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Geschrieben

Kann mir jemand sagen, wofür ein 'Vorfensterschieber' da ist, der z.B. bei einigen Ernemann IX Varianten vor dem Formatschieber sitzt?

 

 

- Carsten

Geschrieben

Bei Xenon in der Regel unnötig, wenn Spiegel, Abstand zu Bildfenster und Kolben aufeinander abgestimmt sind.

 

Bei Kohlen unverzichtbar, weil dünnere Kohlen für weniger Strom einen kleineren Lichtbogen erzeugen, der dann durch die Bildfensterlinse etwas vergrößert werden muß, damit das Bildfenster gleichmäßig ausgeleuchtet wird.

Umgekehrt bei dicken Kohlen. Hier ist der Lichtbogen zu groß, weswegen er durch die Bildfensterlinse verkleinert wird, damit das Bildfenster nicht seitlich überstrahlt wird.

 

Zusätzlich ist einen Anpassung für kurzbrennweitige Objektive - oft auch bei Xenonbetrieb - vonnöten. weil die Eintrittspupille zu klein ist und somit Licht verloren geht, bzw. es zu umgleichmäßig ausgeleuchteten Bildecken kommt.

Dies kann auch durch eine Leuchtfeldlinse geschehen, die im Lampenhausaustritt eingeschoben wird. Ordentliche Lampenhäuser haben hier überdeutlich den Halter hierfür angebracht

 

Bei Xenonbetrieb auf extrem kurze Projektionsentfernungen auch oft nötig, weil es sonst - selbst bei richtigem Spiegel und richtiger Einstellung, zu lilanen Farbsäumen in der Projektion kommt. Am besten zu sehen bei weißer Schrift auf schwarzem Grund. Dicht an die Leinwand gehen. Sind hier nun Farbsäume zu sehen, muß eine Bildfensterlinse eingesetzt werden. Linsentyp durch probieren ermitteln.

 

Selbst eine moderne Kinoton-Maschinen hat selbstverständlich zwischen Bildklappe und Maske einen Bildfensterlinsenhalter eingebaut.

 

Andererseits kann man an den Farbsäumen auch erkennen, ob der Block richtig ausgerichtet ist. Sind die Farbsäume links / rechts unterschiedlich, stimmt die Einstellung von Lampe zum Spiegel, bzw. Block zum Bildfenster nicht. Block auf gleichmäßigen Farbsaum justieren und dann Bildfensterlinse einsetzen.

 

Gruß

Martin

Geschrieben

 

Zusätzlich ist einen Anpassung für kurzbrennweitige Objektive - oft auch bei Xenonbetrieb - vonnöten. weil die Eintrittspupille zu klein ist und somit Licht verloren geht, bzw. es zu umgleichmäßig ausgeleuchteten Bildecken kommt.

Dies kann auch durch eine Leuchtfeldlinse geschehen, die im Lampenhausaustritt eingeschoben wird. Ordentliche Lampenhäuser haben hier überdeutlich den Halter hierfür angebracht

 

 

 

 

Gruß

Martin

 

Hat Martin schon alles erklärt, aber eine weitere Funktion des Vorfensters war einmal wichtig: Überschüssige Hitze vom Bildfenster fernhalten, um möglichst geringe Erwärmung des BF zu erzielen, und damit die Entflammungsgefahr klein zu halten.

Bei Kinotone findet man dieses heute noch, mit der wassergekühlten Vorfensterplatte, die ab glaub ich, 2,5/3 kW geliefert wird.

Bei Bauer wird die Vorfensterplatte durch den Luftstrom gekühlt, der vom Gebläserad auf dem Motor durch das Blendengehäuse gesogen wird. Im LH ist dann die Linse, oder eine Planglasplatte einzusetzen, damit nicht die Warmluft aus der Lampe gezogen wird, übrigens die effizienste und preiswerteste Art der Projektorkopfkühlung.

 

Auch die E IX hat doch den 2 teiligen BF Schieber, hinten die Vorfensterschieber, davor die Bildfensterplatte. Achte mal darauf, der hintere Schieber existiert auch in 2 Versionen, einmal mit großem Ausbruch für Scope und Normalbild, und einmal mit kleinerem für die Kaschierungsformate.

 

Die Korrekturlinsen waren häufig auch im Lampenhaustubus zu finden, weil sie da größer ausgeführt werden konnten, und somit die thermische Belastbarkeit großer war. Bei Kohle mit seinem ineffizienten arbeiten und Silber Warmlichtspiegel ein wichtiger Auspekt. Die kleinen Korrekturlinsen brauchte man dann nur bei sehr kurzen Brennweiten zusätzlich. (Bauer)

 

Heutige Objektive haben trotz kurzer Brennweiten große Eintrittsöffnungen (Ultra HD Plus - rot), die Linsen sind nicht erforderlich.

Geschrieben

Unsere EIX hat nur einen Schieber, wir haben einen für Scope und einen für BW. Im EIX/X Manual ist halt ein Bild, auf dem Vorfensterschieber UND Formatschieber abgebildet und erwähnt sind. Wir hatten bei der Anschaffung natürlich Kohle, aber eher lange Brennweiten.

 

Vielleicht war der Vorfensterschieber damals schon optional. Bei uns ist an der Stelle auch nix zu sehen, der war da sicher nie eingebaut.

 

Unsere Vorführer haben vom Kinobesitzer schlicht übernommen, immer Schieber und Filmbahneinsatz zusammen zu wechseln für Scope und BW.

 

Oder verwechsle ich das und wir haben einen Vorfensterschieber, aber keinen Formatschieber? So ganz habe ich glaube ich nie geblickt, warum eine einzige Maske nicht reicht. ;-)

 

 

- Carsten

Geschrieben

Ja, aber wenn Du zwei Teile wechselst, dann hast Du doch einen Vorfensterschieber.

 

Die Bildbahn hat die verschiedenen Ausbrüche für die unterschiedlichen Formate und der Schieber könnte die Bildfensterlinse tragen.

 

Gruß

Martin

Geschrieben

Schon - nur, warum hat die Erna im Manual wechselbare Bildbahn UND zusätzlich 2 Schieber, die 'Format' und 'Vorfensterschieber' genannt werden.

 

Irgendjemand hat in der Gallery Bilder von einer EIX oder EX Bildbahn mit einer sehr großen Maske drin - sogar höher als Normalformat (wenn die Aufnahme nicht total verzerrt war, glaube ich aber nicht). Im Text dazu stand, dass man dann zusammen mit dem Formatschieber Formate wechseln kann, OHNE die Bildbahn auswechseln zu müssen, der Film also drin bleiben kann?

Und warum ist das Ding höher als Normalformat, also fast quadratisch, was kann man denn damit machen, wenn der Ausschnitt größer als ein CS oder Normalbild ist?

 

 

(blätter...)

 

Hier, so sieht es auch bei uns aus (Schieber nicht gesteckt):

 

http://gallery.filmvorfuehrer.de/view_p...m11&id=aaf

 

Aber diese Bildlaufbahn?:

 

http://gallery.filmvorfuehrer.de/view_p...m11&id=aah

 

- Carsten

Geschrieben
Selbst eine moderne Kinoton-Maschinen hat selbstverständlich zwischen Bildklappe und Maske einen Bildfensterlinsenhalter eingebaut.

 

Ähem? Wo denn? :?:

Geschrieben

@Filmtechniker:

 

Das stimmt so nicht. Nochmal: Diese Bildbahn ist so original Ernemann und wurde mit den Maschinen mit Maskenschieber ausgeliefert; offensichtlich wurden im Werk hierzu andere Filmbahnen angepaßt.

 

Nun kann man bei allen Formaten die Filmbahn drinlassen und die unterschiedlichen Formate mit den Maskenschiebern wechseln. Dazu dann den passenden Vorfensterschieber einsetzen.

 

Oder halt Maschinen ohne Maskenschieber. Hierbei wechselt man dann bei Formatwechsel die komplette Filmbahn aus und den Vorfensterschieber.

 

Aber sind die meisten Ernemänner nicht ohnehin ohne Vorfensterschieber ausgeliefert worden?

 

Gruß

Martin

Geschrieben

Aber warum ist die Öffnung in der Filmbahn viel höher als ein Normalbild, das macht doch gar keinen Sinn? Fehlt da vielleicht einfach nur ein Maskeneinsatz?

 

 

In der Ernemann Anleitung, die im Netz kursiert, ist ein Bild mit Vorfensterschieber UND Maskenschieber und beide sind aufgeführt. Aber auf Fotos von real existierenden Ernemännern habe ich diese Kombi auch noch nie gesehen.

 

Hat jemand eigentlich so eine Ernemann-Anleitung noch im Original?

 

- Carsten

Geschrieben
Aber warum ist die Öffnung in der Filmbahn viel höher als ein Normalbild, das macht doch gar keinen Sinn? Fehlt da vielleicht einfach nur ein Maskeneinsatz?

 

 

In der Ernemann Anleitung, die im Netz kursiert, ist ein Bild mit Vorfensterschieber UND Maskenschieber und beide sind aufgeführt. Aber auf Fotos von real existierenden Ernemännern habe ich diese Kombi auch noch nie gesehen.

 

Hat jemand eigentlich so eine Ernemann-Anleitung noch im Original?

 

- Carsten

 

Du magst insofern Recht haben, als unsere E X im Hamburger Kinozu Schülerzeiten auch nur die ganzen Gleitbahnen mit Ausbruch hatten, die EIX der späteren Generation hatten dann wie bei der VIII/VIIIb den Vorfensterschieber.

 

St

Geschrieben

Ich habe es mir eben nochmal genauer angeschaut - ja, es fällt dann natürlich sofort auf, dass die kreisförmige Ausfräsung auf der lampenseitigen Rückseite unseres 'Formatschiebers' ein flaches Gewinde trägt, dort wird wohl bei Bedarf die Bildfensterlinse eingeschraubt. Ansonsten dienen die unterschiedlich großen Ausschnitte in diesem Schieber wohl nur dazu, die Wärmebelastung auf das Bildfenster niedrig zu halten, indem der Vorfensterschieber einen Teil des Lichtstromes im unbenutzten Bildteil aufnimmt.

 

Im Manual der Ernemann werden ja sogar Zuführungen für Luft und Wasserkühlung erwähnt, ich nehme an auch zur Bildfensterkühlung? Im Boden unseres BWR liegen auch Rohre, das wurde aber nie benutzt. Vermutlich nur bei höheren Lichtleistungen?

 

- Carsten

Geschrieben
Aber warum ist die Öffnung in der Filmbahn viel höher als ein Normalbild, das macht doch gar keinen Sinn?

Als Vermutung: Wo kein Metall, da keine Erwärmung. Will sagen: Der Verzicht auf Metall in unmittelbarer Filmfensternähe hält den Rest der Filmbahn kühler ...

Geschrieben

Das dürfte kaum eine Rolle spielen, denn der Film braucht ja eine Maskierung, die in diesem Fall vom Formatschieber übernommen wird, und der fängt dann auch die Wärmebelastung ab. Die normalen Vorfensterschieber haben immer etwas größere Fenster, aber ein echter Formatschieber dürfte nur das gewählte Format maskieren, oder?

 

- Carsten

Geschrieben

Ja - das Vorfenster fängt den Hauptteil der Wärmebelastung ab. Unvermeidbar wird von der Kombination Vorfenster/Bildfenster aber auch Wärmestrahlung nach vorne abgegeben. Und damit die nicht gleich wieder von der metallischen Filmbühne eingefangen wird ... deshalb der größere Ausbruch der Filmbahn. (Je länger ich allerdings darüber nachdenke, um so komplizierter finde ich die Aufklärung der thermischen Verhältnisse im Filmkanal ...)

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ich hole das Uralt-Thema mal wieder hoch ... weil ich jetzt endlich nen Ernemann 8b Kopf habe - und der hat NOCHMAL ne andere Variante, die ich noch nie gesehen habe:

 

 

Unsere E-IX im Kino hat nur einen Vorfensterschieber (mit Bildfensterlinsengewinde). Wir haben zwei dieser Schieber, einen für 'große' Formate wie CS, den zweiten für BW.

 

Die eigentliche Maske steckt bei uns in den auswechselbaren Bildlaufbahnen, die haben wir für die drei üblichen Formate.

 

In den Ernemann Anleitungen und auf vielen Fotos sieht man Ernemänner, die neben dem Vorfensterschieber noch den Formatschieber/Maskenschieber haben. Das sind ganz dünne Bleche, für jedes der üblichen Formate eines. Sieht man hier vor dem Kopf auf dem Tisch liegen (ist nicht mein Kopf, im Kopf eingesteckt sieht man auch den Vorfensterschieber):

 

 

Ernemann_VIIIb_Kopf_001.jpg

 

 

Offensichtlich benutzt man bei dieser Lösung keine unterschiedlichen Bildlaufbahnen, sondern nur eine - und die wohl dann üblicherweise mit einer sehr großen Öffnung, wie etwa diese:

 

Tonlaufwerk_007.jpg

aah.jpg

 

 

So, nun hat meine 8b hier eine ganz andere Lösung: nämlich nur einen Vorfensterschieber, und dahinter sitzt in der Öffnung, die bei anderen Maschinen die Formatschieber aufnehmen, eine kleine Hebelmechanik, mit der ich das Fenster in der Bildlaufbahn so ca, 3mm nach oben vergrößern kann. Die Bildlaufbahn selbst hat ebenso wie oben abgebildet eine sehr große (hohe) Aussparung, der Verstellteil dieser Hebelmechanik reduziert sie dann eben auf die beiden einstellbaren Formate. Die Bildlaufbahn selbst sieht aber aus wie bei allen Ernemännern - hat halt nur diesen verstellbaren Einsatz.

 

Der kleine Ausschnitt hat etwa 14.5mm Höhe, der große etwa 17,5mm, also etwa 1.45 bis 1.2 Seitenverhältnis - aber eben asymmetrisch nur von oben (sichtbar unten) verstellbar.

 

Wie nennt man sowas, und wofür wurde das in dieser Form gebaut? Ist das ne Spezialität für Fernsehabtastung?

Die Bildlaufbahn kriege ich bei dieser Variante garnicht unmittelbar gewechselt, die blockiert beim Versuch, sie herauszuziehen schon nach ein paar mm an dieser Hebelmechanik. Vermutlich müsste ich das Blendengehäuse abbauen, um diese Mechanik rauszubauen und unsere unterschiedlichen Bildlaufbahnen einsetzen zu können?

 

 

- Carsten

Geschrieben

Hier Fotos dieser Mechanik. Wie man sieht, rotiert da durch den Hebel auch so eine Art Blende mit Eckauskantungen, die im geschlossenen Zustand die unteren (oberen) Bildkanten etwas einschnürt, das müste eigentlich milde Vignettierung ergeben. Auf der Bildlaufbahn steht 1.66 drauf.

post-76064-0-59771100-1299430413_thumb.jpg

post-76064-0-77053200-1299430416_thumb.jpg

post-76064-0-81120500-1299430431_thumb.jpg

Geschrieben

Hallo Carsten!

Die Antwort ist einfach: Diese Hebelmechanik dient für den Betrieb mit einem Objektivrevolver.

Die Ernemann 8B gab es in einer solchen Ausführung. Bei geschlossener Bildfenstertüre geift der Stift in ein Teil des Revolvers und stellt passend zum gewählten Objektiv den Maskenausschnitt ein.

Nach dem, was ich auf dem Foto erkenne, scheint allerdings der untere Teil der verstellbaren Maske abhanden gekommen zu sein.

 

Gruß

 

Klaus

Geschrieben

Ahh, klar, automatische Maskierung, das macht Sinn...

 

 

Bzw - wenn ich das richtig sehe, dann scheint der untere Teil der Maske noch vorhanden zu sein, wird aber nicht mehr von der Mechanik bewegt. Muss ich mal auseinander nehmen. Wenn ich das wieder komplett ans Laufen kriege kann diese Bühne ja drin bleiben.

 

 

- Carsten

Geschrieben

Richtig geraten - mit sanftem Druck kriege ich den unteren Teil auch nach oben geschoben, geht mit Hebel auch zurück, aber nicht automatisch zu. Da ist wohl entweder die Mechanik kaputt oder einfach ein bißchen viel Dreck drin. Gibt eh einiges sauber zu machen an dem Kopf.

 

Jetzt habe ich Fensterabmessungen von ca. 21*11.2 für Flat und 21*17,5 für Scope, das passt.

 

Der ausschwenkbare vordere Teil des Kopfes mit Objektivhalterung etc., hat übrigens ne andere Lackierung und trägt ein separates Typenschild Ernemann VIII - ist also wohl von einer 8(a), daher ist auch nix mehr vom Revolver zu sehen ;-)

 

 

 

- Carsten

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