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Geschrieben

Hallo,

 

ich habe eine alte Sekonic Elmatic 8 Doppel-8-Kamera. Die würde ich gerne wieder zum Leben erwecken, sie scheint zu funktionieren, der Federmotor läuft und der Zeiger des Belichtungsmessers reagiert auf unterschiedliche Helligkeit und auf die Betätigung des Blendenreglers. Ich habe im Internet eine Anleitung gefunden, nur geht die leider auf folgende Punkte nicht sehr genau ein, bzw. die verwirren mich:

 

 

"Filter Settings:

 

Haze Filter:

Can be used for hazy conditions, shooting mountain tops, sea scenes, shooting from airplanes, etc.

 

Neutral Density Filter:

if ASA 40 (bezieht sicht wohl auf die Einstellung an der Kamera) and ND is, used 'Place pointer on number 10 ... 4x value.

 

Conversion Filter:

Converts Kodachrome Type 'A' to Daylight use... and, if used with black-and-white film, acts as a red filter with 2x value.

 

Caution:

Haze filter (outdoors) must be used at all times with Kodachrome and/or black-and-white."

 

 

Soviel zu den 3 eingebauten Filtern, zwischen denen man wählen kann. Gar keinen kann man nicht auswählen. Nun zu den einstellbaren Filmempfindlichkeiten:

Da bietet sie mir 11, 13, 16 und 17 DIN, also 10, 16, 32 und 40 ASA an.

 

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand mit den Filterbeschreibungen auf die Sprünge helfen könnte. Der ND- und Conversion-Filter sagen mir im Prinzip was, aber auch hier wüsste ich nicht, wie ich sie in der Praxis zum Ermitteln des richtigen Blendenwertes nutzen sollte. Im Endeffekt soll es eben darauf hinauslaufen:

Mit welchem aktuell erhältlichen Doppel-8-Film kann ich die Kamera benutzen?

Geschrieben

ND heißt Neutral Density, ein farbneutrales Graufilter allein zum Lichtschlucken. Wenn da steht 4 X, dann nimmt es zwei Blenden Licht weg.

 

Farbkonversionsfilter stimmen das Licht um, wobei man Tageslicht- und Kunstlicht-Farbfilm unterscheidet. Die genormten Farbtemperaturen sind 5600 und 3400 Kelvin. Jedes der beiden Konversionsfilter schluckt 2/3 Blenden Licht, das eine ist orange-braun, das andere bläulich. Man dreht also mit dem blauen im Kunstlicht auf Tageslicht- und mit dem orangenen im Tageslicht auf Kunstlichtfilm.

 

Doppel-8-Rohfilm:

Kodak Ektachrome 100 D alias Wittnerchrome

Fujichrome Velvia alias ich-weiß-grad-nicht-wie's-heißt

Kodak Plus-X reversal alias Cine-X und andere Namen

Orwo UN 54 alias irgendwas

Fomapan R 100

Schwarzweiß-Positiv (unsensibilisiert), etwa 10 ISO

 

Händler: Wittner, Bekkoppeln; Kahl, Brühl; Fotoimpex, Berlin; Baumgarten, Plattsburgh (USA) u. a.

Geschrieben

Hallo Travenon!

 

Filmtechniker hat Dir schon das meiste ausführlich geantwortet. Ich möchte Deine Frage wegen des Haze-Filters beantworten.

 

Das Haze- und gleichzeitig auch UV-Filter, mit einem ganz zarten Rosaton, filtert das im Gebirge, am Meer allzu reichliche Ultraviolett aus, das zu einem leichten Kontrastverlust führen kann, als Hazefilter mildert es das zu Mittag bei wolkenlosem Himmel zu intensive Blau in den Schatten.

 

Servus!

 

Herbert

Geschrieben

Vielen Dank, Filmtechniker!

Das verschafft mir einen guten Überblick, beim ND bin ich immer noch am dazulernen.

Beim nochmaligen Lesen meiner Fragen ist mir aufgefallen, dass ich wohl mein Hauptanliegen nicht genau genug formuliert habe:

 

Es sollte nicht nur heißen "Mit welchem Film kann ich die Kamera benutzen?", sondern mit welchen Einstellungen muss ich die Kamera betreiben mit den aktuellen Filmen, die ja alle empfindlicher als 40 ASA sind?

 

Ich würde gerne einen externen Bleichtungsmesser vermeiden, eine Regel wie z.B.: "Ich stellle 40 ASA ein, mein Film "XYZ" hat 80 ASA, also eine Blendenwert ablesen und eine Stufe höher einstellen..." wäre mir lieber. Erstmal möchte ich ja nur sehen, ob die Kamera überhaupt auch funktioniert, einen absolut perfekt belichteten Film erwarte ich davon erstmal wirklich nicht.

Geschrieben
Ich würde gerne einen externen Bleichtungsmesser vermeiden, eine Regel wie z.B.: "Ich stellle 40 ASA ein, mein Film "XYZ" hat 80 ASA, also eine Blendenwert ablesen und eine Stufe höher einstellen..." wäre mir lieber.

Du hast ja alles begriffen, ich kann wieder Eis schlotzen gehen.

Geschrieben
Du hast ja alles begriffen, ich kann wieder Eis schlotzen gehen.

 

Vielleicht stell ich mich grad etwas an: Ist das ironisch gemeint, in dem Sinne, dass das so einfach eben nicht ist, oder würde diese Regel funktionieren?

Da ich mich bisher immer so gut wie möglich um die richtige Erkennung der Super8-Kassetten in der Kamera bemüht habe, und von einer richtigen automatischen Belichtungsmessung ausgehe, habe ich bisher kaum falschbelichteten Film gehabt und weiß deshalb nicht ob es z.B. funktionieren würde, wenn ich den Velvia mit 50 ASA nehme, die Kamera auf 40 ASA einstelle und die Blende immer einen Tick weiter schließe als gemessen.

Geschrieben

Es ist ernst gemeint.

 

Ich bin auch davon überzeugt, daß du weißt, wie es sich mit den Kassettenkerben und den Kameras verhält. Im Schmalfilm sind Listen von Kameras veröffentlicht worden, aus denen man sehen kann, welches Modell welche Filmempfindlichkeit „versteht“. Da ich neulich eine Bolex 155 auseinandergenommen (und dann fortgeworfen) habe, weiß ich, daß diese Geräte (150, 155, 160) stufenlose Übertragung der Empfindlichkeitskerben auf die Blendenautomatik haben. Ich teile das hier gerne mit.

 

Wenn man ein Mal die ISO-Empfindlichkeitenreihe auswendig kennt, geht alles ganz leicht. Bleibt nur zu wissen, welchen Öffnungswinkel der Umlaufverschluß hat, um mit der richtigen Belichtungszeit zu rechnen. Die Bolex 150-155-160 haben 138 Grad.

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Hallo,

 

ich möchte mich hier einfach mal zurückmelden und berichten, dass es tatsächlich alles so funktioniert hat, wie ich es mir gedacht hatte. Nachdem nun endlich der Film von der Entwicklung zurückgekommen ist, kann ich sagen, dass er wirklich sehr schön belichtet wurde. Meine weiter oben genannten Umrechnungen für den eigentlich für diese Kamera zu empfindlichen Film (100D) waren anscheinend richtig.

Falls also jemand in einer ähnlichen Situation ist: Unbedingt ausprobieren, es lohnt sich! Es gefällt mir, so "uralte" Technik wieder zu nutzen, vor allem, wenn sie so selbstverständlich funktioniert.

 

Ein netter Effekt ist ja auch am Filmanfang und -ende der Verlauf von weiß über gelb, hinein ins Rote bis endlich der schwarze, komplett unbelichtete Teil des Films kommt. Nur darf man dabei nicht allzu genau darüber nachdenken, das bei Super 8 hier schon Aufnahmen sein könnten... Das waren bei mir inkl. Schnitt in der Mitte bestimmt 4m. Wie lang ist dieser Bereich normalerweise, wenn man mit Doppel 8 umgehen kann?

Geschrieben

Mit zunehmender Übung werden die verschleierten Enden immer kürzer. Man hat Anrecht auf netto zwei Mal 25 Fuß, das wären 7,62 Meter, nach der Entwicklung ergo 50 Fuß (15,24 m). Der 8-mm-Filmfuß umfaßt 80 Bilder, somit kann man 2 X 2000 Bilder belichten. Die Überlängen sind nicht alle gleich, sie differieren sogar beim einzelnen Hersteller, wobei Foma Bohemia führend ist in der Ungenauigkeit. Bei den Großen waren die Portionen stets exakt gleich lang. Die haben noch etwas gewußt übers Marketing.

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