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Der ewige Stress: Wie einfach soll man es noch gestalten...


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Geschrieben

Gestern war es mal wieder soweit.

 

Eine Frau kam rein und wollte das Programm wissen.

 

Nun hängt bei mir überall das Programm aus. Dieses Mal sogar zwei Wochen!

 

Wobei ich mir immer die Mühe mache, alles auf A3+ große Plakate zu drucken mit Bildern Texten und einer Tabelle der Zeiten etc. Sie fragte, was denn diese Woche liefe. Ich verwies auf das Plakat und zeigte ihr die aktuelle Woche. Sie studierte die Tabelle glitt mit dem Finger hin und her... Und dann die Frage: Läuft dieser Film auch in der nächsten Woche? Nein. Nächste Woche läuft der andere Film. - Und das war in der Tabelle ja auch schön durch graue Felder deutlich gemacht, daß da der erste Film eben nicht mehr läuft...

 

Ist niemand mehr in der Lage eine einfache Kreuztabelle zu lesen Oben das Datum Links die Filme in den Feldern die Uhrzeiten... Und wo eben keine Uhrzeiten stehen, ist halt auch dieser Film nicht im Programm...

 

Verstehen würde ich das, wenn es um einzelne Zeiten geht. Das kann mitunter schon mal übersehen werden, wenn irgendwo eine Lücke ist, aber wenn eine ganze Woche ausgegraut ist... Und das ist ja aber auch nicht das einzige Problem, auf das man stößt...

 

Kinowoche ist ja - wie wie alle wissen - von Donnerstag bis Mittwoch. Daß dem gemeinen Kinobesucher nicht so ganz bewußt ist, daß Donnerstag Filmwechsel ist, ist für mich ja durchaus nachvollziehbar.

 

Wie mache ihm aber klar, daß ich nicht jeden Tag ein neues Programm drucken und aushängen möchte...

 

1. Möglichkeit:

Ich mache Montags das neue Programm und schiebe dann die alte Woche vor die neue:

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi

 

Problem:

Da Mensch linkslastig ist beim Lesen wird nach dem linken Montag gesehen und schwupp, haben die Leute das falsche Kinoprogramm.

 

2. Möglichkeit

Ich tausche das Programm erst Donnerstag:

Do Fr Sa So Mo Di Mi

 

Mo Di Mi kommen aber die Leute und sind der Überzeugung, daß der Film dann nicht mehr läuft, weil ja das Programm nur bis Mi geht....

 

Diese Frage habe ich auch schon mehrfach gestellt bekommen. Das das Programm halt für eine Woche aushängt und die nächste Woche eben erst dann ab Donnerstag kommt, interessiert dann wohl nicht.

 

Ich möchte nicht wissen, wieviele Besucher man dadurch wirklich verliert...

 

 

Ich will aber ja auch nicht täglich mein ganzes Programm neu aushängen....

 

Hat da also einer von euch eine Patentlösung!?

Geschrieben

Eine Patentlösung gibt es nicht, denn es spielt sich ein soziopsychisches Phänomen ab: Die Besucher wollen von Menschen empfangen werden.

 

In dem Moment, wo wir das Gespräch verweigern und auf noch so große oder tolle Tafeln verweisen, enttäuschen wir die Besucher, sie suchen sich sofort unbewußt eine Gelegenheit, sich für unsere Grobheit zu rächen.

 

Es hat mit dem Gastrecht zu tun, und das beruht auf dem ewigen Menschenrecht, anerkannt zu werden. Sind wir nicht schon täglich immer wieder verletzt durch Schroffheit, kalte Abfertigung, wenn wir auf den Markt gehen, der zum Supermarkt verkommen ist, wenn wir zum Arzt gehen oder auf ein Amt gehen, und nicht ein Mal begrüßt werden. Die Angestellten im Supermarkt sind nicht dafür verantwortlich zu machen, die Leitenden schon. Die leben jedoch abgehoben und haben keine Ahnung von Menschlichem.

 

Nicht ein Mal einen Blick erhält man geschenkt am Postschalter. Es ist ein Geschenk, wenn ich jemandem ins Gesicht schaue, und davon leben wir alle. Ich hoffe, nicht pastoral zu erscheinen, aber ich habe auch lange darüber gerätselt, warum Abend für Abend Menschen an der Kinokasse schlagartig zu Analphabeten werden, besser gesagt: Illiteraten (sie lesen nicht), bis ich eines Tages an mir selber merkte, was abläuft.

 

Die Besucher wollen also von einem Wesen aus Fleisch und Blut wie sie selbst solche Dinge wie Filmtitel, Spielzeiten und Besonderheiten gesagt bekommen, mündlich und direkt. Du kannst die ganze Eingangshalle und den Kassenbereich leer räumen, meinetwegen Pflanzen aufstellen, alle Schrift entfernen, es funktioniert bestens. Wir gehören zur Schaustellerei, eine spezielle Sache. Erst wenn der Andrang so stark wird, daß man nicht mehr jedem einzelnen alles erzählen kann (und mag), dann hat man das Recht (und die Pflicht), anzuschreiben.

Geschrieben

Naja, konkrete Fragen können auch prompt bedient werden...

 

Aber man stelle sich mal ein Multicenter mit 15 Leinwänden vor.

Das Kinoprogramm sinnvoll mündlich weiterzugeben ist da bar jeglicher Realität. ^^

Geschrieben

Vor langen Jahren, wenn jemand bei uns anrief und fragte, was läuft denn so? Ratterte ich unser umfangreiches Wochenprogramm herunter, später fragte ich: Suchen sie einen bestimmten Film? Volltreffer!

 

Aushänge mit aktuellen Änderungen kann man sonstwo aufhängen, kaum ein Besucher wird diese nicht wirklich ignorieren ...

 

:wink:

Geschrieben

Ulli, du kannst letztendlich deine Aushänge gestalten wie du willst, es wird immer Menschen geben, die sie nicht verstehen (wollen). Und da bist du dann bei dem was Filmtechniker bereits schrieb.

 

Uns half schon in vielen Lebenslagen:

Entgegen einer normalen Woche beginnt die Kinowoche am Donnerstag.

Geschrieben

Denkt nicht an die Menschen, denen man alles dreimal vorkauen kann und die dennoch fragen: "Schön, und was läuft heute um 20.00 Uhr?".... :shoot1: Sie werden nie aussterben...

 

Denkt an die anderen 99% der Kinobesucher, die wissen, was sie wollen und auch entsprechend informiert vor der Kasse stehen bzw. mit eurem Programmaushang auch etwas anfangen können.

Geschrieben
Die Besucher wollen also von einem Wesen aus Fleisch und Blut wie sie selbst solche Dinge wie Filmtitel, Spielzeiten und Besonderheiten gesagt bekommen, mündlich und direkt.
Ist zwar irrational, kann ich aber bestätigen: Vor sehr langer Zeit habe ich mal auf dem Rummel im Kino gearbeitet (Cinema 180). Zu besuchsschwachen Zeiten konnte man es beobachten: Wenn der Text live ins Mikro gesprochen wurde, kamen die Leute an die Kasse und kauften die Karten unbesehen. Der gleiche Text, in vergleichbarer Situation vom Band, ließ die Leute weiterlaufen.
Geschrieben

Nimms gelassen, Ulli! Solche Leute findest Du überall. Nicht jedem ist heutzutage eigen, sich seine Informationen selbst aus Tabellen, Listen, dem Internet etc. rauszusuchen. Und im Extremfall gibt es ja sogar reichlich Analphabeten! Nimm es als Möglichkeit, mit dem einen oder anderen mal persönlich ins Gespräch zu kommen - oft sind die Leute auf genau das aus.

 

Wie oft ich schon ungeduldig am Postschalter in der Schlange gestanden habe während vorne irgendjemand mühsam eine Briefmarkenentscheidung treffen wollte, oder am Bankschalter erfahren wollte, warum der Stromversorger 5 Euro mehr abgebucht hat...

 

Man ist als One-Man-Show heutzutage auch einfach zu oft auf Effektivität und Durchsatz geeicht. Das ist sicherlich kompatibel mit der Mehrzahl der Kundschaft - aber eben nicht mit allen. Man muss gelegentlich nen Schritt zurücktreten, durchatmen und diese Leute nicht als Störer, sondern als Paradiesvögel betrachten. In 2-3 Jahrzehnten bist Du es vielleicht selbst ;-)

 

- Carsten

Geschrieben

Meiner Meinung gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Wege der Programmgestaltung:

 

1) Man listet die FilmTITEL auf; jeweils darunter oder daneben dann die Tage und die Uhrzeiten, zu denen die Filme laufen.

 

2) Man listet TAGE und UHRZEITEN auf; jeweils darunter oder daneben dann die Filme, die zur angegebenen Zeit laufen.

 

Methode 1) wird meiner Meinung nach heutzutage leider zu 99% verwendet. Diese Art der Darstellung ist aber höchst unübersichtlich. Allerdings kann mit dieser Darstellungsform eine gewisse Personenklientel "Ey Alder, will isch de neue Harry Potter, läuft konkret heut Abend Zwanzisch Uhr" den gewünschten Film zielsicher auswählen.

 

Für "normal gebildete" Personenkreise ist die Methode 2) sicherlich die effektivere und leicht verständlichere.

 

Auf den Bahnhöfen in Deutschland findet man ja auch die Fahrpläne nach ZEITEN und eben nicht nach REISEZIELEN sortiert, was das Lesen und das Verständnis fördert.

Reist man dagegen in den Niederlanden mit dem Zug, ist dort die Fahrplangestaltung eben genau umgekehrt. Zuerst stehen die Reiseziele auf dem Plan und darunter die Uhrzeiten, zu denen die Züge fahren. Man wird dort bekloppt.

 

Darf man hier als Beispiel für ein hervorragend übersichtliches Kinoprogramm ein altes Originalprogramm eines Kinos einstellen, ohne um Erlaubnis zu fragen? Dann könnt ich das mal machen.

 

Liebe Grüße

MArtin

Geschrieben

Darf man hier als Beispiel für ein hervorragend übersichtliches Kinoprogramm ein altes Originalprogramm eines Kinos einstellen, ohne um Erlaubnis zu fragen? Dann könnt ich das mal machen.

Nein, Du würdest stan te pede gekickt ...

 

Nein, war Spaß, stell' mal ein ... :wink:

Geschrieben

Der Erfolg moderner Marktgesellschaft zeichnet sich doch gerade durch ihre UNVERBINDLICHKEIT aus im Unterschied zur persönlichen Beziehung. Gegenüber der Anonymität verspüre ich keine moralische Verpflichtung. Was ich von etwas habe, ist versachlicht und das Resultat einer Kosten- Ertragsabschätzung (Nutzenabwägung). Markt ist wertfrei und gleichgültig und verschafft per se jedem ANERKENNUNG, weil ich als Konsument immer "mündig" bin. Wieso sollte die Kinokasse anders funktionieren? (contre coeur)

Geschrieben

Vielen Dank für den vielen guten Zuspruch!;)

 

@ Bahnhofsfahrplänen

Beim Zugfahrplan ist die Zeit das relevante Kriterium. Anschlußzüge, Umsteigen, oft einfach nur die persönliche Notwendigkeit zu einer bestimmten Zeit abzureisen oder anzukommen oder alternativrouten zu verwenden.

Zudem gibt es mehr Ziele, als Zeiten = In der Form übersichtlicher.

 

Im Kino ist in den meisten Fällen der Film das entscheidene Kriterium, warum ich ins Kino will.

Außerdem: Mehr Zeiten als Filme Daher ist also die Kreuztabelle in der Form übersichtlicher.

 

Im Kino schaue ich nach dem Film und will wissen, zu welcher Zeit ich dahin muß.

 

Bei der Bahn will ich zu einer bestimmten Zeit irgendwo sein und habe dabei noch viele Wahlmöglichkeiten (Bummelzug, Regionalzug, Schnellzug, ganz-schnell-Zug etc....) Such ich im Internet nach einem Zug oder an den Terminals in den Bahnhöfen, wird meines Wissens da auch erstmal nach "von-nach" gefragt ;)

Geschrieben

Eine einfache, nicht zu filigrane Matrix von Filmname und Wochentag/Datum sollte wirklich ausreichen. Notfalls kann man ja noch 'diese Woche' und 'nächste Woche' hinterlegen für die Leute, die mit Zahlen Probleme haben. Okay, dann braucht man auch noch 'Nachmittags und 'Abends' ;-)

 

- Carsten

Geschrieben

Genau aus diesem Grund haben wir einen Programmteil im Programmheft, der wie ein Kalendarium gestaltet ist - drüber steht das Datum, dann drunter die Uhrzeit und daneben der Film und so weiter. Auf der Rückseite stehen die Filmbeschreibungen, neben dem Filmtitel stehen dann auch noch mal die Anfangszeiten. Beides kann man dann auch größer ausdrucken zum an die Wand pinnen.

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