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3-D: Das nächste "Sensurround" ?


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Geschrieben
Für Filmarchive gilt zwingend die Archivierung von Originalmaterialien und Sicherheitsbeständen auf Polyesterfilm, der 500, wenn nicht sogar 1000 Jahre lebt.

 

... und warum haben filmarchive (auch in deutschland) vor noch nicht allzu langer zeit massenweise nitro-originale vernichtet, nachdem auf (instabilem) triacetate gesichert wurde?

 

ich kann es Dir sagen ... weil man dachte, das material sei nun bis in alle ewigkeiten sicher ... trugschluss

 

genau die gleiche geisteshaltung vertrittst Du nun, wenn Du polyester film für 1000 jahr haltbar erachtest ... glaubst Du wirklich, dass im jahre 3009 ausserhalb eines technischen museums noch jemand 35mm polyesterfilm vorführen wird?

 

die zukunft der filmarchive wird die andauernde migration des "contents" in moderne und zukunftssichernde formate sein, die eine auseinandersetzung des publikums und der wissenschaft mit diesen kulturzeugnissen ermöglicht. Und wenn die zukünftigen kinos alle digital vorführen, dann muss ein filmarchiv auch dieses medium bedienen können, ansonsten agiert es in einem "luftleeren" raum und befriedigt nur eigeninteressen und nicht die interessen der bürger.

 

Sicher gilt es, originale auch als originale zu erhalten, aber die originale von 2009 sind z.b. DCI-master und auch diese müssen als original archiviert werden ... dieser gegenwärtigen und zukünftigen aufgabe muss man sich stellen und darf sich nicht in die ecke stellen und jammern, wie schön und besser alles früher war.

 

Hättest Du 1953 gelebt, als nach jahrzehntelangem technischen de-facto stillstand (standard-bildwand, monoton, kohlelicht) auf einmal innerhalb von einem jahr umstellung auf 2-streifen 3-D mit metallwand, Cinemascope mit miracle mirror breitwand, perspekta-ton, 4-kanal-magnetton, ankündigung von 70mm und 3-streifen cinerama aufkam ... da hättest Du richtig gut zu tun gehabt und könntest prächtig schimpfen, auch hier wurden jahrelange standards für obsolet erklärt.

Oh je, laufend muss man sich rechtfertigen gegen diese Propaganda - die einem das Wort im Munde herumdreht:

 

- habe Polyester, nicht Triacetat empfohlen. Polyesterfilm hält 500 - 100 Jahre. Und wäre auch vorzeitig umkopierbar und bei Bedarf jederzeit digitalisierbar. Macht technisch und wirtschaftlich Sinn

- ständige Datenmigration kann kein Archiv bezahlen, sagt die SMPTE und die AMPAS, aber auch Kameraleuter wie Ballhaus empfehlen dringend die Polyester-Sicherung

- Unfug, daß sie behaupten, man habe behauptet, Triacetet halte ewig. Der einzige, der dies behauptet, ist der, der es falsch zitiert: Sie

- ich vertrete mitnichten eine "Geisteshaltung", wenn lediglich photochemische Tatsachen (Polyester versus unzuverlässige und technisch limitierte Datenmigrationen) erwähnt wurden

- die Zukunft der Filmarchive liegt im formatgetreuen Erhalt der Original, und der Aufrechterhaltung zu deren Replikation. Sonst schaffen sie sich ab

- Sie verzerren Archivansprüche und Verwertungsinteressen durch Propagierung von Digitalisaten ("jedem Bürger sein Content" online). Damit schafft sich auch der Kinobetreiber selbst ab

- Die Orginale von 2009 sind unter anderen auch die DCI-Master, die man archivieren muss, aber ebenso filmische Negative

- 1953 hätte ich nicht pauschal geschimpft auf damalige Technik und Umbrüche, da die produzierende Industrie damit das Fernsehen bekämpfte und die Kinoexklusivität an einigen Standorten aufwertete. Das ist heute anders, was Sie nicht verstehen können oder wollen. Bis zu dem Zeitpunkt zumindest, bis die Kinostätten fallen und Sie und andere sich an Ihre PR-Bemühungen von gestern nicht mehr erinnern möchten

- Die Umbrüche von 1953 haben weder bisherige Formate wie 35mm noch Schwarzweiss für "obsolet" erklärt. Sondern produktiv ergänzt.

Das ist heute anders: heute geht es um restlose Beseitigung der bewährten Kinostandards und ein Umschwenken auf mediale Contens, die austauscbar sind

 

Tut mir leid, aber Ihren Thesen kann ich nirgendwo folgen. Schreiben Sie dies gerne an andere User, die es eben so sehen wie Sie, aber an mir prallen die Thesen ab, weil sie mir wenig analytisch und (im Sinne von Marketing-Agenturen) zu positivistisch vorkommen. Mein Vertrauen haben diese Argumente nicht.

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Geschrieben

Nochmals ganz klar gesagt.

 

DCI 2K in 2D ist im Vergleich zu mechanischer 35mm Projektion qualitativ ein erheblicher Schritt nach vorne. Unabhängig von 3D.

 

Nostalgiker können noch so viele Phantasiebegriffe einführen, in Farbraum, Auflösung - vulgo Schärfe, Bildstand, Störfreiheit, Kalibrierbarkeit, Tongüte, Lichtkonstanz durch unterbrechungsfreien Lichtstrom ist klassisches 35mm DCI 2K in jedem der Parameter unterlegen.

 

DCI löst derzeit 35mm mechanische Projektion ab - weltweit.

 

Bei Neuverkäufen hat mechanische Projektion keine 5% Marktanteil mehr.

 

DCI ist *eine* Norm. Jedes DCP ist für Projektor/Server mit 2K/4K/2D/3D Quellen zu bestücken.

 

DCI ist weiterhin um Faktoren ökologischer als die chemische Filmkopie.

 

Langfristig (~5 Jahre) werden die Preise für DCI Systeme dramatisch fallen.

 

Seit 2009 ist die Nachfrage der Kinos so hoch, das erstmalig viele Hersteller (Barco, Christie, NEC, Sony) herstellungsbedingt Lieferfristen brauchen.

 

Die jetzigen Investoren haben ein erhebliches Zeitfenster, um zu amortisieren.

 

DCI 3D ist ein Alleinstellungsmerkmal, das jetzige Investoren befähigt zu amortisieren bevor die Mitbewerber nachziehen.

 

Starregisseure en masse produzieren für DCI 3D, so macher nur noch ausschliesslich DCI 3D.

 

Alleine in den nächsten 24 Monaten kommen zig #1 Kandidaten, die entweder nur in DCI 3D kommen, wie

- Camerons "Avatar", im Dezember 2009.

oder wie bisher einfach dramatisch bessere Einspielergebnisse pro Saal als in 2D liefern. Dazu zählen

- Pixar/Disneys "Oben", im Mai 2009, http://www.apple.com/trailers/disney/up/

- "Toy Story 3",

- Burtons "Alice in Wonderland",

- Zemeckis "Christmas Carol",

Spielbergs und Jacksons "Tim" - welches eine Trilogie wird,

blue skys - "Ice Age 3" im july 2009. http://www.apple.com/trailers/fox/iceag...dinosaurs/

sony "Cloudy with a Chance of Meatballs" im sept 2009.

http://www.apple.com/trailers/sony_pict...meatballs/

 

Wer an diesen Titeln weniger oder nicht partizipieren will, kann problemlos noch warten bis er DCI integriert.

Man beachte jedoch, das bereits dieses Jahr die ersten Titel, wie Camerons Avatar, nur mechanisch projezierenden Häusern nicht mehr zugänglich sind. Das *kann* sich in Deutschland eventuell noch bis nach 2010 schieben, ist aber eher schon für 2009 zu erwarten.

 

Die heutigen 3D Systeme, sei es Shutter/Farbraum/Polbasierend (Xpand/Dolby/realD) sind alle gut bis sehr gut. Nörgelnde Nostalgiker tun dem keinen Abbruch.

 

Weltmarktführend ist Polarisation, realD hat sich auf Platz 1 gesetzt.

 

Die USA sind weit vorraus, mit >15.000 DCI Leinwänden bestellt bzw. teilweise bereits umgerüstet und weiteren 10.000 in der Pipeline dürfte in Nordamerika bereits 2011-3 mechanische Projektion die Minorität darstellen.

 

Die deutschen Hersteller von kinotechnik haben (grossteils zu Recht) ihre Funktion als Projektorenhersteller eingebüsst, da sie nicht rechtzeitig digitale Systeme entwickelten, und sind auf dem Weg Vertriebs- und Dienstleistungsfirmen zu werden.

 

*Alle* photochemischen Arbeitsplätze in *allen* deutschen Kopierwerken sind nicht gefährdet, sondern werden bis auf wenige abgebaut werden. Der Zeitrahmen liegt hierfür ist inzwischen kürzer als ein Jahrzehnt. Verbleiben werden die Stellen, welche für Archiv- und museale Zwecke Sinn ergeben.

 

*Zig* neue Arbeitsplätze entstehen, alleine bei uns 6 innerhalb der letzten 5 Monate. En/Transcoding, remastering, re/demultiplex, delivery & ingest, QA&Keymanagement treten hier an die Stelle der Photochemie.

 

Nicht absehbar ist, ob über VoD (a la maxdome/t-entertain), Streaming (google/you-tube), Download to own (iTunes/amazon), download to rent und werbefinanzierte kostenlose Angebote (microsoft/nautilus/lycos), Abonement und PPV (dish/echostar/premiere) insgesamt die Anzahl der Arbeitsplätze steigt, zu erwarten ist es. Das DCI-Encoding alleine ist selberweniger personalintensiv, wenn auch nicht dramatisch.

 

Filmvorführer, die sich jetzt engagieren und qualifizieren, haben zig neue Arbeitsmöglichkeiten. Das geht von live-sat verbindungen (bspw. Konzerte aus der met oder sport), über live 3D (was oft genug inzwischen Kinos zu Tagungsstätten macht), über die Integration von Computerspiel und Kino oder wilde Mixturen von alledem (lan-partys mit sat-stream und 3d präsentation). Da kommen neue Kompetenzen aus den Bereichen Sendetechnik und IT hinzu.

 

Die von Auguren immer wieder befürchtete Verkürzung der Auswertungsfenster ist für die Kinos weniger gefährdend. Kino ist schon seit langer Zeit *eine* Verdienstquelle unter vielen - und vor allem als vorgeschaltetes lukratives Marketing einer der Eisbrecher für wirklich gute Filme.

 

Bedroht werden durch den Übergang vom linearen Medienkonsum (TV) zum non-linearen (was Kino immer war) vor allem die TV-Sender, nicht die Lichtspielhäuser. Die Erstauswertung von hoch bzw. höchstwertigen Inhalten an sozialen Orten ist unbestritten sinnvoll, das Geschäft mit den Spielfilmen schlussendlich den Sendern zu übergeben allerdings nicht.

 

Für museale Aufgaben und Archiv sind die nach Moores Gesetzt sinkenden Festspeicherpreise jetzt an einem Wendepunkt. Gemäß DCI archiviert kosten 400 Spielfilme, also ein solides Jahr, als Komplettkopie 7000-9000 euro an Festplatten; weniger als eine einzige hochwertige Ausbelichtung eines Filmes auf 35mm. Zum Nachrechnen: 1 DCI Master (2K oder 4K) 300-400 GB, 400 Filme per Annum, 120.000-160.000GB (alleine unsere DCI-Studios betreiben mehr Speicher), Preis pro GB derzeit 5.5~6 cent auf HDD = 7.000-9.000 Euro Kosten für 400 Filme als 4K DCI Master einmalige Komplettkopie. Räumlich dezentrale Backups sind bei den Preisen das geringste Problem, und selbst im Dauerbetrieb verbrauchen soviele Platten zusammen heute grade mal ~1KW.

 

IMAX steigt von Grossformat auf digital um, 2D wie 3D. 2008 kamen je nach Lesart 60-80 neue IMAXe dazu, alle digital, keines mechanisch. Grossformatige 3D Kopien sind ein Auslaufmodell.

 

35mm Film als 3D Kinoaufführung ist 2009 tot - und bekommt einen redlich verdienten Platz im Museum.

 

Wichtig ist zu verstehen, das das jetzt keine Prognosen mehr sind. Keiner der oben aufgeführten Punkte ist eventuell, sondern sicher. Bei allen dreht es sich nicht mehr um das ob, sondern in welchem Tempo dieses Entwicklung durchdringend wird. Wenn erstmal der kritische Punkt überschritten ist, beschleunigen sich die Entwicklungen - und der Punkt ist seit 2007/8 überschritten. Ob die Finanzkrise hier bremst oder beschleunigt ist eine der relevanten Fragen; bremsen kann sie durch mangel an Kapital zur Finanzierung, beschleunigen kann sie durch die jetzt noch sinnvolleren Kosten- und Zeitersparnisse im DCI Dauerbetrieb.

Geschrieben
... Ein Zeichen dafür, dass der Nischentrash 3D längst wieder für den gehobenen Mainstream taugt - und endlich sogar für die Hochkultur. Denn auch das ehrenwerte Kunstfilmfestival Cannes setzt dieses Jahr auf die dritte Dimension und wird vom computergenerierten 3D-Spektakel "Up!" aus dem Hause Pixar eröffnet. ...

 

schon 2007 gab es "Hondo" in Cannes ...

 

2264.jpg

(John Wayne 1953, http://www.imdb.com/title/tt0045883/ )

 

... in einer DCI 3-D projektion als teil des Cannes - festival-programmes zu sehen. Beide vorstellungen waren restlos ausverkauft...ich versuche z.zt., über Batjac die aufführungsrechte für HONDO als vor-70mm-festival-Donnerstag "3-D late-night" und charity-performance für Robert a. Harris's ALAMO restaurierung zu bekommen...ich hoffe dass es klappt ...

Geschrieben

- ständige Datenmigration kann kein Archiv bezahlen, sagt die SMPTE und die AMPAS, aber auch Kameraleuter wie Ballhaus empfehlen dringend die Polyester-Sicherung

Ständige Datenmigration im ~3-5 Jahresturnus, mit RAID abgesichert und räumlich dezentral gespiegelt, ist die einzige wirklich sichere und dauerhaft alterungsfreie Archivstrategie. In ~10 Jahren passt gemäß Moores Law eine deutsche Kinojahresproduktion auf 1 bis 2 Festplatten.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...r_time.svg

 

- die Zukunft der Filmarchive liegt im formatgetreuen Erhalt der Original, und der Aufrechterhaltung zu deren Replikation. Sonst schaffen sie sich ab

Das ist ein Nebenzweck. Bedenken sie folgendes: Digitalisierung verhält sich zur Filmkunst wie Buchdruck zur Literatur.

Geschrieben

... in einer DCI 3-D projektion als teil des Cannes - festival-programmes zu sehen. Beide vorstellungen waren restlos ausverkauft ... ich versuche z.zt., über Batjac die aufführungsrechte für HONDO als vor-70mm-festival-Donnerstag "3-D late-night" und charity-performance für Robert a. Harris's ALAMO restaurierung zu bekommen ... ich hoffe dass es klappt ...

*seufz*

Könnten sie nicht mal eine Berliner Zweigstelle eröffnen? :)

Gibt auch prächtige und zahlreiche Restaurationssysteme (bis 8K) bei uns, die Scanner allerdings sind schon lange abverkauft....

Geschrieben

Nostalgiker können noch so viele Phantasiebegriffe einführen, in Farbraum, Auflösung - vulgo Schärfe, Bildstand, Störfreiheit, Kalibrierbarkeit, Tongüte, Lichtkonstanz durch unterbrechungsfreien Lichtstrom ist klassisches 35mm DCI 2K in jedem der Parameter unterlegen..

Was ist denn "klassisches" 35mm? Die Spannweite ist so riesig (und auch die Potentiale), dass es das genau nicht gibt: "klassisch".

DCI 3D ist ein Alleinstellungsmerkmal, das jetzige Investoren befähigt zu amortisieren bevor die Mitbewerber nachziehen..

Laut Umfrage in BLICKPUNKT_FILM sieht das die Kinobranche anders.

Die USA sind weit vorraus, mit >15.000 DCI Leinwänden bestellt bzw. teilweise bereits umgerüstet und weiteren 10.000 in der Pipeline dürfte in Nordamerika bereits 2011-3 mechanische Projektion die Minorität darstellen..

Bisher 15 % der Leinwände. Was für eine angeblliche "Revolution", die schoin seit 1999 verkündet wurde, ein schlechtes Beispiel wäre. Schon gar nicht vergleichbar mit damaligen Umbrüchen vom Stumm- zum Tonfilm, die anders konnotiert sind.

Filmvorführer, die sich jetzt engagieren und qualifizieren, haben zig neue Arbeitsmöglichkeiten..

Mittelfristig: gar keine.

Die von Auguren immer wieder befürchtete Verkürzung der Auswertungsfenster ist für die Kinos weniger gefährdend. Kino ist schon seit langer Zeit *eine* Verdienstquelle unter vielen - [...]

Ein riesiges Problem für die Branche, was man mittlerweile in EU-Kommissionen zu "lösen" versucht. Ist aber nicht lösbar, sondern Folge der Digitalisierung der Lebensbereiche.

Für museale Aufgaben und Archiv sind die nach Moores Gesetzt sinkenden Festspeicherpreise jetzt an einem Wendepunkt. Gemäß DCI archiviert kosten 400 Spielfilme, also ein solides Jahr, als Komplettkopie 7000-9000 euro an Festplatten; weniger als eine einzige hochwertige Ausbelichtung eines Filmes auf 35mm.

Völlig unzutreffende (!) Darstellung von Archivaufgaben. Das Gros geschieht nicht durch teures Scannen und Ausbelichtung, sondern durch analoge Umkopierung zum ZwiPo oder Internegativ: auf einer mechanischen Kopiermaschine. So einfach, billig und gut geht das. Und übersteht auf Polyester alle Stürme der Zeit. :D

Geschrieben

Ständige Datenmigration im ~3-5 Jahresturnus, mit RAID abgesichert und räumlich dezentral gespiegelt, ist die einzige wirklich sichere und dauerhaft alterungsfreie Archivstrategie. In ~10 Jahren passt gemäß Moores Law eine deutsche Kinojahresproduktion auf 1 bis 2 Festplatten..

Gilt als unzuverlässig und unübershaubar, wie die internationalen Gremien festgestellt haben. Auf dieses Risiko lässt sich kein Staatsarchiv ein, allenfalls "Content Verwerter". http://www.nap.edu/openbook.php?record_id=9601

Bedenken sie folgendes: Digitalisierung verhält sich zur Filmkunst wie Buchdruck zur Literatur.

Anders gesagt: Digitalisierung verhält sich zur Filmkunst und zum Filmtheater wie gedruckte Literatur zum eBook: das Ende der ortsfesten Bücherläden und der materialhaften Sinnlichkeit von Büchern in Bibliotheken, aber auch von transparenten Bild- und Tonträgern, auf denen sie produziert wurden. Das schafft auch einen ästhetischen Wechsel.

 

Kurzum: Menschen suchen weniger Orte, andere Menschen und performative Ereignisse auf, sondern starren zunehmend auf Bildschirme. Das ist auch in der Filmwissenschaft als Paradigma ein Problem der Auseinandersetzung. Möglicherweise (man weiss es nicht) auch das Ende der ortsfesten Filmtheater. :twisted:

Geschrieben

Ständige Datenmigration im ~3-5 Jahresturnus, mit RAID abgesichert und räumlich dezentral gespiegelt, ist die einzige wirklich sichere und dauerhaft alterungsfreie Archivstrategie. In ~10 Jahren passt gemäß Moores Law eine deutsche Kinojahresproduktion auf 1 bis 2 Festplatten..

Gilt als unzuverlässig und unübershaubar, wie die internationalen Gremien festgestellt haben. Auf dieses Risiko lässt sich kein Staatsarchiv ein, allenfalls "Content Verwerter".

Blödsinn, der Grossteil aller relevanten Informationen ist bereits so gespeichert. Oder glauben Sie das Ihr Kontostand von fleissigen Heinzelmännchen getippt wird?

 

Ihr fabulieren und erfinden ändert nichts an den Tatsachen, schauen Sie doch mal hier, was die internationalen Gremien so machen, in dem Fall die UNO, Library of Congress und die UNESCO.

http://www.worlddigitallibrary.org/proj...index.html

 

Wir, am Rande angemerkt, halten rund 4.000 Filme vor, und eine komplettmigration ist innerhalb 72 Stunden abgeschlossen.

 

Bedenken sie folgendes: Digitalisierung verhält sich zur Filmkunst wie Buchdruck zur Literatur.

Anders gesagt: Digitalisierung verhält sich zur Filmkunst und zum Filmtheater wie gedruckte Literatur zum eBook: das Ende der ortsfesten Bücherläden und der materialhaften Berührung von Bild- und Tonträgern.

 

Kurzum: Menschen suchen weniger Orte und andere Menschen und performative Ereignisse auf, sondern starren zunehemend auf Bildschirme. Das ist auch in der Filmwissenschat als Paradigma ein Problem der Auseinandersetzung.

cinerama, wenn sie sich als "Filmwissenschaftler" betrachten wollen, sollten sie mal schleunigst 15 Jahre Knowhow nachholen und die Scheuklappen, wenn nicht ablegen, so wenigstens etwas mehr als 1 Grad öffnen - würde ich als Filmemacher zumindest *stark* anraten, wenn sie nicht völlig gestrig werden wollen.

 

Tiefkühlpizzen töten keine Restaurants, mp3-Player keine Konzerte, genausowenig wie bessere DCI-Master schlechtere mechanische Kinos.

 

*Archive* sind *kein* Ort der sozialen Begegnung. Das wären Museen.

Geschrieben

Kurzum: Menschen suchen weniger Orte, andere Menschen und performative Ereignisse auf, sondern starren zunehmend auf Bildschirme. Das ist auch in der Filmwissenschaft als Paradigma ein Problem der Auseinandersetzung. Möglicherweise (man weiss es nicht) auch das Ende der ortsfesten Filmtheater. :twisted:

 

das wird schon seit einführung des fernsehens ständig gebetsmühlenartig wiedergekäut ... hat seit 60 jahren nicht gestimmt ... wird auch weiter nicht zutreffen ...

 

... menschen gehen weiter in fußballstadien, in konzerte, ins theater, ins restaurant, ins kino ... all das könnte man einfacher, bequemer und billiger zu hause haben ... aber manche menschen lieben das zusammensein mit anderen, mögen das gemeinschaftserleben ...

 

... ist schon in der steinzeit so gewesen, als die ganze clique am feuer zusammensaß und einer eine geschichte erzählte ... kam besser an, als sich alleine in die höhle zu setzen und die wandmalerei in sozialer einsamkeit anzustarren ... :-)

Geschrieben
Interessanter Bericht auf www.spiegel.de zu diesem Thema:

 

http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,616465,00.html

Journalistisch gut gemacht, um Interesse zu wecken. Zumindest die Porno-These ist neu und interessant.

Letztlich aber erweist sich der Autor doch wiederum als "Nicht-Kenner" des 3D-Genres:

 

Ob die Produktionen nun zukünftig in den konkurrierenden Formaten Tru3D, Real D oder Dolby 3D Digital Cinema gedreht sind, ist erstmal ziemlich egal, sie alle werden digital auf die Leinwand gebracht - wodurch die leidigen analogen Doppelprojektionen überflüssig werden, die früher leicht zu verschwommenen Bildern und Kopfschmerzen geführt haben.

Ständige Datenmigration im ~3-5 Jahresturnus, mit RAID abgesichert und räumlich dezentral gespiegelt, ist die einzige wirklich sichere und dauerhaft alterungsfreie Archivstrategie. In ~10 Jahren passt gemäß Moores Law eine deutsche Kinojahresproduktion auf 1 bis 2 Festplatten..

Gilt als unzuverlässig und unübershaubar, wie die internationalen Gremien festgestellt haben. Auf dieses Risiko lässt sich kein Staatsarchiv ein, allenfalls "Content Verwerter".

Blödsinn, der Grossteil aller relevanten Informationen ist bereits so gespeichert. Oder glauben Sie das Ihr Kontostand von fleissigen Heinzelmännchen getippt wird?.

Wir sprachen eigentlich von Filmrestaurierung in Staatsarchiven. Weiß nicht, ob sie das gleiche Procedere meinen.

cinerama, wenn sie sich als "Filmwissenschaftler" betrachten wollen, sollten sie mal schleunigst 15 Jahre Knowhow nachholen und die Scheuklappen, wenn nicht ablegen, so wenigstens etwas mehr als 1 Grad öffnen - würde ich als Filmemacher zumindest *stark* anraten, wenn sie nicht völlig gestrig werden wollen.

In dieser Diskussion spielt die Selbstbetrachtung keine Rolle. Sie weichen aus und leugnen die Vorzüge der analogen Filmproduktion und Archivierung ohne auch nur 1 Grad davon akzeptieren zu können.

 

... ist schon in der steinzeit so gewesen, als die ganze clique am feuer zusammensaß und einer eine geschichte erzählte...kam besser an, als sich alleine in die höhle zu setzen und die wandmalerei in sozialer einsamkeit anzustarren...:-)

Eine empiristisch gesteuerte Maxime. Sie bewahrt nicht davor, die "Endlichkeiten" des Kulturverhaltens in Erwägung zu ziehen, die auch mit den Technologien existentiell verknüpft ist. Zwar stimmen die Konstanten menschlichen Sozialverhaltens in Ihrer Maxime (und sind auch wünschenswert), aber die Gefahren leugnen Sie generell ab. Somit ergeben sich auch keine sinnvollen Diskussionen.

Geschrieben

Wir sprachen eigentlich von Filmrestaurierung in Staatsarchiven. Weiß nicht, ob sie das gleiche Procedere meinen.

Filmresturierung ohne digitale Abtastung ist *schlecht*.

 

Kratzer, Einbrenner, stärkere Fades, Risse, Läufer kriegen sie *nur* digital perfekt weg. Dazu muss gescannt werden, und wenn einmal gescannt und restauriert wurde ist jede Ausbelichtung *immer* schlechter als das digitale Master - und muss daher digital archiviert werden.

 

Wenn Sie das nicht verstehen kann man Ihnen auch nicht helfen.

 

In dieser Diskussion spielt die Selbstbetrachtung keine Rolle. Sie weichen aus und leugnen die Vorzüge der analogen Filmproduktion und Archivierung ohne auch nur 1 Grad davon akzeptieren zu können.

Know-how spielt eine Rolle, und davon fehlt Ihnen massig.

 

Das sie mal im Kopierwerk tätig waren und sicher gut Daten und Historie verschiedener Sonderformate kennen hilft dabei, leider, kaum.

 

PQR, Farbräume wie XYZ vs. RGB vs. YUV, Farbsamplingnormen, die Bewertung verschiedener bikubischer Filter, *exakte* Kenntnis von Kalibrierung mittels 1D und 3D Look-up-Tables, Rotoscoping mit automatischer Infrarot-Pass Auswertung, clone/reveal Techniken zur Beseitigung von Einbrennern, dekonvulutionstechniken für unplane Abtastung usw... also das grundlegende Handwerkszeug der Restauration ist Ihnen unbekannt wie auch die nachfolgenden It-Strategien.

 

Deswegen ist es auch so mühselig Ihnen in Diskussionen etwas zu vermitteln, weil Sie Ihre Kompetenzdefizite hinter Fantasie und willkürlich zusammengetragenen Informationsschnipseln verbergen - ob bewusst oder unbewusst tut da dem Kernproblem kein Abbruch.

 

Nochmal, ganz einfach: Der Löwenanteil des Archivs muss gepfelgt und restauriert werden, da kommen Sie wenn das sinnig gemacht werden soll um eine Digitalisierung nicht umhin, und ab da sind die master digital.

 

Die Quellen, da bin ich ganz bei ihnen, sollten im Idealfall mit 4K+ gescannt werden - was aber nicht daran ändert das 35mm als *Kette* nicht mal 2K schafft, da jede Kopie degeneriert, und zwar erheblich.

Geschrieben

Wir sprachen eigentlich von Filmrestaurierung in Staatsarchiven. Weiß nicht, ob sie das gleiche Procedere meinen.

Filmresturierung ohne digitale Abtastung ist *schlecht*.

 

Kratzer, [....] Risse, Läufer kriegen sie *nur* digital perfekt weg. Dazu muss gescannt werden, und wenn einmal gescannt und restauriert wurde ist jede Ausbelichtung *immer* schlechter als das digitale Master - und muss daher digital archiviert werden.

Seit Jahrzehnten über die Naßkopierung. Siehe auch hier in einem Staatarchiv: http://www.bundesarchiv.de/aufgaben_org...index.html

Wenn Sie das dígital retuschieren (was in bestimmten Fällen segensreich sein mag), erleiden Sie Verluste: d.h. unschärfere Bilder sind die Folge. Kenne aus der Studio- und Archivpraxis bislang noch kein Gegenbeispiel.

Deswegen ist es auch so mühselig Ihnen in Diskussionen etwas zu vermitteln, weil Sie Ihre Kompetenzdefizite hinter Fantasie und willkürlich zusammengetragenen Informationsschnipseln verbergen - ob bewusst oder unbewusst tut da dem Kernproblem kein Abbruch..

Na, dann fangen Sie mal bei sich an. Fragmentarisches Wissen zum photochemischen Film offerieren sich in jedem Ihrer Posts. Da bin ich froh, daß ich im Alltag die Produktionspraxis anders erlebe als Sie.

 

.

Die Quellen, da bin ich ganz bei ihnen, sollten im Idealfall mit 4K+ gescannt werden - was aber nicht daran ändert das 35mm als *Kette* nicht mal 2K schafft, da jede Kopie degeneriert, und zwar erheblich.

1. Früher behaupteten Sie das Gegenteil.

2. Ich nehme hier einfach an, dass Sie generell nicht in 4k auf 35mm Dup ausbelichten - wie die meisten Posts-Prod.

Das erklärt mir Ihre Aversion gegen die Filmkopie.

 

[...], stärkere Fades, Risse, Läufer kriegen sie *nur* digital perfekt weg. .

 

Nicht immer sind alle Möglichkeiten einer digitalen Bearbeitung auch im Sinne einer authentischen Restaurierung richtig. Manches was heutzutage eventuell als störend angesehen wird, resultiert aus damaligen technischen Möglichkeiten, z.B. Dichteflackern aufgrund Handkurbelkameras.

 

Aus: http://www.alpha-omega.de/doku.php

Geschrieben

Seit Jahrzehnten über die Naßkopierung.

Wenn Sie das dígital retuschieren (was in bestimmten Fällen segensreich sein mag), erleiden Sie Verluste: d.h. unschärfere Bilder sind die Folge. Kenne aus der Studiopraxis bislang noch kein Gegenbeispiel.

Wenig Wissen zum photochemischen Film offerieren sich in jedem Ihrer Posts. Da bin ich froh, daß ich im Alltag die Produktionspraxis anders erlebe als Sie.

 

Wie nahezu alle Studios weltweit ist bei uns der Kopierwerksprozess nahezu verschwunden und besteht (und auch das nur noch selten) wenn aus einer Abtastung und der Ausbelichtung. Master waren, seit 2006, allesamt digital. Kopierwerksprozesse spielen dementsprechend eine nur noch untergeordnete Rolle - wie nahezu überall heute.

 

Aus guten Gründen sind heute >90% aller Spielfilme nicht mehr über Kopierwerksprozesse, sondern über digitale Prozesse gemastert.

 

Wir haben sehr früh, in den mittleren 90ern, damit für Kurzform begonnen und ab ~2002 für Langform, und ab 2004 war Film die Minderheit.

 

Und wenn sie allen ernstes eine Naßkopie mit einer digitalen Restauration vergleichen wollen, naja, dann ist ja aus Ihrer Perspektive eine Flasche Sprudel ein 7-Gänge Menu.

 

Kopierwerksprozesse und INfrastrukturen zu erhalten macht Sinn, jedoch, das mus ganz klar gesagt sein, ~90-95% Überkapazität werden binnen weniger Jahre in den Kopierwerken bestehen - und verschwinden.

 

Das geht ganz schnell, sehen Sie sich einfach den Photomarkt an. 2000 waren hochwertige Digitalkameras im KB-Vollformat esoterisch teuer und nicht im €€€€ Markt verfügbar, Agfa und Konsorten lebten gut - keine 9 Jahre später existiert ebendiese Agfa nicht mehr, Canon & Nikon (wie auch Hasselblad et al) entwicklen *nur* noch digitale Kameras und feinste KB-Vollformater sind für 2000€ zu haben.

 

Erneut mein ernsthafter Tip:

Kaufen Sie sich ruhig eine Canon 5D mk II, und vergleichen Sie mal deren Bilder mit 70mm Abtastungen. Schauen Sie sich das hier mal an:

http://www.pic-upload.de/22.11.08/8vvvmq.jpg

(Vorsicht, das 22MP Bild ist trotz massiver Datenreduktion gross)

Mit einem Stativ, einem Reprodurchlichttisch und einer 5D haben sie auch einen *1a* Einzelbildfilmscanner :)

Geschrieben

Es gibt aber keine 70mm-HD-Abtastungen in der Branche. Verstehe den Ansatz nicht.

Habe erst kürzlich eine analoge Mittelformatkamera gekauft. Herrlich, diese Strahlkraft!

Kopierwerksprozesse spielen dementsprechend eine nur noch untergeordnete Rolle - wie nahezu überall heute.

95% der Kinos leben aber davon.

 

Und wenn sie allen ernstes eine Naßkopie mit einer digitalen Restauration vergleichen wollen, naja, dann ist ja aus Ihrer Perspektive eine Flasche Sprudel ein 7-Gänge Menu.

Tolle Ergebnisse bei Naßkopierung: kein Schärfeverlust bei gutem Kontakt, und ausserdem eine flächendeckende Entfernung der feineren Verschrammung/Verregnung/Laufstreifen in einem einzigen Durchgang von nur 10 Minuten! Absolut genial. (Wissen aber nicht alle, weswegen man es gern umständlich und teuer macht: d.h. pauschal digitalisiert, trotz der Schärfeverluste und des höheren Zeit- und Kostenaufwandes.)

Geschrieben

 

Erneut mein ernsthafter Tip:

Kaufen Sie sich ruhig eine Canon 5D mk II, und vergleichen Sie mal deren Bilder mit 70mm Abtastungen. Schauen Sie sich das hier mal an:

http://www.pic-upload.de/22.11.08/8vvvmq.jpg

 

... das bild nenne ich "porentief" ...

 

übrigens...für SLUMDOG MILLIONAIRE nutzte man u.a. auch eine CANON Mark III kamera...die erste einstellung von der wunderschönen Freida Pinto (Latika) in dem film (tele von oben in bahnhof) wurde damit u.a. aufgenommen.

 

diese szene ist im trailer bei 01:01 min...Trailer hier

Geschrieben

Habe erst kürzlich eine analoge Mittelformatkamera gekauft.

Ja, exzellente mechanische Mittelformatkameras wie Hasselblads kriegt man inzwischen für ein paar hundert Euro hinterhergeschmissen.

 

Herrlich, diese Strahlkraft!

Strahlkraft? Ist ihre Kamera radioaktiv verseucht oder so etwas?

Was soll den bitte Strahlkraft sein?

Meinen Sie nicht zufälligerweise Blendenumfang? Der wäre allerdings nicht vom Format abhängig....

 

Kopierwerksprozesse spielen dementsprechend eine nur noch untergeordnete Rolle - wie nahezu überall heute.

95% der Kinos leben aber davon.

Nein, das sind schon erheblich weniger, selbst in Deutschland wo die Kinobranche Jahre hinterherhinkt.

Die Postproduktion ist inzwischen >90% digital.

Und für die themengebenden Kinos, in 3D, ist das photochemische Kopierwerk für 35mm als distributionsweg tot - 0% marktanteil, in EU wie in USA.

Geschrieben

 

Erneut mein ernsthafter Tip:

Kaufen Sie sich ruhig eine Canon 5D mk II, und vergleichen Sie mal deren Bilder mit 70mm Abtastungen. Schauen Sie sich das hier mal an:

http://www.pic-upload.de/22.11.08/8vvvmq.jpg

 

... das bild nenne ich "porentief" ...

Wenn ein Berufsstand die digitalen Kameras zu recht fürchtet, dann die der Maskenbildner(innen)

 

:)

 

übrigens...für SLUMDOG MILLIONAIRE nutzte man u.a. auch eine CANON Mark III kamera...die erste einstellung von der wunderschönen Freida Pinto (Latika) in dem film (tele von oben in bahnhof) wurde damit u.a. aufgenommen.

 

diese szene ist im trailer bei 01:01 min...Trailer hier

Ja, die Canons sind als Sonderkameras sehr fein - unsere laufen im Mietgeschäft sehr gut.

 

Wobei der Löwenanteil des Filmes mit der (grade mal ~10.000€ teuren) SI2K mini gedreht wurde, in 2K, die wir nicht anbieten.

http://www.siliconimaging.com/DigitalCi...umdog.html

Geschrieben

Erneut mein ernsthafter Tip:

Kaufen Sie sich ruhig eine Canon 5D mk II, und vergleichen Sie mal deren Bilder mit 70mm Abtastungen. Schauen Sie sich das hier mal an:

http://www.pic-upload.de/22.11.08/8vvvmq.jpg

(Vorsicht, das 22MP Bild ist trotz massiver Datenreduktion gross)

Mit einem Stativ, einem Reprodurchlichttisch und einer 5D haben sie auch einen *1a* Einzelbildfilmscanner :)

Wie gesagt: kommt nicht infrage.

Grund: mittelhelle Bereiche haben das berüchtigte digitale Rauschen, das dann in den Scatten durch die algorythmische Unterdrückung massiv "unterbunden" wird: bei deutlichem Schärfeverlust. Das Bild hat somit "ungleichmässige" Zonen. Dann gibt es eben so die "Begradigung" der Tonwertkurven, um die ausfressenden Lichter und absaufenden Schatten zu "kompensieren".

Bildkonturen werden ausserdem digital nachgezogen, mit der Folge von Doppelrändern. Bei punktuellen Bildquellen tauchen plötzlich gesprenkelte Strukturen auf, und Farb- bzw. Helligkeitsmoirés nebst Aliasing sowie Blockartefakte sind nicht auszuschliessen bei diesem Modell.

 

Diese Probleme habe ich bei der Mittelformatkamera zum Glück nicht.

Geschrieben

Erneut mein ernsthafter Tip:

Kaufen Sie sich ruhig eine Canon 5D mk II, und vergleichen Sie mal deren Bilder mit 70mm Abtastungen. Schauen Sie sich das hier mal an:

http://www.pic-upload.de/22.11.08/8vvvmq.jpg

(Vorsicht, das 22MP Bild ist trotz massiver Datenreduktion gross)

Mit einem Stativ, einem Reprodurchlichttisch und einer 5D haben sie auch einen *1a* Einzelbildfilmscanner :)

Wie gesagt: kommt nicht infrage.

Grund: mittelhelle Bereiche haben das berüchtigte digitale Rauschen, das dann durch die algorythmische Unterdrückung in den Schatten massiv "unterbunden" wird: bei deutlichem Schärfeverlust. Das Bild hat somit "ungleichmässige" Zonen.

Sie halluzinieren, fantasieren oder stümpern :)

 

Ihr "Schärfeverlust" nennt sich Tiefenunschärfe.

Ist optisch bedingtes und gewünschtes Mittel der Gestaltung beim KB-Vollformat und erheblich höher als bei kleinen Formaten wie ANSI-35. Algorythmisch, weiterhin, ist da garnichts gefiltert :)

 

Dann gibt es eben so die "Begradigung" der Tonwertkurven, um die ausfressenden Licht und absaufenden Schatten zu "kompensieren".

:) Mannmann, wie ahnungslos kann man sein.

Das Bild nutzt nicht mal den Blendenumfang aus...

 

Zur Erörterung: Damit schwarz oder weiss clippen könnten, müsste der Belichtungsumfang den Sensor übersteuern - das kann man bspw. am Strand oder in den Bergen hinbekommen - im Studio hingegen leuchtet man, wie auf obigen Bild flache 8-10 Blenden (nebenbei..auch beim Kinofilm). Da müssten Sie am Beispielbild schon die Lichtreflexe am Auge meinen (die ebenfalls nicht geschwächt sind).

 

Bildkonturen werden ausserdem digital nachgezogen, mit der Folge von Doppelrändern. Bei punktuellen Bildquellen tauchen plötzlich gesprenkelte Strukturen auf, und Farb- bzw. Helligkeitsmoirés nebst Aliasing sowie Blockartefakte sind nicht auszuschliessen bei diesem Modell.

Das ist aber wirklich ein beeindrucked fortgeschrittenner Realitätsverlust.

 

Diese Probleme habe ich bei der Mittelformatkamera zum Glück nicht.

Solange Sie sich keine aktuelle Mittelformatkamera der Oberklasse von bspw. Hasselblad leisten können (die sind alle digital), können Sie sich diese nichtmal einbilden meinen Sie sicher.

 

Mal nur so eine frage: welche Optiken & Filme benutzen sie denn mit "Ihrer Mittelformatkamera", und um welche Kamera handelt sich es denn - oder ist das Ihnen unbekannt? Und scannen Sie ihre Bilder oder verzichten Sie auf digitale Nachbearbeitung?

 

Ich verfolge den Markt nicht mehr sehr aktiv, aber wenn ich recht entsinne, haben doch u.A.

- Canon

- Nikon

- Zenza-Bronica

- Hasselblad

- Contax-Kyrocera

- Pentax-Fuji

- Olympus

- Konica-Minolta

komplett aufgehört, mechanische Kameras zu entwicklen?

 

Da blieben doch eigentlich nur Wiese mit der ukrainischen Kiev 88, bzw. den modifizierten Pentas, Voigtländers Bessa, Mamiya, Franke & Heideckes Rolleiflex und die Alpa.

 

Nichts für ungut cinerama, aber wenn Sie selbst im Photographiemarkt noch auf Film hoffen, dann ists so oder so sinnlos rational mit Ihnen zu diskutieren. Ich würde Ihnen dann aber auch anraten, konsequenterweise das gruselige digitale blu-ray nicht zu nutzen, sondern das gute analoge S-VHS (oder BetacamSP anstatt von HDCAM SR)...

Geschrieben
Es gibt aber keine 70mm-HD-Abtastungen in der Branche. Verstehe den Ansatz nicht.

Habe erst kürzlich eine analoge Mittelformatkamera gekauft. Herrlich, diese Strahlkraft!

 

Für 5 Euro auf eBay weil sie sonst keiner mehr wollte ?

 

 

Das Bild ist echt super - es gab übrigends mal eine Aussage, dass die Pornoindustrie schon mit 2K Probleme hat (Rasierbrand, Operationsnarben, etc). Die bei der Hohen Auflösung auf einmal sichtbar werden die sonst in der "miesen" Auflösung nie so aufgefallen sind.

 

.

Geschrieben
Dafür gibts doch längst Beautify-Plugins, die im DI automatisch Damenbärte erkennen und glattbügeln ;-)

 

- Carsten

... oder man nimmt gnädig super16, asa500, dann ersaufen poren & damenbärtchen rückstandsfrei im korn :)

Geschrieben

Bei soviel Hohn auf die analoge Filmproduktion kommt schon die Frage auf, wann wer das letzte mal mit Filmbearbeitung zu tun hatte? Oder das Material in der Hand hielt?

Abgesehen von rabulistischen Unterstellungen der @oceanic-Gruppe (so wird meine Kritik an Schärfeverlust [= Auflösung!] mit sardonischem Vorsatz umgefälscht in "Tiefenschärfeverlust" und die Mängel der Canon dreist abgestritten) kommen auch keine Testbilder aus dem Labor der @oceanic-Gruppe, etwa ihrer eigenen Produktion. Einer hat zumindest damit angefangen: http://www.lusznat.com/gallery/images/N...ameras.pdf

 

Als nächstes folgen von interessierter Seite "Lachnummern" über 16mm 500 ASA-Materialien. Zweifelhaft ist, ob jemand der Amüsierten einmal die angeboten Materialien KODAK VISION 200T (7274), 320T (7277), 250D (7246) und EASTMAN EXR 50D (7245), 7246 250T/64D und 100T (7248) sowie Kodak 7218 500T/320D, Kodak 7620 640T/400D Kodak 7239 40T/160D durch die Reihe angetestet hat, zumal große Teile der Branche (Fensehproduktionen, Filmhochschulen, Amateure aber auch Spielfilme) von diesem Format ganz gut leben können?

Von FUJI gibt es die Materailien ETERNA 500T 8573/8673, REALA 500D 8592/8692, ETERNA 400T 8583/8683, ETERNA 250T 8553/8653, ETERNA 250D 8563/8663, SUPER F-64D 8522/8622, FC-I INTERMEDIATE FILM 4502 und 8502 sowie neuerdings FUJICOLOR ETERNA Vivid 160T 8543/8643 und ETERNA Vivid 16.

U.v.m.

Die Materialien können sehr feinkörnig sein und zeigen auch bei Vergrösserung auf 35mm kaum Körnigkeit, eben so nach der gebräuchlichen HD-Abtastung beste Ergebnisse.

 

Vor 8 Jahren (ich erwarte weitere Lachsalven) zeigte sich noch in der Testreihe der HFF München, angeschoben von reinen DH- und Video-Enthusiasten, zunächst Enttäuschung über das alte 7248-Material.

Nach dem ersten Durchgang wurde dann das seinerzeit neue Material Vision-2 getestet und die Ergebnisse schlugen plötzlich bei 16mm fast gegen den HD-Dreh aus:

 

Mit den neuen Kodak Vision2 Filmen erreichte Super 16 in allen Empfindlichkeitsbereichen einschließlich 500 Asa die für HD (1920 x 1080) nötige Auflösung und ist ein hervorragendes Aquisitionsmaterial für HD geworden. Zwischen den Kodak Vision2 Super 16 Filmen in HD-Abtastung, der HDCam F900/3 und der Varicam HD entwickelte sich im HD-Online am Klasse 1 HD-Monitor ein spannendes Kopf an Kopf Rennen, bei dem einmal Super 16, einmal HDCam, einmal Varicam HD die Nase vorne hatte. Dieser Eindruck bestätigte sich in den 35mm Kopien, die bei Optical Art am ARRI Laser auf Vision Internegativmaterial ausbelichtet worden waren.

 

Und:

 

In der Nachtszene, in der die zwei Jugendlichen hauptsächlich von echtem Feuerschein beleuchtet werden, zeigt das Vision2 500 Asa Material hervorragende Schattenzeichnung ohne Kornrauschen. Die Wiedergabe des Feuers und der vom Feuerschein beleuchteten Hauttöne ist ausgezeichnet.

Im Vergleich zur HDCam F900 ist bei Super 16 mit dem hochempfindlichem 500 Asa Material zwar mehr Korn zu erkennen. Das Korn beeinträchtigt aber nicht die Detailzeichnung und Auflösung. Selbst in der Kinoprojektion der 35mm Ausbelichtung von Super 16 wirkt das Korn in den Nachtszenen nicht störend.

Aus: http://www.tomimages.com/HD_Formatvergl...kel_dp.htm

 

Man kann die Reihe mit aktuellen Materialien fortsetzen, aber das müßte schon seriös gemacht werden. Die extremen Verzerrungen der @oceanic-Gruppe sind da wenig hilfreich.

Auch sind deren Pauschalisierungen der Filmkopie (zumindest im Bereich des 35mm und 70mm-Formats) inakzeptabel, sodenn selbst der Videokameramann Thomas Bresinsky schreibt:

Allerdings muss ich erwähnen, daß in der 35mm Projektion eine im Bavaria Kopierwerk gezogene 35mm Direktkopie(!) vom 35mm Negativ doch noch brillanter und schärfer erscheint als die Ausbelichtung von HDCam am ARRI Laser auf 35mm

Aus: http://www.tomimages.com/HD_Formatvergl...kel_dp.htm

 

Und übermorgen findet dann in München die KODAK-Roadshow bei der CinePostproduction GmbH Bavaria Bild & Ton, Vorführung V1

Bavariafilmplatz 7, 82031 Grünwald von 19.30 bis 20.30 Uhr statt: KODAK VISION3 250 D Color Negative Film 7207/5207 ist der neue Tageslichtfilm mit höchstem Dynamikumfang und allerfeinstem Korn. Eingeladen hat der BVK.

 

Voilà!

 

Nichts für ungut cinerama, aber wenn Sie selbst im Photographiemarkt noch auf Film hoffen, dann ists so oder so sinnlos rational mit Ihnen zu diskutieren.

Sie müssen das ja nicht diskutieren - ich weiss ganz gut, zu welcher Kamera ich greife. :wink:

Geschrieben
Bei soviel Hohn auf die analoge Filmproduktion kommt schon die Frage auf, wann wer das letzte mal mit Filmbearbeitung zu tun hatte?

Nun, wir haben letztes Jahr ein paar hundert Kopien gezogen - und am Donnerstag die letzten Negativrollen die seit Jahren vor sich hin liegen (Fuji, 35, ka mehr welchen...) in die neuen Kühlgeräte gelegt. Die landen wohl noch eher auf ebay als im Magazin.

 

Richtig im Einsatz ist Film bei uns kaum noch, nachdem er in den späten 80ern und 90ern quasi alles bestimmte, dämmert er jetzt seit ~2003 langsam weg.

 

Als nächstes folgen von interessierter Seite "Lachnummern" über 16mm 500 ASA-Materialien.

Die Materialien können sehr feinkörnig sein und zeigen auch bei Vergrösserung auf 35mm kaum Körnigkeit, eben so nach der gebräuchlichen HD-Abtastung beste Ergebnisse.

Na da schauen wir uns doch mal den von ihnen zitierten Test an:

Seien wir gnädig und nehmen 320 ASA...

320ASA_S16_400%25.jpg

Selbst bei 50ASA ist S16 einfach mies:

hd_en_02resolution.004.jpg

Für SD-Fernsehen nicht so schlimm - aber das als 1080 abzunehmen machen viele Sender (wie bspw. BBC oder Discovery) nicht mit. S16 ist als Quelle bspw. bei BBC für HD verboten, und bei discovery als untere Qualität ein Malus.

 

In der Nachtszene, in der die zwei Jugendlichen hauptsächlich von echtem Feuerschein beleuchtet werden, zeigt das Vision2 500 Asa Material hervorragende Schattenzeichnung ohne Kornrauschen. Die Wiedergabe des Feuers und der vom Feuerschein beleuchteten Hauttöne ist ausgezeichnet.

Im Vergleich zur HDCam F900 ist bei Super 16 mit dem hochempfindlichem 500 Asa Material zwar mehr Korn zu erkennen.

Ich will sie jetzt ja jetzt nicht schockieren, aber eine Canon 5D Mk II kann man bequem bei 1600 und 3200 ASA laufen lassen - ohne dass sie auch nur annähernd so rauscht (körnt) wie S16 bei 500.

 

Und übermorgen findet dann in München die KODAK-Roadshow bei der CinePostproduction GmbH Bavaria Bild & Ton, Vorführung V1

Bavariafilmplatz 7, 82031 Grünwald von 19.30 bis 20.30 Uhr statt: KODAK VISION3 250 D Color Negative Film 7207/5207 ist der neue Tageslichtfilm mit höchstem Dynamikumfang und allerfeinstem Korn. Eingeladen hat der BVK.

Na denn viel Spass - wir drehen währenddessen in Paris mit 4 S35 Kameras (red), und vielleicht reichts ja mit Vision 3 nächstes Jahr noch eines der letzteren Male zum Oscar... anstelle der S16er SI:2K.

 

Nichts für ungut cinerama, aber wenn Sie selbst im Photographiemarkt noch auf Film hoffen, dann ists so oder so sinnlos rational mit Ihnen zu diskutieren.

Sie müssen das ja nicht diskutieren - ich weiss ganz gut, zu welcher Kamera ich greife. :wink:

Ich empfehle ihnen Polaroid oder Lomo.

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