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35mm Drahtspulen fertigen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
... stellt man sich die Frage, ob sich das zumindest primitiv anmutende Ding mit vertretbarem Aufwand auch selbst fertigen ließe.

 

Hat von euch jemand schonmal versucht solch eine Spule zu fertigen, bzw. ist in der Lage einzuschätzen, wie realistisch dieses Vorhaben ist?

 

Hi Fabian,

du brauchst, wenn du alles selbermachen willst mindestens:

- einen Raum mit wenigstens 3x5m normaler Höhe,

- eine Biegevorrichtung,

- Rundrohr für den Kern, was du aber bei dem Durchmesser kaum noch in einer Schlosserei bekommen wirst, schon eher Metallbau größerer Dimensionen,

- Metallsäge mit Anschlag für die Speichen,

- Bohrständer oder Drehbank

- eine Montagelehre

- und weitere Kleinigkeiten wie Bohrer, Hartlötequipment usw.

 

Was Jens dazu schrieb, stimmt schon. Selbermachen lohnt nicht, hab's selbst versucht. Das wichtigste ist die Lehre. Wenn die nicht stimmt, eiert hinterher alles und du ärgerst dich nur. Schweißen ist nicht so prall, weil sich schnell was verzieht. Hartlöten ist da schon besser, wobei du das schon 'beherrschen' solltest. Sonst wird das auch nix. Am einfachsten war noch, die Rohrstücke für den Kern zu bekommen. Achshülse war auch nicht schwer, ein 16'er Rundstahl ist auf der Bank schnell aufgebohrt.

Nur: 12.7 ist zu stramm, mit 'nem 12.8'er schlackert's auf der Achse. 1/1omm ist also schon zuviel. 12.75' Bohrer gibts auch, aber bezahl den mal.

Ende vom Lied: 'n Haufen Stahlschrott und mindestens 27 Bier verpaßt. :)

 

Oder, wenn:

Um die Frage, ob Eigenbau billiger und aufwändiger ist, geht es nicht. Ich denke mal eher, dass Fabian einfach Lust hat, etwas zu schaffen, um sich selbst zu verwirklichen.

eher dies deine Intention ist, kontaktier mich mal.

Geschrieben
Schont im Prinzip den Film, wenn man schon Spulen nimmt. Je schwerer die Spule durch den aufgewickelten Film wird, desto mehr drückt sich der Dreck im die Schicht und außerdem zieht sich der Film fester und reibt dadurch aufeinander. Dem kann man durch genug Filmzug zwar erheblich entgegentreten, jedoch nur mit Nachwickelrollen mit Evolventenverzahnung (quasi runde Zähne), und die hat keum noch eine moderne Maschine, die Fp's auf jedenfall nicht, soweit mir bekannt, die haben Dreieckszähne aus anscheinend VA und lärmen bei 450g Filmzug schon ganz erheblich.

Jens

 

Ist das nicht ein Widerpruch? Wenn man noch mehr Filmzug erzielt, dann zieht sich der Film doch noch fester.

 

Die Sache mit der Evolventenverzahnung ist allerdings einleuchtend. Zahnräder (u.a. auch Zahntrommeln) ohne evolventenförmigen Zähnen sind keine Zahnräder ;-) Durch Evolventen können sich die Zähne, die im Eingriff stehen, ordentlich abrollen.

 

 

Hi Fabian,

du brauchst, wenn du alles selbermachen willst mindestens:

- Rundrohr für den Kern, was du aber bei dem Durchmesser kaum noch in einer Schlosserei bekommen wirst, schon eher Metallbau größerer Dimensionen,

- Metallsäge mit Anschlag für die Speichen,

 

Statt Rundrohr kann man auch Blech nehmen, welches man ebenfalls in der Biegevorrichtung zu einem Ring im gewünschten Durchmesser bzw. Biegeradius umformen kann.

 

Metallsäge mit Anschlag ist nicht zwingend erforderlich. Bügelsäge und großer Messschieber reicht auch.

Geschrieben
Ich denke, dass durch festere Wicklung der Film nicht gegen die einzelnen Lagen reiben kann. So ists wohl gemeint.

 

Aber der Druck auf den Filmlagen ist dann noch größer und der Dreck wird noch mehr hineingedrückt.

Geschrieben
Nur kann ich aus heutiger Sicht nicht nachempfinden, weshalb Filmtechniker dieses in die Jahre gekommene System bevorzugt.

Es ist kein System, sondern Arbeit. Ich werde einfach nie verstehen, wie viel Faulheit in der Welt besteht. Die Faulen sind ja so erfinderisch, wenn sie es sich einrichten können, nicht arbeiten zu müssen.

 

Dem Faulen entgeht die Freude am Tun und an der Zusammenarbeit mit anderen.

Geschrieben

Schön gesagt. Ich werd's mir bookmarken ... Wir sollten freilich nicht außer Betracht lassen, dass schlagende Spulen, zu kleine Wickelkerne, miese Friktionseinstellungen, unbrauchbare (weil nicht zugabhängig geregelte) Motorumroller *) alle das Ihre beigetragen haben, um den 600-Meter-Überblendbetrieb zu diskreditieren. Stimmen die Rahmenbedingungen, gibt es nichts Filmschonenderes als 600-Meter-Betrieb. Und als Zuschauer weiß man dann auch, dass im BWR noch ein lebendiges Wesen die Vorführung begleitet. Wenn ich schon bezahlt habe, möchte ich, dass jemand sich um mich kümmert - neunzig Minuten lang. Die Vorführer aus dem Kino um die Ecke sitzen stattdessen lieber draußen auf der Bank - vor dem Kino. Zumindest im Sommer.

 

 

Wickelkerne mit darauf reitender Flanschrolle, die der Film umschlingt. Einen Prototypen eines 5-Zoll-Wickelkernes habe ich vor vielen Jahren schon machen lassen.

 

Wie kann ich mir das Prinzip vorstellen?

 

*) Ohne fundamentalistisch werden zu wollen: Auch ich bin der Auffassung, dass zum filmschonenden 600-Meter-Betrieb Handumroller gehören. Nur hat man auch diese - jedenfalls in allen BWRs, in denen ich mal arbeiten durfte - frühzeitig abgeschafft.

Geschrieben
Wie kann ich mir das Prinzip vorstellen?

 

*) Ohne fundamentalistisch werden zu wollen: Auch ich bin der Auffassung, dass zum filmschonenden 600-Meter-Betrieb Handumroller gehören. Nur hat man auch diese - jedenfalls in allen BWRs, in denen ich mal arbeiten durfte - frühzeitig abgeschafft.

Handumroller, genau, habe ich vergessen.

 

Der Wickelkern ist aus einem Stück Alu gedreht, Außendurchmesser 127 mm (5"), Breite außen 34,9 mm; nach 6 mm auf einen Mittensteg zurückgehend. Mit dem Durchmesser 50 mm innen so breit wie die Spulen, 55 mm. Diese Zapfen sind aber verrundet hinterdreht, so daß auf beiden Seiten ein griffiger Wulst besteht, an dem man den Kern gut packen kann. Auch das T (im Querschnitt) hat verrundete Kontur. Um das Gewicht nicht auf dem Film lasten zu lassen, braucht man einen passenden Schrank, der nun nicht wie ein Spulenschrank von vorne, sondern von oben befüllt wird, wobei die Kerne mit den Zapfen beidseits in Kehlen aufliegen. Der Schrank schließt mit an einer Seitenwand befindlichen Scharnierdeckel.

 

Leider habe ich (noch) kein Bild von dem Ding, aber ich bin sicher, daß ihr euch das vorstellen könnt. Was sich ins Besondere bewährt, sind PTF als Umschlingungsrollen, Particle Transfer Rollers von Eastman-Kodak.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Für den privaten Bereich (1 Filmabend) ist sicherlich die aktweise Vorführung, oder wer hat, der Überblendbetrieb eine vorteilhafte Betriebsweise. Selbst betagte Rentner und Kranke können (oft) noch 600m Spulen handhaben. Bei 2000m oder mehr stellt es schon ein Problem dar.

Die weiteren Vorteile hat Dent Jo schon genannt.

Daher schliesse ich mich der Meinung von Dent-Jo an.

 

Den Ausführungen von B12 bleibt nur noch ergänzend zu erwähnen, das eine sehr präzise Schweißlehre/ Hartlötlehre für eine gute Filmspule unabdingbar ist. Das Herstellen einer präzisen Schweißlehre benötigt bereits mehr Zeit als die Herstellung von 10 Filmspulen. Somit wird sich der Selbstbau nicht rechnen. Die selbstgefertigten Drahtspulen sollten dann, der Optik wegen, auch noch eine galvanische Glanznickelschicht bekommen.

Hierfür berechnet die Galvanik-Firma üblicherweise 50-60€/Stck.

 

Die Profi-Federdrahtspulen sind nicht aus ST35 (weicher Stahl) sondern aus vergüteten, hartem Stahl hergestellt und verformen sich nicht so schnell. Wenn jedoch verformt, dann sehr schlecht zu richten.

Wer schon mal hochfesten Stahl verarbeitet hat, der weiß welche zusätzlichen Probleme hier zu händeln sind.

Den Selbstbau in kleinen Stückzahlen kann man nur abraten!

MFG

Josef

Geschrieben

Hallo,

 

auch ich mag den Überblendbertieb. Es waren noch Zeiten mit Kohle zu spielen!!!!!!!! Das war richtiges Vorführen!

Aber!! Wieviele Filmvorführer soll ein Plex mit 10-12 Kinos beschäftigen,

um diesen Aufwand zu bewältigen??

Und es müssen Filmvorfüher sein, keine Filmeinleger!

Geschrieben

Man sollte nicht so hart urteilen.

Die Diskussion um Filmvorführer und Filmeinleger gibt es schon seit rund 70 Jahren und ist bis heute nicht verschwunden.

In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts behaupteten die "alten" Filmvorführer, dass die neue Generation nur noch Filmeinleger sind.

Demnach müssten die echten Filmvorführer schon längst ausgestorben sein und heute dürften nur noch Filmeinleger existieren.

 

MFG

Josef

Geschrieben
Demnach müssten die echten Filmvorführer schon längst ausgestorben sein und heute dürften nur noch Filmeinleger existieren.
Per Definition und wenn man nur die alten Bundesländer betrachtet, ist es auch so.
Geschrieben
Hallo,

 

auch ich mag den Überblendbertieb. Es waren noch Zeiten mit Kohle zu spielen!!!!!!!! Das war richtiges Vorführen!

Aber!! Wieviele Filmvorführer soll ein Plex mit 10-12 Kinos beschäftigen,

um diesen Aufwand zu bewältigen??

Und es müssen Filmvorfüher sein, keine Filmeinleger!

 

In Chicago war das Anfang der 80 er noch so, daß pro Saal 2-3 Vorführer arbeiteten, min. 2, für jede Maschine eine. Und den "Handumrollboy"

Denn Film war ja supergefährlich und explosiv! Feuerwehr- und Vorführergewerkschaft hatten immer den gleichen Ton offiziell drauf, sichert Arbeitsplätze (Dafür gibts heute SAP, im kaufmännischen Bereich...). Und "50 $ pro Stunde kann sich ein Kino leicht leisten, da man ja Karten verkauft, und viel Geld einnimmt".

Lange Geschichte, denn im Rahmen eines Arbeitskampfes schaffte ein Arbeitgeber kanadische Streikbrecher herbei, die sich über die "antiquierten Arbeitsweisen" massiv beschwerten, und von Langlaufspulen berichteten.

Schluß und Ende für die Gewerkschaftlichen Syndikalisten... Arbeitsplatzsicherheit und gutes Geld.

 

St

Geschrieben
Hallo,

 

auch ich mag den Überblendbertieb. Es waren noch Zeiten mit Kohle zu spielen!!!!!!!! Das war richtiges Vorführen!

Aber!! Wieviele Filmvorführer soll ein Plex mit 10-12 Kinos beschäftigen,

um diesen Aufwand zu bewältigen??

Und es müssen Filmvorfüher sein, keine Filmeinleger!

 

In Chicago war das Anfang der 80 er noch so, daß pro Saal 2-3 Vorführer arbeiteten, min. 2, für jede Maschine eine. Und den "Handumrollboy"

Denn Film war ja supergefährlich und explosiv! Feuerwehr- und Vorführergewerkschaft hatten immer den gleichen Ton offiziell drauf, sichert Arbeitsplätze (Dafür gibts heute SAP, im kaufmännischen Bereich...). Und "50 $ pro Stunde kann sich ein Kino leicht leisten, da man ja Karten verkauft, und viel Geld einnimmt".

Lange Geschichte, denn im Rahmen eines Arbeitskampfes schaffte ein Arbeitgeber kanadische Streikbrecher herbei, die sich über die "antiquierten Arbeitsweisen" massiv beschwerten, und von Langlaufspulen berichteten.

Schluß und Ende für die Gewerkschaftlichen Syndikalisten... Arbeitsplatzsicherheit und gutes Geld.

 

St

 

Oh yeah, these good old days. Those were folks!

 

K.

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