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Das Leiden des Filmvorführers in einem Multiplex


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

da hier immer wieder mal diskutiert wird, wie man die Qualität im Kino steigern kann, sollte man einen Blick auf den Beruf des Filmvorführers werfen. Dies mal anhand eines Mitarbeiters einer grossen Kinokette. Diese nennen wir mal Kino*.

Beruf: Projektionist

Arbeitsort: Großstadt in Deutschland (West)

Kino: Multiplex mit 8 Sälen - ca. 1800 Plätze

Arbeitgeber: Kino*, großer Kinobetreiber

Mitarbeiter: 2 Festangestellte, 4 Aushilfen in der Projektion

2 Festangestellte (incl. Theaterleiter) und 50 Aushilfen

im Service.

Arbeitszeit: 173 Std. im Monat

Lohn: 1700.- € im Monat brutto, Zuschläge: keine

Andere Kinos der gleichen Kette und in der gleichen Stadt erhalten aber Zuschläge !!!!!

Im Arbeitsvertrag sind auch gleich nochmal 20 Überstunden mit eingebracht. Welche natürlich auch schon im Lohn enthalten sind!!!

Aud die Frage nach einer Gehaltserhöhung nach 2 Jahren, reagierte man allerdings positiv. Das wäre kein Problem! Allerdings müssten dann auch 30 Stunden mehr gearbeitet werden im Monat!!!

Eine Erhöhung der Eintritts und Consessionpriese wurde allerdings mit gestiegenen Energie, Einkaufs- und Personalkosten begründet. Das auch die Mitarbeiter von der allgemeinen Preiserhöhung betroffen sind, glaubt das Managment bis heute nicht!!!

 

Diese Liste könnte ich beliebig fortführen. Aber ich muss mal auf die Arbeit. Vielleicht habe ich aber morgen neues zu berichten oder arbeite älters weiter auf.

Geschrieben

Willkommen im kuscheligen Familienkino wo die Welt in der Chefetage noch in Ordnung ist.

 

Mal kurz nachgefragt, warum unterschreibst Du einen Vertrag mit Bedingungen die Dir augenscheinlich nicht passen...oder waren die Details zur Arbeitszeit und Gehaltszahlung mit Geheimtinte geschrieben ?

Geschrieben

Wieso?

Lieber 1700€ im Monat und auf eigenen Beinen stehen, als 400€ im Monat und vom Staat abhängig zu sein :)

 

Hast du denn irgendeinen Beruf erlernt?

Geschrieben
Willkommen im kuscheligen Familienkino wo die Welt in der Chefetage noch in Ordnung ist.

 

Mal kurz nachgefragt, warum unterschreibst Du einen Vertrag mit Bedingungen die Dir augenscheinlich nicht passen...oder waren die Details zur Arbeitszeit und Gehaltszahlung mit Geheimtinte geschrieben ?

 

Als wenn man sich heute den Trommler in der Lohnsklaverei noch aussuchen könnte! peitsche.gif

Geschrieben

Tja, und ich kenne Kinos in derselben Größenkategorie wie von @prolei genannt, die sehr gut laufen und ihre Vorführer(-Aushilfen) mit weniger als 6 Euro in der Stunde abspeisen... Die meisten Festangestellten bewegen (netto) sich auch in diesem Bereich...

 

@3dcg:

Was anderes suchen gut und schön - nur dass so gut wie nirgendwo besser gezahlt wird... Merke: Vorführer = Hilfsarbeiter (zumindest aus Sicht vieler Kinobetreiber).

 

"Garniert" wird das ganze noch vom harmonischen Gesülze über "Kino mit Herz", welches dem Besucher präsentiert werden sollte... Gegenüber den Angestellten hört es sich mit Herz dann aber ganz oft ganz schnell auf 8)

Geschrieben

 

Als wenn man sich heute den Trommler in der Lohnsklaverei noch aussuchen könnte! peitsche.gif

 

Durchaus, nur ist dafür ein Blick über den Tellerrand 8) notwendig.

 

"Prolei" schreibt was von 1700€ bei 173h, für einen Vorführer ist das aktuell schon ganz OK, da die Rahmenbedingungen (Zusatzaufgaben, Vorbildung, etc.) nicht bekannt sind kann man speziell das Gehalt von "prolei" überhaupt nicht beurteilen.

Der Hinweis auf andere Häuser in der Stadt bringt uns auch nicht weiter, ein Ex Ufa hat möglicherweise noch die alten Ufa Verträge und damit auch alle möglichen Zuschläge die es aktuell nur noch selten gibt.

 

Die Arbeitsbedingungen gerade in den Kinos sind bekannt, wer trotzdem im Kino anfängt kann sich nachher nicht beschweren es wäre ja alles so schrecklich. Ausnahmen gibts, aber die sind selten.

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Also als Putzfrau verdient man mehr. Vielleicht sind Vorführer einfach zu eingebildet. Wenn man sich den eigenen Status als Hilfskraft eingestehen würde, würde man nicht mehr so leichtfertig für so einen Hungerlohn arbeiten. Wir kriegen hier jedenfalls keine Putzhilfe unter 10 Euro.

 

Im eigenen Laden alles kein Problem, aber angestellt?

 

- Carsten

Geschrieben
Hallo zusammen,

da hier immer wieder mal diskutiert wird, wie man die Qualität im Kino steigern kann, sollte man einen Blick auf den Beruf des Filmvorführers werfen. Dies mal anhand eines Mitarbeiters einer grossen Kinokette. Diese nennen wir mal Kino*.

Beruf: Projektionist

Arbeitsort: Großstadt in Deutschland (West)

Kino: Multiplex mit 8 Sälen - ca. 1800 Plätze

Arbeitgeber: Kino*, großer Kinobetreiber

Mitarbeiter: 2 Festangestellte, 4 Aushilfen in der Projektion

2 Festangestellte (incl. Theaterleiter) und 50 Aushilfen

im Service.

Arbeitszeit: 173 Std. im Monat

Lohn: 1700.- € im Monat brutto, Zuschläge: keine

Andere Kinos der gleichen Kette und in der gleichen Stadt erhalten aber Zuschläge !!!!!

Im Arbeitsvertrag sind auch gleich nochmal 20 Überstunden mit eingebracht. Welche natürlich auch schon im Lohn enthalten sind!!!

Aud die Frage nach einer Gehaltserhöhung nach 2 Jahren, reagierte man allerdings positiv. Das wäre kein Problem! Allerdings müssten dann auch 30 Stunden mehr gearbeitet werden im Monat!!!

Eine Erhöhung der Eintritts und Consessionpriese wurde allerdings mit gestiegenen Energie, Einkaufs- und Personalkosten begründet. Das auch die Mitarbeiter von der allgemeinen Preiserhöhung betroffen sind, glaubt das Managment bis heute nicht!!!

 

Diese Liste könnte ich beliebig fortführen. Aber ich muss mal auf die Arbeit. Vielleicht habe ich aber morgen neues zu berichten oder arbeite älters weiter auf.

 

Ist es nicht überall so?

 

Über nähere Hintergründe schweige ich lieber.

  • 2 Wochen später...
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich habe 5 Jahre im Multiplex gearbeitet, mit Mobbing und wenig Geld. Nach 5 jahren Burne Out Syndrom.

Nie wieder Multiplex..!!!!!!!!!!!!

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