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Geschrieben

Hallo !

 

Gibts heute noch irgend ein Material, dass an den Look älterer Fernsehfilme der späten 70er oder frühen 80er erinnert ?

Ich glaube, dass Umkehrmaterial, was da verwendet, wurde, ist heute ja nicht mehr erhältlich.

Ich dachte mal daran, eventuell eine Positiv-Kopie eines Negatives abtasten zu lassen. Die kommt doch solch einem Look näher als ein 'Projektions-Material', dass viel knackiger ist.

Wie siehts mit den Formaten aus ? Mir sagte mal ein älterer Kameramann, der nur bis damals arbeitete, dass damals häufig auch bei Fernsehfilmen häufig 35 mm verwendet wurde; dass dann mehrmals kopiert, eine Kopie dann mal abgetastet - und schon sei der weiche, 'dreckige' Charakter erreicht, zumal die Materialien oft auch grobkörnig waren.

 

Ist das so ?

 

Oder gibts heute noch Materialien, die direkt so aussehen.

 

danke.

 

michael

Geschrieben

Bitte entschuldigt die Formulierung, die mir gerade noch einfiel:

 

Ich meine nicht nur körniger, sondern mit massiven Schwärzen und teils etwas 'verrust', also mit Körnern, die dunkel oder dreckig wirken. . .

:lol: :lol: :lol:

 

jetzt reichts mit meinen komischen formulierungen, aber ich glaube, ihr wißt jetzt, was ich meine.

:wink:

Michael

 

 

 

(vgl Ferrania Umkehrmaterial)

Geschrieben

Das, was du "alt" haben willst, mit einer prof. HD Kamera aufnehmen, in Adobe AfterEffects importieren und dann ein paar Effekte gekonnt drüber legen, rendern lassen, fertig :wink:

Geschrieben

@Michael:

 

Der Fernsehfilm-Look ist das Ergebnis verschiedener Faktoren. Nicht nur das verwendete Filmmaterial spielt dabei eine Rolle, sondern auch die 1970er-Jahre-Abtastertechnik. Wenn Du das nachahmen möchtest, empfehle ich ein hochempfindliches 16-mm-Farbnegativmaterial (die damals verwendeten VNF- oder ECO-Materialien gibt es leider nicht mehr), belichte es 1-2 Blenden über, was die Farbsättigung eher in den Bereich der damaligen Filme bringt und lasse eine korrigierte Positivkopie davon herstellen.

 

Die läßt Du auf einem möglichst alten Flying-Spot-Abtaster überspielen, der gibt dem Look den letzten Schliff (leichte Bildstandschwankung, Gradationsveränderung, Röhreneffekte usw.)

 

Die Digitalfilter, mit denen man Aufnahmen auf alt trimmen kann, finde ich nicht so überzeugend, aber das muß jeder selbst entscheiden.

Geschrieben

Also war das, was ich mir vorstelle, womöglich ein Ektachrome VNF oder ähnliches. Das war doch ein Film, der dazu neigte, einen ein wenig 'unglücklichen' oder 'kränkelnden' Touch in Szenen zu legen, oder nicht ?

Wenn man das Material heute noch kaufen kann (Ebay o.ä.), dann ist es wahrscheinlich zu alt . . .

Wurden denn darauf überhaupt ganze Filme gedreht, oder nur Dokus und Nachrichten ?

 

Wo könnten so alte Abtaster noch in Betrieb sein ?

 

Danke

 

Michael

 

 

Wie sahs mit Gevachrome Filmen aus ? Waren doch sicher auch eher grob und 'fies' :lol: sorry :lol:

 

:P :P :P :P

Geschrieben

Hallo Michael,

 

der VNF wurde bis 2004 produziert. Material aus den letzten Chargen dürfte nach meiner Erfahrung noch ordentliche Ergebnisse erzielen (im Rahmen der Möglichkeiten dieses Materials ...).

 

Ich habe in den letzten Jahren immer mal eine länger auch ungekühlt gelagerte VNF-Kassette für Dämmerungsaufnahmen verwendet und die Erfahrung gemacht, dass diese Emulsion scheinbar langsamer altert als z.B. Kodachrome.

 

Also wenn Du seit 2000 produzierte VNF bekommen kannst, sollte das noch gehen.

Geschrieben

Guck Dir auch die Lichtsetzung aus den Filmen an, die Du meinst. Inzwischen leuchtet man ja im allgemeinen anders, also mehr Flächenlichter (Kinoflo), usw.

 

Den Stil bildeten auch hauptsächlich die Sets (Farben, Design, Architektur) und die Maske (Mode, Frisuren etc).

 

Auch die Tonmischung war anders (obere Mitten betonter, insgesamt weniger transparent)... es kommt alles zusammen. Ist ja nicht nur das Filmmaterial, was den Film macht.

Geschrieben

@Alan Smithee hat recht: Hartes Licht war damals eher üblich und wäre zu verwenden, wenn man den Look imitieren wollte.

 

VNF-Material habe ich nur noch selten angeboten gesehen, da einige Freaks (Experimentalfilmer) den Look mochten und das Zeug hamsterten.

 

Eine gute Alternative sehe ich in hochempfindlichem Farbnegativ, z.B. Fuji Eterna 500 (siehe http://www.fujikine.com/ ), das notfalls auf 1000 ASA gepusht werden kann, um die Körnigkeit noch zu erhöhen, falls nötig und gewünscht.

 

Für die Bearbeitung empfehle ich ein kleines Kopierwerk mit Ansprechpartner, der exotische Wünsche gewöhnt ist (z.B. Film16 H. Rings) und natürlich TESTEN, bevor man was Größeres anfängt.

 

Was die alten Abtaster angeht, so würde ich mal eine Firma fragen, die Abtastertechnik wartet und entsprechend die Anbieter kennt, z.B. (aus der Erinnerung, ohne Gewähr)

 

http://www.teltec.de/

 

Alte Röhrenabtaster bekommen ihr Gnadenbrot bei Kleinbetrieben, die nebenbei Schmalfilmabtastungen machen, werden oft eingemottet, wenn ein teureres Ersatzteil fällig ist (Röhre).

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Fernsehfilme wurden meines Wissens nie auf VNF gedreht, sondern immer auf Negativ.

 

Allerdings waren viele Dokus und Reportagen bis Mitte der 80er Jahre auf VNF Umkehrfilm.

 

Die Sendeanstalten hatten in den 80ern kaum Röhrenabtaster im Einsatz. Der meistens eingesetzte Bosch FDL60 ist ein CCD-Abtaster. Röhrenabtaster mit Flying-Spot werden heute noch hergestellt (Rank Cintel) und sind damit keinesfalls alt.

 

Die ältesten, bei Firmen noch betriebsfähig gehaltenen Abtaster sind in der Regel die FDL60 oder FDL90. Alles andere ist vermutlich schon längst auf dem Schrott gelandet.

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