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Geschrieben

Hi,

 

nächste Woche soll ich in einem stillen Filmlager eine Archivkopie beurteilen, ob diese halbwegs vernünftig abgetastet werden kann. Ich muss das "vor Ort" entscheiden; dort gibt es keinen Projektor. An Hilfsmitteln habe ich meine Augen, eine Taschenlampe, eine Klebepresse und dieses Gerät. (Das habe ich seinerzeit hergenommen, um Perfo und Klebestellen zu prüfen. Bild und Ton habe ich nicht zum Laufen bekommen.)

 

gue-katakomben.jpg

 

Kopie wurde Anfang der 70er gezogen; schwarz-weiss-Film. Beim Abwickeln vom Bobby klebt und knistert es gewaltig; von der Tonspurseite her ragen unregelmässige "Schlieren" bis zu 10 mm ins Bildfeld hinein. Es sind nicht nur Anfänge/Enden betroffen, es ist durchgängig.

 

Mir ist klar, daß keiner von Euch hellsehen kann - was kann ein solcher Wasserschaden bei einer Wetgate-Abtastung im schlimmsten Fall verursachen? Ich habe von so etwas keine Ahnung.

 

Danke fürs Lesen -TG

Geschrieben

TG,

ich weiß nicht, ob du das weißt, Naßabtastung geschieht mit leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffverbindungen, vom krebserregenden Tetrachlorkohlenstoff (kaum mehr anzutreffen) über Perchlorethylen bis zur Freon-113-Mischung. Diese Verbindungen mischen sich nicht mit Wasser. Passieren tut nichts, weder der Maschine noch dem Film. Man reißt höchstens irgendwann Bildschicht ab bei den zusammenklebenden Windungen.

 

Da Wasser in der Gelatine deren Brechungsindex herabsetzt, sind Flecke sichtbar, speziell die Ränder. Um Wasserschäden einzuebnen, müßte man einen Film waschen, d. h. durch die Maschine schicken (letzte drei Bäder und Trocknung).

 

Mit den vorhandenen Mitteln kannst du nichts machen. So lange die Gelatine nicht gleichförmig trocknen kann, was nur geschieht, wenn sie vollständig im Wasser war, bleiben klebende Stellen, die lästigerweise noch Staub und Fusseln festhalten. Anfrage beim Labor deiner Wahl, wieviel die Aktion kosten möchte (genaue Längenangabe machen)

 

Gehen wir anders an die Sache heran: Wie lautet der Filmtitel? Wo gibt's noch eine Kopie von dem Streifen? Sind irgendwo Duplikate vorhanden, etwa ein Zwischennegativ?

 

Mehr kann ich nicht raten.

Geschrieben

Bitte um mehr Daten!

Wenn sich das Material beim Abwickeln von der obersten Windung löst, wird dabei die Emulsion beschädigt oder "springt" sie knisternd ohne Beschädigung ab?

Welche Rückstände und/oder Veränderungen sind an der Seite des Bildes sichtbar, von der her der Wasserschaden auftrat?

Lassen sich Rückstände (du sprachst von "Schlieren") z.B. mit Isopropanol abwischen?

Ist außen am Wickel Schimmel- oder Pilzbefall sichtbar?

Geschrieben
TG,

iGehen wir anders an die Sache heran: Wie lautet der Filmtitel? Wo gibt's noch eine Kopie von dem Streifen? Sind irgendwo Duplikate vorhanden, etwa ein Zwischennegativ? .

 

Hallo, lieben Dank für Deine Infos - nein, ich wusste das nicht mit den Lösemitteln.

Den Filmtitel darf ich nicht nennen, da diese Nummer der deutschen BR-Veröffentlichung mit der Verwendbarkeit der Kopie wohl stirbt oder lebt.

 

Die Franzosen hätten das Bild, aber keinen deutschen Ton. Es gibt ein deutsches "Sendeband in Betakam", wenn ich das richtig verstanden habe. Das war aber unter aller Kanone, vom trillernden Ton als auch von den vielen Bildsprüngen her. Diese Lösung hatte man verworfen. Bliebe also die Wasserschaden-Kopie.

 

Danke für die Infos! TG

Geschrieben
Bitte um mehr Daten!

Wenn sich das Material beim Abwickeln von der obersten Windung löst, wird dabei die Emulsion beschädigt oder "springt" sie knisternd ohne Beschädigung ab?

Welche Rückstände und/oder Veränderungen sind an der Seite des Bildes sichtbar, von der her der Wasserschaden auftrat?

Lassen sich Rückstände (du sprachst von "Schlieren") z.B. mit Isopropanol abwischen?

Ist außen am Wickel Schimmel- oder Pilzbefall sichtbar?

 

Hallo, vielen Dank für Deinen Beitrag!

 

Das Bild vom Filmkeller ist mittlerweile gut 10 Jahre alt - und genau diese Filmkopie mit Wasserschaden hatte ich damals auf diesem ?-Tisch. Weil es mein Lieblingskomödiant war und ist. Da der Wasserschaden offensichtlich war, und ich den nicht so einordnen konnte, habe ich die Kopie liegenlassen!

 

Die Schicht löste sich nicht ab, aber das Abwickeln klebte und knisterte mit jeder Lage.

 

Schimmel- oder Pilzbefall sichtbar: Nein. Wenn Du von oben auf den Wickel schaust, sieht alles normal aus.

 

Lassen sich Rückstände (du sprachst von "Schlieren") z.B. mit Isopropanol abwischen? Das werde ich am MO testen - und dann entscheiden. (Und eher das Teil mitnehmen - und wenn ich es hinterher selbst behalte ;-)

Geschrieben

Das spielt keine große Rolle - die Wassermarker müssen weg, und da denke ich, das geht in Vorbereitung einer Abtastung nur bei einem professionellen Filmreiniger mit wiederum Wasser. Das kann man natürlich an einer unkritischen Stelle am Anfang oder Ende mal mit ein bißchen destilliertem Wasser und einem Lederläppchen testen.

 

Ich denke mal, so eine Reinigung dürfte nicht allzuviel kosten. Wenn die Kopie ansonsten mechanisch in Ordnung ist, dürfte das ein reiner 'Durchlaufjob' sein.

 

- Carsten

Geschrieben

Erstmal:

Danke für Eure Beiträge - das Thema hat sich leider erstmal von selbst erledigt:

Vor lauter Euphorie ist niemandem eingefallen, die Aktetiketten zu studieren: Aktanzahl: 5; vorhanden 1-4 javascript:emoticon(':roll:')

 

Ein kurzer Hoffnungsschimmer kam auf; ich habe zu Überblendzeiten auch gerne Miniakt 5 mit Akt 4 gekoppelt; z.B. bei etlichen Chinesen und Sexfilmen. Aber Rolle 4 endete mitten in der Handlung; mit sauber gestanzten Blendzeichen. Und erstaunlich wenig Schrammen.

 

Gruß, TG

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