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Geschrieben

Da sag ich doch nur: willkommen in der digitalen Welt - in ca. 5 Jahren werden die 2K Projektoren im Lager verstauben - weil 4K im Kino Standard sein wird (nicht hier in "fortschrittlicheren" Ländern). Dafür werden die dann preiswerter sein als die 1.3K Dinger von damals.

 

 

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Geschrieben
mechanische filmprojektoren wird kein idiot mehr kaufen.

naja, ein paar idioten vielleicht noch.

 

kinobetreiber -die keine idioten sind - werden reihenweise kinoprojektoren kuafen. digitale. keine mechanischen.

 

2K wird >90% marktanteil haben, obgliech 4 nur minimal mehr kostet.

warum? weil beide erheblich besser als 35mm filmprojektion sind.

 

65/70mm filmproduktion wird nopch >10& marktanteil hatlen, für ~5 jahre und ist danach reif für die historische mülltonne. niemand wird freiwillig dieses format noch nutzen.

Es bestreitet niemand mehr, daß die kommerzielle Projektion in Zukunft mehrheitlich bis fast ganz elektronisch sein wird. Ich finde es vermessen, jemanden mit Idiot zu betiteln, die oder der sich auf der historischen Linie bewegt. Das ist gleich rücksichtslos wie zu sagen, Verleger, die gebundene Bücher anbieten, sind Idioten. Mach' doch bitte jeweils eine Pause und trete innerlich ein wenig zurück, bevor du einen Beitrag absendest. Du hast bestimmt noch nie einen schönen Film von 1920 mit der Technik von damals erlebt. Das läßt sich durch nichts ersetzen. Es fängt ein anderes Kino an mit der so genannt digitalen Projektion.

Geschrieben

In der Aussage liegt durchaus eine sibyllinische Note: die "kommerzielle Projektion" der Zukunft sei elektronisch.

Diese kommerzielle Projektion findet nach meiner Prognose dann aber nicht mehr im exklusiven "Theaterspiel" statt, das distributiv viel zu träge und vor allem "orstfest" ist.

Digital Cinema / elektronische Projektion sind also ortlose Medien - ähnlich dem Fernsehen.

Auch der sog. Standard 2k (von der DCI, einem noch zumindest ansatzweise kinotraditionell beeinflusstem Verein) signalisiert die Angleichung (und Gleichschaltung) der derzeitigen, noch verworrenen Elektronik-Standards, um sie als gegenüber dem traditionellen Filmband billgen AV-Träger in Kinos "flächendeckend" (?) zu lancieren.

 

Was nun grundlegend neu ist: nicht die elektronische Projektion im Filmtheater, wohl aber der Einzug kinogleicher (DCI-ähnlicher) Standards in die Wohnstuben (full HD, Blu ray, Ondemand von HD-DVDs), Kneipen, Clubs, Vereine, Institutionen, Alten- und Jugendheime, Schulen - noch bevor irgend ein "DCI" genannter Roll-out das fast Gleiche in ortsfesten Filmtheatern "nachholt."

 

Das ortsfeste Filmtheater verliert bei Akzeptanz des Roll-outs seine Alleinstellungsmerkmale, sicher auch sein arteigenes Distributionsformat, für das Produzenten und Verleiher über ein Jahrhundert lang so einige Aufwendungen tätigten, damit es nur kinoseitig abspielbar ist, allerdings auch durch eine längere Auswertung und gehobene Standortbewerbung erst amoritisiert werden muss.

 

Der anstehende Exitus des Kinos setzt somit nicht unmittelbar dort ein, wo einige Häuser elektronische Projektoren in 2k, DLP usw. einsetzen (sofern sie hierfür keine Hypotheken auf sich laden), sondern er setzt ein durch die Digitalisierung aller Lebensbereiche.

 

Digitalisierung im Zusammenklang mit der Broadcastverwertung (und das Fernsehen hat ja eine ältere Geschichte als die nur vorübergehende des Kinos) bildet eine offensichtlich auf Beseitigung zu lahmer Distributionsformen angelegte Phalanx zur Niederwerfung des exklusiven Filmtheaterspiels - wie jedweden Theaterspiels.

 

Es existiert nicht eine einzige belastbare wirtschaftliche Prognose oder medientheoretische Hypothese über Optionen, nach denen das Kino in Zukunft je wieder eine Vorreiterrolle aufzurichten imstande wäre.

 

Die jetzige Distributionsgrundlage des Kinos aber zu entfernen (und mit ihr die Lebensbiographien der Filmvorführer, Verleihdisponenten und Kopierwerksmitarbeiter zu beseitigen) und gegen zentralistische und monopolistische Verteilung zu ersetzen, die primär nur auf einen ganz anderen Hauptmarkt, nämlich die kino-unabhängige elektronische Verwertung abhebt, klingt nach Anschluss und Kapitulation.

 

Lustig liest sich derweil die Reportage im neuen BLICKPUNKT:FILM, wonach die Kinobetreiber für das gottgleiche DCI-Kino "jahrelang angespart" hätten und jetzt "mit den Hufen scharrten". Schuld an mangelnder Umsetzung trage nur die Uneinigkeit der FFA, des BKM, des HDF/Gilde Kino und anderer Querulanten, die diesen "Roll-out" immer wieder in Zweifel zögen (oder zumindest: hinauszögerten).

 

Da der derzeitige "Roll-out" aber ein technisch endliches System mit kurzem Produktzyklus darstellt, dürften BKM und EU bereits in wenigen Jahren weitere Steuergelder für kommende Um- und Nachrüstungen ausgeben, um die "Kinos" HD-fähig zu halten.

 

Nicht nur, dass dieser Punkt völlig ausgeklammert wird, es darf auch in Zweifel gezogen werden, ob die steuerliche Finanzierung des Roll-outs als "Kulturkomponente" angesehen werden darf.

Im Abspiel von Filmen wie MADAGASCAR oder HARRY POTTER und ähnlicher US- und Europudding-Ware (so auch BUDDENBROOKS oder Schweiger-Filme) sehe ich zunächst eine legitime, gewerbliche Absicht der "Grundversorgung" mit Unterhaltungsware - noch ohne kulturellen Anspruch respektive Auftrag.

 

Einen (im Grunde desaströsen) Roll-out sollten zur Gänze die Produzentenverbände und nicht der Steuerzahler finanzieren. Sofern dies nicht der Fall ist, darf man das als Beweis dafür ansehen, wieviel die ortsfeste Kinoauswertung den Produzenten wirklich wert ist. Nicht mehr als eine billige Festplatte? :cry:

 

kinobetreiber -die keine idioten sind - werden reihenweise kinoprojektoren kuafen. digitale. keine mechanischen..

Umgekehrt wird ein Schuh draus: 2008 viele neue Kinoausrüstungen, u.a. Titania-Palast, mit einfachem Beamer für die Werbung und nagelneuen 35mm-Bildwerfern für die kinoarteigene Spielfilmprojektion.

Einfach mal herumschauen, was die Kinos so alles auf die Beine stellen! :)

 

65/70mm filmproduktion wird nopch >10& marktanteil hatlen, für ~5 jahre und ist danach reif für die historische mülltonne. niemand wird freiwillig dieses format noch nutzen.

Das habe ich rein umgangssprachlich nicht verstanden. Erklärt es mir ggf. bitte ein anderer Forumsteilnehmer?

Geschrieben

vielen dank für den "kessel" voll "bunter" theorien ... ist offenbar eine art jahresrückblick 2008 von Dir ... absolut in ordnung.

 

Falls dies aber nicht ein reines thesenpapier bleiben soll, würde es mich sehr freuen, wenn Du für die nachfolgenden theorien einige indizien anführen könntest, die Dich zu den jeweiligen aussagen bewegt haben.

 

Diese kommerzielle Projektion findet nach meiner Prognose dann aber nicht mehr im exklusiven "Theaterspiel" statt, das distributiv viel zu träge und vor allem "orstfest" ist.

Digital Cinema / elektronische Projektion sind also ortlose Medien - ähnlich dem Fernsehen. ?

 

aha ... wo findet denn dann diese ortlose kommerzielle projektion statt? Wanderkino wie 1949? Gedankenprojektion direkt in die gehirne? Verstehe ich nicht ...

 

Digitalisierung im Zusammenklang mit der Broadcastverwertung (und das Fernsehen hat ja eine ältere Geschichte als die nur vorübergehende des Kinos) bildet eine offensichtlich auf Beseitigung zu lahmer Distributionsformen angelegte Phalanx zur Niederwerfung des exklusiven Filmtheaterspiels - wie jedweden Theaterspiels.?

 

wieso hat das fersehen eine ältere geschichte als das kino? Lebst Du in einem paralleluniversum, in dem die gebrüder lumiere mir fernsehkameras und tv-röhren experimentierten?

 

das kino hat in jeder form eine ältere historie ... ton, farbe, 3-dimensionalität ... alles gab es zuerst im kino.

 

Es existiert nicht eine einzige belastbare wirtschaftliche Prognose oder medientheoretische Hypothese über Optionen, nach denen das Kino in Zukunft je wieder eine Vorreiterrolle aufzurichten imstande wäre..?

 

das kino hat seit anbeginn und weit in die absehbare zukunft hinein eindeutig eine vorreiterrolle ... wo denn sonst werden zuerst (also vor JEDER anderer verwertung) die filme gezeigt? Im kino ... wenn das keine vorreiterrolle sein soll, was dann?

 

Die jetzige Distributionsgrundlage des Kinos aber zu entfernen (und mit ihr die Lebensbiographien der Filmvorführer, Verleihdisponenten und Kopierwerksmitarbeiter zu beseitigen) und gegen zentralistische und monopolistische Verteilung zu ersetzen, die primär nur auf einen ganz anderen Hauptmarkt, nämlich die kino-unabhängige elektronische Verwertung abhebt, klingt nach Anschluss und Kapitulation...?

 

der einzige, der offensichtlich kapituliert hat und nur noch pausenlos jammert bist Du.

 

Welche indizien sprechen für eine zentralistische und monopolistische verteilung? Bitte konkret anhand von zahelnmaterial. Wann gab es denn mehr verleihfirmen? 1953, zur blütezeit des deutschen kinomarktes, oder heute? wann hatten die majors höhere marktanteile? Heute oder 1996, als alles noch in 35mm und somit für Dich politisch korrekt lief? Kann es sein, dass Du Dir dies alles mal eben so ausdenkst, ohne auch nur eine einzige belegbare zahl oder beweis in den händen zu haben?

 

 

Da der derzeitige "Roll-out" aber ein technisch endliches System mit kurzem Produktzyklus darstellt, dürften BKM und EU bereits in wenigen Jahren weitere Steuergelder für kommende Um- und Nachrüstungen ausgeben, um die "Kinos" HD-fähig zu halten.

 

Nicht nur, dass dieser Punkt völlig ausgeklammert wird, es darf auch in Zweifel gezogen werden, ob die steuerliche Finanzierung des Roll-outs als "Kulturkomponente" angesehen werden darf.

 

"weitere steuergelder" und "steuerliche Finanzierung" impliziert, dass bereits steuergelder geflossen sind bzw. fließen sollen. Wann und wie bitte sind steuergelder des BKM und der EU für digitale neu- oder umrüstungen von kinos geflossen bzw. geplant?

 

Bitte nur ein einziges beispiel.

Geschrieben

Freundlicher wäre es, wenn Sie (Du?) Zitate von mir bitte ohne falsche Interpunktion übernehmen könnten. Dankeschön!

 

"Ortloses Medium" = ein Medium, das keines an den Abspielort gebundenen Datenträgers bedarf (eine kommende Variante des DCI-Cinema).

 

"Monopolaufrichtung" = Major Companies wollen ggf. Monopole errichten oder verteidigen. In Rivalität zu E-Cinema-Anbietern im Kinosektor bildeten sie das "Bollwerk" des DCI-Cinema, das andere Gruppen/Teilnehmer (E-Cinema, 16mm, 35mm usf.) künftig von einer kinobeherrschenden Distribution ausschliessen soll. Gleichzeitig soll mit DCI der Programminhalt und -ablauf in den Kinos rigoroser kontrolliert werden können. [Klingt, ironisch zugespitzt, irgendwie nach SDI, die Strategic Defensive Initiative, also das frühere Raketenschildprogramm unter Ronald Reagan.]

 

"Fernsehgeschichte": durch die technische Erfindung von Paul Nipkow - Sie erwähnten "Gebrüder lumiere" [Lumière] als Geburtsheber des Kinos [d.h. um 1895] - datiert die Fernsehgeschichte seit 1883. Freilich kann darüber gestritten werden, jedoch ist meine These nicht neuartig und auch nicht von mir, sondern längst kanonisiert.

 

"Steuergelder" kommen im Falle eine EU-Absegnung des Roll-outs in Deutschland zum Zuge, so die Planung.

 

 

Anmerkung: bitte vermeiden Sie in Schauburg-Kino Karlsruhe Anwürfe wie "lebst Du in einem Paralleluniversum" gegen andere Diskutanten. Das bringt Ihnen sicher keinen Nutzen, glaube ich.

Geschrieben

"Ortloses Medium" = ein Medium, das keines an den Abspielort gebundenen Datenträgers bedarf (eine kommende Variante des DCI-Cinema)..

 

eine DCI festplatte bedarf eines geeigneten servers und DCI konformen projektors ... das ist ebenso an abspielorte gebunden wie ein 35mm projektor. Wo ist da bitte der unterschied?

 

"Monopolaufrichtung" = Major Companies wollen ggf. Monopole errichten oder verteidigen. In Rivalität zu E-Cinema-Anbietern im Kinosektor bildeten sie das "Bollwerk" des DCI-Cinema, das andere Gruppen/Teilnehmer (E-Cinema, 16mm, 35mm usf.) künftig von einer kinobeherrschenden Distribution ausschliessen soll. Gleichzeitig soll mit DCI der Programminhalt und -ablauf in den Kinos rigoroser kontrolliert werden können. [Klingt, ironisch zugespitzt, irgendwie nach SDI, die Strategic Defensive Initiative, also das frühere Raketenschildprogramm unter Ronald Reagan.]

 

es gibt im deutschen kinomarkt keinen monopolisten ... in wenigen tagen (ab januar 2009) wird sich ein starker us-verleih, die UPI, sogar in zwei verleihfirmen aufteilen, in Universal und Paramount. Es gibt damit ab 2009 sechs statt wie vorher fünf US-majors in deutschland. Dazu gesellen sich diverse andere stark aufgestellte deutsche verleihfirmen wie Constantin, Kinowelt, Tobis, Senator, Central, Concorde, Delphi und diverse independents wie Neue Visionen, ProKino, Alamode, Kool, Schwarz-Weiss, Zorro, Movienet, Universum, Majestic, MFA, 3L, Salzgeber, Timebandits, 3 Rosen, capelight, Koch Media, Real Fiction, die alle in den kommenden 6 monaten filme in die kinos bringen. Sind das die vorboten der monopolaufrichtung?

 

"Fernsehgeschichte": durch die technische Erfindung von Paul Nipkow - Sie erwähnten "Gebrüder lumiere" [Lumière] als Geburtsheber des Kinos [d.h. um 1895] - datiert die Fernsehgeschichte seit 1883. Freilich kann darüber gestritten werden, jedoch ist meine These nicht neuartig und auch nicht von mir, sondern längst kanonisiert.

 

wir reden hier über markteinführungen und verbreitung von inhalten ... Du darfst aber gerne von mir aus weiter behaupten, dass es fernsehen seit 1883 gibt ... todsicherer lacher.

 

""Steuergelder" kommen im Falle eine EU-Absegnung des Roll-outs in Deutschland zum Zuge, so die Planung..

 

welche planung sieht bitte "steuergelder" vor?

Geschrieben

Sie mögen dies nicht wahrhaben wollen - andere sehen diese Entwicklung doch recht ähnlich. Das ergeben Gespräche, die ich ständig mit Produzenten oder Verleihern führe.

Wenn Sie im DCI-Cinema ernstlich eine Fortsetzung der Distributionsverhältnisse (der nachwievor bestehenden) 35mm-Ära sehen, so sehe ich darin das Gegenteil.

Ich geb's auf: Sie haben in allem recht. :wink:

Geschrieben

ich habe konkrete fragen gestellt ... bitte um antwort.

 

Besonders in hinsicht der "monopolaufstellung" und der "steuergelder"-ausgabe für digitale roll-outs. Das sind fragen, die Du aufgeworfen hast, die alle hier berühren und interessieren ... da bitte ich auch um weiterführung der diskussion und nicht um abwinken und verlassen der diskussionsrunde.

Geschrieben

wir reden hier über markteinführungen und verbreitung von inhalten ... Du darfst aber gerne von mir aus weiter behaupten, dass es fernsehen seit 1883 gibt ... todsicherer lacher.

 

 

Das ist korrekt, Fernsehen ist um einiges älter, als Kino. Da gibt es eine entsprechende Festschrift der NordMende G.m.b.H. aus den 1950ern, in der der genaue Zeitpunkt sehr schön angegeben ist. Auch in alten CCITT Unterlagen habe ich die Daten, nachprüfbar, übereinstimmend. Ich meine mich zu erinnern, sogar vor 1883!

Nur zur Information: Es war NICHT Paul Nipkow.

 

Diese Hinweise nur als Infos zu Eurer Diskussion über Kinofernsehen...

 

... Leute: Wir haben 2009 in wenigen Tagen! (Und ganz neue technische Möglichkeiten, jenseits von Monopolen)

 

 

Stefan

Geschrieben

wir reden hier über markteinführungen und verbreitung von inhalten ... Du darfst aber gerne von mir aus weiter behaupten, dass es fernsehen seit 1883 gibt ... todsicherer lacher.

 

 

Das ist korrekt, Fernsehen ist um einiges älter, als Kino.

 

fernsehen = öffentliche verbreitung von inhalten per funk/kabel an empfangsgeräte

 

kino = öffentliche vorführung von auf film/digitalem datenträger festgehaltenen inhalten vor publikum

 

so würde ich das in einer medienpolitischen diskussion, die sich um distributionsweisen und änderung derselben dreht, definieren wollen.

 

Sowohl fernsehen als auch kino erfüllen ja erst dann ihren zweck, wenn ein öffentliches publikum die damit verbreiteten inhalte auch sehen kann und ich glaube nicht, dass es um 1900 bereits erste öffentliche fernsehsender bzw. empfangsgeräte gab. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren ...

Geschrieben

Wenn es das Fernsehen schon vor 1883 gegeben haben soll, dann bin ich dafür, dass die Höhlenmalereien als erste Kinovorläufer gezählt werden :lol:

Geschrieben

wir reden hier über markteinführungen und verbreitung von inhalten ... Du darfst aber gerne von mir aus weiter behaupten, dass es fernsehen seit 1883 gibt ... todsicherer lacher.

 

 

Das ist korrekt, Fernsehen ist um einiges älter, als Kino.

 

fernsehen = öffentliche verbreitung von inhalten per funk/kabel an empfangsgeräte

 

kino = öffentliche vorführung von auf film/digitalem datenträger festgehaltenen inhalten vor publikum

 

so würde ich das in einer medienpolitischen diskussion, die sich um distributionsweisen und änderung derselben dreht, definieren wollen.

 

Sowohl fernsehen als auch kino erfüllen ja erst dann ihren zweck, wenn ein öffentliches publikum die damit verbreiteten inhalte auch sehen kann und ich glaube nicht, dass es um 1900 bereits erste öffentliche fernsehsender bzw. empfangsgeräte gab. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren ...

 

Das ist der Unterschied der Sichtweise zwischen Nachrichtentechniker/ Funking. und den relativ neu entstandenen "Wissenschaften" wie Medienkunde.

 

Von der Definition her: "Fernsehen" als Technik zum Übertragen von "Seh-Inhalten" in die "Ferne", da kommt es nicht auf Publikum an.

 

Das heutige Medium heißt daher auch seit >15 Jahren offiziell "Audiovision", weil es akustische und visuelle Inhalte zum Endnutzer transportiert.

 

"Kino" hat ja auch nichts mit der Vorführung vor größerer Zuschauerzahl zu tun, sondern bezieht sich auf die Darbietung "bewegter Bilder " und leitet sich ab aus:

 

κίνησις

 

(gr. kinesis = Bewegung), also ebenfalls nichts mit Publikum zu tun.

 

Kino ist daher eine Sonderform der Audiovision, würde ich sagen.

 

Stefan

Geschrieben

Dein letzter Satz würde theoretisch sogar auf die 70mm-Thematik passen :wink:

Aber im Ernst: in den USA gibt es lt. Presseberichten bereits 4K-Installationen. Ist nur eine Frage der Zeit, bis wir in Europa und anderswo auf der Welt flächendeckend 4K zu sehen bekommen.

 

Die 70mm Problematik ist natürlich eine sehr eigene mit noch recht vielen reaktivierbaren Installationen, für die es seit langem wenig bis nichts zu tun gibt was neue Filme anbelangt.

Für das aktuelle KInoprogramm kann man 70mm momentan etwa so oft benutzen wie 4k, nämlich garnicht - bei der einen Technik fehlen entsprechende Produktionen, bei der anderen die Installationen - das Ergebnis ist im Endeffekt gleich.

 

...Sicher ist es viel schwieriger 35mm im Kino sehr gut aussehen zu lassen aber wenn man das professionell angeht UND optimale Kopien bekommt können die Ergebnisse sehr überzeugend sein...

 

Das ist korrekt. Die großen Erstaufführungshäuser in London haben das immer wieder hervorragend demonstriert.

 

Und das könnte doch auch der Anspruch sein: 35mm richtig machen und erst ablösen wenn Digitaltechnologie etwas weiter ist.

Die Fakten sind natürlich inzwischen andere, aber meines Erachtens wäre es der richtige Ansatz gewesen.

 

 

 

Und da wir gerade bei England sind: dort gibt es Vorschriften für Kinos, die einen Mindestabstand der ersten Sitzreihe zur Leinwand definieren. Derartig geringe Abstände wie sie in deutschen Kinos oft vorgefunden werden, wären dort gar nicht möglich. Sprich: in einem englischen Kino wäre die Pixelzählerei extrem schwierig :wink:

 

Mir gefällt ein 2k DLP-Bild bei einem Sitzabstand von ca einer Bildbreite wie ich sie im Kino gerne wähle einfach nicht so gut, es sieht immer etwas digital aus, 4k LCOS wirkt da schon deutlich analoger vom Bildcharakter - bis dahin für mich keine Besuche im digitalen Kino.

Geschrieben

Und das könnte doch auch der Anspruch sein: 35mm richtig machen und erst ablösen wenn Digitaltechnologie etwas weiter ist.

Die Fakten sind natürlich inzwischen andere, aber meines Erachtens wäre es der richtige Ansatz gewesen.

Wäre technisch absolut (wieder) machbar und ist auch wünschenswerter als eine Ausrottung, die im Moment geplant ist.

Jedoch verteuert die Aufwertung der 35mm-Ausbelichtung in ungeahnte Höhenflüge auch die digitale Postproduktion immens. Für diese Postproduktion (und einige Geldgeber) ist das 2k Digital Intermediate ein ausreichend zufriedenstellendes Master. Einen Sonderweg für (noch überragendere) 35mm-Kopien einzuschlagen, wird von den wenigsten Produzenten in Angriff genommen.

Mit 35mm-Printmaterial liessen sich jedoch Dinge herbeizaubern, demgegenü er auch die LCOS 4k-Projektion in Bedrängnis geraten könnte.

 

Aber für Vernunftslösungen gibt es keine Lobby, scheint mir.

Geschrieben
Aber für Vernunftslösungen gibt es keine Lobby, scheint mir.

 

Oder für ein grundsätzliches Überdenken der schlampigen Arbeitsweisen und oft mangelhaften Vorführtechnik. Da setzt man eben auf digitale Standardisierung, weil da nicht an 10 verschiedenen Stellen im Bemühen um Kosteneinsparungen verschlimmbessert werden kann. Gerade auch die hier und anderswo angeschnittene Problematik der Wahl der Projektionsoptik für 35mm zeigt ja, wie schnell man hier statt eines sehr guten hellen Bildes nur ein mittelmässiges und dunkles bekommen kann.

Geschrieben
Aber für Vernunftslösungen gibt es keine Lobby, scheint mir.

 

Da setzt man eben auf digitale Standardisierung, weil da nicht an 10 verschiedenen Stellen im Bemühen um Kosteneinsparungen verschlimmbessert werden kann.

 

Wenn ich mir so täglich die Auswirkung des digitale Gepfusche in der Postproduktion bzw. beim DI ansehe, frage ich mich doch woher dieser Optimissmus kommt. Und neben Pfusch - Einsparen und Qualität zurückfahren kann man Digital am besten (Komprimieren und Quantisieren) Beispiel DVD.

 

Mag ja sein das die Standardisierung der Objektive (alle haben die gleichen) zu einheitlicher Qualität führt - aber auf welchem Niveau ist damit ja noch nicht gesagt.

 

Meine Sorge ist auch, das die bevorstehende flächendeckende Einführung der Videoprojektion das öffentliche Abspielen von DVDs und ähnlichem Zeugs noch weiter verbreitet als es eh schon ist.

Bei der Vorführung von Let's Make Money auf der Filmkunstmesse in Leipzig zum Beispiel hab ich mir gewünscht ich könnte den Film zuhause in VHS Qualität sehen, da hätte ich mehr von gehabt.

Ich weiss das DCI weltenweit weg von DVD-Qualität ist, aber nach unten offen für "alternativen Kontent".

 

Aber nichts gegen Hoffnungen, die sterben zuletzt und das ist gut so.

In diesem Sinne allen einen Guten Rutsch.

Geschrieben
Aber für Vernunftslösungen gibt es keine Lobby, scheint mir.

 

Da setzt man eben auf digitale Standardisierung, weil da nicht an 10 verschiedenen Stellen im Bemühen um Kosteneinsparungen verschlimmbessert werden kann.

 

Wenn ich mir so täglich die Auswirkung des digitale Gepfusche in der Postproduktion bzw. beim DI ansehe, frage ich mich doch woher dieser Optimissmus kommt. Und neben Pfusch - Einsparen und Qualität zurückfahren kann man Digital am besten (Komprimieren und Quantisieren) Beispiel DVD.

 

Das DI ist ja ohnehin schon das gleiche für digitales und analoges Kino und beim digitalen Kino kommt es dann so wie es ist in die Kinos und beim analogen Film erst in ich weiß nicht wievielter Generation, da könnte @cinerama sicherlich etwas zu sagen.

 

Mit Optimismus hat das wenig zu tun was ich schrieb, da mir in Anbetracht der augenblicklichen Abläufe und Möglichkeiten eher so etwas vorschweben würde wie von 4k digital auf 35mm auszubelichten. Das wäre eine reelle Möglichkeit für eine typische Hollywood-Blockbusterproduktion die Auswirkungen einer digitalen Zwischenbearbeitung zu minimieren, dauert aber wohl leider (noch) zu lange. Vom Auflösungsvermögen wäre das nahestmöglich an einer Kontaktkopie vom Negativ wenn denn hochwertige Scanner und Ausbelichter verwendet werden und mehr kann man nicht erwarten wenn ein Film weltweit in Tausenden Kopien gleichzeitig anläuft.

Geschrieben

Was soll die ganze Phantasiererei denn?

Die einzigen mit Kopier- bzw. Vervielfältigungsrechten sind die Verleiher. Und damit ist die Diskussion auch schon am Ende angelangt.

 

- Crsten

Geschrieben
Vom Auflösungsvermögen wäre das nahestmöglich an einer Kontaktkopie vom Negativ wenn denn hochwertige Scanner und Ausbelichter verwendet werden und mehr kann man nicht erwarten wenn ein Film weltweit in Tausenden Kopien gleichzeitig anläuft.

 

Genau DAS wird bei vielen größeren Filmstarts bereits gemacht :wink:

Geschrieben
Was soll die ganze Phantasiererei denn?

Die einzigen mit Kopier- bzw. Vervielfältigungsrechten sind die Verleiher. Und damit ist die Diskussion auch schon am Ende angelangt.

 

- Crsten

 

Hallo Carsten,

 

das ist hier ein Forum. Da redet man auch wenn man kein Verleiher ist mal von dem was so möglich ist bzw. auch in Einzelfällen schon praktiziert wird - ich kann da nicht so viel Phantasterei erkennen.

 

Vom Auflösungsvermögen wäre das nahestmöglich an einer Kontaktkopie vom Negativ wenn denn hochwertige Scanner und Ausbelichter verwendet werden und mehr kann man nicht erwarten wenn ein Film weltweit in Tausenden Kopien gleichzeitig anläuft.

 

Genau DAS wird bei vielen größeren Filmstarts bereits gemacht :wink:

 

Ist mir bekannt, und das begrüße ich auch :) Aber die Technik wird eben noch nicht für die Kopie genutzt die im Kino um die Ecke läuft - (wer neben einem Premierenkino lebt möge sich jetzt bitte nicht angesprochen fühlen ;))

Und sehr gute Qualität für alle wäre doch eben das was den Film voranbringen würde, nicht nur eine Superpräsentation bei der Premiere.

Geschrieben

Spekulationen über solche Kopierungen sind genauso witzlos wie Cineramas Auslassungen über das Auflösungspotential von Negativ- oder Printmaterial.

 

Es kommt nicht beim Publikum an weil die Leute, die an der Qualität interessiert sind nicht die Vervielfältungsrechte haben bzw. nicht den wirtschaftlichen Einfluss, diese Entscheidungen zu beeinflussen.

 

Nebenbei grübeln die Verleiher aktuell auch vorrangig über die Finanzierung digitaler Projektion - ohnehin ein kompletter Paradigmenwechsel, den man sich sicherlich nicht noch weiter zerfusseln will durch eine analoge 35mm Qualitäts oder 70mm Revival-Kampagne.

Und IMAX als Filmband-Großbild-Fels existiert faktisch auch nicht mehr.

 

Wie deutlich braucht man es denn noch?

 

 

- Carsten

Geschrieben

Immer dieser Drang "ich bin schon übermorgen angekommen" oder: "Die Werke der Zeit kann man ja nur belächeln".

IMAX läuft gerade hier auf 70mm, Januar 2009.

35mm läuft in 95% aller Kinos, Roll-out nicht finanzierbar.

 

Und die wirtschaftlichen Fehlentwicklungen für den Missbrauch von 35mm-Material als Steilvorlange für seine Abschaffung heranzuziehen, in diese kalte @ocanic-Ablehnungsfront werde ich mich nicht einreihen.

 

Glücklicherweise gab es auch immer schon Erwägungen jenseits wirtschaftlicher Wohl- und Fehlentwicklungen. Nämlich Vernunfts- oder Kunstentscheidungen. :wink:

 

(Die Auflösungparameter bei Film folgen noch. Sobald ich Zeit habe. Aber die Reaktion darauf ist ja sowieso vorprogrammiert: man zeigt mit dem Finger auf die Schlechtigkeiten der Branche und zieht selbexkulpierend die Quintessenz parat: "abschaffen!").

 

Bin sehr auf den Tag gespannt, wann das digitale Kino "abgeschafft" wird.

These: dann, wenn es überall läuft und die Gewerbemiete für ein Kino nicht mehr einspielbar ist, weil es nur ein Mitspieler unter anderen ist.

Geschrieben

Ob es jetzt genau in diesen Thread passt oder nicht - es muss gesagt werden: ich habe mir vorgestern in einem mittelgroßen Kinosaal ein paar Blu-rays auf Leinwand projiziert angeschaut. Die gute Bildqualität hat mich erschreckt :roll: Natürlich gab es hier und da ganz leichte Bewegungsunstimmigkeiten, die ich von 2K DCI nicht kenne. Nichsdestotrotz überzeugte der Gesamtbildeindruck. Fazit: wenn eine solche Qualität in den nächsten 2 Jahren zum Standard in den Haushalten wird, dann sollte aber schleunigst etwas an der Qualität der Filmkopien gemacht werden. Auch die 2K DCI Projektion darf hier jetzt schon kalte Füße bekommen.

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