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Geschrieben

Seit einiger Zeit habe ich bei aelteren Filmen das Problem dass ploetzlich die untere Schlaufe weg ist.

 

Der Abstand der Andruckrolle liegt bei 2 Filmdichten, also daran kann es nicht liegen.

 

Sollte ich vieleicht die Nachwickelrolle und Andruckgabel auswechseln?

Geschrieben

Zunächst besorgst du dir eine Schrumpflehre. Die günstigste Schrumpflehre besteht aus einem Abschnitt Polyesterfilm, der mit gutem Glauben als kaum geschrumpft genommen werden kann. Der Abschnitt sollte wenigstens 48 cm lang sein, denn wir brauchen 100 Löcher zum Messen, das sind 475 mm. Mach bei Loch Null eine Marke und bei Loch 100 eine. Leg' einen der älteren Filme, von denen du schreibst, auf den Polyesterfilm und bringe ein Loch des älteren Films mit dem Nullmarkenloch zur Deckung (mittig). Schau', daß du in beiden Filmstücken keine Spleiße* hast. Nun folgst du den Lochreihen, bis du wieder Übereinstimmung von zwei Löchern findest. Stelle fest, bei welcher Lochzahl das ist, etwa beim 98. Nun weißt du, daß 100 geschrumpfte Lochabstände sich auf 98 ungeschrumpfte verteilen, was die Filmschrumpfung von 2 Prozent anzeigt.

 

Mit einer gewöhnlichen Schaltrolle für Triacetat-Film hast du etwa 0,5 Prozent Spielraum. Bei 0,8 Prozent solltest du nicht mehr spielen. Man kann allerdings Zahnrollen für geschrumpften Film kaufen. Dann springt dir der Film nicht mehr über die Zähne.

 

 

*Ich verwende den Begriff Spleiß als Oberbegriff für Klebestellen und Schweißnähte.

Geschrieben

Danke fuer die Auskunft, aber das Problem tritt erst seit kurzem auf, davor liefen auch sehr geschrumpfte Filme ohne Probleme durch. Ausserdem habe ich die Fox Zaehne, durch die ja normalerweise alles durchgeht.

 

Deshalb denke ich dass ein Teil ausgewechselt werden sollte, aber welches? Telefonisch sagte mir ein Techniker, dass man da was kleben kann, aber ich kann mich nicht mehr erinnern was da zu kleben ist.

Geschrieben

Ich nehme an, mit Fox-Zähnen meinst du Zahnung für originale CinemaScope-COMMAG-Kopien. Da ist es nicht verwunderlich, daß der Film entgleist, denn die Lochreihen der CS-COMMAG-Kopien haben größeren Abstand als beim Normalfilm. Die Zähne der entsprechenden Rollen haben auch größeren Abstand und geschrumpfter Normalfilm läuft nun seitlich mit den verrundeten Lochecken an den Zähnen. Wenn die Führungsrolle zur Schaltrolle zwei Filmdicken Luft hat statt eineinhalb, ist das Problem klar.

 

Auszuwechseln sind die Zahnrollen.

Geschrieben

Seit Jahrzehnten werden Projektoren nur noch mit Fox-Bezahnung hergestellt, obwohl es die Kopien kaum noch gibt.

Keine Probleme mit Bildstand und Filmschonung auch bei der KS-Perforation, im Gegenteil.

Geschrieben
Seit Jahrzehnten werden Projektoren nur noch mit Fox-Bezahnung hergestellt, obwohl es die Kopien kaum noch gibt.

Keine Probleme mit Bildstand und Filmschonung auch bei der KS-Perforation, im Gegenteil.

 

Ja das denke ich auch. Dann muss es wohl an der Andruckrolle (pad roller) liegen, oder?

Geschrieben

Eine Ursache könnte auch sein, dass an Abwickelfriktion/Teller/Turm der Filmzug zu groß ist. In Kombination mit verschlissener Vorwickel-/Schaltrolle kann das auch zu dem Effekt führen.

Geschrieben
Eine Ursache könnte auch sein, dass an Abwickelfriktion/Teller/Turm der Filmzug zu groß ist. In Kombination mit verschlissener Vorwickel-/Schaltrolle kann das auch zu dem Effekt führen.

bb122049 meinte doch, daß die Schleife an der Schaltrolle verschwindet. Ich sehe nun keinen Zusammenhang mit Zug vom Teller.

 

Man hat mich schon korrigiert, daß es nicht Schieblehre heiße, sondern Meßschieber, auf jeden Fall schlage ich vor, du stellst mit so einem Ding fest, welchen Abstand die Zahnkränze voneinander haben. Nach ISO 491 sollen die Lochreihen beim Perforationstyp P(ositiv), ursprünglich K(odak) S(tandard), 28.17 mm auseinander liegen, beim Typ A(merican) C(inemaScope) 28.63 mm. Ich kann mir vorstellen, daß Schmalzahnung verbaut wird, aber mit dem Abstand 28.17. Das wäre dann filmtechnischer Unfug, ich kann es nicht anders benennen.

Geschrieben
bb122049 meinte doch, daß die Schleife an der Schaltrolle verschwindet. Ich sehe nun keinen Zusammenhang mit Zug vom Teller.

 

Wenn die untere Schlaufe weg ist, kann das zwei Ursachen haben: Die Nachwickelrolle zieht den Film ab, aber die Schaltrolle liefert keinen mehr nach, oder die Schaltrolle liefert Film, wie sie es tun soll, aber über die Nachwickelrolle wird mehr Film abgezogen, als eigentlich soll.

 

Den ersten Fall kann man bei der E15 sehr schön provozieren, wenn man die Version hat, bei der an der oberen Spule auch diese Regelarm/Abwickelmotorgeschichte verbaut ist, und man den Film nicht über den Arm einlegt. Dann zieht die Vorwickelrolle gegen den Widerstand vom Abwickelmotor. Bei voller Spule geht das gerade noch gut...

Geschrieben
...daß Schmalzahnung verbaut wird, aber mit dem Abstand 28.17. Das wäre dann filmtechnischer Unfug, ich kann es nicht anders benennen.

 

...genau

macht man aber schon länger

-> vemtl. mehr Toleranz beim "Fluchten"

= einfachere Herstellung

Geschrieben
bb122049Wenn die untere Schlaufe weg ist, kann das zwei Ursachen haben: Die Nachwickelrolle zieht den Film ab, aber die Schaltrolle liefert keinen mehr nach, oder die Schaltrolle liefert Film, wie sie es tun soll, aber über die Nachwickelrolle wird mehr Film abgezogen, als eigentlich soll.

 

Den ersten Fall kann man bei der E15 sehr schön provozieren, wenn man die Version hat, bei der an der oberen Spule auch diese Regelarm/Abwickelmotorgeschichte verbaut ist, und man den Film nicht über den Arm einlegt. Dann zieht die Vorwickelrolle gegen den Widerstand vom Abwickelmotor. Bei voller Spule geht das gerade noch gut...

 

Ich denke die Schaltrolle ist OK, denn wenn ich den Projektor nach dem Verschwinden der Schlaufe stoppe, dann sehe ich dass der Film bei der unteren Schaltrolle ueber die Zaehne gekommen ist.

 

Ich habe den Ernemann Sidewinder Spulenturm. Kann man denn da ueberhaupt was an der Abwickelfriktion regulieren?

 

Uebrigens wenn ich den Abstand der Andruckrolle ganz klein mache, dann laeuft der Film durch ohne Schlaufe zu verlieren, aber dann besteht das Problem dass eine dicke Klebestelle nicht mehr durchgeht.

 

bb

Geschrieben

Jetzt müssen wir uns mal darauf verständigen, daß es eine sich kontinuierlich drehende Vorwickel-Zahnrolle gibt, eine sich ebenfalls kontinuierlich drehende Nachwickel-Zahnrolle und eine sich intermittierend (abgesetzt) drehende Zahnrolle auf einer Welle mit dem Malteser Kreuz, die daher Schaltrolle heißt. Untere Schaltrolle ist irreführend.

 

Bitte, alles ohne Vorwurf, es gibt soo viele Fachbegriffe im Kino.

 

Ich wiederhole mich: Eineinhalb Filmdicken zur Schaltrolle. Gut gemachte Spleiße sind kaum dicker als der Film selbst, seien es nasse Klebestellen aus Spalter und (geheizter) Presse, seien es Schweißnähte aus einem Ultraschallgerät.

 

Ich vertrete, das noch nebenbei, die Meinung, daß die Kinobesucher gegen das ganze Eintrittsgeld auch den ganzen Film vorgeführt bekommen müssen, weshalb es nicht angängig ist, überhaupt an einer Kopie etwas zu schneiden. Die Automation mit Aktkoppelung ist etwa so schlau wie einen Wagen mit automatischem Getriebe selber 1-2-3 zu schalten. Mehrere Projektoren und den Wechsel automatisieren, ist die bessere Lösung.

 

Es ist so vieles schief gelaufen. Es gibt ja keine unversehrten Kopien mehr als Normalzustand. Nun meine eigene Einschränkung: Es gibt immer wieder Kopien, die aus mir bekannten Gründen ungünstige Aufteilung haben, und ich habe auch schon ummontiert, um die Zahl der Rollen zu verkleinern oder die Pause anders zu setzen. Tja.

Geschrieben

Damit ich jetzt richtig verstehe: 1 1/2 Filmdicken zwischen Schaltrolle und Andruckrolle?

 

Auch 1 1/2 Filmdicken zwischen beiden Zahnrollen und Andruckrollen? Ich dachte es waehren 2 Filmdicken? Oder ist das verschieden?

 

Wenn ich das ganz genau weiss dann kann ich natuerlich auch den Abstand richtig einstellen.

 

Sollte man dazu Azetat Filmdicken, oder Polyester Filmdicken verwenden, denn die sind ja bekanntlich verschieden.

Geschrieben

Der sture Filmvorführer kennt nichts und stellt ein für alle Mal ein. Die berufene Vorführerin bzw. Vorführer stellt auf 1½ Stärken des jeweiligen Filmmaterials ein. Das ist wichtig bei Rastgabeln, weniger kritisch bei federnd nachgebenden. Wie ich schon sagte, ist Film am Stück das beste, da kann man auf Berührung hinunter gehen.

 

Da zeigt sich eben der Unterschied zwischen Kameramann und Projektionist. Der eine hat mit (meist) frischem Rohfilm am Stück zu tun, der andere mit Kilometern von immer wieder anders geartetem und unterschiedlich geschrumpftem Film. Fühle dich als der flexiblere Techniker, der immer um optimale Verbindung Film-Maschine besorgt ist!

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