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Geschrieben

Jeder Vorführer im Programmkino und vor allem jeder Archivar kennt das Problem der Trockenklebestellen: Auch der beste Spezialklebefilm aus dem Kinofachhandel wird nach einigen Monaten, spätestens nach ein paar Jahren, ausbluten und den Wickel verkleben, von den anderen Nachteilen (in den Wickel geratene Stanzstücke, grauenhafte Sichtbarkeit bei der Projektion, Tonknackser wenn ausgeleiert) gar nicht zu reden.

Einzige Alternative bisher: Ultraschallklebepressen. Aber die kosten so viel wie zwei Abwrackprämien, und allein für den Transport nach Old Europe fallen satte 800 Dollar an.

Deshalb meine Frage: Hat schon jemals einer versucht, Polyesterfilme mit handelsüblichem Cyanacrylkleber zu kleben? Das hört sich verlockend an, auch wenn die Klebepresse danach vermutlich mit der Abziehklinge gesäubert werden müsste. Oder würden die Überlappungsstellen damit hart wie Stahl werden?

Geschrieben

Ich habe es noch nicht versucht, vermute jedoch, daß diese Klebungen nicht lange halten würden, da diese Klebstoffart temperaturanfällig ist.

 

Klebestellen mit Tape können sehr lange halten, wir haben Startbänder die seit rund zehn Jahren im täglichem Einsatz sind und noch keine Längung oder Klebstoffmigration aufweisen.

 

Voraussetzung dafür ist, daß die Klebung absolut stumpf erfolgt und, daß das Tape "aufkaschiert" wird, d. h. mit den Fingernägeln fest aufgerieben werden muß.

 

Die Stanzstücke verbleiben in der Klebepresse, wenn man zwei Lagen Tape über die Stanzlöcher der Klebepresse zieht.

Geschrieben

Vergiß' es besser. PETP-Polyester ist chemisch so inert (träge), daß auch Cyanacrylatkleber keinen haltbaren Angriff machen kann.

 

Das in ein Schweißgerät investierte Geld ist gewiß nicht vernachlässigbar wenig, doch die Geräte halten viele Jahre und machen brav viele taffe Spleiße. In unserem Labor hat sich das amerikanische Metric 3001 bewährt. Über einen Punkt möchte ich dabei aber, muß ich, richten: Die Präzision der Paßstifte in den Filmhalteplatten war drittklassig. Das hat nun nichts mit übertriebenem Anspruch in einem Uhrenland zu tun, denn wenn man Film aufsetzt und sofort feststellt, daß dieser verspannt wird, dann stimmt halt Elementares nicht.

 

3000 Euro muß man auslegen. Achtung, Filmschweißen kann süchtig machen.

Geschrieben

16mm habe ich mit Cyanacrylat mal geklebt als Naßklebung. Hat gehalten, ist nur bescheiden zu verarbeiten, da der Kleber nicht nur den Film zusammenklebt, sondern diesen auch wunderbar auf der Klebelade fixiert. Das Zeugs ist m.W. ursprünglich als Metallklebstoff entwickelt worden.

Jens

Geschrieben

@ Filmtechniker:

Wo habt Ihr euren Metric Splicer her?

Ich habe bisher aus den USA außer drei "thanks, we'll forward your message" keinerlei Antwort erhalten, kein Angebot, nichts. Ich frage mich, ob die Company pleite ist oder keine Ware hat oder täglich mit 30.000 Anfragen bombardiert wird oder abgrundtief die Deutschen hasst.

Es gibt auch noch den Ultrasonic Splicer der Hollywood Film Co., die sollen aber statt eines Rades einen Amboss für die Anpressung benutzen, von denen habe ich ein Angebot, aber die sind noch erheblich teurer, und ich weiß nicht, ob deren Splicer ebenso gut ist.

Geschrieben

Die Metric Splicer hab ich vor kurzem bei eBay USA gebraucht und nach Beschreibung in sehr gutem Zustand für 400-500€ zum Sofortkauf gesehen.

 

Momentan ist zwar nichts im Angebot, aber ich würde an deiner Stelle öfter mal reingucken.

Geschrieben
@ Filmtechniker:

Wo habt Ihr euren Metric Splicer her?

 

Warte, das war so 1994, und zwar über einen Händler in London, dessen Name mir gerade nicht einfällt. Bei Metric in den USA gibt es wie bei allen Ami ein probates Mittel, und zwar daß man einen Brief hinschickt mit der Bestellung und eine Woche später anruft mit der Frage, auf welches Konto man jetzt das Geld überweisen solle. The account number, please. Da kommen die Boys und Girls in Bewegung.

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