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Scope; Höhe oder Breite?


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Geschrieben

Hallo, mich würde mal interessieren, welches Verfahren bei den Aufnahmeobjektiven zu Cinemascope-Filmen öfter zur Anwendung kam:

- Höhe strecken um Faktor zwei,

- oder Breite stauchen um Faktor 0,5

 

Die erreichte Verzerrung ist ja in beiden Fällen die gleiche, nur dass man bei "Breite stauchen" mit größeren horizontalen Bildwinkeln aufnehmen kann und weniger Lichtverlust hat und bei Höhe strecken eben genau das Gegenteil.

Macht sich das dann auch auf die im Bild erkennbaren Unschärfeovale bemerkbar? Bisher hab ich nur Filme gesehen, wo diese Ovale aufrecht stehen. Kann man daraus schließen, um welches Verfahren es sich gehandelt hat?

Kann es auch sein, dass das im Film immer wieder mal wechselt, je nach Einstellung und verwendetem Objektiv?

Geschrieben

Höhe strecken?

 

CinemaScope beruht einfach darauf, ein Fläche von 8:3 aufs Filmbild von 4:3 zu bringen, Zerrfaktor 2. Die von der Umgebung erfasste Fläche und das Filmbild liegen beide, querrechteckig.

 

Wenn du Ellipsen auf dem Film siehst, sollen aus ihnen durch die Anamorphose auf der Bildwand Kreise werden.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Aha, Danke.

 

Das mit den Ovalen meinte ich anders. Nehmen wir an, wir haben einen Close Up, Gesicht des Schauspielers der Kamera sehr nah, kurze Entfernung, und eine dämmerige Lichtsituation oder Nacht, also offene Blende und eine längere Brennweite.

Dann erscheinen Lichter von Glühlampen aus dem Hintergrund bei sphärischer Aufnahme als unscharfe Kreisflächen, oder n-Eck Flächen (je nachdem wie das Blendenloch des Objektivs aussieht - bei Spiegelteles werden es Ringe).

Bei anamorpher Aufnahme werden daraus (auch bzw. eben im ENTZERRTEN Zustand) stehende Ovale, die - je nach Grad der Unschärfe - sich den Verhältnismaßen 1:2 annähern müßten (Breite zu Höhe des Ovals). Voraussetzungen dafür: anamorpher Faktor 2 (und nicht 1,5 oder 1,25 wie bei diversen anderen anamorphen Verfahren wie Technirama oder so) und Voraussetzung 2: der Hintergrund ist genügend weit entfernt, die Blende weit genug offen, die Brennweite lang genug, so dass die Schärfentiefe sehr gering ausfällt und die Lichtpunkte im Hintergrund daher so unscharf, dass sie eben schon die Form der Blende annehmen - plus anamorphe Verzerrung.

 

Und jetzt habe ich mich gefragt, ob es auch Filme gibt, die anamorph aufgenommen wurden und bei denen diese unscharfen Blendenkreisflächen eben keine stehenden Ovale sind, also Elipsen, die höher als breit sind, sondern Elipsen, die liegen, also breiter als hoch sind. Und was dann daraus schlussgefolgert werden kann.

Geschrieben

Jetzt ist mir klar, was du genau meintest. Die Erklärung ist sehr einfach: Alle nicht in der Schärfenebene liegende Punkte werden verzerrt abgebildet. Der Zerrfaktor, z. B. 2, stimmt für die vom Objektivkonstrukteur errechnete Entfernung bei idealer Blendenform, also den Kreis. Da es keine idealen Objektive gibt, sondern nur reale, treten Abweichungen auf, als da sind der Einfluß der Beugung am Spalt, sprich: an den Irislamellen, abfallender Zerrfaktor vor und hinter der Schärfeebene oder Lichtverlust außerhalb der gewünschten Ebene bzw. Schärfentiefe. Wir unterhalten uns über anamorphotische Objektive, also nicht über sphärische mit vorgesetztem Anamorphoten.

 

Im Kino sind oft eine sphärische Grundoptik und ein Anamorphot hintereinander gestellt. Es gibt anamorphotische Projektionssysteme, auf jeden Fall die bessere Lösung (bei Xenon-Lampen). Als CinemaScope aufkam, waren überall Kohlenbogenlampen vorhanden, zu deren Verhältnissen Spiegel- und Prismenanamorphote besser passen. Ich hoffe, man versteht etwa, was ich von mir gebe.

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