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Geschrieben

Hallo !

 

weiss jemand, wo man eine Bedienungsanleitung für die Eumig C 16 herbekommen könnte ?

 

ich habe den Eindruck, dass die Objektive der Eumig nicht so besonders gut sind. Stimmt das ?

 

Wer hat sie damals hergestellt ?

 

 

dunklermichael

Geschrieben

Hallo Dunklermichael!

 

Mit einer Bedienungsanleitung kann ich Dir leider nicht dienen. Als Besitzer von zwei Eumig-16-mm-Kameras, C 16 und C 16 R kann ich dir aber auf Wunsch ihre Eigenschaften beschreiben und Dir Bedienungshinweise schicken.

 

Die Objektive beider Kameras sind unverkittete Vierlinser, also nicht so hochkorrigiert wie zB. die sechs- bis siebenlinsigen 1,4-Switare von Bolex. Sie sind aber mit ihrer Öffnung von 1,9 für alle normalen Filmaufgaben geeignet und haben eine gute Schärfe. Bei den Vorsatzobjektiven der C 16 R, WW 0,5x und Tele 2x, konnte ich keine Nachteile feststellen.

 

Was die C 16-Typen auszeichnet, ist ihre in diesem Filmformat einmalige und bei den 8-mm-Geräten vieltausendfach bewährte halbautomatische Belichtungssteuerung während des Filmens über Nachführzeiger im Sucher. Ich war sehr zufrieden damit.

 

Servus!

 

Herbert

Geschrieben

Ich habe auch eine C 16. Sie ist die kompakteste und solideste Kamera für 16-mm-Film mit Federwerk und Blendenhalbautomatik. Sie ist leider kein Verkaufsschlager gewesen wegen der Unmöglichkeit, die Optik zu wechseln. Auch der fehlende Reflexsucher hat die Eumig hinter die Beaulieu R 16 und die Paillard-Bolex H 16 Reflex zurückgestellt.

 

Die Vorzüge der C 16 sind die 6-Zähne-Wickler, der mit dem Schärfentrieb gekoppelte Parallaxenausgleich des Suchers und die Federkraftanzeige. Die Eumig C 16 ist die beste Kamera für die Reportage, zum Draufhalten in jeder Lage, für die Reise. Sie sticht die Beaulieu dank regulärem Umlaufverschluß aus.

 

Zu beachten sind die ausrückbaren Schleifenformer, über die man den Film beim Einspannen zieht. Über Vor- und Nachwickler kann man den Film legen, indem man ihn (wie bei der Beaulieu) mit leichtem Druck zwischen Zahnrolle und Führungskörper schiebt bei gleichzeitigem kurzem Laufenlassen des Mechanismus.

 

Die Selen-Zelle der Belichtungseinrichtung kann Kontaktschwierigkeiten machen. Ein geschickter Mechaniker kann das beheben. Die Filmempfindlichkeit stellt man mit einer Münze oder Schraubenzieher an der Schraube ein, die von der Abwickelspule verdeckt wird.

 

Alles Gute mit der Eumig C 16 !

Geschrieben

Hallo.

 

Danke für Eure Antworten.

 

Ich habe das Problem, dass meine C 16 innen ziemlich verschmutzt ist und es mir unmöglich ist, scharf zu stellen.

 

Wie geht dies Überhaupt ? irgendwie komme ich mit dem Sucher nicht klar (Bedienungsanleitung leider schwer zu bekommen).

 

Auch der belichtungsmesser würde mich interessieren: Wie macht er sich bemerkbar, dass er noch 'lebt' ?

 

Wer Erfahrung mit der Kamera hat, der kann mir sicher sagen, was für einen Bildeindruck die Aufnahmen machen. ich bin drauf gespannt, was mich erwartet, wenn ich die Kamera erst mal startklar habe . . . (wird wohl noch dauern . . . )

:cry:

michael

Geschrieben

Welche Firma hatte den zum Schluss Eumig übernommen ?

 

Wo könnte man heute noch nach Bedienungsanleitungen und ähnlichem nachfragen ?

 

michael

Geschrieben

Aus der Wikipedia:

 

Jähes Ende

1981 wurde der Entwicklungszweig für SMD-Technik an die Firma Schrack verkauft. Die Österreichische Länderbank stoppte die weitere Finanzierung von Eumig. Die Produktion von HiFi-Geräten wurde beendet. 1982 Konkurs des einstigen Vorzeigebetriebes. Das Eumig-Hochhaus in Wiener Neudorf wurde an die Palmers AG. verkauft, der Markenname "Eumig" an die luxemburgische Firma Interbasic. Das Eumig-Patent für das Makro-System in den Objektiven wurde an die japanische Firma Canon verkauft. Das Werk Fohnsdorf ging an AT & S. (1) 1985 Ende des Konkursverfahrens. 1989 erwirbt die deutsche Rothenberger GmbH, Frankfurt, die Rechte an dem Namen eumig, des Unternehmens für die Produktion von Fotoapparaten und Audio- und Videosystemen. Unter dem Namen eumig industrie-tv GmbH Umwelttechnik werden Produkte für den Kanal- und Rohrbereich vertrieben.

Geschrieben
Ich habe das Problem, dass meine C 16 innen ziemlich verschmutzt ist und es mir unmöglich ist, scharf zu stellen.

 

Wie geht dies Überhaupt ? irgendwie komme ich mit dem Sucher nicht klar (Bedienungsanleitung leider schwer zu bekommen).

 

Auch der belichtungsmesser würde mich interessieren: Wie macht er sich bemerkbar, dass er noch 'lebt' ?

Filmempfindlichkeit ISO 100 (21 DIN) und Bildfrequenz 24 einstellen, Kamera nach draußen nehmen oder gegen das Fenster richten. Die im Sucher sichtbare Nadel der Blendenanzeige müßte bei Sonnenschein um f = 11 stehen und sich bewegen, wenn du in den Schatten visierst.

 

Überholung von Kamera und Optik bei www.bolex.ch

Geschrieben

Hallo dunklermichael,

 

ich kann mit Anleitung der C 16 R dienen -würde kostenlos Kopie schicken, falls von Interesse -Adresse bitte über pn mitteilen.

Habe zwei C 16 R, sind auch von Design her absolut einzigartig tolle Teile.

 

Mit perforierten Grüßen

 

Ernst

Geschrieben

Hallo Dunklermichael!

 

Ich entnehme Deiner letzten Zuschrift, Du kannst im Sucher die Begrenzungsmaske und die Belichtungsmesser-Zeiger nicht scharf sehen. Da mußt Du das Sucherokular entsprechend verstellen, bis alles scharf erscheint. Ebenso scheint das Sucherfeld verschmutzt zu sein (verstaubt). Das ist eigentlich nur ein kleiner (Schönheits-)Fehler, der kaum ins Gewicht fällt.

 

Aufgenommen habe ich mit meiner C 16 zuletzt einen Foma-SW-Film in den Alpen, der schöne, scharfe und kontrastreiche Aufnahmen lieferte. Sonst filme ich fast alles mit meinen beiden Bolex H 16 und H 16 RX, die für meine speziellen astrokinematographischen Zwecke besser geeignet sind, obwohl mir bei den beiden bei normalen Aufnahmen im Gelände der eingebaute Nachführ-Belichtungsmesser der C 16 öfter nützlich gewesen wäre.

 

Servus!

 

Herbert

Geschrieben

Ich habe seit kurzem einen P8 in der Bucht ersteigert und bin nun in der Lage, dieses Königsformat anzuschauen. Da ist der Wunsch zur ersten Kamera nicht weit.

Die C16 habe ich in der Bibel (Kamera Katalog) schon bewundert, besonders die R Version.

Nun die alles entscheidende Frage: Wo kann ich soetwas seltenes bekommen? Börsen abklappern?

Ich filme teilweise noch auf Fomapan mit Doppel 8. Dieses Material halte ich im 16mm Bereich noch für einigermaßen bezahlbar.

 

Für Tips wäre ich dankbar.

 

Gruß

Uwe

 

Wenn's klappert, läuft's!

Geschrieben

Magst du über den Kauf einer anderen Mühle nachdenken?

 

Ich hätte dir eine Bolex-Paillard H 16 S, Baujahr 1966. Sie hat den Standart-Revolver mit 11-mm-Hülse für die Kern-Stereo-Objektive, Filterschlitz und Ausrüstung fürs 400-Fuß-Magazin. Dabei sind ein Kern-Switar 25 mm 1:1.4, ein Kern-Switar 50 mm 1:1.4 und ein Cinor SOM Berthiot 10 mm 1:1.9.

 

Ebenfalls vorhanden Multifocalsucher, Elektromotor MCE-17, Ansatzschiene für Kompendium, Satz Zwischenringe, Handkurbel und Drahtauslöser.

Geschrieben

Magst du über den Kauf einer anderen Mühle nachdenken? :lol: :lol:

 

Die Formulierung 'Mühle' für so ne' Bolex ist echt genial !

 

Ich selber filme auch mit so einem Teil, einer H 16 EL - ok, bildqualität ist gut, Handhabung schon umständlich (schlechter Sucher u.s.w.) und sieht ein wenig dämlich aus. (auch mit dem nach vorne gekippten Filmmagazin, um nicht mit dem Kopf dran zu stossen - einfach herrlich) :lol:

 

Sieht man daneben denn ne Eclair oder Arri, tja, dann ist die Bolex echt ne Mühle . . . . . :lol: :lol:

 

So, aber jetzt nochmal zur C-16.

 

ich habe sie gereinigt uns auch der Belichtungsmesser reagiert, springt hin und her.

Nur bei der Scharfstellung blicke ich noch nicht durch: Wie erkenne ich, ob die Entfernung richtig eingestellt ist ?

So ohne weiteres, sehe ich im Sucher keinen Unterschied.

Kann mi :wink: r das jemand erklären ?

 

Entschuldigung für den ersten Teil des Beitrages, aber die Bolex ist mit Sicherheit eine der guten Kameras, aber auch DIE lustigste !

 

Grüsse, Michael

Geschrieben
Die Formulierung 'Mühle' für so ne' Bolex ist echt genial !

 

Nur bei der Scharfstellung blicke ich noch nicht durch: Wie erkenne ich, ob die Entfernung richtig eingestellt ist ?

So ohne weiteres, sehe ich im Sucher keinen Unterschied.

Kann mi :wink: r das jemand erklären ?

Mühle sagten Kameraleute schon vor 100 Jahren, weil die Kurbelei ans Kaffeemühletreiben erinnert.

 

Den Focus siehst du nicht im C-16-Sucher, das ist ein simpler Schachtsucher (mit Parallaxenkorrektur). Man muß die Distanz messen oder schätzen und am Objektivring einstellen.

Geschrieben

Ja, danke.

 

Dann weiß ich Bescheid. Also diese Rauf- und Runterfahren des Suchers ist der Parallaxe-Ausgleich . . .

 

Gut, dann werde ich mal loslegen.

Was wird mich denn hinsichtllich Bildstand erwarten ?

 

Danke.

 

Grüsse,

michael

 

:) Bolex H 16 = 'Mühle' wegen Kurbeln, erinnernd an mechanische Kaffeemühle.

 

:D Bolex H 16 EL = 'EL-Mühle', weil erinnernd an elektrische Kaffeemühle (im Gegensatz zu anderen elektrische Kameras)

 

:wink: Spass muss sein

Geschrieben

Die Eumig C 16 hätte der H 16 und der R 16 starke Konkurrenz werden können, hätte sie eine Wechselfassung für Objektive erhalten, wenigstens ein C-Gewinde. Bolex-Paillard hat C-Fassungen, Beaulieu hat C-Fassungen, Pathé hat C-Fassungen, sogar teure Amerikaner wie die Berndt-Bach-Kameras hatten C-Fassung. Es ist bis heute unverständlich, warum man in Wien sich nicht dazu bequemte. Das Eumigar hätte man wunderbar mitgeben können als preiswertes Anfangsobjektiv.

 

Was wird mich denn hinsichtllich Bildstand erwarten ?

Wenn deine Kamera in Ordnung ist, ein guter: gesteuerter Greifer mit Normabsatz, auch mit dünnem Gigabitfilm, von dem du die doppelte Länge laden kannst.

Geschrieben

Hallo Filmtechniker!

 

Ich denke, Eumig hat der C 16 keinen C-Mount mitgegeben, da das sich mit dem System der halbautomatischen Blendennachführung nicht vertragen hätte. Wie hätten sie die Blendenwerte der Belichtungsanzeige auf die verschiedenen Objektive mit ihren unterschiedlichen Blendenwert-Schrittabständen übertragen können?

 

Bei der C 16 R wurde das mit den einschwenkbaren Tele- und Ww-Vorsatzobjektiven auf einfache Weise gelöst. Ein Ausweg wäre ev. gewesen, wie bei der Agfa Movex-Reflex ein Grundobjektiv mit der nachgeführten Blende einzubauen mit entsprechenden Vorsatzobjektiven und Zooms. Eine Eumig Electric bzw. C 8 wurde mit einem D-Mount konstruiert, kam aber anscheinend nie in den Handel.

 

Servus!

 

Herbert

  • Like 1
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo! Ich hätte ebenfalls eine Frage zur Eumig C16. Und zwar, was ist die Kamera dann so in etwa Wert und wieviel würdet ihr dafür bezahlen bzw. für wieviel würdet ihr sie verkaufen?!

 

 

MfG Theodor

Geschrieben

Hallo theodor54,

 

also die Eumig C16, ich würde mal aus dem Bauch heraus sagen so 150-200 Euro vielleicht, wobei es sicherlich viele Fans gibt, die auch 250 Euro dafür geben würden.

Natürlich kommt es auch auf den Zustand an.

 

Ich persönlich denke einmal, dass eine wirklich 'schöne' so mit max ca. 170 Euro ganz gut bezahlt sein sollte.

 

Früher hätte ich sicher auch mehr dafür gegeben, aber wenn man es mal sachlich sieht, dann wird schon klar, dass es sich mehr oder weniger um ein Sammlerstück handelt.

 

Meine steht im Moment seit letzter Woche auf meiner Frisierkomode im Flur, neben einem Messingkrug und einem alten Bügeleisen, gefüllt mit künstlichen Trockenblumen (keine Ahnung, wie alt; 80er ?). Die Eumig ist noch ne Ladung älter. Wenn ich sie sehe, drücke ich fast immer ein paar mal auf dem Auslöser und lasse sie schnurren. :roll: :P

In meinem Zimmer steht immer noch ihre Kollegin,ne Auricon auf nem Schränkchen, sieht auch schick aus. nur leider schnurrt da nie mehr was dran, da fehlt zu viel.

 

Aber was solls, ist ja ein schönes altes Ding, die C-16; sieht schick aus und ist selten. Ich habe mi meiner mal nen Film verdreht, letzte Woche, und ich warte noch gespannt darauf, dass er zurück kommt von der Entwicklung. Wenn er gut ist, werde ich wohl auch nochmal mit ihr arbeiten.

 

Aber wer ernsthaft mit ner 16 mm Kamera drehen will, der sollte schon eher zu Arri, Eclair, oder Bolex greifen; es sind Systemkameras, die auch günstig zu kriegen sind. (siehe beiträge oben)

 

Sorry, du fragtest nach dem Wert einer C-16. Ich denke mal, so ca. 200 Euro.

 

Also dann,

 

Micha

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Eumig%20C%2016%2C%20Silhouette_a78.jpg

 

Es gibt Bücher über Filmkameras, in denen ihre Bedienung und der Umgang mit dem Zubehör erläutert werden, doch auf das wahre Geheimnis einer Konstruktion kommt man nur, wenn man das Objekt selber untersucht. In Gebrauchsanleitungen findet man ja keine technischen Details.

 

Hier das Innenleben des Mißerfolgs von Eumig. Mißerfolg? Es hätte nur einer Einsicht bedurft und die Bolex-Paillard hätte scharfe Konkurrenz gehabt. Wäre man in Wien etwas anders mit dem Belichtungshalbautomaten umgegangen zu Gunsten einer Objektivwechselfassung . . .

 

Die Mechanik der C 16 hat es nämlich in sich. Die Reglerwelle ist mit der Hauptwelle im Verhältnis 24 zu 53 verzahnt. 53 ist eine Primzahl, was bedeutet, daß die beiden Außenzahnräder erst jeweils nach 53 Umdrehungen der Reglerwelle wieder gleich kämmen. Gleichmäßige Abnutzung des Getriebes ist die Folge, auch gleichmäßiger Lauf. Wer schon eine Eumig C 16 gehört hat, wird bestätigen, daß die Kamera überaus gleichförmig läuft. Dazu trägt auch bei, daß Hauptwelle und Reglerwelle in Kugellagern stecken und diese nicht fest montiert, sondern leicht schwimmend unter Blattfedern aufgehängt sind. Das erzeugt Geräusch, weil mehr Material mitschwingt, doch sichert es für lange Zeit raschen Hochlauf und erfordert kaum Wartung.

 

Der Verschluß besteht aus schwarzem Kunststoff und hat 160 Grad Öffnung. Er steht im Abstand von 9 Millimetern zum Film, im Vergleich mehr als bei Bolex-Paillard, aber weniger als bei Beaulieu. Von diesen drei Kameras für 16-mm-Film ist die Eumig die kompakteste, leichteste und preisgünstigste. Voraussetzung dazu war der Verzicht auf Rückspulmöglichkeit, Einzelbildzählwerk, Federmotorkupplung, Objektivrevolver und Reflexsucher.

 

Eine patentierte Einrichtung der C 16 ist die Federkraftanzeige. Das ist eine sehr nützliche Funktion. Sie täuscht aber nicht darüber hinweg, daß auch die Wiener Kamera das Spannen der Zugfeder vom Kern her verwehrt. Beaulieu hat diesen Zweck nicht erfüllt und bei Paillard hat man es mit der zweiten Baureihe ab 1941 aufgegeben.

 

Die Eumig C 16 setzt mit starr geführtem Greifer von vorne nach Norm ab. Zusammen mit einem normgerechten Projektor hat man maximalen Bildstand, der nur durch einen einzigen Wermutstropfen vergällt wird, und zwar durch die minimalistische seitliche Filmführung. Eine Blattfeder auf Höhe der optischen Achse soll es richten. Bei dem Punkt trumpft die Bolex auf. Dafür ist der Eumig-Filmkanal blitzschnell geöffnet, weil die Andruckplatte mit einem Griff herausgenommen werden kann. Mit einer kleinen Rundbürste hat man die Fensterplatte schnell gesäubert.

 

Das Konzept dieser Amateur-Kamera stammt, vermute ich, aus den Vereinigten Staaten. Die Greifermechanik ähnelt derjenigen der Bell & Howell Filmo. Nach 33 Jahren noch keine Änderung, das spricht für Qualität. Nur eben, die solide Mechanik ist in einer Sackgasse gefangen, wenn man die Optik nicht tauschen kann. Das vierlinsige Eumigar 25-1.9, eine Variante des erweiterten Tripletts, ist sicher brauchbar. 16-mm-Film reißt dem Liebhaber allerdings schon gehörige Löcher in den Geldbeutel, so daß diejenigen, welche das Format wählten, vom Knipsen eben Abstand nahmen. Einstellung bis zu einem Meter herab schließt zu viele Aufnahmen aus. „Dann doch gleich etwas Rechtes.“

 

Eine Möglichkeit für die Selen-Zellen-Messung wäre gewesen, sie mit dem Verschluß zu kombinieren. Das hatte die Bolex nicht, Paillard hielt Patente aufs Einschwenken einer Zelle vor dem Verschluß (B/C/D 8 L). Photo-Bosch hatte später ein Patent auf verspiegelten Verschluß und in der Nähe stehende Meßzelle. Heute könnte man eine Siliziumzelle gleich als Verschluß zuschneiden und über zwei Schleifkontakte auch während der Aufnahme Spannung abgreifen.

 

Vom Eumigar 25-1.9 ist gesagt worden, daß es knackige Bilder macht. Das bestreite ich nicht. Die Beschränkung aufs Normalobjektiv kann in Vergessenheit gelangen, wenn man diese Kamera als Reporter einsetzt. Wo andere Kameras unhandlich sind, schwer, verkabelt, da läuft die C 16 zuverlässig los. Ich denke ans Menschengewühl, an die Baustelle, an alles Filmenswerte, wo es etwas rauer werden kann. Das Projekt Eumig C 16 ist auch an der Blasierheit seiner möglichen Besitzer gescheitert. Nicht wenige Käufer von 16-mm-Film-Kameras haben nicht eigentlich Filme gemacht, sondern bloß geprahlt. Sie hatten das Geld für das Format, doch nicht das Format für die Sache. Es ist möglich, hochinteressante Streifen zu produzieren mit nur einem Objektiv. Wenn es darum geht, den Menschen mit der Filmkamera zu verfolgen, sind einfache Mittel in den meisten Fällen genügend. Um hingegen einen lippensynchronen Tonfilm herzustellen, benötigt man doch eine Kamera mit der Möglichkeit zum elektrischen Antrieb und da wird es mit Beaulieu, Paillard-Bolex und Pathé gleichermaßen schwer.

 

Die Eumig C 16 ist heute noch, meine persönliche Ansicht, die beste Kamera auf Reise und Expedition. Sie ist mechanisch robuster als alles andere. Es wird sich immer lohnen, eine C 16 generalüberholen zu lassen.

  • Like 2
Geschrieben

Lieber Filmtechniker!

 

Allerherzlichsten Dank für Deine so hochinteressanten technischen Ausführungen über die Eumig C 16-Kameras. Als Besitzer von zwei solchen Kameras, C 16, C 16 R, habe ich Deinen Artikel geradezu verschlungen. Ja, Du hast sehr recht, aus den C 16-Typen hätte man viel mehr machen können, aber leider nicht gemacht.

Ich vermute, die Konstrukteure und ihre die Linie vorgebenden Manager hatten eine Wiederholung des Jahrhunderterfolgs der N-8-Kamera C 3, aber auf dem Gebiet des 16-mm-Films, im Visier. Das wäre für die C 16 als Handkamera auch möglich gewesen, wie Du auch schreibst, wenn die 16-mm-Filme entsprechend billig, nicht viel teurer als 8 mm, gewesen wären. Relativ preiswerte Projektoren gab es von Eumig zur selben Zeit auch schon, die P 24/P 25-Typen in Gelb.

 

Servus!

 

Herbert

  • Like 1

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