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Geschrieben

Ich bin auf der Suche nach betriebswirtschftlicher Literatur zum Thema Kinoprogrammplanung, leider aber ohne Erfolg. Über Tipps würde ich mich freuen.

 

Grüße, B.

Geschrieben

Was hat denn Programmplanung mit Betriebswirtschaft zu tun??

 

Grosse Plexe spielen einfach alles was an den Start geht, also die Top Ten rauf und runter. Finde ich immer Klasse, wenn die dann von Marketing reden. Da braucht man keine Literatur.

 

Kleine Kinos brauchen keine Literatur, die brauchen einen guten Riecher und "Glück"

 

Oder meintest Du was anderes?

Geschrieben

Ein Standartwerk zu diesem Thema ist Zur Soziologie des Kino von Emilie Altenloh; Jena, 1914; 102 Seiten. Es gibt Nachdrucke, ich habe einen aus Hamburg von 1977.

 

Dann auch Peter Bächlin: Der Film als Ware; Basel, 1945; 252 Seiten

 

und Die Filmwirtschaft von Walter Dadek; Freiburg, 1957; 234 Seiten

 

Die Zusammenhänge Kinoprogramm-Betriebswirtschaft scheinen nur auf den ersten Blick undurchsichtig. Wer sich in das Thema vertieft, stößt auf psychologische und kulturelle Konstanten, mit denen zu arbeiten eine Herausforderung werden kann. Man darf nur das menschliche Auge nicht schließen, um allein bei den Zahlen zu bleiben. Mit beiden Augen sieht man räumlich.

Geschrieben

Vielen Dank, das klingt schon sehr gut, besonders für den Nostalgiker in mir. Für Multiplexe dürften aber andere Regeln gelten, dominiert von (Nah)Verkehrsanbindung, Parkmöglichkeiten, Organisation von Ticketverkauf (Online !?) und Saalreinigung etc., also typischen BWL Themen der Organisation und Personalplanung die in diesen älteren Standardwerken für Multipexe wohl noch nicht berücksichtigt sind (?). Der Kontrast zum Programmkino - ich habe hier eins in Fussnähe mit nur 150 Plätzen, einer einzelnen Abendvorstellung und klasse Atmosphäre - ist natürlich erheblich.

 

Interessant ist aus meiner Sicht der anscheinende Erfolg der Kinepolis Gruppe, díe auf einheitliche Uhrzeiten setzt (alle Filme starten z.B. um 20:00 Uhr) während das (deutsche?) Standard Multiplex aus meiner Sicht alles zeitlich gestaffelt ansetzt, um einen effizienten Ticktverkauf zu gewährleisten und mögliches Verkahrchaos zu begrenzen. Ist dies tatsächlich ökonomisch noch von niemandem analysiert worden? In einer Welt in der z.B. Steven Levitt die Organisation des Drogenhandels in den USA ökonomisch analysiert oder den Rückgang von Gewaltverbrechen auf die Legalisierung von Abtreibungen in den Sibzigern zurückführt (empfehlenswert: "Freakonomics") würde mich das wundern, nur finde ich leider keine entsprechenden wissenschaftlichen Arbeiten.

 

Trotzdem vielen Dank für die bisherigen Antworten, die drei genannten Titel sprechen mein Herz als Kinofan auch so schon an.

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