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Eumig Mark S 810D - kein Filmtransport bei 24Bild/sec


RagdeCkool

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Hallo,

 

ich bin von Zuhause mit Schmalfilmen in N8 und S8 vertraut und hab nun

nach langer Zeit neue Interesse für dieses Thema entwickelt, nicht zuletzt

weil mein Vater seine Schätzchen sichten wollte und dazu einen "neuen"

Projektor brauchte.

 

Auf dem Trödel bin ich über einen Eumig Marks S 810D gestolpert, der

neben allen gängigen Formaten ja auch Tonfilme wiedergibt/ wiedergeben

soll. Leider bin ich da kläglich gescheitert. Bei 18Bild/sec sind alle

Funktionen einwandfrei. Sobald ich jedoch auf 24 umschalte, was ja für

die korrekte Wiedergabe von Tonfilmen nötig ist, erstarrt das Gerät im

Projektionsgang. Betsenfalls läuft das Gerät an. Meistenteils tut sich

jedoch gar nichts.

 

Da ich die höhere Bildgeschwindigkeit brauche, um Tonfilme zu schauen,

wäre es schön, wenn jemand von Euch Experten mir weiter helfen könnte.

 

 

Gruß

 

 

Edgar

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Hallo,

zu Deinem Projektor soviel, soweit ich mich erinnern kann:

Wenn Du die Rückseite des Projektors aufmachst, hast Du normalerweise rechts unten den Antriebsmotor, auf dessen Achse sich ein Metallandruckring befindet, und der zwischen zwei auf Metalltellern befestigte Gummischeiben gelagert ist.

Da das Gerät Vor- und Rücklauf hat, klappt der Motor mit dem Antriebsring entsprechend an die eine oder an die andere Scheibe.

Bei 18 Bildern pro Sekunde ist die Kraftübertragung noch ausreichend, da der Andruckring am Rand der Gummischeibe aufsetzt und so einen größeren Hebel hat.

Bei 24 B/s setzt er weiter in der Mitte der Gummischeibe auf, die sich dadurch normalerweise auch schneller dreht. Leider nimmt auch das Drehmoment ab.

In der Regel genügen folgende Schritte, um das Gerät wieder lauffähig zu machen:

1) Alle Achslager ölen. Dünnflüssiges Nähmaschinenöl (harzfrei, Feinmechaniköl). Kein Sprühöl, sonst ist der Effekt bald wieder da.

Wo nicht so zugängliche Lager sind, ein bis zwei Tropfen auf ein Wattestäbschen und mit diesem das Öl aufbringen. Das Werk dabei immer etwas drehen, damit das Öl auch überall hinkommt.

 

2) Kontrollieren, ob die Gummischeibe ölfrei ist. Die Gummischeibe und auch der Andruckring müssen Fettfrei sein!! Also vorsicht beim ölen!!

 

3) Der Motor wird über Zugfedern an die Gummischeiben gepresst, soweit ich weiß. Evtl. diese um eine Windung kürzen, da sie über die Jahre etwas ausgeleiert sind. Diesen Schritt aber nur, wenn die anderen beiden nichts geholfen haben. Ist auch ein bißchen Fummelei, da nicht alle Federn gut zugänglich sind.

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Was Dent-Jo ausführt, ist richtig. Zusätzlich sind oft die Motorgleitlager trocken. Das Motörchen ist damit in sich schon gebremst. Man sollte den Motor ausbauen, zerlegen und Kugellager einsetzen, wozu man aber je eine Ausnehmung machen muß, eine Mechanikerarbeit.

 

Dann die Haltestücke der Motorzapfen, die kaputt gehen, die müßten durch neue aus einem beständigeren Kunststoff ersetzt werden (Delrin). Die Feder für den Motorandruck ist im Zentralschalter.

 

Ein aufgearbeiteter Eumig Mark S flitzt eher zu schnell, kann also auf 25 bis 26 B./s gehen, so daß man die Anschläge des Geschwindigkeitsschiebers neu stellen muß.

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Hallo,

 

hier ein kleiner Zwischenbericht.

Ich hab - wie von Dent-Jo vorgeschlagen - erstmal dem Projektor an allen

für mich zugänglichen Stellen frisches Öl zukommen lassen. Der

anschließende Test zeigte, dass in 18B/sec alle Funktionen (auch

Rückwärtsprojektion) einwandfrei funktionieren. Bei 24B/sec sieht es so

aus, dass die Vorwärtsprojektion klappt, Rücklauf mit oder ohne

Projektion läuft mühsam an, kommt dann jedoch zum Stehen. Das

abschließende Rückspulen des Filmes auf die vordere Spule funktionierte

auch nur anfangs und kam dann zum Stoppen.

 

Ich werd den Vorschlag von Martin aufgreifen und die Gummibeläge der

Triebscheiben mit Isopropanol reinigen, vielleicht hat der Antrieb dann ja

mehr Gripp.

 

 

Wünsch Euch einen schönen Ostersonntag

 

 

Edgar

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Hallo,

 

die Federn im Zentralschalter würde ich erstmal nicht beachten. Die sind schwer zugänglich und selten die die Ursache.

 

Ja, durch eine rauere Oberfläche der Triebscheiben, wird das Drehmoment kraftschlüssiger übertragen, es entsteht weniger Schlupf. Sind denn Rillen in den Triebscheiben zu sehen und zu ertasten? Irgendwann ist auch eine neue Beschichtung bzw. ein Wechsel der Triebscheiben erforderlich.

 

Ein Foto wäre auch nicht schlecht, um zu sehen, ob der Lagerbock noch da ist, der das richtige Kippen des Motors ermöglicht.

 

Das Schmiermittel im Getriebe könnte möglicherweise auch verharzt und vertrocknet sein. In diesem Fall das Scheckenrad, Schnecke und sonstige Zahnräder grob reinigen und mit Isopropanol entfetten und mit neuem synthetischen Schmierfett (Microlube) schmieren.

 

Ich habe übrigens einen Eumig Mark S 812 HQS ebenfalls in einer großen Trödelhalle gefunden. Der erste Eumig der sofort lief. Das hätte ich nicht erwartet. Klar, er ist wohl auch offenbar noch nie oder kaum gelaufen, da alles sauber ist.

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Wenn einem irgendein Gerät besonders wichtig ist und ans Herz gewachsen ist, so kann man für 39 Euro JEDES Gummiantriebsteil heute neu bekommen. Sei es Reibräder für den ST 1200, Gummischeiben für den Eumig, Riemen für "Sieauermig Mark H 800 T1S" :P

Wartezeit für die Neuanfertigung etwa 4 bis 6 Wochen.

 

Liebe Grüße

Martin

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Hallo,

 

hab die Treibräder bzw. den Gummibelag mir angeschaut, und da sieht

man wirkllich deutliche "Einkerbungen". Zudem hab ich den Verdacht,

dass das rechte Treibrad (Rückwärtsgang) unrund läuft.

 

Nach Reinigung der Gummibeläge der beiden Treibräder stellt sich die

Situation wie folgt dar: 18B/sec - alles bestens; 24B/sec

Vorwärtsprojektion OK - rückwärts stirbt weiterhin weg. Allerdings

funktioniert nun das schnelle Umspulen nach Filmdurchlauf tadellos.

 

Könnt Ihr mir noch etwas zu den beiden Rendelschrauben auf Federn

sagen, die jeweils am unteren Ende der Spulenarme sitzen?

 

 

Gruß

 

Edgar

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Hallo,

 

die Rändelschrauben mit Federn sind die Aufwickelfriktionen, da die Drehzahl mit zunehmenden Filmwickeldurchmesser kleiner wird, müssen überschüssige Drehzahlen durch Schlupf "verbraten" werden. Das Drehmoment (Kraft) bleibt gleich. Aber das hat nichts mit dem eigentlichen Antrieb zutun. Wenn der gesamte Projektor immer langsamer wird, also auch die Zahntrommeln und das Bild stärker flimmert, so funktioniert die kraftschlüssige Übertragung der Drehbewegung auf die Hauptwelle nicht.

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Ich denke, wenn "deutliche" Einkerbungen vorhanden sind, dass es wohl das beste ist, neue Gummischeiben aufzuziehen.

Aber bei der Auswahl etwas Acht geben! Dichtungsgummiplatten sind nur bedingt geeignet, da sich manche ziemlich schnell abnutzen.

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Verlaufen die Einkerbungen auf der rechten Triebscheibe unrund? Ich kann mir nicht vorstellen, dass nur die rechte Scheibe unrund läuft.

 

Ich hab schonmal Triebscheiben gesehen, die mit runden flachen Dichtungsringen beklebt waren. Naja, das wäre viel zu aufwendig und vermutlich ungeeignet.

 

Am besten die Scheiben vulkanisieren lassen. Aber erstmal versuchen, die Einkerbung etwas aufzurauen.

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Hallo,

 

ich glaub ich hab mich bei der Beschreibung der Triebscheiben etwas

ungenau ausgedrückt: nicht die Einkerbungen sind unrund, sondern mir

scheint in der Aufsicht, dass die rechte Treibscheibe eiert, so dass sich

also der Andruck zusätzlich zu den Einkerbungen nochmals reduziert.

 

@ Martin: Du sagst , ich sollte die Einkerbungen erstmals aufrauen. Heißt

das ich soll mit (feinem?wie feinem?) Schmiergelpapier für mehr Gripp

sorgen? Oder gibt es da noch andere Techniken?

 

 

Wo könnte man denn die Treibscheiben neu vulkansieren lassen?

 

 

Bis hierher schon mal vielen Dank für Eure hilfreichen Beiträge. Hab

gestern mit viel Spaß einen Super-8 Tonfilm (Robin Hood) angeschaut.

Macht echt Laune. Mal gucken, ob mir noch andere Schätzchen über

den Weg laufen.

 

 

Viele Grüße

 

Edgar

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Hallo,

 

also eiern die Triebscheiben nach links uns rechts (axial). Ich dachte sie laufen unrund nach oben und unten (radial). Das ist sehr merkwürdig.

 

Ja, die Einkerbungen (Rillen) mit feinem Schleifpapier bearbeiten, so dass die Einkerbung flacher wird. Rauer wird die Oberfläche vermutlich nur mit gröberen Papier. Du musst darauf achten, dass Du die dünne Gummischicht nicht bis zum Metall abschleifst.

 

Teile vulkanisieren macht eigentlich jeder Vulkaniseur um die Ecke. Einfach mal in Gelbe Seiten schauen.

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