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Objektive - Erfahrungen mit älteren Optiken


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Leute !

 

Ich habe von dem Thema schon mal vor längerer Zeit gesprochen: Allerdings scheint es die meisten nicht zu interessieren; aber dennoch finde ich, ist es nicht von der Hand zu weisen:

 

Von den älteren Optiken, also ich sage mal pauschal vor 1985, die man preisgünstig erwerben kann und die meist im Umlauf sind, welche haben da einen typisch 'alten Look' und welche haben einen noch mehr oder weniger 'aktuellen Look' ?

Also unter letzterem meine ich tendenziell ein höheres Auflösevermögen, eine härtere Zeichnung und eine Farbneutralität; halt so, dass man die Aufnahmen mit denen heutiger Gerätschaften kombinieren könnte.

Nach meinen (geringeren) Erfahrungen war dies immer Zeiss, manchmal auch Kern.

 

Schneider, Som Berthiot und andere wirkten iregndwie immer antik und gaben von der Leistung her weniger. (wobei es Aufnahmen gibt, wo dieser Look durchaus erwünscht sein kann.)

Ich mag diesen cremigen Bildeindruck, wie bei manchem Angenieux oder Cooke Optiken. Darum solls nicht gehen. Mich würde nur interessieren, welche Erfahrungen ihr mit einzelnen Optiken gemacht habt oder wie man sie charakterisieren könnte.

 

Wäre sicher interessant.

 

Michael

Geschrieben

Hallo Manfred !

 

Ich habe die gleiche erfahrung gemacht wie Du, mit der Contarex und ihren Objektiven. Die Qualität ist enorm. Ich fotografiere mit der Contarex Prpfessional und Super. . . Die zeiss Linsen haben mich noch mehr überzeugt als zum Teil die neuen meiner M7 . .

 

Aber: bei 16 mm stellte ich ganz andere Dinge fest. So hat zum Beispiel, oder besser gesagt, so haben zum Beispiel (es waren mehrere, drei) Schneider optiken 1,8/10 mm (aus den frühen 70ern) bei weitem nicht die Schärfe und den Kontrastumfang, von den Farben mal ganz zu schweigen (ich verwendete Vision 2 50D, wie eine Zeiss Optik aus den 80ern. (von den Master und Ultra Primes brauch ich nicht zu reden :roll: :wink: :lol: natürlich)

Eine andere Schneider Optik war hingegen Ok.

Es ist also auf jeden Fall so, dass da ein unterschied besteht, natürlich, muss ja. Auch die schönen alten Pan-Cinöre können nicht verschweigen, dass sie bei manchen Aufnahmen am Werk waren.

Alte Angenieux Zooms wie der Klassiker, das 25-250 mm oder das 15-150 mm zeichnen butterweich (aber schön). Cooke ist ne klasse für sich. . . .

 

Kann auch die Alterung eine Rolle spielen ?

 

Es gibt jedoch auch alte Optiken, die das nicht so stark tun: so zum Beispiel viele alte Zeiss-linsen oder auch so manche Kern-Optik (eher die jüngeren Baureihen).

 

Meine frage war nun, ob jemand damit Erfahrungen hat und einigermaßen die gängigen alten Linsen klassifizieren könnte.

Ich finde, dass wäre sicher für viele interessant.

 

Danke

 

michael

Geschrieben

Zur Klärung dieser Fragen sollten grundsätzlich zwei Ursachen unterschiedenen werden:

  • 1. Grundsätzliche Eigenschaften aufgrund der optischen Rechnung und Konstruktion

  • 2. Spezifische Mängel und Defekte einzelner Exemplare

Zum zweiten Punkt fallen mir auf Anhieb wiederum zwei häufige Mängel ein:

  • 1. Pilz, der sich primär kontrastmindernd auswirkt

  • 2. Lose Linsenelemente, die alle möglichen Bilddefekte bewirken können, oft nur zufällig reproduzierbar

Zur Anfütterung einer Statistik zu 2.: Einfach mal über eine Fotobörse wandern und diverse greifbare Objektive leicht schütteln - es ist erschreckend, bei wie vielen Objektiven (neben dem normalen Klickern der Mechanik) ein Klackern von losen Linsenelementen zu vernehmen ist, gerade bei Projektionsobjektiven, die ja starken Temperaturschwankungen und damit Materialspannungen ausgesetzt sind.

Geschrieben

Hallo !

 

Also den Punkt mit den losen Linsenelementen kann man vernachlässigen, genau so den Pilz; auf beides achte ich immer direkt, es ist mir bei den Linsen, die ich probiert hatte, nicht aufgefallen.

Auch war keine Vernebelung oder mechanische Beschädigung an den Linsen.

Allerdings bei manchen Linsen finde ich eine starke Gelbfärbung (Som Berthiot und Cooke), liegt vielleicht irgendwie an der radioaktiven Vergütung

 

Ich glaube, der erste Punkt, also die Rechnung und Konstruktion kommt hier am meisten zum tragen.

 

Ist mein Eindruck denn grundsätzlich subjektiv übertrieben oder ist er nachvollziehbar ?

 

grüsse, Michael

Geschrieben
Ist mein Eindruck denn grundsätzlich subjektiv übertrieben oder ist er nachvollziehbar ?

Subjektivität kann man nicht übertreiben, wir sind die Subjekte.

 

Es ist für mich nachvollziehbar, worauf du hinaus willst, doch muß man fragen: In welcher Form schaust du dir Bilder an, im (Heim-) Kino, als Dia, als Papierpositiv?

 

Ich habe Ahnung und auch Erfahrung mit dem Laufbild nach verschiedenen Epochen. Ich spreche nie von einem „Look“. Das machen Menschen mit Jahrgang ab etwa 1972. Sven Nykvist sagt auch nie Look und Michael Ballhaus nicht und Eugen Schüfftan nicht und Rollie Totheroh nicht. Mit dem salopp salonfähigen Wort schlabbert man nämlich nicht allein über die Optik, sondern hat auch die Filmmaterialien (Original, ev. Dup und Vorführpositiv), ihre Entwicklung, die Projektionsoptik, die Lichtquellen und die Bildwand inbegriffen.

 

Also: Es bedeutet Unterschiede, ob man auf orthochromatisches Material von 20 ISO bei Quecksilberdampflampenlicht und etwa 16 B./s aufnimmt oder auf panchromatischen Film von 200 ISO bei Mischlicht und 24 B./s, usw. Paris qui dort von René Clair ist mit Krauss-Tessar gedreht worden, messerscharf, auch wegen der Entwicklung mit Paraphenylendiamin. In Hollywood waren jahrzehntelang Taylor-&-Hobson-Objektive auf den Mitchell, Eastman Plus-X eingespannt, und der Entwickler ein eher wolkiger Metol-Hydrochinon-Ansatz.

 

Schüfftan war auf der weichen Seite, Karl Freund konnte ganz knallig draufleuchten. So verschieden wie die Lichtbildner sind die Filme. Das einebnende Element, muß ich zur Schande der Kopierwerke sagen, war stets die Kopie. Es hat allerdings in der Stummfilmzeit viel mehr verschiedene Kopierfilme gegeben als später. Heute ist wieder etwas Bewegung in die Sache gekommen mit Materialien wie Gigabitfilm und Orwo LF 2 oder noch einigen Typen, doch man tut sich immer noch schwer mit ihrem Einsatz. Zuletzt sind die optischen Systeme in den Projektoren eigentlich zu gut geworden.

 

Noch ein Mal: Look ?

Hast du je The Kid von Chaplin so gesehen, wie ihn das Publikum 1921-22 erlebte?

Geschrieben

Kann die Erfahrungen von Michael teilen. Die Contarex Objektive sind einfach nicht zu schlagen und selbst einen Vergleich zu aktuellen Leica Objektiven brauchen die teilweise nicht zu scheuen. Insbesondere der "simple 4 Linser" Contarex Tessar ist von atemberaubender Qualität.

 

Eine einfache Methode, für wenig Geld ein hochwertiges Objektiv zu bekommen, ist das Tessar in der Contaflex super b oder super bc. Das Objektiv ist genauso hochwertig wie die in der Contarex verbaute Variante.

 

Habe mal Vergleichsaufnahmen mit einer Contaflex super bc und einer Retina Reflex IV, die mit dem Schneider Xenar 2,8 / 50 mm (Tessar Typ) bestückt war, gemacht und der Unterschied war eindeutig.

 

Trotz des gleichen Objektivaufbaues war das Zeiss Tessar eindeutig besser als das Schneider Xenar.

 

Frage: hat hier im Forum jemand ein Idee, wo man Contarex Cameras reparieren lassen kann?

Ralf

Geschrieben

Hallo !

 

Was ich noch fragen wollte: Die Speed-Panchros, ich meine Serie II und III, da ist mir aufgefallen (auch bei den 16 mm Kinetals) , dass manche mehr gelblich scheinen und andere weniger. Kann man immer davon ausgehen, dass sich die Vergütung verändert und so die Linsen zum Teil mehr gelb werden können ?

Oder hat das andere Gründe?

 

Micha

Geschrieben
Es ist für mich nachvollziehbar, worauf du hinaus willst, doch muß man fragen: In welcher Form schaust du dir Bilder an, im (Heim-) Kino, als Dia, als Papierpositiv?

 

 

Hallo Filmtechniker !

 

Ich sehe mir die Filme meistens abgetastet an und als Film verwende ich meist Kodak 7201.

 

tauscht man nacheinander die Linsen aus, wird der Unterschied dann sichtbar.

 

Micha

 

[Edit by T-J: Zitierfunktion repariert.]

Geschrieben
Was ich noch fragen wollte: Die Speed-Panchros, ich meine Serie II und III, da ist mir aufgefallen (auch bei den 16 mm Kinetals) , dass manche mehr gelblich scheinen und andere weniger. Kann man immer davon ausgehen, dass sich die Vergütung verändert und so die Linsen zum Teil mehr gelb werden können ?

Oder hat das andere Gründe?

Das ist wohl nicht die Vergütung, sondern das Glas selbst. Möglicherweise wurde hier Thorium eingesetzt, das im Laufe der Zeit zur Gelbfärbung führt.

 

Es gibt Berichte im Netz, dass diese durch intensive UV-Bestrahlung (Sonnenlicht über Wochen) rückgängig gemacht werden kann. Auch alternative Reparaturmethoden bieten sich an:

http://web.aanet.com.au/bayling/repair.html

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