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Geschrieben

Hallo,

 

auf einem Flohmarkt konnte ich letztens einen Super8-Projektor günstig erstehen. Da ich noch älteres Filmmaterial hier habe, wollte ich den Versuch wagen, den Projektor wieder in Betrieb zu setzen.

Dieses Vorhaben scheiterte leider, wobei mich nun interessiert, ob es an dem Gerät selbst oder an Bedienungsfehlern meinerseits liegt (habe noch nie zuvor mit Super8 zu tun gehabt und bin selbst ehr mit Videos und DVDs aufgewachsen - weswegen diese anachronistische Technik gerade auf mich so interessant wirkt).

Jedenfalls nahm ich an, man müsse nach dem Anschalten (Motor läuft, Lampe leuchtet) den Schalter "Drücken bis Greifer fasst" drücken, wonach ich erwartete, dass der Film hereingezogen wird. Das geschieht aber nicht. Ich habe dann den Film per Hand eingefädelt und auf der hinteren Spule befestigt, doch anscheinend ist der Motor zu schwach, um den Film durch das Gerät zu ziehen, weswegen Stillstand herrscht. Innen konnte ich aber keine gerissenen Riemen oder ähnliches erkennen. Wo liegt der Fehler? Kann ich das Gerät reparieren, bediene ich es nur falsch oder soll ich mich nach einem anderen umsehen?

 

mfg

Geschrieben

Hallo,

es kann jetzt sein, dass ich mich täusche, aber soweit ich mich erinneren kann, sind die revuelux sehr ähnlich den eumigs aufgebaut.

Das gute bei ihnen ist, dass sie keine keilriemen o.ä. haben.

Der Antrieb erfolgt über einen Motor, auf dessen achse ein verschiebbarer metallring sitzt, und der beim anschalten des projektors an eine von 2 Gummischeiben gedrüct wird, zwischen denen sich das ganze befindet. Je nach Drehrichtung (vor oder zurück) wird der Ring auf der Achse an die vordere oder an die hintere Scheibe gedrückt.

Die Geschwindigkeit wird durch Verschieben des Ringgs auf der Achhse eingestellt.

Der Trick ist nun der: Durch das Alter des projektors kommt es sehr oft bei diesen Modellen vor, dass die Achslager verharzt sind, weil das Öl verdickt ist.

Abhilfe ist logischerweise sehr leicht zu schaffen.

Bestenfalls alles gründlich reinigen und neu ölen,

mindestens aber ALLE Achslager mit HARZ- und SÄUREFREIEM Öl schmieren, dabei das Werk von Hand schön drehen, damit das Öl auch gut überall hinkommt.

Aber nicht von außen die ganzen hübschen Zahntrommeln, wo der Film drüber läuft, ölen!!!

Auch bei den Gummischeiben aufpassen, dass da kein Öl dran kommt.

Es ist auch gut, wenn man die Gummischeiben mal gründlich mit Alkohol (Spiritus) reinigt.

Dann sollte die Kiste wieder laufen.

manchmal kann es sein, dass die Andruckfedern, die den Motor kippen, dass der Achsring auf den Gummischeiben aufliegt, etwas schwächeln.

I.d.R. reicht es, wenn man die ausbaut und um 1-2 Windungen kürzt.

Ist aber eine ziemliche Fummelei und würde ich auch erst machen, wenn der projektor trotz leicht gängiger Mechanik nicht vernünftig läuft.

 

Edit by T-J: Mal ins Schmalfilmforum verschoben.

Geschrieben

Da kann ich Dent-Jo nur zustimmen, mein erster Projektor war ein Revuelux 10 der heute noch funktioniert.

Leider läuft das Ding nur mit 18B/s aber für selbstgedrehte Filme auf dieser Geschwindigkeit war es natürlich kein Problem.

Starke 100W Lampe (war damals Ende 70er in der Einsteigerklasse keine Selbstverständlichkeit, da gurkte man auch noch mit 50 oder 75W herum) und ein ganz ordentliches Objektiv (wenn auch nur Lichtstärke 1,6 statt der sonst üblichen 1,3) hoben das Ding in seiner Preisklasse von nur ca. DM 149,- hervor.

 

Nebenbei bemerkt soll die geringere Lichtstärke der Optik auch ein Vorteil sein, da die Tiefenschärfe größer ist und somit Ungenauigkeiten in der Planlage des Films am Filmfenster weniger Auswirkungen auf der Leinwand haben. Zumindest hat man mir mit diesem Argument auch schonmal von den 1.0 oder 1.1 Objektiven anderer Hersteller abgeraten - da würde ich gerne mal Eure Meinug zu hören.

Beispielsweise gibt es immer noch Diskussionen, ob denn das Schneider 1.1/11-30 in der Praxis wirklich besser ist als das 1.2/15,5-28.

 

Was aber konstruktiv bei den kleinen Eumigs ziemlich enttäuschend war, ist die Tatsache, daß der arme Greifer den kompletten Film von der Spule ziehen muß.

Da sich die Spule nicht gleichmäßig mitdeht, kommt es immer wieder vor, daß der Film kurzfristig stark unter Zug gerät, weil er ruckartig die Spule weiterdreht. Anschließend bleibt die Spule wieder stehen usw. usw.

Durch die ruckartige Zugbelastung hebt sich der Film etwas vom Filmfenster ab (drückt also kurzfristig zu stark gegen die Andruckplatte), was zu Unschärfen führt. Andruckfedern zu schwach ?

 

Aufgrund dieses konstruktiven Mangels habe ich in der Folge darauf geachtet, nur Projektoren zu verwenden, die den Film mittels eines vorgeschalteten Zahnrades einziehen.

 

Evtl. weiß hier jemand doch eine Abhilfe, Trick ?

War schade um das an und für sich gut gemachte Gerät.

Das nur als zusätzliche Erfahrung zu den kleinen Revues bzw. Eumigs.

 

Gruß

Reinhard

Geschrieben

Hallo Dent-Jo,

 

dann hat man evtl. bei Quelle einen abgespeckten Eumig vertrieben ?

Ich meine sicher, daß die Revue-Projektoren (wenigstens zum Teil) von Eumig (bzw. Bolex) kamen. Aber mein Revuelux 10 hat definitiv keine Zahnrolle.

Da mußte man auch den Film "kilometerweise" in den "Schlund" schieben, bevor ihn dann der Greifer einzog.

 

Wie sieht es denn bei dem erwähnten Revuelux 120SP aus ?

 

Gruß

Reinhard

Geschrieben

Hallo Reinhard!

 

Da kann ich Dir nur beipflichten - diese Projektoren ohne Vorwickelzahnrad und auch ohne Nachwicklung wurden vor allem als billige Einsteigergeräte für Leute entwickelt, die sich ihre Filme hauptsächlich nur wenige Male auf der Entwicklungsspule anschauen wollen. Deshalb auch die ursprünglichen schwachen Lampen und das etwas lichtschwächere Objektiv. Die Filmperforierung wird durch den starken Zug auch viel mehr beansprucht.

 

Das Ruckeln gegen Ende des Films, wenn der Filmwickel schon sehr klein geworden ist und dadurch der Greiferzug steigt, sollte durch die Feder bei der Einfädelung vor dem Eintritt des Films in den Filmkanal gedämpft werden, hinten ist auch so eine Feder, die den Zug der Aufwickelspule dämpfen soll. Das funktioniert leider nicht 100prozentig.

 

Nur Projektoren mit Vor- und Nachwicklung können als filmschonend und vollwertig gelten.

 

Servus!

 

Herbert

Geschrieben

Hallo Herbert,

 

tja, das waren bescheidene Anfänge. Doch rückwirkend bin ich vom kleinen Revuelux10 nicht enttäuscht. Ich meine auch, das das Schärfepumpen nicht von Anfang an da war, sondern sich irgendwann mal allmählich einstellte - vielleicht habe ich es anfänglich vor lauter Enthusiasmus auch übersehen, ist immerhin gut 30 Jahre her. Ich habe immer den Federn der Andruckplatte eine Mitschuld gegeben, weil sie meiner Ansicht schwächer ("ausgeleiert") geworden waren.

Projiziert habe ich mit dem Ding nämlich heftigst ... und bei "öffentlichen Vorführungen" habe ich die Abwickelspule mit der Hand mitgedreht, dann ging es ganz gut.

 

Aber wie Du vielleicht weißt, ist das Thema Schärfe beim Projizieren eines meiner beim 8mm Schmalfilm am liebsten kritisierten Punkte.

Das Thema Kamera, Super8-Kassette bzw. Filmführung in der Kamera ist in meinen Augen nur zweitrangig, die größten Verluste habe ich jedenfalls immer in der Projektion.

Der einzige Projektor, der mich in Punkte Schärfe selbst bei Cinemascope-Filmen bisher *fast* restlos überzeugen konnte ist der ELMO GS1200 (evtl. auch der ST1200, kenne ich aber nicht). Man staunt, was aus dem Minibildchen rauszuholen ist, wenn die "Kette" stimmt und am Ende derselbigen ein ordentlicher Projektor steht. Leider ist der Elmo relativ laut im Vergleich zu einer Bauer Studioklasse. Mein GS1200 ist soeben zur Wartung.

Den Idealprojektor gibt es leider wohl nicht, aber das ist wohl ein anderes Thema für einen anderen Thread ...

 

Ganz kurz nochmal zu den Eumigs: Ich erinnere mich an Modelle, die im Prinzip so aussahen wie mein Revuelux10. Es kann sich um die von Dent-Jo angeführten Mark 700 Modelle gehandelt haben. Aber anscheinend gab es wohl für Quelle auch "abgespeckte" Modelle.

An der Robustheit der Eumig-Geräte und wohl auch an deren Revue-Derivate gibt es im allgemeinen wenig auszusetzen. Aber dazu gibt es bessere Spezialisten hier im Forum.

 

Besten Gruß

Reinhard

Geschrieben

Nachtrag: Hab' mal schnell gegooglet ... der Revuelux 10 entspricht wohl in etwa dem EUMIG mark 608 D. Der hat aber mehr Geschwindigkeiten ( 3,6,9,12,18 ) und kann auch N8. Aber Design, Lampe und Optik stimmt.

 

Gruß

Reinhard

Geschrieben

Heisst denn der Projektor wirklich "Revuelux 120SP" ? Google und die Lossau-Bibel wissen darüber nichts, das gibt zu denken...

 

Der Filmeinzug ohne Vorwickelzahnrolle bei Super-8 ist keineswegs eine Abspeckvariante für Foto Quelle gewesen. Bei einigen Eumig Geräten der 900er Reihe war das Standard in Verbindung mit der besonders unpraktischen koaxialen Anordnung der Auf- und Abwickelspule (S905, 910, 926 bzw. Revue lux sound 40/50). Auch Bauer hat an dieser Stelle bei den Modellen unterhalb der Studioklasse gespart. Bei den Stummfilmgeräten wurde dann gerne auch noch die Nachwickelzahnrolle weggelassen.

 

Trotzdem sind die stummen Revuelux 10/110 und 30a/b aus dem Hause Eumig sehr zuverlässige und vor allem handliche Geräte. Der 30a/b hat ein besseres Objektiv 1:1,3, ausserdem zusätzlich zum Standbild zwei flimmerfreie (!) Zeitlupengänge und ist auf N8 umstellbar.

 

Jörg

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