogenscheinwerfer recht starke LED-Scheinwerfer auch bei der Filmerei Einzug halten. Vielleicht wird sogar eine Lösung bezüglich der Farbwerte - bestenfalls sogar individuell einstellbar je nach gewünschtem Effekt - machbar sein.

 

Was mich heute heute schon stört ist, dass mir bis jetzt noch kein Mensch sagen konnte, wievielen Watt z.B. ein bestimmtes LED-Angebote (Taschenlampe usw.) entsprechen. Es werden unter anderem Kerzenbirnen mit LED's und Klarglas auf E14-Sockel zu recht hohen Preisen angeboten, aber die die äqualenten Werte in Watt fehlen. Das einzige, was angegeben wird, sind Lumen. Ich weiss, was Lumen bedeutet, das nützt mir aber nichts, wenn ich nicht einen Vergleich zu Watt habe. (Ich hoffe, meine Meinung stimmt: 1 Lumen = Abstrahlwert einer Kerze in einem Meter.)

 

Herzlichst

escalefilm

Ualy

Geschrieben

Sehr wahrscheinlich wird die LED das Rennen machen. Da sind m.W. in Labors schon Wirkungsgrade um 90% erreicht worden. In Punkto Entwicklungsgeschwindigkeit hat die LED die PC-Technologie gefühlsmäßig mittlerweile abgehängt.

Jens

Geschrieben

Die Einstellung von Farbwerten bei LEDs als Scheinwerfer würde sich sich bei höheren

Leds sind billig gut und leider auch Öko verträglich -,-

Wie ich die Grünen doch für ihre Baumschmußerei hasse :lol:

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Das ist die ab 2012 in der EU zugelassene Glühlampe. Verboten wird nur die klassische Glühlampe ohne Füllung, die Vakuumversion.

So sieht es zumindestens aus. und da bei Halogenlampen verschiedene Lichtfarben eingestellt werden können, je nach Abstand der Wendel und der dadurch erreichbaren Temperatur des Glühfadens kann man eben auch 3.000 Kelvin oder 3.300 Kelvin oder 3.600 Kelvin usw. einstellen. Über 4.000 wäre mir allerdings neu.

Jens

Geschrieben
und da bei Halogenlampen verschiedene Lichtfarben eingestellt werden können, je nach Abstand der Wendel und der dadurch erreichbaren Temperatur des Glühfadens kann man eben auch 3.000 Kelvin oder 3.300 Kelvin oder 3.600 Kelvin usw. einstellen. Über 4.000 wäre mir allerdings neu.

Jens

 

Der Brenner selbst kann maximal 3400K haben (circa 50 Std Lebensdauer), darüber brennt der Faden zu schnell durch. Bei Lampen mit Reflektor kann man über selektive Reflektion und Absorption auf höhere Werte kommen, das geht aber auf Kosten der Effizienz, sprich Umweltverträglichkeit.

Geschrieben
Es gab doch mal vor Ewigkeiten solche 2-Stunden-Lampen die nur für eine Vorführung gereicht haben? Hatten die dann mehr Kelvin?

 

Die Lampe kenn ich nicht, sollten aber in der Tat mehr Kelvin haben.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Die Gleichmäßigkeit des Farbspektrums lässt sich übrigens recht gut mit Hilfe einer CD als simplem Spektrometer abschätzen. Dazu betrachte man den "Regenbogen" den die Lichtquelle in der CD erzeugt. Eine Glühbirne ist ein durchgängiger Regenbogenstreifen, eine Energiesparlampe macht ein Haufen farbiger Kreise: Die Grösse eines solchen Kreises repräsentiert die Stärke dieser Farbe im Spektrogramm.

Super geeignet sind diese "Deckel-CDs", die manchmal ganz oben oder ganz unten bei CD-R Spindeln aufliegen. Sie haben die "Regenbogenschicht", jedoch keine Verspiegelung. Normale CD geht aber auch.

Geschrieben
Es gab doch mal vor Ewigkeiten solche 2-Stunden-Lampen die nur für eine Vorführung gereicht haben? Hatten die dann mehr Kelvin?

 

Die alten "Lichtwurflampen" hoher Effizienz. (eg Phillips 100 V 1000W/ Mazda Lampe 30V 30A, beide E 40 Gewinde)

 

2 - 5 Stunden, ist nicht der Zeitpunkt zum Durchbrennen des Fadens gewesen, sondern per Definition die Abnahme des Lichtstromes um 25 % gegenüber Neuzustand. Das dürfte den Halogen Konstruktionen mit 50h entsprechen. Wie Nils schon erwähnt, darunter wird der Faden doch zu unkontrolliert "zu schnell" durchbrennen. Bei der Lichtwurflampe gab es halt noch keinen Halogen Kreislauf, welcher das Glass klar hielt.

Damit haben die auch nur um die 3200 - 3400 K Farbtemperatur gehabt.

 

St

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